Die ägyptische Götterwelt ist untrennbar verbunden mit der Astronomie des Alten Ägyptens und fällt regional sehr unterschiedlich aus. So existieren verschiedene Schöpfungsmythen in Memphis (Unterägypten), Hermopolis (Oberägypten) und Heliopolis, der Sonnenstadt in Unterägypten.
Größere Bedeutung erlangte der Gott Osiris, welcher durch seinen Bruder Seth getötet wurde und ins Totenreich überging, um dieses zu regieren. Seth erlangte durch den Brudermord die Herrschaft über Ägypten.
Horus, Sohn von Osiris und Isis, wurde im Geheimen geboren und von Isis in einem Körbchen ausgesetzt. Dieses übergab sie dem Nil, welcher den Korb zu den Menschen treiben lies. (Vergleich mit Moses). Zwischen Horus und Seth entbrannte später ein Krieg, da Horus den Vatermord rächen wollte.
Während des Kampfes stach Seth seinem Neffen ein Auge aus, welches als das Horus-Auge bekannt ist. Da der Kampf keinen Sieger hatte, entschieden die Götter – dass Ägypten aufgeteilt werden sollte. Somit wurde Horus der Pharao im schwarzen Land (Kemet), welches mit Niltal und Nildelta sehr fruchtbare Ackerflächen versprach. Seth wurde zum Pharao über die südlichen Teile Ägyptens, welche hauptsächlich aus Wüste bestand und deshalb als das rote Land (fa descheret) bezeichnet wurde.
Ägyptens erste Reichseinigung wurde später durch Menes vollzogen, welcher Ober- und Unterägypten zu einem Reich vereinte und die Königsmacht somit zentrierte. Diese Epoche wird in der Geschichte des Alten Ägyptens als Thinitenzeit bezeichnet, da Thinis die erste Hauptstadt Ägyptens war.
Die ägyptischen und griechischen Götter weisen vordergründig viele Gemeinsamkeiten auf. Im Detail offenbaren sich aber Unterschiede, die in der unterschiedlichen Lebenswelt begründet sind. Insbesondere der Unterschied zwischen dem einheitlichen Herrschaftsgebiet des Gottkönigs und der von Konkurrenz einerseits und einheitlich griechischer Kultur andererseits geprägten Welt der griechischen Stadtstaaten (polis) kann als […]
