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Der Spanische Bürgerkrieg


Guernica nach der Bombennacht (26.04. 1937)

Die spanische Stadt Guernica nach der Bombennacht (26.04.1937)


Der Spanische Bürgerkrieg bzw. Spanienkrieg war ein Krieg in Spanien, welcher im Juli 1936 begann und im April 1939 endete. Auslöser des Krieges war ein Militärputsch durch General Francisco Franco gegen die gewählte Regierung der Zweiten Spanischen Republik (1931-36).

Inhalt

Zusammenfassung und kurzer Überblick

Was war der Spanische Bürgerkrieg

Der Spanische Bürgerkrieg war ein Krieg zwischen nationalistischen und republiktreuen Bevölkerungsanteilen in Spanien. Die Nationalisten versuchten über einen Militärputsch, die amtierende Regierung zu stürzen. Als dies nicht sofort gelang, weiteten sich die Kämpfe aus und wurden zu einem Bürgerkrieg.

Geplant und durchgeführt wurde der Putschversuch durch hochrangige Generäle in Spaniens Armee. Die hochrangigen Generäle hatten Einfluss auf sämtliche Hierarchiestufen des Militärs, weshalb sehr viele Soldaten sich der Verschwörung anschlossen.

Da die Regierung sich bereits am Anfang des Bürgerkrieges nicht mehr auf das Militär verlassen konnte, wurde die Armee aufgelöst und die Bevölkerung bewaffnet. So wurden republiktreue Polizisten, Gewerkschaftler, Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten gegen das verschwörende Militär rekrutiert und bewaffnet.

Wer kämpft gegen wen im Spanischen Bürgerkrieg

Die Nationalisten schafften es, den Putschversuch als anti-marxistisch oder anti-kommunistisch zu kennzeichnen. Dadurch erhielten die spanischen Verschwörer schnell Zulauf von anderen europäischen Staaten, welche den Marxismus und Kommunismus ebenfalls als Gefahr sahen.

Zu den Unterstützern der Putschisten wurde das faschistische Italien und das nationalsozialistische Deutsche Reich. Der spanische Staat (Republik) wurde durch die Sowjetunion und den Internationalen Brigaden (antifaschistisch) unterstützt.

Durch die Bündnisse wurde der Bürgerkrieg zu einem Stellvertreterkrieg. Fortan war der Bürgerkrieg auch ein Systemkrieg zwischen kommunistischen und faschistischen Strukturen Europas.

Europäische Großmächte, wie England oder Frankreich, plädierten darauf – dass sich Europa aus spanischen Angelegenheiten heraushalten sollte, allerdings ohne Erfolg.

Wo fand der Spanische Bürgerkrieg statt

Der Großteil der Kriegsschauplätze befand sich in Spanien. Jedoch begann der Putsch in Spanisch-Marokko, einer Kolonie in Nordafrika. Dort fanden auch die ersten Kriegshandlungen statt, schwappten dann auf das Mutterland über.

Warum begann der Spanische Bürgerkrieg

Die Ursachen des Spanischen Bürgerkriegs reichen bis ins 18. und 19. Jahrhundert zurück, als Spanien von einer Kolonialmacht zu einer Regionalmacht abstieg. Im Spanischen Kolonialreich kontrollierten Machteliten des Bürgertums, des Militärs, der Kirche und der Regierung den Staat.

Durch den Verlust von Überseekolonien entstand ein nationales Trauma, welches die Nationalisten überwinden wollten. In die Regierung hatten die Nationalisten nicht das Vertrauen, um dies zu erreichen.

Ein weitere Ursache für den Ausbruch des Bürgerkrieges war, dass neue gesellschaftliche Ansätze in Spanien einflossen. Diese neuen Gesellschaftsentwürfe waren der Marxismus, der Kommunismus, der Sozialismus und die Demokratie als Regierungsform.

Die mächtige Elite des Militärs und der Opposition sahen in diesen Entwürfen eine Gefahr für die eigene Machtansprüche. In der Regierung sahen sie den Gegner, welcher genau diese Einflüsse zuließ. Gleichzeitig entstand die Erkenntnis, dass durch staatliche Wahlen die eigenen Interessen gefährdet seien. Und deshalb galt es den ganzen Staatsapparat abzuschaffen und durch einen neuen zu ersetzten.

Wie endet der Spanische Bürgerkrieg

Der Spanische Bürgerkrieg endet am 28. März 1939 durch die Kapitulation des republikanischen Staates. Demnach gewannen die Nationalisten (Verschwörer) den Bürgerkrieg. Anführer des Militärputsches und der Nationalisten war General Francisco Franco, welcher nach Kriegsende eine Diktatur errichtet.

Briefmarke mit Porträt von Francisco Franco, Bildnachweis: Dariush M / Shutterstock.com

Briefmarke mit Porträt von Francisco Franco, Bildnachweis: Dariush M / Shutterstock.com

Vorgeschichte

Im Jahr 1740 hatte das Spanische Kolonialreich seine größte Ausdehnung mit Überseegebieten in Afrika, Asien, Australien und Ozeanien. In den nachfolgenden Jahrhunderten zerbrach das Kolonialreich fast vollständig. Dies löste ein nationales Trauma aus.

Fortan stieg Spanien als Weltmacht ab und musste zusehen, wie andere Staaten ein Weltreich aufbauten. Gleichzeitig wurde im Zuge der Französischen Revolution die Monarchie in Frankreich abgeschafft, was die Staatssysteme aller Nachbarstaaten bedrohte.

Ab 1807: Napoleonische Besatzung

Am 27. Oktober 1807 schlossen Spanien und Napoleon Bonaparte (Frankreich) den Vertrag von Fontainebleau, in welchem sich beide Staaten auf eine gemeinsame Eroberung Portugals einigten. Damit die Franzosen Portugal erobern können, gewährte Spanien ihnen ein Recht auf Durchmarsch. In der Folge besetzte Napoleon auch Spanien.

Die Unfähigkeit des spanischen Königs Karl IV. führte im März 1808 zu dessen Abdankung, so dass sein Sohn Ferdinand VII. die Führung übernahm. Im Mai 1808 kapitulierte Spanien vor Napoleon Bonaparte. Der spanische König und sein Vater wurden nach Frankreich geladen und gezwungen, auf den spanischen Thron zu verzichten. Beide wurden in Gefangenschaft genommen und aufs Schloss Valençay gebracht.

Napoleon machte seinen älteren Bruder Joseph Bonaparte zum neuen König von Spanien. Daraufhin erhob sich im Mai 1808 die spanische Bevölkerung gegen die Besatzung. Besonders im Baskenland, in Katalonien, in Navarra und im Bergland von Kastilien waren die Aufstande so stark, dass die Franzosen ihr Besatzungsregime nicht durchsetzen konnten.

