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Was bedeutet Väterschutz: Definition und Bedeutung


Väterschutz bzw. Vaterschutz ist eine gesetzliche Regelung zur Unterstützung der Väter, um die männlichen Erziehungsberechtigten mehr zu entlasten. Dazu hat sich Bundesfamilienministerin Anne Spiegel noch einmal deutlich dafür ausgesprochen, dass Väter künftig nach der Geburt eines Kindes eine bezahlte Väterzeit von zwei Wochen in Anspruch nehmen können. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP heißt es dazu: „Wir werden eine zweiwöchige vergütete Freistellung für die Partnerin oder den Partner nach der Geburt eines Kindes einführen.“ Diese Neuerung beträfe vor allem Väter. Hintergrund ist, dass Mütter unmittelbar nach der Geburt ohnehin dem Mutterschutz unterliegen.

Wandel des Rollenverständnisses der Väter

In Relation zu früheren Generationen hat sich das Rollenverständnis der Väter in den Familien deutlich verändert. Heute widmen sich immer mehr Väter Erziehungs– und Betreuungsaufgaben in der Familie. Sie haben das Bedürfnis, mehr Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen, und mehr am Leben ihrer Kinder teilzuhaben. Es ist nichts Besonderes mehr, wenn Väter mit Kinderwagen anzutreffen sind, wenn sie weinende Jungen oder Mädchen trösten oder ihren Babys wickeln.

Viele junge Männer streben heute an, Beruf und Familie aufeinander abzustimmen. Sie nehmen wahr, dass ihnen durch die einseitige Festlegung auf die Karriere wichtige Erfahrungen entrinnen. Sie wollen sich die häusliche und familiäre Arbeit partnerschaftlich teilen. Leider besteht zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Einstellung und Verhalten immer noch ein markanter Unterschied. Die Gründe hierfür sind zahlreich, gesellschaftliche Gegebenheiten sind vorherrschend.

Durch die Reform des Bundeserziehungsgeldgesetzes wurden die Gegebenheiten verbessert, damit sich Väter mehr als bisher ihren Familien zuwenden können. Die aktiven Väter sollen ermuntert werden, sich nicht nur auf die berufliche Beschäftigung und die finanzielle Versorgung ihrer Familien beschränken zu lassen. Häufig wird Vätern erst zu spät bewusst, was sie versäumt haben, wenn sie an wichtigen Entwicklungsstadien ihrer Kinder nicht oder lediglich am Rande teilhaben konnten.

Vaterschaftskonzept

Das Vaterschaftskonzept umfasst die vier Bereiche Brotverdienerfunktion, soziale Funktion, instrumentelle Funktion und Karriereverzicht. Von den kinderlosen Männern und Frauen werden die soziale Funktion und die Brotverdienerfunktion für wichtiger gehalten als die anderen beiden Facetten des Vaterschaftskonzepts.

Das Vaterschaftskonzept entspricht in seiner Struktur weitgehend dem von kinderlosen Männern und Frauen oder von Erwachsenen, die bereits Eltern sind. Die wichtigste Funktion eines Vaters ist die soziale Funktion, die darin besteht, sich Zeit zu nehmen für das Kind und etwas mit dem Kind zu tun. Fast ebenso wichtig sind die Brotverdienerfunktion und die instrumentelle Funktion, also etwas für das Kind zu tun.

Das Vaterschaftskonzept korrespondiert mit der Geschlechtsrolleneinstellung. Egalitär eingestellte Männer bewerten Karriereverzicht, soziale und instrumentelle Funktion höher als traditionell eingestellte Väter, letztere betonen die Brotverdienerfunktion höher.

Väter vereinbaren vor allem dann Beruf und Familie gut, wenn ihre Partnerinnen ebenfalls berufstätig sind und wenn ihre Väter intrinsisch für ihre Berufsarbeit motiviert sind. In diesen Fällen besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass einerseits die Partnerinnen Verständnis für die beruflichen Belange der Männer aufbringen und andererseits die Vorgesetzten und Kollegen für familiäre Belange der Männer.


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