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Wofür haben Fische Schuppen: 2 Gründe und Ursachen


Schuppen sind für Fische sehr wichtig. Sie bestehen aus Keratin und sind stabil, aber gleichzeitig gut beweglich. Die Schuppenplättchen sind fest in der Haut verankert und ähnlich wie Dachziegel einander überlappend angeordnet.

Schuppen schützen den Fisch vor Verletzungen und vor Fressfeinden. Außerdem helfen sie den Tieren dabei, sich im Wasser schneller zu bewegen. Auch Krankheiten und Parasiten werden durch die Schuppen abgehalten.

Schuppen kommen in vielen verschiedenen Größen und Formen vor. Es gibt aber auch Fische ohne Schuppen. Diese wurden entweder von Menschen so gezüchtet oder haben andere Schutzmechanismen entwickelt, weshalb sie keine Schuppen brauchen. Zu diesen zählen eine feste Haut, eine dicke Schleimhaut, Knochenplatten bzw. ein Hautknochenpanzer oder Dornen und Stacheln.

So entstehen Schuppen bei Fischen

So wie Menschen haben auch Fische eine Haut. Aus der sogenannten Lederhaut wachsen die Schuppen der Fische. Die Lederhaut ist eine zähe, aber elastische Hautschicht. Bei Menschen liegt über der Lederhaut die Epidermis, also die Oberhaut bzw. äußerste Hautschicht, bei Fischen die Schuppen.

Schuppen bestehen aus Keratin. Keratin ist ein natürlicher Eiweiß-Stoff, aus dem sich auch menschliche Haare und Nägel zusammensetzen. Das Keratin sorgt dafür, dass Haare, Schuppen und Nägel stabil sind und ihre Form beibehalten. Trotzdem bleiben die Schuppen der Fische elastisch, können sich also verformen, und schränken den Fisch in seiner Bewegungsfreiheit nicht ein.

Fische haben ihre Schuppen von Geburt an. Sie wachsen mit den Fischen mit, wenn diese größer werden. Schuppen entwickeln sich unterschiedlich schnell: Im Winter wachsen Schuppen langsamer, im Sommer hingegen in relativ kurzer Zeit.

Ein Fisch hat ganz viele Schuppenplättchen, die fest in der Lederhaut verankert sind. Jede Schuppe hat also ihren fixen Platz. Schuppen werden, wie auch das menschliche Haar, als Hautanhangsgebilde (Adnexen) bezeichnet. Das bedeutet, dass sie aus der Haut herauswachsen.

2 Gründe, weshalb Fische Schuppen entwickelt haben

Fische haben ihre Schuppen entwickelt, um bestmöglich an die Umwelt angepasst zu sein. Dabei spielten verschiedene Faktoren eine Rolle, weshalb Schuppen mehrere Funktionen für die Fische er füllen.

1. Schuppen sind der Schutzpanzer der Fische

Die Schuppenplättchen der Fische sind einander überlappend angeordnet. Damit ähneln sie Dachziegeln in der Bauweise. Sie bedecken den ganzen Körper des Fisches und schützen ihn somit vor Verletzungen durch Fressfeinde, die nicht oder nur wenig durch den Schuppenpanzer beißen können.

Außerdem bewahren sie die empfindliche Haut vor Verletzungen durch Steine oder andere Hindernisse, an die die Fische im Wasser schrammen könnten.

Auch gegen Krankheiten ist der Schuppenpanzer wirksam. Bakterien und Parasiten können kaum durch die engen Schuppen dringen. Des Weiteren liegt über den Schuppen eine dünne Schleimhaut-Schicht, die zusätzlich vor Krankheitserregern schützt. Sie verschließt die kleinen Lücken zwischen den Schuppen und verhindert das Eindringen von Parasiten und Bakterien in die Lederhaut.

Verliert der Fisch einmal eine oder mehrere Schuppen durch Verletzungen oder Feinde, ist das aber kein Problem. Wie Haare wachsen auch Schuppen schnell wieder nach, wodurch der Fisch erneut voll geschützt ist.