Von 1807 -14: Der Spanische Unabhängigkeitskrieg

Was als Aufstand 1808 gegen die französische Fremdherrschaft begann, mündete schnell in einen bewaffneten Volksaufstand und Guerillakrieg.

In den Gebieten, welche nicht durch die Franzosen besetzt waren, bildete sich 1808 eine Gegenregierung gegen Joseph Bonaparte (Junta Suprema Central). Diese akzeptierten die amtierende Regierung in Madrid nicht, erkannten die Guerilla-Banden allerdings als Widerstandskämpfer gegen Frankreich an. Kontrollierbar waren die Guerillas durch den Junta Suprema Central allerdings nicht. So verfielen einzelne Teile Spaniens in Anarchie.

Der Spanische Unabhängigkeitskrieg nahm eine Wendung, als sich die Briten einschalteten. Mit der Unterstützung Englands konnten die napoleonischen Besatzer aus Spanien verdrängt werden. Doch zuvor wurde eine neue Verfassung in Spanien erlassen, welche Einfluss auf das nachfolgende Jahrhundert nehmen wird.

Ab 1812: Die Verfassung von Cadiz

Die Gegenregierung zur französischen Besatzungsmacht war keine Regierung, welche der spanische König veranlasst hatte. Sie bildete sich komplett eigenständig und hielt auch keine Absprache zum König. Denn der König von Spanien befand sich in französischer Gefangenschaft.

Als der Junta Suprema Central die Verfassung von Cadiz (1812) verabschiedete, war dies die erste niedergeschriebene Verfassung, welche von der spanischen Bevölkerung ausging.

In der spanischen Bevölkerung löste die Ausrufung einer Verfassung, welche ohne Zustimmung des Königs erfolgte, ein neues Bewusstsein von Souveränität und Selbstbestimmung aus. In der Verfassung von Cadiz wurde unter anderem festgehalten:

  • dass es ein Einkammerparlament (Cortes) geben soll, welches vom Volk gewählt wird.
  • dass alle Spanier ab 25 Jahre wahlberechtigt seien
  • dass Gesetzinitiativen vom König oder Parlament ausgehen können
  • der König lediglich ein Vetorecht bei der Gesetzgebung hat, welches nach zweimaligen Gesetzesentwurf und Ablehnung durch den König aber erlischt
  • dass weder der König noch der Cortes (Parlament) richterliche Gewalt ausüben dürfen und dass nur anerkannte Richter dieses Privileg genießen

Außerdem wurden liberale Wirtschaftsgesetze erlassen und der Zunftzwang entfiel.

Ab 1809: Beginn der Unabhängigkeitskriege in Spanisch-Südamerika

Da die Königsmacht in Spanien für sechs Jahre abgeschafft war, entstand auch in den spanischen Überseegebieten ein Machtvakuum. Daraufhin wurden auch dort Parlamente gegründet und Verfassungen geschlossen, welche sich auf den Cortes im Kernland beriefen.

Die Unabhängigkeitsbestrebungen wurden vom spanischen Militär in Südamerika unterdrückt, weshalb es zu Aufständen und schließlich zu Kriegen kam. In den südamerikanischen Unabhängigkeitskriegen (1809-25) lösten sich nahezu alle südamerikanischen Staaten von Spanien:

  • Ecuador wurde 1809 unabhängig von Spanien, gefolgt von Bolivien
  • Venezuela wurde 1810/11 unabhängig von Spanien
  • Kolumbien wurde 1810 unabhängig von Spanien, gefolgt von Argentinien, Chile, Peru und Paraguay

Zwar gab es spanische Gegenmaßnahmen, welche aber spätestens 1825 aufgegeben werden mussten.

Ab 1814: Manifest von Valencia und Aufhebung der Verfassung

Der spanische Unabhängigkeitskrieg im Kernland endete mit einer Niederlage Bonapartes nachdem sich die Briten eingeschalten haben. Im Vertrag von Valençay musste Frankreich die spanische Krone wieder an Ferdinand VII. zurückgeben und diesen freilassen.

Nachdem Ferdinand wieder zurück in Spanien war, erließ er das Manifest von Valencia. In diesem Manifest wurde verkündet, dass alle Gesetze, welche der Cortes oder die Gegenregierung (Junta Suprema Central) erlassen hatten, wieder zurückgenommen werden. Mit dem Manifest sollte der Absolutismus in Spanien wiederhergestellt werden. Somit wurden alle Gesetze der letzten sechs Jahre und auch die Verfassung von 1812 für nichtig erklärt.

Ab 1830: Neue Thronfolge und Anarchie

Nach Ferdinands Tod übernahm seine Tochter Isabella den Thron. Dies hatte Ferdinand vor seinem Tod durch die Pragmatische Sanktion von 1822 bewirkt. Dadurch waren die Thronfolgegesetze des Cortes aufgehoben worden. Gleichzeitig wurde Ferdinands Bruder Carlos des Borbon in der Thronfolge übergangen.

Die frühen 1830-er Jahre in Spanien sind gekennzeichnet durch anhaltende Unruhen, Aufstände, Versagen des Staates und Anarchie.

Ab 1833: Carlismus in Spanien

Als Carlismus bezeichnet man eine politische Strömung, deren Anhänger die Thronfolge nach Ferdinand VII. anzweifeln. Die Anhänger akzeptieren Isabella nicht als Königin, sondern setzen sich für Carlos als Thronfolger Ferdinands ein. Die Thronfolgeregelung führte zu drei Carlistenkriegen in Spanien:

  • Erster Karlistenkrieg: 1833 bis 1840
  • Zweiter Carlistenkrieg: 1847 bis 1849
  • Dritte Karlistenkrieg: 1872 bis 1876

Im Jahr 1868 wurde Isabella gestürzt, die Erste Republik Spaniens wurde – mit Francisco Domínguez als ersten Präsidenten – ausgerufen. Beim Ausbruch des Dritten Karlistenkrieges trat Dominguez zurück und überließ die Führung Alfons XII., Sohn von Isabella II.

Jahr 1874: Putsch und Gegenputsch

Auch Alfons XII. wurde vom Militär geputscht. Der Anführer der Putschisten war wieder Francisco Domínguez, welcher versuchte eine Militärdiktatur aufzubauen. Der Gegenputsch erfolgte noch im gleichen Jahr unter Martínez Campos, welcher die Monarchie wieder herstellte.

