Mehrzeller
Mehrzeller sind Lebewesen, bestehend aus mehreren Zellen, welche in einem Zellverband organisiert sind. Jede Zelle im Verband besitzt eine differenzierte Aufgabe (Aufgabenteilung), um den Stoffwechsel aufrechtzuhalten und somit das Überleben des Mehrzellers zu gewährleisten. Dadurch grenzen sich mehrzellige Organismen von Einzellern ab, welche zwar in Zellkolonien angereichert auftreten können, allerdings über keine echte Aufgabenteilung und Differenzierung – innerhalb dieser Kolonien – verfügen.
Die Grenze zum vielzelligen Organismus ist nicht eindeutig geklärt und beide Begriffe werden oft synonym verwandt. Jedoch können sich spezialisierte Zellen zu verschiedenen Verbänden (Organen) zusammenschließen, wodurch ein noch höherer Spezialisierungsgrad angestrebt wird.
Hier verläuft, nach allgemeinem Verständnis, die Grenze zum Vielzeller. Denn diese verfügen innerhalb des Organismus über gänzlich verschiedene Zellverbände, welche untereinander in Beziehung stehen und Informationen, Energien und Substanzen austauschen. Die bereitgestellten Stoffe oder Informationen des Ausgangsorgans werden wiederum von anderen Verbänden (Zielorganen) genutzt, wodurch die Anpassungsfähigkeit und Komplexität innerhalb des Vielzellers zunimmt und dieser sich vom einfacheren Mehrzeller unterscheidet.
Mehrzeller sind, je nach Auffassung (Viel-Mehrzeller-Debatte), innerhalb der Domäne von prokaryotischen Bakterien (ohne Zellkern) oder den eukaryotischen Protisten (mit Zellkern) zu finden. Ein Beispiel für Bakterien sind die Cyanobakterien, welche Sporenzellen zur Fortpflanzung und nährstoffspeichernde Zellen ausbilden.
Übergangsformen sind auch Myxobakterien, welche im Erdboden vorkommen und bei denen Zellen einen Fruchtkörper zur Fortpflanzung ausbilden und wiederum andere Zellen lediglich dem Stoffwechsel dienen.
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