Was ist der Finanzsektor: Definition und Bedeutung
Der Begriff „Finanzsektor“ wird als Oberbegriff für alle Institutionen oder Personen, die mit dem Thema Finanzen zu tun haben, in Verbindung gebracht. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese staatlich oder privat sowie global oder national sind, was diesen Begriff sehr dehnbar macht.
Inhalt
- 1 Was ist der Finanzsektor: Definition und Bedeutung
- 2 Wie funktioniert der Finanzsektor und was ist sein Zweck
- 3 Welchen Einfluss hat der Finanzsektor auf anderen Wirtschaftsbereiche
- 4 Welche Berufe werden im Finanzsektor ausgeübt
- 5 Welche Nachhaltigkeit besteht im Finanzsektor
- 6 Der Finanzsektor als Treiber der Volkswirtschaft
Was ist der Finanzsektor: Definition und Bedeutung
Dieser Begriff setzt sich aus den Wörtern „Finanz“ und „Sektor“ zusammen und entspricht mit seinem direkten Wortlaut grob betrachtet dem Sinn seiner inhaltlichen Darstellung. Finanzen sind alle Gelder innerhalb einer Volkswirtschaft, eines Landes oder eines globalen Marktes. Der Sektor wiederum benennt nur einen konkreten Teil dieser Wirtschaft, den Geldmarkt. Finanzsektor kann somit als Geldmarkt verstanden werden, bei dem Gelder in andere Gelder umgetauscht (Investition) werden.
Da der Begriff „Finanzsektor“ alleinstehend und ohne Kontext, also ohne inhaltlichen Orientierungspunkt wenig Sinn ergibt, sollte stets ermittelt werden, um welche Instanz es sich handelt, in der dieser Finanzsektor existiert. In dieser Frage haben sich historisch und gesellschaftlich einige Betrachtungsebenen entwickelt, dank denen der Finanzsektor einer Instanz zugeteilt werden kann.
In der gegenwärtigen Zeit kristallisierte sich das Verständnis heraus, dass der Finanzsektor als Oberbegriff für die nationale Finanzebene, internationale Finanzebene und globale Ebene verwendet werden kann. Die Betrachtungsebene ist aber nicht nur auf politische Grenzen, wie Landesgrenzen oder Einflussbereiche von Wirtschaftsbünden konzentriert, sondern kann auch für interne Betriebe verwendet werden.
Solche internen Betriebe fallen beispielsweise unter die grobe Zusammenfassung von Banken, Firmen und Verwaltungen. So kann eine Bank, die von außen betrachtet im Kerngeschäft nur mit Finanzen zu tun hat, von innen betrachtet einen weiteren eigenen Finanzsektor haben. Inwiefern dieser das Geschäft einvernimmt und in welchem Ausmaß, bleibt der einzelnen Bewertung überlassen.
Schlussfolgernd ist ein Finanzsektor also der Bereich einer Organisation, der sich im Kern mit der Frage des Geldes und der Regulierung der finanziellen Mittel befasst. Die Politik, Wirtschaft, Sozialpolitik, das Militär oder die internationale Politik sind in einem Bereich, der sich primär auf andere Themengebiete konzentriert, zusammengefasst. Damit gelten sie zumindest nicht vollständig zum Finanzsektor, weil nicht jede Frage mit der Regulierung von finanziellen Mitteln in direktem Zusammenhang steht. Nichtsdestotrotz können diese zumindest in Teilen in den Finanzsektor übergreifen und können somit kurioserweise zum Finanzsektor gehören, gleichzeitig aber auch nicht.
Dieser Sachverhalt macht es aus diesem Grund selbst für Wissenschaftler, Ökonomen und den normalen Bürger sehr schwer bis unmöglich, die Grenzen eines betrachteten Finanzsektors klar zu ziehen. Grob betrachtet hilft der Begriff des Finanzsektors dennoch in einer Untersuchung oder einer Diskussion, um bestimmte Sektoren von finanziellen Bereichen klar zu trennen.