Jahr 1898: Spanisch-Amerikanische Krieg

Der Spanisch-Amerikanische Krieg fand zwischen dem 23. April und dem 12. August 1898 statt. Die Kriegsschauplätze waren Inseln in der Karibik und im Pazifik, welche vor dem Krieg im Besitz Spaniens waren.

Die USA rief diese Inseln als Kriegsziele aus, um die Vorherrschaft in Amerika (Karibik) und auf dem asiatischen Markt (Pazifik) zu sichern. Der Krieg endete mit einer Niederlage Spaniens und so gingen Überseegebiete, wie Kuba, Puerto Rico, Guam und die Philippinen an die USA.

Ab 1900: Soziale Spannungen entstehen

Der Verlust der Überseekolonien schädigte das Ansehen der spanischen Elite. Diese dominierten das Parlament, den Sicherheitsapparat und das Militär. Nun fühlten diese sich ihren Mitteln und Einfluss beraubt. Mit der Industrialisierung flossen neue politische Ansätze, wie der Marxismus und Kapitalismus, ein.

Jahr 1910: Gründung der Gewerkschaft CNT

Die Confederación Nacional del Trabajo (CNT) ist eine Konföderation verschiedener Gewerkschaften, welche heute noch existiert. Heute besitzt die Gewerkschaft circa 10.000 Mitglieder, doch in den 1920-er Jahren schlossen sich circa 2 Mio. Menschen der Vereinigung an.

Der Gewerkschaftsbund sollte das Gegenstück zur marxistisch geprägten UGT-Gewerkschaft (Unión General de Trabajadores) sein. Letztere gilt als kämpferischer Arm der Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens (PSOE).

Seit den 1830-er konnte der Anarchismus sich als politische Idee zunehmend etablieren. Mit der CNT erhielten die Anarchisten ein politische Sprachrohr. Sie lehnten jegliche Form von Staatlichkeit ab.

Die 1920-er Jahre: Heftige Streikwellen erfassen Spanien

Beide Gewerkschaften wachsen in den Folgejahren an, da Inflation, Arbeitslosigkeit und das fehlende Mitspracherecht die Menschen umtreibt. Zu den Mitgliedern gehören nicht nur Industriearbeiter, sondern auch Landarbeiter.

In den 1920-er erfasst Spanien eine regelrechte Streikwelle. Diese Streiks äußern sich nicht nur in Arbeitsniederlegung, sondern in der Erstürmung von Fabriken und in Straßenkämpfen gegen die Sicherheitskräfte.

Jahr 1923: Putsch und Errichtung des Militärstaats

General Miguel Primo entmachtet das Parlament mit Unterstützung des spanischen Königs Alfons XIII., welcher seine eigene Position durch die ständigen Unruhen gefährdet sieht. Beide halten das Parlament für unfähig, die Krise zu bewältigen. Im Zuge des Putsches wurde die Verfassung aufgehoben und eine Militärdiktatur errichtet. König Alfons XIII. stimmte den Reformplänen von Miguel Primo zu.

Jahr 1926: Ende des Rifkrieges

Das Rif ist eine Gebirgskette in Marokko. Zwischen 1893 und 1926 kam es zu mehreren Kriegen gegen die Bevölkerung in Spanisch-Marokko, da auch diese ihre Unabhängigkeit anstrebten. Bei den Rifkriegen wurde Senfgas als Giftgas eingesetzt, was General Miguel Primo veranlasst hatte.

Die Offiziere, welche im Rifkrieg dienten, galten im Mutterland als gesellschaftliche Elite. Viele von ihnen sehen den Abstieg Spaniens von einer Kolonial- zu einer Regionalmacht sehr kritisch. Auch die Spannungen im Heimatland werden kritisch gesehen, weshalb die Idee nach einem starken nationalistisch geprägten Spanien große Befürwortung findet.

Jahr 1928: Francisco Franco kehrt aus Marokko zurück

Francisco Franco, welcher 1910 die Militärschule als Kadett abgeschlossen hatte, wurde 1912 nach Marokko versetzt. Wie viele Offiziere im Rifkrieg befolgte Franco das Motto „Aufstieg oder Tod“. Denn der Rifkrieg bot den jungen Offizieren eine Chance sich zu beweisen und schnell in der militärischen Karriereleiter emporzusteigen.

War er 1912 noch ein einfacher Leutnant, so wurde er bereits 1913 zum Leiter eines Eliteverbandes ernannt. Diese Eliten wurden als Regulares bezeichnet, welche an vorderster Front im Rifkrieg kämpften. Und bereits 1914 wurde er zum Hauptmann ernannt, nachdem er außerordentlichen Mut bei der Schlacht um Beni Salem bewiesen hatte.

Franco machte sich einen Namen, da er besonders aggressiv gegen die Berber-Völker Marokkos vorging. Er galt als großer Stratege, welcher bereit war, Risiken einzugehen. Dadurch genoss er hohes Ansehen unter den Soldaten, obwohl er diese sehr streng führte.

Am Ende des Krieges (1926) wurde Franco, mit 34 Jahren, zum jüngsten General Europas seit Bonaparte ernannt. Danach wurde ihm die Betreuung der Offiziersschule in Saragossa anvertraut.

Wie viele Offiziere des Rifkrieges glaubte auch Franco, dass Spaniens Abstieg nur durch das Militär aufgehalten werden kann.

Jahr 1931: Die Zweite Republik Spaniens wird ausgerufen

Nachdem General Miguel Primo zwischen 1923 und 1930 eine Militärdiktatur errichtet hatte, welche anfangs zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte, erfasste die Rezession auch das spanische Königreich. Teure Bauprojekte führten zur Geldentwertung und erhöhten das Staatsdefizit.

Spaniens Ökonomie war eine Binnenwirtschaft, weshalb die Folgen der Weltwirtschaftskrise (ab 1929) weniger stark ausfielen. Dennoch bewirkten die zunehmende Geldentwertung, die Staatsschulden und die allgemeine Weltwirtschaftslage, dass ausländische Investoren weniger Geld investierten, was sich dann auch auf die Binnenwirtschaft niederschlug.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse führten letztlich dazu, dass die Aufstände und Unruhen wieder lauter wurden, wodurch Primo den Rückhalt in der Wirtschaft und der Führungsschicht verlor.

Am 28. Januar 1930 trat Primo zurück. In der Folge fanden am 12. April 1931 freie Wahlen statt, bei denen sich die Republikaner gegen die Monarchisten durchsetzen konnten. Am 14. April wurde die Zweite Republik Spaniens ausgerufen und der spanische König Alfons XIII. ging ins Exil.

Ungewöhnlich war, dass dieser Umsturz friedlich geschah – was in der Geschichte Spaniens nicht sehr häufig geschah.

