Mykorrhiza: Pilz und Pflanze in einer Win-Win-Situation
Eine Mykorrhiza ist eine spezielle Gemeinschaft, welche Pilze mit Landpflanzen eingehen.
Sehr oft sind es Bäume, welche Fußpilze zur Lebensgemeinschaft nutzen.
Aber ganz wichtig ist….
Es profitieren beide von der Gemeinschaft.
Der Pilz ist also kein Parasit.
Stattdessen wird der Baum, durch den Pilz besser versorgt.
Im Gegenzug versorgt der Baum den Mykorrhiza Pilz.
Und so geht’s…
Inhalt
Mykorrhiza Pilze als Pflanzendünger und Nährstoffgarant
Das Wort Mykorrhiza stammt aus dem griechischen.
Es bedeutet Pilzwurzel.
Vorab muss man sagen…
Der Pilz ist keine Pflanze und deshalb besitzt dieser keine Wurzel.
Aber ein Pilz besitzt Hyphen.
Dies sind fadenförmige Pilzzellen, welche sehr weit ins Erdreich eindringen.
Und diese Hyphen bilden zusammen das Myzel, welches einem Wurzelsystem (bei Waldpilzen) sehr ähnlich sieht.
In einem gesunden Waldboden findest du sehr viele dieser Hyphen von verschiedenen Pilzarten.
Der Boden ist förmlich durchdrängt davon.
Wenn ein junger Baum heranwächst, findet die Wurzel des Baumes irgendwo – diese besagten Pilzzellen vor.
Und dann können Pilz und Baum eine lebensnotwendige Gemeinschaft eingehen.
Was passiert da?
- Die Wurzel des Baumes trifft auf die fadenförmigen Hyphen der Pilze.
- Wenn sich beide einig sind und zueinander passen, umschlingt der Pilz die Pflanzenwurzel.
Und zwar an der Stelle, wo die Wurzel endet.
Dies sind dann die holzfreien Feinstwurzeln der Pflanze. - Allmählich werden die Pilzhyphen immer dichter und stärker.
Am Ende besitzt der Baum eine dichte Hyphenmantelung an seinem Feinstwurzelsystem.
Dabei kann der Baum ganz viele verschiedene Hyphenummantelungen, von verschiedenen Pilzen, bekommen.
Welchen Vorteil bringt die Mykorrhiza Gemeinschaft für den Baum?
Im ersten Moment hört sich dies etwas gruselig an, oder?
Aber für den Baum bzw. die Landpflanze ist der Pilz ein Riesenvorteil.
Denn die Pilzhyphen sind kleine dünne Fäden, welche sehr weit ins Erdreich ranken.
Normalerweise hat der Baum kleine Wurzelhaare am Ende der Wurzel.
Diese dienen dazu, dass Wasser, Nähr- und Minerale aus dem Boden in die Wurzel gezogen werden können.
Bei einer Hyphenummantelung gibt es keine Härchen mehr.
Sobald der Pilz dran ist, bleibt die Wurzel-Haarbildung aus.
Aber…
Diese braucht die Pflanze jetzt nicht mehr.
Denn sie hat schließlich den Pilz und der ist besser.
Durch die fadenförmigen Hyphen des Pilzes hat die Landpflanze, so etwas wie eine Wurzelverlängerung bekommen.
Denn diese fadenförmigen Pilzzellen sind viel länger, als die pflanzeneigenen Wurzelhaare.
Somit ziehen diese sich sehr weit in den Erdboden und bilden ein zusätzliches Versorgungssystem.
Ein Baum oder eine andere Landpflanze mit Pilzpartner hat förmlich einen Angestellten, welcher die Versorgung viel besser kann, als sie es selbst könnte.
Cool, oder?
Somit sind Pflanzen, gerade in trockenen Gegenden, auf Pilzpartner angewiesen.
Aber auch im normalen Waldboden ist eine Pilzgemeinschaft, für die Pflanze, eine tolle Strategie.
Du sieht es nicht und man glaubt es kaum….
Aber Pflanzen kämpfen unter der Erde miteinander.
Und zwar versucht jede Pflanze, ihre Wurzel optimal auszudehnen.
Es finden also richtige Revierkämpfe unter der Erde statt.
Schließlich geht es um knappe Ressourcen, wie Wasser und Mineralien.
Eine Pflanze mit Pilzpartner hat natürlich den Vorteil, dass der Pilz sich richtig schön ausdehnt.
Und zwar in die Fläche, als auch nach unten.
Somit ist die Pflanze gut beraten, das Pilznetzwerk anzuzapfen.
Was hat der Pilz von einer Mykorrhiza Gemeinschaft?
Okay, der Mykorrhiza Pilz liefert Dünger und Wasser für die Pflanze.
Aber was hat der Pilz davon?
Es handelt sich für beide Lebewesen, um eine Symbiose.
Und das Leben in einer Symbiose Gemeinschaft garantiert Vorteile für beide Partner.
Ein Pilz ernährt sich von organischen Stoffen.
Dies ist einer der Hauptunterschiede zu Pflanzen.
Er ernährt sich somit von der Biomasse der Pflanzen.
Das Problem für jeden Pilz ist es, dass er diese Biomasse nicht selbst produzieren kann.
Genauso wie Tiere und Menschen benötigt er die Pflanzen zur eigenen Ernährung..
Pilze, welche als Parasiten gelten – tun dies, ohne Gegenleistung.
Ein Mykorrhiza Pilz hat im Vorfeld die Pflanze bereits versorgt und nun kümmert sich die Pflanze um ihn.
Wie?
Der Pilz braucht zum Beispiel: Vitamine, lösliche Kohlenhydrate oder Aminosäuren.
All das kann die Pflanze durch Fotosynthese herstellen.
Viele dieser Nährstoffe benötigt sie zwar selbst.
Aber dennoch ist sie bereit einen gewissen Anteil abzugeben.
Dies ist eine echte Symbiose.
Und beide Partner können sich dadurch besser entfalten, besser überleben und wachsen.