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Welche Flossen haben Fische: Aufbau, Funktionen und Schwimmtechnik


flossen eines fisches

Flossen eines Fisches

Fische zählen zu den ältesten Lebewesen auf unserem Planeten und es gibt sie in unglaublicher Artenvielfalt. Ihre auffälligsten äußerlichen Merkmale sind ihre Flossen. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Funktionen die einzelnen Flossen haben, wie sich Fische fortbewegen und wie sie schlafen.

Das herausragendste Merkmal eines Fisches sind seine Flossen. Beim manchen Arten sind sie eher klein und unauffällig, bei anderen, verglichen mit dem Gesamtkörper, überdimensional und sehr auffällig. So zum Beispiel bei den schillernden Guppies, die von Menschen gerne als Zierfische in Aquarien gehalten werden.

Welche Flossen haben Fische?

Mit den Flossen können sich Fische fortbewegen, das Gleichgewicht halten, steuern oder bremsen. Biologen unterscheiden fünf verschiedene Arten von Flossen oder Flossenstellungen, die ganz bestimmte Funktionen übernehmen.

Die Schwanzflosse der Fische ist der Antrieb

Die Schwanzflosse ist auffälligste und größte Flosse eines Fisches. Sie befindet sich am Körperende und verfügt bei vielen Arten über einen kleinen dreiecksartigen Einschnitt. Ihre Hauptfunktion ist der Vortrieb – den erzeugt der Fisch durch Hin- und Herschlagen seiner Schwanzflosse. Daneben unterstützt sie ihn aber auch darin, aufrecht im Wasser zu stehen.

Rücken- und Afterflosse der Fische dienen als Stabilisatoren

Die Rückenflosse verläuft am Rücken des Fisches und ist mitunter langgezogen und schmal. Zusammen mit der Afterflosse, die sich am Bauch des Fisches, kurz vor der Schwanzflosse befindet, sorgt sie für das Gleichgewicht im Wasser.

Ohne die After- und Rückenflosse könnte der Fisch nur schwer das Gleichgewicht halten. Fische können auch im Wasser stehen. Zu diesem Zweck stellen sie Rücken- und Afterflosse auf – so können sie nicht zur Seite kippen.

Brust- und Bauchflossen der Fische sind Lenkrad und Bremse

Brust- und Bauchflossen kommen immer paarweise vor. Deshalb heißen sie auch paarige Flossen, während alle anderen Flossen unpaarig genannt werden. Sie sind vergleichbar mit den Armen oder Beinen von uns Menschen, die auch paarweise vorhanden sind. Seine paarigen Flossen benötigt der Fisch zum Richtungswechsel oder auch zum Bremsen.

Rätselhafter Zusatz – die Fettflosse

Die Funktion der sogenannten Fettflosse gibt Wissenschaftlern bis heute noch Rätsel auf. Sie sitzt zwischen Schwanz- und Rückenflosse, aber nicht alle Fische haben eine. Bei manchen Arten ist sie sehr klein, bei anderen sogar größer als die Rückenflosse.

Forscher vermuten, dass sich die Fettflosse vorteilhaft auf die hydrodynamischen Eigenschaften des Fischkörpers auswirkt. Das bedeutet, dass der Strömungswiderstand, den ein Fisch beim Schwimmen durchs Wasser überwinden muss, etwas geringer wird. Es ist also für den Fisch weniger anstrengend.

Weitere Funktionen der Flossen

Bei manchen Fischarten übernehmen die Flossen aber zusätzlich noch andere Aufgaben. So können etwa Panzerwels-Weibchen die Flossen zu einer Art Tasche formen, die ihre Eier umschließt. Es gibt auch Fischarten, die mit ihren Flossen über den Meeresboden wandern und sie als „Füße“ einsetzen. Manche „gehen“ damit sogar kurzzeitig an Land.