Als neuer Ministerpräsident und Regierungschef wurde Manuel Azana im Juni 1931 ins Amt erhoben. Dieser bildet ein Mitte-links Bündnis, welches in den Folgejahren diverse Reformen anstrebt. So sollte die Landverteilung neu geregelt, soziale Missstände überwunden und die Führungsstruktur durch Kapitalisten neu definiert werden.

Doch 1931 war die Demokratie in Europa bereits im Abschwung. In Italien konnten die Faschisten 1922 die Macht ergreifen, die Weimarer Republik musste sich ebenso mit Faschismus auseinandersetzten, genauso wie der Austrofaschismus in Österreich ab 1918 einsetzte. Somit war die Spanische Republik den politischen Strömungen des Auslands ausgesetzt, welche wiederum das politische Bild im Inland beeinflussten.

Bereits kurz nach der Wahl setzten Richtungskämpfe ein. Die Sozialisten und Marxisten strebten eine Verstaatlichung der Betriebe an. Monarchisten lehnten die Republik als Staatsform allgemein ab. Und die Nationalisten schauten nach Deutschland, wo Hitler damit begann, eine neue Weltordnung zu erfinden. Ein Großteil der Bevölkerung stand auch weiterhin hinter den Anarchisten, welche jede Form der Staatlichkeit ablehnten.

Am 29.10.1933: Gründung der faschistischen Falange

Jose Antonio Primo, Sohn des ehemaligen Diktators Miguel Primo, gründet am 29. Oktober 1933 die Vereinigung Falange (deutsch: Phalanx). Diese faschistische Bewegung folgte dem Vorbild von Benito Mussolini in Italien und sollte ein Sammelbecken für alle Bevölkerungsanteile sein, welche in der Zweiten Republik Spaniens oder im Mitte-links Bündnis von Azana eine Gefahr sehen.

Am 19.11.1933: CEDA als stärkste Kraft bei den Parlamentswahlen

Die Confederación Española de Derechas Autónomas (kurz CEDA) war ein Bündnis verschiedener Parteien aus dem katholisch-konservativen bis zum rechtsgerichteten Spektrum. Sie schlossen sich im März 1933 zusammen, um eine Allianz bei den Parlamentswahlen gegen die linke Azana-Regierung zu stellen. Bei den Wahlen ging das Bündnis als stärkste Kraft hervor. Viele Bürger waren enttäuscht von der Azana-Epoche, da versprochene Reformen ausblieben.

Dezember 1933: Aufstand der Anarchisten

Das Rechtsbündnis stieß auf Massenproteste in Spanien, welche teilweise friedlich verliefen. Doch die anarchistische Gewerkschaft CNT rief zu einem bewaffneten Aufstand auf, welcher ab Dezember 1933 militant geführt wurde. So gab es gewaltsame Zusammenstöße mit Sicherheitskräften, Zerstörung, Explosionen, Sabotageakte an Schienen und Kirchen.

Ein Zentrum des Aufstandes war die Stadt Saragossa, in welcher Francisco Franco die Offiziersschule leitete. Um die Sicherheitslage wieder herzustellen, wurde Franco als militärischer Berater hinzugezogen. Ihm gelang es, die Revolution am 15. Dezember zu beenden, so dass am 18. Dezember die Regierung von Lerroux (CED) vereidigt werden konnte.

Bei der Niederschlagung des 7-tägigen Aufstandes starben 75 Menschen und 101 Weitere wurde verletzt.

Jahr 1934: Aufstand in Asturien

Als bekannt gemacht wurde, dass das CEDA-Bündnis drei Minister stellen dürfe, rief die sozialistische Gewerkschaft (UGT) zu einem Aufstand auf. Auslöser war, dass Gil-Robles – einer der Minister – sich offen zu den Ideen von Hitler und Mussolini bekannte.

Am Abend des 4. Oktober 1934 versammelten sich in der nordwestlichen Gemeinschaft Asturien bewaffnete Gewerkschafter und besetzten mehrere Städte. Unter der Leitung von Francisco Franco wurde auch dieser Aufstand blutig beendet.

Um die Aufständischen niederzuschlagen, wurde die spanische Armee, Marine und Fremdenlegion eingesetzt. Insgesamt starben mehr als 1500 Menschen in nur zwei Wochen.

Am 16.02.1936: Volksfront gewinnt die vorerst letzte freie Wahl

Das rechte CEDA-Bündnis war an diversen Korruptionsskandalen beteiligt, nicht mehr tragbar und ist daran zerbrochen. Deshalb sollten zu Beginn des Jahres 1936 vorgezogene Neuwahlen stattfinden.

Um die Mehrheitswahl diesmal für sich zu entscheiden, schlossen sich Republikaner, Sozialisten und Kommunisten zu einer Volksfront (Frente Popular) zusammen. Die Frente Popular konnte die Wahl für sich entscheiden und sollte vorerst die letzte frei gewählte Regierung Spaniens sein.

Die Regierung nimmt den Reformkurs, unter Manuel Azana, wieder auf. In Spaniens elitären Strukturen entsteht nun die Erkenntnis, dass sich gesellschaftliche Reformen – welche man versucht hatte, demokratisch zu unterdrücken, nicht aufhalten lassen. Im rechtsgerichteten Militär, bei Nationalisten und Faschisten wird die Frage zur Abschaffung der Demokratie gestellt.

Den radikalen Linken reichen die Reformen der republikanischen Azana-Regierung nicht aus und sie fühlen sich vom Bündnis verraten. Deshalb wird auch hier der Ruf nach einer Revolution lauter.

Der anarchistische Block um die CNT-Gewerkschaft will einen kommunistischen Anarchismus durchsetzen, bei dem Staat und Kapitalismus überwunden und durch Freiwilligenarbeit ersetzt werden.

Am 13.03.1936: Ermordung des Oppositionsführers José Calvo Sotelo

Am 13. März 1936 wird der monarchistische Oppositionsführer José Calvo Sotelo von republiktreuen Polizisten ermordet. Wahrscheinlich ist dies ein Racheakt, da ein Tag zuvor ein Polizist von Monarchisten (Carlisten) und Falangisten ermordet worden war.

Als Folge des Mordes an Sotelo unterstützen die Carlisten jetzt auch die Verschwörer, welche am 17.07. 1936 den Militärputsch vollziehen werden.

Chronologie und Verlauf des Spanischen Bürgerkriegs

Der Spanische Bürgerkrieg wurde durch einen Militärputsch ausgelöst, welcher durch Francisco Franco, General Emilio Mola und dem spanischen Offizier Jose Sanjuro geplant und durchgeführt wurde.

