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Die 5 Aufgaben & Funktionen der Blüten bei Pflanzen


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Die Blüten von Samenpflanzen dienen hauptsächlich der Fortpflanzung, damit die Arterhaltung vorangetrieben werden kann. Nach der Bestäubung der Blüte erfolgt die Befruchtung, woraufhin Samen und Früchte gebildet werden. Weiterhin haben Blüten einen immensen Einfluss auf das menschliche Leben, ob als Nahrungsmittel oder sogar als Arzneimittel.

Fortpflanzungsfunktion der Blüten

Aus der Sicht der Pflanze dient die Blüte lediglich der Fortpflanzung. Hierfür haben sich je nach Art der Bestäubung mehrere Blütenbestandteile gebildet, die dem Fortpflanzungserfolg dienen. Hierzu werden bei bedecktsamigen Pflanzen die Pollen von den Staubblättern auf die Fruchtblätter übertragen. In den Pollen befinden sich die männlichen Gameten (Keimzellen), welche durch die Pollenhülle geschützt sind.

Bei Gymnospermen (Nacktsamern) erfolgt die Bestäubung, indem Pollen zuerst auf die Mikropyle übertragen werden. Sobald der Bestäubungstropfen vertrocknet ist, werden diese dann in die Pollenkammer gezogen.

blüte-aufbau

Es gilt anzumerken, dass dies eine geschlechtliche Fortpflanzung ist. Denn mit Staub- und Fruchtblatt besitzt die Blüte zwei Geschlechtsorgane. Die Staublätter sind die männlichen Organe, welche den Pollen bilden. Dieser wird entweder über Insekten (Zoophilie), über Windbestäubung (Anemophilie) oder über ein anderes Medium – wie Wasser (Hydrophilie) zu den Fruchtblätter anderer Blüten getragen, wo dann die Befruchtung stattfindet.

Blüten können eingeschlechtlich sein, aber auch zwittrig auftreten. Wo der Wind, das Wasser oder die Insekten die Pollen hintragen, hängt von Umweltfaktoren – wie Wasserströmung oder Windstärke ab. Aber die Blüten locken durch Farbe und Geruch auch Bestäuber an und belohnen die Insekten dann mit einem Kohlenhydrat, namens Nektar.

Bei Pflanzen, die mithilfe des Windes bestäuben (Anemophilie), haben sich teilweise Bestandteile an den Blüten gebildet, damit die Pollen weiter durch die Luft fliegen können. Bei hydrophiler Bestäubung sind Blütenbestandteile von Vorteil, die es den Pollen ermöglichen, zu schwimmen. Hierfür werden oftmals hohle Kammern in den Pollen gebildet, um die Schwimmeigenschaften zu optimieren.

Nach der Befruchtung entsteht aus der Blüte eine Frucht, welche durch Farbe und Geschmack größere Wirbeltiere anlocken soll. In den Früchten befinden sich nun die Samen, jene Produkte – welche durch die Verschmelzung von männlicher und weiblicher Geschlechtszelle entstanden sind. Die Tiere fressen die Früchte und schleusen den Zucker in ihren Stoffwechsel ein. Sogenannte Stoffwechselprodukte entstehen bei der Verdauung und werden als Urin oder Kot ausgeschieden. Im Kot befinden sich nun die Samen, welche – bei geeigneten Milieu – zu einem Keimling heranwachsen, bevor daraus eine ausgewachsene Samenpflanze entsteht.

Die Fortpflanzungsstrategie der Blütenpflanzen beginnt demnach beim Ausbilden einer Blüte – welche entweder auf Windbestäubung, Wasserverbreitung oder auf Bestäubung durch Insekten optimiert ist. Durch die Befruchtung, also das Verschmelzen von männlicher und weiblicher Eizelle – entsteht eine Zygote bzw. befruchtete Eizelle – welche dann zu einem Pflanzenembryo (Samen) heranreift – nett in einer farbenfrohen und schmackhaften Frucht verpackt wird – so dass irgendein Tier diese frisst und den Samen an anderer Stelle ausscheidet. Durch diese Strategie findet eine Verbreitung der Samenpflanzen statt.

Blüten sind auch Futterquelle für Insekten

Die wohl bekannteste Art der Bestäubung ist die der Zoophilie. Hierbei bilden Pflanzen neben farb- und geruchsintensiven Blüten auch Nektarien aus. Die farbenfrohen Blüten dienen der Anlockung von Insekten und anderen Bestäubern, die im Gegenzug zur Bestäubung mit Nektar belohnt werden. Nektar ist eine nährstoffreiche Lösung, die überwiegend aus verschiedenen Zuckern besteht.

funktionen der blüte

Nach der erfolgten Bestäubung folgt die Befruchtung, die bei manchen Gymnospermen-Arten mehrere Monate dauern kann. Bei Angiospermen erfolgt die Befruchtung jedoch schneller. Hierbei verschmelzen Pollenschläuche (Angiospermen) oder Spermatozoide (Gymnospermen) mit der Eizelle, woraus die Zygote entsteht.

