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Warum sagt man Bis in die Puppen: Ursprung, Herkunft und Bedeutung


Der Ausdruck „Bis in die Puppen“ beschreibt ein langanahaltendes Nachtleben und stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem früheren Berlin. Eine andere Erläuterung für die Redewendung existiert allerdings ebenfalls.

Was bedeutet Bis in die Puppen

Bei dem Ausdruck „Bis in die Puppen“ handelt es sich um eine Redewendung. Vielen Menschen ist diese geläufig. Wer meint, er sei bis in die Puppen um die Häuser gezogen, sagt er, sei lange in der Nacht gefeiert hat. Jemand, der bis in die Puppen wach war, der fand erst zu sehr fortgeschrittenen Stunde ins Bett.

Wie bei vielen Redewendungen erscheint die Herkunft des Begriffes unklar. Er hat weder etwas mit dem beliebten Kinderspielzeug zu tun, – noch gar etwas mit einer Puppe, die das Entwicklungsstadium eines Insektes meint. Um dem Ausdruck auf den Grund zu gehen, muss man in der Geschichte zurückgehen.

Warum heißt es Bis in die Puppen: Herkunft und Ursprung

Ganz zweifelsfrei lässt sich die Entstehung des Begriffes nicht klären. Eine erste mögliche Entstehungsgeschichte lässt sich nach Berlin in das 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Es war König Friedrich der II., der ganz in Nähe des Tiergartens am großen Stern einige Götterstatuen aufstellen ließ. Dort, wo sich noch heute die Siegessäule befindet, die nach wie vor als beliebtes Ausflugsziel unter Touristen gilt.

Der damaligen Berliner Bevölkerung erging es nicht anders: Unter ihnen war es beliebt, einen ausgedehnten Spaziergang zum großen Stern zu unternehmen. Die Statuen des „Alten Fritzes“, also des Königs, wurden von Berlinern ironisch „Die Puppen des Königs“ genannt.

Im Regelfall mussten die Berliner also einen weiten Weg in Kauf nehmen, um zum großen Stern zu gelangen. Der Ausdruck „Bis in die Puppen“ prägte sich ein. Er stand stellvertretend dafür, eine lange Strecke zurückzulegen. Diese ursprüngliche Bedeutung, die sich auf einen weiten Weg bezieht, ist heute nicht mehr geläufig. Stattdessen bezieht sich „bis in die Puppen“ auf eine lange Zeit, die etwas dauert.

Zweite Deutung der Redewendung

Zwar scheint diese Erklärung zur Herkunft des Ausdruckes plausibel. Sie wird auch recht oft erwähnt. Es existiert jedoch eine weitere. Diese leitet sich folgendermaßen ab: Getreidegarben, auf Feldern aufgehäuftes Getreide, Stroh oder Heu nannte man in früheren Zeiten auch Puppen. Ein Eintrag aus dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm belegt dies. Die Bezeichnung ‚Puppen‘ für Getreidegarben wird von ihnen darin überliefert.

Die zweite Deutung der Herkunft der Redewendung ‚Bis in die Puppen‘ bezieht sich auf diese Getreidegarben. Hiernach soll ‚bis in die Puppen‘ meinen, es habe so stark geregnet, dass Wasser in die Puppen eindrang. Diese waren üblicherweise durch eine Abdeckung geschützt.

Fazit

Als wahrscheinlicher gilt die Richtigkeit der ersten Erklärung. Auch wenn in Berlin hinsichtlich des Platzes rund um die Siegesgöttin, die über der Stadt thront, längst nicht mehr die Rede von Puppen ist. Gut nachweisen lässt sich, dass dies in der Zeitgeschichte der Fall war.


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