Wie funktioniert der Finanzsektor und was ist sein Zweck
Der Finanzsektor setzt sich aus zwei Grundbausteinen zusammen. Zum Ersten gehört die Aufnahme, Verarbeitung und der Vertrieb von finanziellen Mitteln, zum Zweiten die wirtschaftliche Leistung des Finanzsektors. Letzteres impliziert also, dass der Finanzsektor durch wirtschaftliche Leistung Wert in Form von Dienstleistungen erzeugen muss, um seine Existenz zu legitimieren und begründen zu können. Für diesen Baustein der Wirtschaft ist die Erklärung somit verhältnismäßig einfach gegliedert: Der Finanzsektor muss durch das wirtschaftliche Arbeiten Geld einnehmen. Die Besonderheit der Philosophie des Finanzsektors wird erst bei der Beleuchtung des anderen Bausteines und dem der Wirtschaftlichkeit verdeutlicht.
So muss der Finanzsektor nicht nur rentabel sein, sondern auch seinen Zweck erfüllen. Dieser wird in die Unterpunkte Aufnahme, Verarbeitung und Vertrieb des Geldes unterteilt und kann je nach Betrachtungsebene stark variieren. Wird beispielsweise ein Betrieb, der Geldtransporte organisiert, beleuchtet, so wird schnell ersichtlich, dass hier das Kerngeschäft im Unterpunkt des Vertriebs von finanziellen Mitteln dominiert. Wird auf der anderen Seite eine internationale Bank betrachtet, die Geld ihrer Kunden aufnimmt, damit arbeitet und anschließend zurück an Kunden ausgibt, so wird deutlich klar, wie sich die Einzelheiten so eines Bausteines voneinander unterscheiden können.
Werden also die Aufgaben einer Instanz innerhalb des Finanzsektors mit der Gewinnerzielungsabsicht derselben Instanz verbunden, so entsteht der Begriff des allgemeinen Finanzsektors. In folgendem Beispiel wird die Sinnhaftigkeit des Finanzsektors unter der Einbeziehung seiner Bestandteile im Kontext zu einem funktionierenden Staat betrachtet. Die Regierung eines Staates hat Schulden bei einem anderen Staat und beabsichtigt, diese zurückzahlen zu wollen. Erst werden die Gelder der Staatskasse von einem Konto der Bank innerhalb des Finanzsektors abgehoben, um über einen Vermittlungsdienst einer anderen Bank innerhalb eines anderen internationalen Finanzsektors verarbeitet zu werden.
Wenn dieser Schritt erfolgt ist, kann das Geld anschließend an die Bank des anderen Landes übergehen, auch hier ist ein anderer Finanzsektor betroffen. Natürlich müssen nicht immer jeweils andere Finanzsektoren betroffen sein, es kann sich hierbei auch um einen großen Sektor der Finanzwirtschaft handeln, der all diese Schritte in sich vereint. Dies funktioniert beispielsweise in großen Wirtschaftsbünden, wie der Europäischen Union, in der eine Zahlung an einen Schuldner über die Europäische Zentralbank erfolgen kann.
Schlussendlich lässt sich also sagen, dass der Zweck des Finanzsektors die finanzielle Stabilität seiner Instanz ist. Zusätzlich dazu wird in den meisten Staaten erwartet, dass dabei auch ein wirtschaftlicher Mehrwert entspringt, also eine Wertsteigerung, die in den Gesamtwert des Staates mit einfließt. Er muss für den Geldfluss innerhalb eines Landes oder einer Gemeinschaft verantwortlich sein und ist daher essenziell in einer funktionierenden Gesellschaft. Somit kann dem Finanzsektor eine Wichtigkeit zugesprochen werden, wie es auch einem Energieproduzenten, einer Regierung, einem Gesundheitswesen oder der Infrastruktur eines Landes getan werden kann.
Welchen Einfluss hat der Finanzsektor auf anderen Wirtschaftsbereiche
Besonders in den Industriestaaten wird die Rolle des Finanzsektors deutlich sichtbar. Sie kennzeichnen sich nicht nur dadurch, die freie Marktwirtschaft tief in sich verwurzelt zu haben, sondern weisen alle die fließend übergreifende Koexistenz zwischen dem Finanzsektor und allen anderen wirtschaftlichen Bereichen auf. Die Koexistenz der Sektoren und Bereiche definiert hierbei den Sachverhalt, dass der Finanzsektor ohne die Wirtschaft nicht überlebensfähig ist und die Wirtschaft nicht ohne den Finanzsektor.
