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Nildelta


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Nildelta Karte um 1930 mit der Stadt Rosette im Westen und der Hafenstadt Damiette im Osten


Das Nildelta befindet sich im Norden Ägyptens, beginnend an der Stelle – wo sich der Nil in verschiedene Seitenarme aufteilt, bevor er ins Mittelmeer mündet. Dieses Flussdelta entsteht unmittelbar nördlich von Kairo. Der linke Seitenarm des Nils im Delta wird als Rosetta-Arm bezeichnet, da die Hafenstadt Rosette an der Mündung zum Mittelmeer liegt und von diesem Arm durchflossen wird. Die Hafenstadt Damiette, welche rechts im Delta liegt, verleiht dem rechten Seitenarm (Damietta-Arm) seinem Namen.

Was ist das Nildelta: Bedeutung

Bevor der Nil in das Mittelmeer fließt, verteilt sich der Fluss in viele kleine Flussarme. Aus der Luft betrachtet zeigt sich das Mündungsgebiet als ein grünes Dreieck, das sich von den umliegenden Wüstengebieten abhebt. Durch die verzweigten Wasseradern ist die Erde gut durchfeuchtet und es hat sich eine grüne Oase gebildet. Diese Form einer Flussmündung bezeichnet man als Flussdelta. Der Name stammt aus dem Griechischen, da der vierte Buchstabe des griechischen Alphabetes eine dreieckige Form hat (Δ).

Die Entstehung des Nildeltas

Der Nil fließt von Afrika kommend durch Ägypten und wird auch als die Lebensader Ägyptens bezeichnet. In dem Wüstenstaat, in dem es kaum regnet, hat der Fluss eine große Bedeutung für das Land. Er ist Wasserspender, sorgt für Nahrung und war schon im Alten Ägypten ein wichtiger Transportweg.

Über den Fluss wurden sowohl Handelswaren als auch die schweren Steinblöcke für den Bau von Pyramiden auf Schiffen transportiert. Das Leben hat sich deshalb schon immer an den Ufern des Flusses abgespielt. Der Nil fließt mit hoher Geschwindigkeit durch das Land und spült Schlamm, Sand und Steine mit sich. Bevor das Nilwasser in das Mittelmeer fließt, verringert sich die Fließgeschwindigkeit und die Sedimente aus Sand, Steinen und Schlamm lagern sich am Bodengrund ab.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Fluss immer stärker durch die Ablagerungen ausgebremst, musste sie umfließen und der Nil teilte sich in kleinere verzweigte Flussarme auf. Auf diese Weise wurde ein großes Gebiet durchfeuchtet und es entstand eine fruchtbare grüne Oase in der Wüste. (Zum Hauptartikel zur Entstehung des Nildeltas)

Leben im Nildelta

Das Nildelta hat eine Fläche von 24.000 Quadratkilometern und zählt zu den größten Flussdeltas der Welt. Die Spitze befindet sich 160 km entfernt von der Mittelmeerküste. Hier befindet sich die Landeshauptstadt Kairo mit 8 Millionen Einwohnern. Mit den Randgebieten wird die Einwohnerzahl auf 20 Millionen geschätzt und Kairo ist damit die größte Stadt Afrikas. Bei Kairo beginnt der Nil sich in die beiden größten Flussarme „Rosette“ und „Damiette“ aufzuspalten, die für die dreieckige Form der Wüstenoase sorgen.

Das Nildelta zählt zu den fruchtbarsten Gebieten Ägyptens, und so ist es nicht verwunderlich, dass von 102,9 Millionen Einwohnern des Landes (Stand 2021), fast 60 Millionen im Nildelta wohnen.

Zwei Drittel der Landwirtschaftsfläche Ägyptens befindet sich im Nildelta. Schwerpunkte sind der Baumwollanbau und die damit verbundene Leinweberei als größter Wirtschaftszweig. In den Seen und Lagunen der Flussarme finden sich zahlreiche Farmen für Fischzucht.

Schon die alten Ägypter bauten ihre Städte im Umfeld des fruchtbaren Landgebietes. Nur an den Ufern des wasserspendenden Nils war Landwirtschaft möglich und eine Versorgung der Bevölkerung gesichert. Mit 4,1 Millionen Einwohnern ist Gizeh die drittgrößte Stadt des heutigen Ägyptens und beweist mit den altägyptischen Königsgräbern, Pyramiden und Tempeln von der großen Bedeutung des Nildeltas im alten Ägypten. Damals wie heute befinden sich die drei bevölkerungsstärksten Städte Ägyptens Kairo, Gizeh und die Hafenstadt Alexandria im Nildelta.

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Was wird im Nildelta angebaut: Landwirtschaft und weitere Nutzung

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Wie ist das Nildelta entstanden: Entstehung und Geschichte

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