Letzterer befand sich, während des Putsches, im portugiesischen Exil. Nach dem Putsch sollte Jose Sanjuro in Spanien einfliegen, um die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Bei der Anreise stürzte allerdings das Flugzeug ab und Jose Sanjuro starb am 20. Juli 1936.

Unterstützt wurden die Verschwörer durch die faschistische Falange, die konservativ-rechten Carlisten und andere rechte Gruppen.

Das Kriegsjahr 1936

Der Spanische Bürgerkrieg im Jahr 1936

Der Spanische Bürgerkrieg im September 1936 mit nationalistisch (gelb) und republikanisch (rot) kontrollierten Gebieten

Am 17.07.: Der Spanische Bürgerkrieg beginnt in Nordafrika

Die Verschwörung gegen die Spanische Republik begann in der Stadt Melilla – damals Spanisch Marokko. Geplant und verabredet war der 18. Juli (5 Uhr morgens), um den Aufstand durchzuführen. Doch die Pläne wurden vereitelt, nachdem Alvaro Gonzalez, ein lokaler Führer der Falange, diese verraten hatte. Daraufhin ließ der republiktreue General Manuel Romales die Verschwörer suchen, beschlagnahmte Waffen und Munition.

Die Spanische Fremdenlegion, welche zur Niederschlagung rebellierender Einheimischer in Marokko gegründet worden war, sollte die Verschwörer mit neuen Waffen versorgen. Aber auch dies schlug fehl und die ganze Einheit der Fremdenlegion wurde verhaftet.

General Romales meldete die Vorkommnisse aus Melilla und erhielt den Befehl, alle Verschwörer in Marokko festzusetzen. Um nun keine Zeit mehr zu verlieren, riefen die Verschwörer bereits am 17. Juli das Kriegsrecht aus und begannen fortan Regierungsgebäude zu besetzen.

Nachdem die Gebäude unter der Kontrolle der Verschwörer waren, begannen die Säuberungen. Es wurden in der Nacht zum 18. Juli 189 Zivilisten und republiktreue Militärs getötet, darunter General Romales und der Bürgermeister von Melilla. Am 18. Juli ist die Stadt Melilla komplett in der Hand der Aufständischen. Gleiches geschah im marokkanischen Tétouan und Ceuta.

Zwei Tage später, also am 20. Juli, wurde das erste Konzentrationslager in Melilla errichtet und es wurde eine Liste mit Personen angefertigt, welche entweder direkt getötet oder ins KZ gesperrt werden sollten. Darunter befanden sich Gewerkschaftler, linksgerichtete Republikaner, Freimaurer und allgemein Gegner der Putschisten (später Regimegegner).

Am 18.07.: Der Putschversuch im Kernland

Ein Tag nachdem Melilla gefallen ist, schwappt der Umsturz auf das europäische Mutterland über. Doch Madrid konnte den Putschversuch vorerst aufhalten. Einige Putschisten verschanzten sich in der Montana-Kaserne in Madrid. Bewaffnete Gewerkschaftler und Zivilisten stürmen die Kaserne.

In Navarra (Nordostspanien) wartete Emilio Mola geduldig den vereinbarten Termin (19.07) ab, obwohl bereits Nachrichten aus Spanisch-Marokko zu ihm gedrungen sind. Erst am 19.07. proklamierte er in Navarra den Aufstand und ging dabei besonders grausam vor.

Nachdem der Putsch auf Madrid missglückte, verwandelte sich der Militärputsch in einen Bürgerkrieg. General Mola wird dabei zum Anführer der Nordarmee.

Am 19.07.: Auflösung der spanischen Armee

Direkt nach dem Putschversuch legt Ministerpräsident Diego Martínez Barrio sein Amt nieder und übergibt es an José Giral Pereira. Dieser löst per Dekret die spanische Armee auf, da zu viele Soldaten bereits übergelaufen sind. Stattdessen lässt er Waffen an die Gewerkschaftler verteilen, welche nun die Republik beschützen sollen.

Am gleichen Tag unterstellen sich die Spanische Fremdenlegion und die marokkanischen Söldnertruppen den Verschwörern um Franco und Mola.

Vom 19.07. bis 27.07.: Belagerung von San Sebastien

Nachdem sich die Soldaten in der Loyola-Kaserne in San Sebastian den Putschisten angeschlossen haben, begannen die Republikaner, Sozialisten und Anarchisten (CNT) damit, die Kaserne zu belagern.

Die Belagerung endet mit einem Sieg der Republikaner und anschließender Hinrichtung der Soldaten. Da San Sebastian allerdings die Hauptstadt des Baskenlandes ist, verschlechterte sich die Beziehung zwischen der anarchistischen CNT-Gewerkschaft und der politischen Führung des Baskenlandes.

Vom 19.07. bis 16.08.: Belagerung der Gijon-Kaserne

Am 19. Juli begannen Anarchisten die Kaserne von Gijon zu belagern, in welcher sich 180 Soldaten befanden, die sich den Franco-Verschwörern angeschlossen haben. Die Belagerung dauerte bis zum 16. August 1936 an und die eingeschlossenen Soldaten litten an Hunger, Durst und Munitionsknappheit.

Letztlich wurde die Festung mit Dynamit gesprengt. Nach der Sprengung wurden die noch lebenden Soldaten durch die Anarchisten erschossen.

Vom 19.07 bis 16.10.: Belagerung von Oviedo

Oviedo ist die Provinzhauptstadt Asturien, in welcher 1934 der Aufstand der Gewerkschaftler stattfand. Die Garnison der Stadt wurde ab dem 19.07. von Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten belagert. Da aber gleichzeitig auch die Kaserne in Gijon belagert wurde, mussten sich die Milizen aufteilen und Gijon wurde zum vorrangigen Militärziel erklärt.

Nachdem die Kaserne Gijon gefallen war, verstärkten sich die Angriffe auf Oviedo. Doch die Volksfront konnte Oviedo nicht besetzen, da im letzten Moment franquistische Truppen aus Galicien eintrafen und die Stadtgarnison unterstützten.

Vom 19.07 bis 21.07.: Putschversuch auf Katalonien misslingt

Nachdem Madrid als Hauptstadt Spaniens durch die Franco-Truppen nicht eingenommen werden konnte, sollte der Staatsstreich in Barcelona – Hauptstadt der katalonischen Provinz – gelingen.

In Barcelona sollte 1936 die Volksolympiade stattfinden, welche als Gegenstück und Protest zur Olympiade im faschistischen Berlin gedacht war. Doch mit Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs wurde die Eröffnungsfeier bereits abgebrochen.