2. Schuppen sind eine Schwimmhilfe für Fische

Schuppen helfen Fischen dabei, schneller zu schwimmen. Die überlappenden Schuppenplättchen sind gegen die Schwimmrichtung des Fisches angeordnet, wodurch sie beim Schwimmen weniger Widerstand verursachen und somit schneller sind.

Auch die Schleimhaut über den Schuppen trägt dazu bei, den Reibungswiderstand im Wasser zu verringern.

Diese Schuppen-Arten gibt es

Sowohl die Größe als auch die Beschaffenheit der Schuppenplättchen kann bei verschiedenen Fischarten variieren, also anders sein. Manche Fische haben größere, andere kleinere Schuppen, die wiederum beweglicher oder fester sein können.

Betrachtet man die Schuppen unter einem Mikroskop, sieht man, dass sie verschiedene Strukturen haben. Dadurch lässt sich erkennen, wie alt ein Fisch ist (ähnlich wie durch Jahresringe von Bäumen). Auch überstandene Krankheiten kann man so feststellen.

Man unterscheidet drei Schuppenformern: Kammschuppen, Rundschuppen und elliptisch (= oval) unregelmäßige Schuppen. Rundschuppen lassen sich wiederum je nach Farbe, Größe und Beschaffenheit in mehrere Arten unterteilen: Heringsschuppen, Aalschuppen, Cyprinidenschuppen, Forellenschuppen, Hechtschuppen und Quappenschuppen.

Ein geübtes Auge kann die Fische anhand ihrer Schuppen identifizieren, also eindeutig erkennen.

Welche Farbe ein Fisch hat, hängt übrigens wenig mit den Schuppen zusammen, sondern entscheidet sich durch die Farbe der darunterliegenden Lederhaut. Darin sind die Farbzellen erhalten, durch die sich die Fische der Umgebung anpassen und tarnen können.

Dafür öffnen und schließen sie die Farbzellen (gelb, rot, schwarz), ähnlich wie die Pupille im Auge. Dadurch können sie ihr Aussehen verändern.

Haben alle Fische Schuppen?

Ein Fisch ohne Schuppen – gibt es so etwas? Ja! Es gibt Fischarten, die statt Schuppen einen Knochenschild haben. So haben etwa Störe und Stichlinge aus ihren Schuppen Knochenplatten gebildet. In Südamerika gibt es Panzerwelse, die einen dicken Hautknochenpanzer entwickelt haben.

Außerdem kennt man Fischarten, die weder Schuppen noch Knochenplatten aufweisen. Sie besitzen dafür eine dickere, stabilere Haut, die zusätzlich von einer dicken Schleimhautschicht bedeckt ist. Dadurch sind auch schuppenlose Fische vor äußeren Schäden und Krankheiten geschützt. Du kannst dir merken: Je kleiner die Schuppen des Fisches, desto dicker ist seine Schleimhaut.

Ein Sonderfall ist der Seehase. Er hat keine Schuppen, sondern ist mit einer Art Saugnäpfen bedeckt. Mit diesen saugt er sich an Gegenständen fest und bewegt sich so fort, anstatt durchs Wasser zu schwimmen. Geschützt wird der Seehase durch seine dicke Lederhaut, auf der sich außerdem Dornen zur Verteidigung befinden. Diese haben sich aus Schuppen entwickelt und zählen auch zu den Hautanhangsgebilden.

Speisefische wie der Karpfen haben übrigens auch keine Schuppen. Das ist allerdings nicht von Natur aus der Fall, sondern entstand durch ihre gezielte Züchtung durch Menschen. Schuppen sind an Speisefischen unerwünscht, da man sie vor der Zubereitung erst mühsam entfernen muss. Schuppen kann man nämlich nicht mitessen. Deswegen wurden Schuppen bei einigen Fischarten, die wir Menschen gerne verzehren, zur Gänze weggezüchtet.


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