2 Gründe, warum Hunde an den Ohren lecken
Schlagwörter: Haushund, Ohr


Vielleicht hast du es schon mal beobachtet, dass Hunde sich gegenseitig das Gesicht oder die Ohren belecken. Auf uns wirkt das befremdlich, hat der Hund doch kurz vorher womöglich noch irgendetwas von der Straße aufgeleckt und nun fährt er mit seiner Zunge durch das Gesicht seines Freundes.
Welchen Sinn dieses Verhalten hat und ob es mit dem hervorragenden Gehör des Hundes zu tun hat, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem behandelt er, warum es für Hunde unerträglich ist, wenn man ihnen ins Ohr pustet und wie wichtig die Reinigung der Ohren ist.
Empfindlichkeit der Ohren eines Hundes
Hunde hören viel besser als Menschen. Das hat zum einen damit zu tun, dass sie ihre Ohren unabhängig voneinander bewegen und somit Geräusche sehr gut orten können. Dabei helfen ihnen 17 verschiedene Ohrmuskeln. Auch Störgeräusche vermögen sie auf diese Weise zu erkennen und herauszufiltern. Bei Versuchen konnte ein Hund sogar aus 60 verschiedenen Geräuschen das Piepsen einer Maus erkennen und gezielt orten.
Zum anderen kann ein Hund auch Töne wahrnehmen, die wir nicht hören können, weil sie zu tief oder zu hoch sind. Ihr hörbarer Frequenzbereich ist etwa dreimal so groß, wie der des Menschen. Deswegen gibt es auch Hundepfeifen, die für uns scheinbar keinen Ton von sich geben. Tatsächlich ist der Pfiff jedoch so hoch, dass wir ihn nicht mehr hören können.
Hohe Töne hört ein Hund außerdem besonders gut. Das hat etwas mit seiner Herkunft zu tun. Kleine Nager wie Ratten und Mäuse stehen beim Wolf ebenso auf dem Speiseplan wie Rehe oder andere größere Säugetiere. Genau genommen fängt er letztere deutlich seltener und muss seinen Hunger vorrangig mit kleinerer Beute stillen.
Um diese kleinen Beutetiere eindeutig ausmachen zu können, braucht der Wolf ein gutes Gehör, das ihm vor allem ermöglicht, das hohe Piepsen der Mäuse und Ratten wahrzunehmen. Daher gibt es auch heute keine Hundepfeifen mit tiefen Tönen.
Auch die Größe der Ohrmuschel ist wichtig. Sie wirkt wie ein Verstärker. Größere Ohren bedeuten daher ein besseres Gehör. Schlappohren haben hierbei einen kleinen Nachteil gegenüber den stehenden Hundeohren.
Da der Gehörsinn des Hundes so empfindlich ist, hat die Natur ihn mit einer Art Ausschalter ausgestattet. Alltagsgeräusche, wie das Brummen eines Motors, der Fernseher oder Haushaltsgeräte, die längere Zeit laufen und Geräusche verursachen, kann ein Hund ausblenden, um nicht davon gestört zu werden. Das ist möglich, da seine Sinneszellen im Ohr über Nervenbahnen mit dem Hörzentrum im Gehirn verbunden sind. Diese Nervenbahnen kann der Hund quasi ausschalten, sodass das vom Ohr aufgenommene Geräusch nicht ins Gehirn getragen werden kann. So ist es zu erklären, dass Hunde trotz ihres guten Gehörs auch bei laufendem Fernseher und lauten Gesprächen schlafen können.
Was passiert, wenn man einem Hund ins Ohr pustet?
Der plötzliche Luftstoß ist aus verschiedenen Gründen unangenehm. Du kannst selbst testen, wie du darauf reagierst, wenn dir jemand ins Ohr pustet. Das Geräusch ist laut und verhindert, dass wir etwas anderes wahrnehmen können. Der Hund ist daher so gesehen für einen Moment auf einem Ohr taub.
Das ist für ihn viel irritierender als für uns, weil er durch sein sensibles Gehör viel mehr auf diesen Sinn angewiesen ist als wir. Er muss sich nach dem Pusten daher erst wieder völlig neu orientieren. Außerdem können durch das kräftige Pusten Staub und andere Partikel ins Ohr gelangen und dort Entzündungen verursachen.
Ein Tierarzt kann auf diese Weise sehr sicher feststellen, ob ein Hund auf einem Ohr völlig taub ist, oder sein Gehör zumindest noch zum Teil funktioniert. Ein tauber Hund würde deutlich weniger auf das plötzliche Pusten reagieren, da er lediglich den Windzug wahrnimmt, nicht aber seine Orientierung durch sein Gehör beeinträchtigt wird.
Wie wichtig ist es, die Hundeohren zu reinigen?
Das Ohr gilt als Organ, das sich selbst reinigt. Es ist mit kleinen Flimmerhaaren ausgestattet, die Verschmutzungen auffangen und verhindern, dass sie tiefer ins Ohr gelangen. Zusammen mit dem Ohrenschmalz, den das Ohr laufend produziert, werden diese Verschmutzungen wieder aus dem Ohr getragen.
Ein gesundes Hundeohr benötigt daher sehr wenig Pflege durch den Besitzer. Tatsächlich kann der Versuch, etwa mit einem Wattestäbchen den Schmutz aus dem Ohr zu entfernen, dazu führen, dass Teile davon viel tiefer in den Gehörgang eindringen.
Besser eignen sich daher dickflüssige Reinigungsmittel, die auch vom Tierarzt eingesetzt werden, wenn dein Hund eine Ohrentzündung hat. Eine geringe Menge des Mittels wird in das Ohr getropft. Dann massiert der Tierarzt es ordentlich ein, damit sich Schmutz und Krankheitserreger lösen. Zum Schluss schüttelt der Hund sich kräftig und befördert dabei automatisch das Mittel und den gelösten Schmutz aus seinem Ohr.
Grobe Verschmutzungen am äußeren Teil des Ohrs kannst du vorsichtig entfernen. Die innere Reinigung sollte besser von einem Tierarzt vorgenommen werden, wenn sie denn nötig ist.
Warum lecken Hunde sich gegenseitig die Ohren ab?
Hunde putzen sich mit ihrer Zunge. Bereiche im Gesicht oder am Hals können sie so aber nicht erreichen. Daher übernehmen diese Bereiche, auch die Ohren, ihre Artgenossen für sie. Stelle es dir vor wie bei Affen, die sich gegenseitig das Fell von Parasiten befreien.
Der Hund ist danach nicht nur sauberer, das gegenseitige Belecken hat auch einen sozialen Hintergrund: Die Hunde stärken so ihre Beziehungen zueinander. Daher kann es auch vorkommen, dass dein Hund deine Ohren säubern möchte. Vor allem, wenn wir unsere Hunde ausgiebig streicheln, revanchieren sie sich häufig, indem sie uns beispielsweise die Hände ablecken.
Das Abschlecken der Ohren ist also ein ganz natürlicher Bestandteil der Körperpflege und des Soziallebens unserer Hunde.
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