Der Putschversuch auf Barcelona wird von den Republikanern vereitelt, da die Stadt eine Hochburg republiktreuer Kräfte war.

Vom 21.07. bis September: Belagerung des Alcázars von Toledo

Die Belagerung des Alcázars von Toledo war ein wichtiges Medienereignis zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs, bei dem auch ausländische Kriegsberichterstatter zugegen waren.

Schauplatz der Ereignisse war die Festung Alcázar in der Stadt Toledo, in welcher sich der Militärgouverneur und einige Soldaten aus der Infanterieakademie von Toledo verschanzt hatten. Neben den Soldaten waren auch die Ehefrauen und Kinder der Soldaten verschanzt.

Umzingelt wurde die Festung von Anarchisten und Sozialisten der Gewerkschaften CNT und UGT – welche die Festung beschossen. Um die Soldaten zu befreien, ließ Franco seine Truppen aus Madrid abziehen und nach Toledo bringen.

Die Einnahme der Stadt Toledo durch die Franco-Truppen war grausam und wurde von Kriegsreportern nicht begleitet. Neben den Gewerkschaftlern wurden auch zahlreiche Zivilisten erschossen.

Nachdem der Alcazar von Toledo befreit war (September 1936) wurde diese Erzählung zum Gründungsmythos des Franco-Regimes verwendet. Zwei Tage später bezeichnete sich Franco selbst als General der Generäle (Generalissimo), um seinen Personenkult zu stärken.

Am 24.07.1936: Emilio Mola ernennt die Militärregierung

Nachdem Jose Janjurjo am 20. Juli beim Flugzeugabsturz ums Leben kam, übernimmt Emilio Mola die Führung des kontrollierten Staates. Dazu ernennt er am 24. Juli in der nordspanischen Stadt Burgos den Militärrat bzw. die Militärregierung.

Der „Junta de Defensa Nacional“ besteht anfangs aus 7 Ministern. Francisco Franco tritt der Militärregierung am 3. August 1936 bei.

Ab dem 28.07.: Deutscher Kriegsbeitritt mit Unternehmen Feuerzauber

Bereits am 26.07. hat Adolf Hitler erklärt, dass er die Putschisten in Spanien unterstützen werde und sicherte den Franco-Truppe auch finanzielle Hilfen zu.

Am 28.07. treffen die ersten deutschen Flugzeuge ein, welche eine Luftbrücke von Marokko nach Spanien bilden sollen. Die immer noch in Marokko stationierten Putschisten werden fortan mit deutscher Unterstützung nach Spanien geflogen.

Insgesamt werden mehr als 10.000 republikfeindliche Soldaten von Marokko nach Spanien geflogen. Darunter sind auch marokkanische Söldner. Neben den Transportmaschinen liefert das Deutsche Reich auch Waffen und Munition. Das faschistische Italien entsendet stattdessen Bomber und Jagdflieger.

Ab dem 07.08.: Francos Hauptquartier in Sevilla

Der Putsch in Sevilla begann am 18. Juli und die andalusische Hauptstadt war eine der ersten Städte, welche fielen. Ab dem 07.08. errichtete Franco dort sein Hauptquartier.

Eine kleine Armee von circa 400 Mann wird das andalusische Gebiet weiterhin sichern. Die zahlenmäßig größeren Streitkräfte werden für Madrid (ab Oktober), Huelva (August) und Malaga (1937) benötigt.

Um Sevilla beginnen auch die politisch motivierten Säuberungen, bei denen die Rebellen zwischen 3000 und 6000 Menschen erschossen. Ziel der Säuberungen war, Spanien vor gefährlichen und schädlichen Einflüssen zu säubern und gleichzeitig alle übrigen Gegner einzuschüchtern.

Ab dem 09.09.: Komitee zur Nichteinmischung in London

Das Komitee wurde von Frankreichs Präsidenten einberufen, fand aber dennoch in London statt. England und Frankreich einigten sich bereits am 15.08 darauf, sich nicht in den Konflikt einzumischen. Nun wollten beide Staaten für eine gemeinsame Friedenspolitik in Europa werben.

Insgesamt waren 22 Länder vertreten, darunter auch die europäischen Großmächte Italien, England, Frankreich, das Deutsche Reich und die Sowjetunion. Ziel war es, dass sich der Spanische Bürgerkrieg nicht wie ein Flächenbrand über ganz Europa ausdehnt.

Zum Zeitpunkt der ersten Sitzung bombardierten italienische Bomber bereits Madrid und deutsche Transportflugzeuge flogen Soldaten aus Marokko nach Spanien. Bei späteren Sitzungen flog der deutsche Luftwaffenverband „Legion Condor“ bereits Bombenangriffe gegen spanische Ziele und die sowjetischen Panzer griffen in den Konflikt ein.

Dennoch unterzeichneten alle Länder den Vertrag und gaben bekannt, sich nicht in den Spanischen Bürgerkrieg einzumischen. Das Komitee tagte insgesamt 30 mal, zuletzt am 19. Mai 1939, drei Wochen nach Ende des Spanischen Bürgerkrieges. Dann stellte es fest, dass der Frieden hergestellt war und löste sich auf.

Ab dem 30.09.: Aufbau einer Republikanischen Volksarmee

Die Regierung Spaniens hatte erkannt, dass die bewaffneten Milizen im Kampf gegen die militärisch ausgebildeten Rebellen nicht ausreichen und beschließt deshalb, eine Volksarmee aufzubauen. Dabei sollen die Milizen mit dem Soldatenverbänden verschmelzen.

Zu Beginn des Krieges konnte die Republik circa 370.000 Reservisten, Anarchisten, Sozialisten und Polizisten rekrutieren. Die Franco-Armee bestand lediglich aus 270.000 Putschisten, welche allerding den Milizen in Ausbildung und Technik weit überlegen waren.

Die Verbände aus dieser Militärreform wurden als Gemischte Brigaden bezeichnet und die festgelegte Struktur konnte auf neue Verbände leicht übertragen werden. Dadurch konnten die Internationalen Brigaden (ab Oktober) schneller und leichter in die Volksarmee integriert werden.

Am 01.10. 1936: Aufstieg Francos durch den Sieg in Toledo

Nachdem Franco die Belagerung des Alcázars von Toledo im September beenden und einen Sieg erringen konnte, steigt er bei den Nationalisten im Ansehen auf.

Am 1. Oktober ernennt der Junta von Burgos ihn zum Regierungschef und zum obersten Befehlshaber. Zwar boykottierte Mola die Ernennung anfangs, doch die faschistischen Falange übten Druck aus und sicherten weitere Unterstützung nur mit Francos Ernennung zu.