Bei manchen Angiospermen kann es hierbei zu einer weiteren Befruchtung des Embryosackkerns kommen, aus dem Nährgewebe für den später entstehenden Samen entsteht. Der Samen entsteht hierbei aus der Samenanlage.

Erfolgt die Bestäubung durch Insekten, wie z.B. Bienen, dann dienen die Nektarien der Blüten auch als Futterquelle.

Heilfunktion der Blüten

Blüten haben sich seit Anbeginn der Menschheit auch oft als Arznei erwiesen. Bei stumpfen Verletzungen wie z.B. Prellungen oder Verstauchungen greifen viele Menschen auf Arnika zurück. Ihre Blüten enthalten viele Inhaltsstoffe, die die Selbstheilung des Körpers vorantreiben.

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Auch Holunder erfreut sich großer Beliebtheit bei der Behandlung verschiedener Symptome. Bei Hautirritationen oder Erkältungserscheinungen können Holunderblüten aber auch die Beeren verwendet werden, um diese zu lindern.

Johanniskraut hilft nachweislich dabei, die Stimmung aufzuhellen und wird sogar bei leichten bis mittelschweren Depressionen angewandt. Insbesondere die Inhaltsstoffe Hyperforin und Hypericin tragen maßgeblich zu der antidepressiven Wirkung bei.

Eine ähnliche, beruhigende Wirkung weisen die Blüten von Lavendel und Baldrian auf. Hierbei sind es besonders die ätherischen Öle, die eine beruhigende Wirkung auf das gesamte Nervensystem haben.

Bei Stiefmütterchen wird hingegen vermehrt der vegetative Teil der Pflanze verwendet statt der Blüte. Dennoch beinhaltet sie Salicylsäure, die entzündungshemmend wirken kann.

Die Wirkungen des Weißdorns sind bereits seit vielen Jahren bekannt. In den Blättern und Blüten des Weißdorns sind diverse Stoffe enthalten, die die Gefäße erweitern und somit die Sauerstoffversorgung optimieren.

Dekorative Funktion der Blüten

Weiterhin haben Blüten einen großen Einfluss auf das Leben der Menschen. Oftmals dienen sie als dekorative Elemente bei verschiedensten Anlässen. Im weiteren Sinne können Früchte als Produkt der Blütenbefruchtung ebenfalls dazugezählt werden.

Bei den Blüten bzw. Blumen als dekorative Elemente sind Rosen, Tulpen und Orchideen wohl einige der bekanntesten Vertreter. Rosen wurden über mehrere Jahrhunderte gezüchtet, sodass sie eine enorme Vielfalt an Blütenformen und -farben aufweisen. Rote Rosen sind hierbei ein Beispiel und stehen als Symbol für die Liebe. Weiße Rosen werden bei verschiedensten Anlässen verschenkt. Sowohl bei Taufen, da sie als Symbol der Reinheit gelten, als auch bei Hochzeiten oder Trauerfeiern.

Tulpen werden oftmals als Schnittblumen verkauft. Gezüchtet werden sie hauptsächlich in den Niederlanden, von dort werden sie in viele Länder exportiert. Hierbei werden Umsätze im mehrstelligen Millionenbereich pro Jahr erzielt, was auf den wirtschaftlichen Aspekt von Blüten und Blumen hindeutet.

Blüten als Nahrungsmittel

Der wirtschaftliche Aspekt von Blüten bzw. Früchten, die aus Blüten entstehen, wird bei Früchten noch deutlicher. Safran ist eines der teuersten Gewürze der Welt. Dies liegt unter anderem an den erschwerten Erntebedingungen und an der Ernte von Hand. Für ein Kilo des Gewürzes müssen bis zu 200.000 einzelne Blüten geerntet werden. Somit ist der Preis von bis zu 14.000 € pro Kilogramm nachvollziehbar.

Auch die Kakaobohne ist ein wichtiges Exportgut, da sie in vielen Ländern der Welt zu Trinkkakao oder zu Schokolade weiterverarbeitet wird. Weitere Früchte, die für die Menschen im alltäglichen Gebrauch sind, sind z.B. Tomaten, Erdbeeren, Avocados, verschiedene Nüsse, Äpfel, Kiwis und verschiedenste weitere Obst– und Gemüsesorten. Hierunter fallen ebenfalls Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Erdnüsse, Linsen oder Sojabohnen.


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