Diese gegenseitige Abhängigkeit wird durch viele Faktoren hervorgerufen. Wie zuvor erwähnt funktioniert der Finanzsektor als Stelle zum Verwahren von finanziellen Mitteln und ist für den Vertrieb des Geldes zuständig. Ein anderer wirtschaftlicher Zweig, wie beispielsweise die Schwerindustrie, kann zwar Güter erzeugen, die einen realen wirtschaftlichen Wert haben. Dennoch könnten sie diese Güter ohne den Finanzsektor weder verkaufen, noch die nötigen Rohstoffe für die Produktion weiterer Güter kaufen. Ohne den Finanzsektor würde es somit zum vollständigen wirtschaftlichen Kollaps oder Stillstand kommen.
Aufschluss über diesen essenziellen Mechanismus zur Funktion einer Wirtschaft kann durch einem tieferen Einblick in den Finanzsektor erfolgen. Leicht zu erklären ist, warum eine Wirtschaft nicht funktionieren kann, wenn sie nicht auf ihr erzeugtes Kapital zugreifen kann. Anders verhält es sich im Falle des Kapitalmarktes, der paradoxerweise ein schlagendes Herz sowohl im Finanzsektor, als auch in der Produktionswirtschaft ist. So können über den Immobilienmarkt, der zwar eine Wirtschaft für sich, gleichzeitig aber auch ein Bestandteil des Finanzsektors ist, entscheidende Immobilien gehandelt werden. Durch den Handel mit diesen Immobilien blühen sowohl die Konzerne, die Vermittler und der Finanzsektor auf.
Mindestens genauso tiefgreifend ist auch die Abhängigkeit von dem Kapitalmarkt beziehungsweise Aktienmarkt. Hier gelangen Gelder von Banken, Staaten, Institutionen und dem einfachen Bürger in die Wirtschaft. Als Gegenleistung für diesen „Kredit“ an die Wirtschaftsträger in Form von Unternehmen erhalten die Inhaber der Anteile ein Stimmrecht an den Entscheidungen des Unternehmens und gewinnen gleichzeitig an der positiven Entwicklung des Konzerns mit. Ohne einen Finanzsektor wäre die Abwicklung der Geschäfte mit solchen Aktien nicht möglich, andersherum wäre der Finanzsektor ohne einen außenstehenden wirtschaftlichen Bezugspunkt nicht in der Lage, Aktien oder sonstige Finanzinstrumente sinnvoll nutzen zu können.
Nach demselben Prinzip funktionieren auch Banken, die mit Krediten an wirtschaftliche Bereiche eine positive Entwicklung fördern können und über Zinsen anschließend den Gewinn so eines Geschäftes beanspruchen können. Aus diesem Grund wurden vor allem für globale Fragen, also Fälle, in denen mehrere Länder betroffen sind, bestimmte Leitbanken etabliert. Beispiele solcher Banken sind die Europäische Zentralbank, die Föderale Bank der Vereinigten Staaten oder die Russische Zentralbank.
Solche Banken können nicht nur untereinander oder mit ganzen Staaten in der Diskussion stehen, sondern können auch mit kleineren Banken kommunizieren und je nach Gesetzeslage auch Vorgaben an diese kleineren Banken weiterleiten. Auch unter den Börsen, also an den Märkten, an denen Aktien und sonstige Finanzinstrumente gehandelt werden, gibt es sogenannte Leitbörsen. Zu den größten ihrer Art zählen beispielsweise die US-amerikanische NYSE oder die Tokioer Börse.
Dass der Finanzsektor einen immensen Einfluss auf die Wirtschaft hat, ist in den vorangegangenen Beispiel sehr deutlich hervorgehoben. Nichtsdestotrotz kann sich dieser Einfluss auch in eine Richtung entwickeln, die sowohl in der Politik, als auch unter Aktivsten als schlecht empfunden wird. Auf der deutschen Ebene der Politik hört man nicht selten von Vorwürfen des sogenannten Lobbyismus im Zusammenhang zum Finanzsektor. Dabei werden bestimmte Institutionen oder Einzelpersonen bezichtigt, die Interessen von Konzernen aus dem Finanzsektor vor die eigenen Ziele zu setzen und damit seine Position der politischen Verantwortung deutlich zu missbrauchen.