Obwohl Franco die Unterstützung der Rebellen bereits am 28. September erhalten hatte, fand die Verkündung erst am 1. Oktober statt. Im Thronsaal Palacio de Capitanía General in Burgos wurde Franco zum Staatsoberhaupt Spaniens proklamiert. Bei der Ernennung waren hochrangige Generäle und ausländische Diplomaten aus dem Deutschen Reich, Portugal und Italien anwesend.

Ab dem 09.10.: Aufstellung der Internationalen Brigaden

Nachdem der Staatsstreich in Barcelona vom 19.07. abgewehrt wurde, schlossen sich einige Athleten zusammen und gründeten die Internationalen Brigaden. Ihr schlossen sich freiwillige Kämpfer aus dem Aus- und Inland an, um gemeinsam gegen die Putschisten vorzugehen.

Da die kommunistischen Parteien weltweit ebenfalls über die Sozialistische Internationale vernetzt sind, trafen sich auch diese Parteien beim Komintern. Erstmalig trifft sich der Internationale Zusammenschluss der kommunistischen Parteien (Komintern), nachdem sich Hitler und Mussolini im August in den Krieg eingemischt haben.

Doch erst im September 1936 fasste die Sowjetunion als Gründungsland der Komintern den Entschluss, die Brigaden für Spanien zu bilden. Und ab dem 9. Oktober 1939 wurden Interbrigaden aufgestellt.

Geworben und rekrutiert wurden die Brigaden durch die kommunistischen Parteien in ihren Ländern. Die Freiwilligenarmee kämpfte ohne nationalen Hintergrund, traten dem Krieg als Staatenlose bei, wodurch sich der Konflikt nicht auf andere Länder ausbreiten sollte. Je nach Zugehörigkeit und Gesinnung reihten die Brigaden sich unterschiedlich ein.

  • Anarchistische Freiwillige unterstellten sich den CNT-Milizeinheiten
  • Kommunisten und Sozialisten reihten sich in die Milizeinheit Rovira innerhalb der POUM-Columna Lenin ein
  • die Thälmann-Kolonne war ein Deutsches Bataillon aus Freiwilligen
  • das Garibaldi-Bataillon waren italienische Brigaden
  • das Dąbrowski-Bataillon waren die polnische Brigaden

Alle Brigaden waren im Antifaschismus vereint und sollten sich in die neu aufgestellte Volksarmee eingliedern lassen.

ST. PETERSBURG, 22. MÄRZ 2020: Ein in POLEN gedruckter Poststempel zeigt Soldat, Teilnahme der polnischen Jaroslaw-Dabrowski-Brigade am Spanischen Bürgerkrieg, um 1966, Bildnachweis: Solodov Aleksei / Shutterstock.com

ST. PETERSBURG, 22. MÄRZ 2020: Ein in POLEN gedruckter Poststempel zeigt Soldat, Teilnahme der polnischen Jaroslaw-Dabrowski-Brigade am Spanischen Bürgerkrieg, um 1966, Bildnachweis: Solodov Aleksei / Shutterstock.com


Das Komitee für Nichteinmischung in die Angelegenheiten Spaniens befürchtete allerdings, dass die Internationalen Brigaden die Geschehnisse im Spanischen Bürgerkrieg stark verändern würden und dass sich der Konflikt doch auf Europa ausbreiten könnte. Deshalb wurden auf Druck des Komitees die Internationalen Brigaden im September 1938 wieder abgezogen. Das Deutsche Reich und Italien blieben allerdings bis Kriegsende (1939) Verbündete von Franco.

Am 12.10. läuft ein Schiff in den Hafen von Alicante ein, auf welchem die ersten 500 Freiwilligen sich dem Antifaschistischen Kampf gegen Franco anschließen. Bis 1938 werden sich rund 40.000 Männer und Frauen aus 50 verschiedenen Ländern den Brigaden anschließen, bevor sie dann wieder abgezogen werden.

Am 24.10.: Erste Panzer aus der Sowjetunion unterstützen die Republik

Am 30. September beschloss Joseph Stalin, die Spanische Republik militärisch und finanziell zu unterstützen.

Die UdSSR ist – neben Mexiko – das einzige Land, welches die spanische Regierung unterstützen wird. Dadurch wird Spanien im weiteren Kriegsverlauf stark abhängig von russischen Mitteln. Die Sowjetunion nutzt dies, um sich in Kriegsentscheidungen und Politik einzumischen. Gleichzeitig nimmt der Einfluss spanischer Kommunisten zu.

Am 16.11.: Deutsche Soldaten der Legion Condor erreichen Spanien

Legion Condor war ein Verband der deutschen Luftwaffe, bestehend aus rund 19.000 Soldaten, welche im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzt wurden.

Um den Konflikt nicht zu eskalieren, trugen die Soldaten weder Abzeichen noch staatliche Erkennungszeichen. Die deutsche Luftwaffe wird in den nächsten Jahren verschiedene Transportflugzeuge, Jagdflieger und Bomber einsetzen. Und Hitler sorgt dafür, dass in der Legion Condor immer circa 5.000 bis 6.000 Soldaten in Spanien stationiert sein werden.

Das Kriegsjahr 1937

Der Spanische Bürgerkrieg im Oktober 1937 mit nationalistisch (gelb) und republikanisch (rot) kontrollierten Gebieten

Der Spanische Bürgerkrieg im Oktober 1937 mit nationalistisch (gelb) und republikanisch (rot) kontrollierten Gebieten

Vom 08. bis 23.03.: Schlacht von Guadalajara

Bei Guadalajara, etwa 50 km, nordöstlich von Madrid können die Putschisten durch Republikaner vorerst zurückgedrängt werden. Die Nationalisten um Franco kämpften zusammen mit einem italienischen Militärverband, namens Corpo Truppe Volontarie (kurz: CTV). In dieser Schlacht starben circa 6000 italienische Soldaten.

Durch den Sieg bei der Schlacht von Guadalajara konnte die Erstürmung auf Madrid vorerst aufgehalten werden. Die Republikaner und ihre Verbündeten können durch den Gewinn der Schlacht zahlreiche Munition, Gewehre und andere Technik einnehmen. Allerdings sollte dies der letzte große Schlachtgewinn der Republikaner sein.

An der Front von Guadalajara hält ein Soldat der spanischen republikanischen (loyalistischen) Armee Ausschau nach Flugzeugen. April 1937

An der Front von Guadalajara hält ein Soldat der spanischen republikanischen (loyalistischen) Armee Ausschau nach Flugzeugen. April 1937

Am 19.04.: Gründung der franquistischen Staatspartei

Per Dekret erzwingt Franco, dass sich die faschistische Falange, die Carlisten und andere rechte Gruppierungen des Putschbündnisses zusammenschließen müssen. Es entsteht die Bündnispartei „Falange Española Tradicionalista y de las Juntas de Ofensiva Nacional Sindicalista“ (kurz: F.E.T. y de las JONS).