Die Konstruktion der Fischflossen

Aber woraus bestehen die Flossen, um ihre vielfältigen Aufgaben übernehmen zu können? Vergleichbar einem Papierfächer bestehen Flossen aus Flossenstrahlen, eine Art Gerüst, die mit Hautfalten verbunden sind.

So genannte Knochenfische haben verknöcherte Strahlen, Knorpelfische verfügen über Hornstrahlen. Die Flossenstrahlen sind mit Flossenstrahl-Trägern in den Muskeln verankert. Das ist vergleichbar mit unseren Sehnen, die Muskulatur und Skelett verbinden. Es gibt auch skelettlose Flossen wie die weiter oben erwähnte Fettflosse.

Bei Knochenfischen werden Hart- (Stachelstrahlen) und Weichstrahlen ( Gliederstrahlen) unterscheiden. Hartstrahlen sind zumeist glatte Knochenteile, Weichstrahlen dagegen setzen sich aus zwei miteinander verwachsenen Teilen zusammen.

Einzig Stachelflosser verfügen in der Welt der Fische über echte Hartstrahlen. Bei manchen Fischarten sind diese Hartstrahlen zum Teil mit Giftdrüsen ausgestattet. Dazu gehören etwa Skorpionfische, Petermännchen oder Kaninchenfische, die durch das Gift Feinde abwehren.

Aus den Flossen entstanden im Laufe von vielen Millionen Jahren Evolution die Arme und Beine der Säugetiere. Zwischenstation dieses Übergangs des Lebens aus dem Meer ans Land sind die Amphibien. Diese Tiere können sowohl an Land, als auch im Wasser leben. Beispiele dafür sind Frösche und Lurche.

Wie schwimmen Fische?

Kaum ein Lebewesen bewegt sich so elegant und kraftsparend durchs Wasser wie ein Fisch. Über viele Millionen Jahre haben sie sich an das Leben im Wasser optimal angepasst.

Voraussetzung für die exzellente Schwimmtechnik ist ihr stromlinienförmig gebauter Körper. Auch die Beschaffenheit der Haut sowie die Schwanz- und Flossenform bestimmen die Geschwindigkeit, mit der sie durchs Wasser gleiten. Aufsteigen oder sinken können die meisten Fische dank einer mit Gas gefüllten Schwimmblase. Zum Aufsteigen strömt mehr Gas in die Blase und vergrößert sie, zum Absinken passiert das Gegenteil.

Nur Knorpelfische, wie etwa Haie, haben keine Schwimmblase. Sie steuern die Wassertiefe nur durch ihre Muskelkraft. Deshalb müssen sie permanent in Bewegung bleiben und können nicht im Wasser stehen wie andere Fische.

Abhängig von ihrem Lebensraum setzen Fische sehr unterschiedliche Schwimmtechniken ein. Raubfische müssen blitzschnell durchs Wasser gleiten. Deshalb sind ihre Schwanzflossen sehr kräftig und können ihren Körper schlagartig stark beschleunigen. Korallenfische brauchen vor allem die Fähigkeit im verschlungenen Korallen-Dickicht sehr schnell die Richtung zu wechseln. Einige von ihnen können sogar rückwärts schwimmen.

Schwimmen Fische beim Schlafen?

Auch Fische müssen schlafen. Wie bei uns Menschen nimmt der Schlaf einen großen Teil des Fischlebens ein. Beim Schlafen fahren sie ihren Stoffwechsel nach unten, Atmung und Herzschlag werden deutlich reduziert. So sparen sie viel Energie, bleiben aber dennoch aufmerksam. Bei Gefahr werden sie blitzschnell wieder wach und können fliehen.

Es gibt sogar Fische, die sich zum Schlafen auf die Seite legen. Der Papageifisch zieht sich zusätzlich eine Art „Schlafanzug“ an und umhüllt seinen Körper mit einem geruchsabsorbierenden Schleim. So können Fressfeinde ihn kaum noch aufspüren. Im Schlaf sind Fische nicht mehr aktiv. Sie schweben im Wasser oder verstecken sich in Korallen oder Seegräsern.


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