Als Fallbeispiel wird bis heute oft die Wirecard-Aktie genannt. Das Wertpapier gehörte zu Wirecard, einem Unternehmen, das sich auf die Transaktionen von finanziellen Mitteln spezialisiert hat und damit sowohl im Kerngeschäft als auch in der Wirtschaft unmissverständlich dem Finanzsektor angehörte. Lange Zeit schien sich das Unternehmen gut zu entwickeln und der Kurs stieg daraufhin immer weiter an, weil immer mehr Investoren Aktien des Unternehmens haben wollten.
Nicht lange danach wurde abrupt und kurzfristig bekannt, dass der Vorstand von Wirecard die Erfolgsbilanzen des Unternehmens gefälscht hatte und Geldzuflüsse nur auf dem Papier stattgefunden haben. Der Geschäftsführer verschwand kurz darauf mit viel Geld und wird bis heute von der internationalen Polizei gesucht. Die Folge: Die Aktie ist fast wertlos geworden und hat vielen deutschen Bürgern sowie ausländischen Investoren hohe Verluste eingefahren.
Es verblieben viele unbeantwortete Fragen sowie zahlreiche Beweise zu den involvierten Institutionen. So soll die deutsche Börsenaufsichtsbehörde Bafin mögliche Anzeichen eines Betrugs im Wirecard-Skandal ignoriert haben und viel zu spät Maßnahmen getroffen haben. Inwiefern und in welchem Umfang dies stattgefunden hat, obliegt der individuellen Bewertung. Nichtsdestotrotz haben solche Arten von Skandalen eine landesweite Diskussion hervorgerufen, ob und in welchem Ausmaß die Wirtschaft und der Finanzsektor ineinander übergreifen dürfen.
Welche Berufe werden im Finanzsektor ausgeübt
Da der Finanzsektor ein eigener wirtschaftlicher Bereich ist, gibt es hier zahlreiche Berufe, die exklusiv innerhalb seiner Grenzen ausgeübt werden. Als Berufe des Finanzsektors gelten Bänker und Makler. In beiden Berufsgruppen ist die Vermittlung von Wertstellungen in Form von finanziellen Mitteln oder Immobilien mit einer Gewinnerzielungsabsicht das höchste Ziel. Nicht anders verhält es sich um den Beruf der Fondsmanager und Vermögensverwalter, deren Aufgabe die Verwaltung von fremdem Eigentum ist. Hier wird mit dem sogenannten Fremdkapital gearbeitet, eigene Fondspläne entwickelt, am Aktienmarkt angelegt und mit dem Ziel gehandelt, den Gewinn, den der Markt erzeugt, in gewisser Weise an die Kunden zurückzugeben.
Auch gibt es Berufe innerhalb des Finanzsektors, die nicht nur auf ihn beschränkt sind und somit zusätzlich in anderen wirtschaftlichen Zweigen anzutreffen sind. Ein Konzern kann in vielen Bereichen tätig sein, benötigt aber dennoch einen Vorstand, der die Aktivitäten des Betriebs verwaltet und überwacht. Diese Vorstände, wie Manager oder Kaufleute, bilden das Rückgrat eines jeden Betriebes und halten unabhängig vom finanziellen Sektor die finanzielle Lage am Laufen.
Der Finanzsektor gilt als einer der bestbezahlten Branchen der Wirtschaft, da hier im Gegensatz zu vielen anderen Berufen keine Grenzen im Rahmen des Verdienstes nach oben festgelegt sind. In Deutschland kann ein Vorstand oder Manager auf diese Weise mit einem jährlichen Einkommen im Millionenbereich rechnen, sofern es sich um eine Firma der oberen Liga handelt. In der USA können diese Dimensionen nochmals überschritten werden, da es hier nicht unüblich ist, die Vorstände mit Aktien statt Bargeld zu bezahlen.
Das Risiko, dass sich die Aktien im Wert mindern könnten, ist zwar gegeben, auf langfristige Sicht bei vielen Aktien aber unwahrscheinlich, sodass Unternehmensleiter noch reicher werden können. Wenn sich so ein US-amerikanischer Vorstand anschließend dazu entschließt, seine Aktien zu veräußern, dann fließen die Erträge direkt in Form von baren finanziellen Mitteln auf sein Konto. Löhne im zweistelligen Bereich sind einer der Gründe, wieso sich im 19. Jahrhundert das Klischee des „Amerikanischen Traumes“ so weit verbreitet hat. Heute verdienen sowohl in Deutschland, als auch in den USA nur noch wenige Personen solche Löhne.
Welche Nachhaltigkeit besteht im Finanzsektor
Der sich global ausbreitende Kurs der Nachhaltigkeit hat sich auch im Finanzsektor etablieren können. So hat die Europäische Union im Rahmen der Nachhaltigkeit-Verordnungen zahlreiche Beschlüsse gefordert, die vom Finanzsektor befolgt werden sollen. Zwar belastet der Finanzsektor die Umwelt in Form von Abgasen oder Abfall nicht so stark, dafür aber in anderen Aspekten, wie einem hohen Stromverbrauch der teils stark verschlüsselten Transaktionen. Auch entfällt auf den Finanzsektor die Frage der sozialen Gerechtigkeit und die direkten Folgen der internen Entscheidungen.
Forschungsinstitute haben feststellen können, dass die Bankenbranche einen nachhaltigen Weg eingeschlagen hat, dieser jedoch stark kundenfeldorientiert ist. Das heißt, dass Nachhaltigkeit besonders dort gefördert und beachtet wird, wo die Kunden im Alltag mit der Bank zu tun haben. Es soll laut den Forschungsergebnissen jedoch nicht ausreichen, wenn nur die Marketingbranche von diesen Entscheidungen betroffen sind. Darunter fällt beispielsweise der Verkauf von Emissionszertifikaten, die es dem Käufer ermöglichen, mit Geldbeträgen CO2-Werte wettzumachen oder zu reduzieren. Laut den Studien besteht im Finanzsektor somit bis jetzt ein erhöhter Bedarf an Nachhaltigkeitsmaßnahmen.
Der Finanzsektor als Treiber der Volkswirtschaft
Dass im Rahmen der internationalen und nationalen Wirtschaft ganze Studiengänge zum Kennenlernen des Finanzsektors angeboten werden, spricht für die Komplexität dieses Wirtschaftszweiges. Diese Komplexität ist nämlich nicht mit nur mit wirtschaftlichen Faktoren zu erklären, wie es beispielsweise in der Automobilbranche der Fall ist, sondern sollte stets mit gesellschaftlichen, politischen und volkswirtschaftlichen Betrachtungsebenen behandelt werden.
So kann der Finanzsektor bereits beim Unterschied, ob es sich bei ihm um einen nationalen oder globalen Markt handelt, solche unterschiedlichen Betrachtungsergebnisse hervorbringen, dass eine wissenschaftliche Unterscheidung unmöglich ist. Viele weitere Faktoren, wie das politische System eines Landes, die Marktform oder der wirtschaftliche Kurs des Staates wirken direkt und indirekt auf den Finanzsektor ein, sodass er sich jeden Tag erneut umstellt sowie neue Formen annimmt. Dieser Sachverhalt macht es daher unausweichlich, den Finanzsektor mit einer philosophischen Perspektive zu betrachten.
Der Finanzsektor zählt aus diesem Grund zu den enorm dehnbaren Begriffen, die je nach Interpretation völlig andere Ausmaße annehmen können. Ein wissenschaftlicher Ansatz zur Thematik der Finanzsektoren der Welt ist zwar behilflich bei der Bildung einer diesbezüglichen Meinung, wird jedoch immer von den eigenen Erfahrungen und Perspektiven beeinflusst werden.
Grob betrachtet und aus rein wissenschaftlicher Sicht kann dennoch gesagt werden, dass der Finanzsektor in einem System der freien Marktwirtschaft als maßgeblicher Treiber der Volkswirtschaft fungiert und die Vorgänge zwischen den Wirtschaftszweigen mit seinen Mitteln und Methoden ermöglicht.