Diese neugegründete Partei wird zur Staatspartei des Franquismus werden. Der Franquismus ist eine Staatsform mit einer Einparteiendiktatur und Francisco Franco als Führer an der Spitze.

Bei der Zusammenlegung der unterschiedlichen Putschbündnisse im April 1937 gab es auch Widersacher unter den Carlisten und Falangisten. Doch diese lässt Franco verhaften oder bricht den Widerstand durch Parteiausschlüsse.

Der Vorteil des Zusammenschlusses besteht für die Verschwörer darin, dass sie fortan als Einheit auftreten und sprechen. Die republikstreuen Parteien und Gewerkschaften sind stattdessen zerstritten. Und in den spanischen Provinzen entstehen bereits regionale Ratsversammlungen und lokale Führungsstrukturen, welche sich von der Regierung in Madrid lösen.

Am 26.04.: Deutsche und italienische Luftwaffe bombardieren Guernica

Der Luftangriff auf Guernica war einen Bombenangriff auf die spanische Zivilbevölkerung der Stadt Guernica, welcher ohne militärisch-strategischer Bedeutung war. Bei den Bombenangriffen durch die Legion Condor (deutsche) und der Legionären Luftwaffe Italiens (Aviazione Legionaria) starben am 26.04. 1937 bis zu 2.000 Menschen.

Guernica, spanische Bürgerkrieg

Guernica, Spanien – 10. Oktober 2015: Eine gekachelte Wand in Gernika erinnert an die Bombardierung während des Spanischen Bürgerkriegs, Bildnachweis: tichr / Shutterstock.com


Der Angriff auf die Stadt hatte keine militärische Bedeutung und diente lediglich dem Ziel, den Durchhaltewillen und die Moral der republiktreuen Bevölkerung zu brechen. Dieser Kriegsakt sollte außerdem die Überlegenheit der deutsch-italienischen Luftwaffe demonstrieren, da auch Presseberichte über Guernica ins Ausland gelangten. Der Spanische Bürgerkrieg wurde dadurch zum ersten Krieg Europas, wo gezielt die Zivilbevölkerung durch großflächige Bombardements getötet wurde.

Vom 04.05. bis 08.05.: Maiereignisse: der Bürgerkrieg im Bürgerkrieg

Milizen der kommunistischen PSCU-Partei überfallen in Barcelona die Telefonzentrale der anarchistischen CNT-Gewerkschaft. Im Vorfeld kam es zu machtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen den Kommunisten und Anarchisten, da letztere jegliche Form der Staatsgewalt ablehnen und sich auch keiner kommunistischen Regierung unterordnen würden.

In den ersten Kriegsmonaten gewannen die Anarchisten die Macht in Barcelona, indem sie die Putschisten aus der Stadt vertrieben und seitdem die alleinige Macht in der katalanischen Hauptstadt hatten. Nun sollte sich Barcelonas Gesellschaft und Wirtschaft dem republikanischen Staatsapparat unterordnen, was den herrschenden Anarchisten missfiel.

Durch den Überfall auf die Telefonzentrale der CNT-Gewerkschaft begann der Kampf zwischen Kommunisten, Sozialisten auf der einen Seite gegen die Anarchisten auf der anderen Seite. Die Maiereignisse in Barcelona sollten einen Bürgerkrieg inmitten eines Bürgerkrieg entfachen.

Am 6. Mai drangen Todesschwadronen in die Wohnungen der anarchistischen Anführer ein und erschossen diese. Laut Schätzungen starben in den Maiunruhen etwa 400 Menschen. Die Unruhen wurden beendet, indem die republikanische Volkfront etwa 6000 Soldaten nach Barcelona entsandte, welche die Ordnung in der Stadt herstellten.

Am 17.05.: Juan Negrin wird neuer Ministerpräsident

Die Maiereignisse zwangen Ministerpräsident Francisco Largo Caballero zur Niederlegung des Amtes. Dieser hatte sich während des Mai-Bürgerkrieges gegen die Einmischung Moskaus entschieden und die Stadt damit vor einer Bombardierung bewahrt. Die Kommunisten, Sozialisten und Republikaner in der Madrider Regierung waren, aufgrund der sowjetischen Militärhilfen, bereits stark abhängig von der UdSSR und drangen auf die Amtsniederlegung des Ministerpräsidenten.

Neuer Ministerpräsident wird am 17. Mai 1937 der Finanzminister Juan Negrin. Dieser lässt den Kommunisten freie Hand bei der Verfolgung ihrer politischen Gegner. Dadurch sichert er sich weitere Beistandsbemühungen der Sowjetunion und versucht auch Großbritannien und Frankreich auf seine Seite zu ziehen, was allerdings nie gelang.

Am 19.06: Baskenland wird von Francos Truppen erobert

Am 30.05. beginnt die Segovia-Offensive, bei welcher die republikanische Armee in die zentralspanische Sierra de Guadarama vorrückt, um die Armee des Baskenlandes zu entlasten. Der Vorstoß scheitert und am 12. Juni startet die Huesca-Offensive, wodurch die baskische Armee ebenfalls entlastet werden soll.

Gleichzeitig startet Franco eine Offensive auf Bilbao, weshalb die republikanischen Truppen aus der Huesca-Offensive abgezogen werden, um Bilbao zu verteidigen. Am 19. Juni gelingt es Franco, sowohl Bilbao als auch Huesca einzunehmen. Der Sieg der Nationalisten ist nachhaltig, da in beiden Städten die größten Fabriken der Rüstungs- und Stahlindustrie ansässig waren. Nach Guernica (26.04.) fallen auch diese baskischen Städte den Nationalisten zu.

Am 01.07: Spanischen Bischöfe stehen zu Franco

Da die Kleriker der alten Machtelite Spaniens angehören und im Marxismus, Kommunismus oder Anarchismus eine Gefahr für den Katholizismus sehen, verfassen die Bischöfe Spaniens einen offenen Brief, in welchem sie sich klar für Franco positionieren. Einige der Bischöfe erklären den Putschversuch und den Bürgerkrieg als einen Kreuzzug gegen die Ungläubigen.

Da die Kirche tief in der spanischen Gesellschaft verwurzelt ist, werden die Bischöfe zu einem wichtigen Verbündeten Francos und zu einem Stützpfeiler des franquistischen Staates.

Vom 06.07 bis 25.07.: Schlacht von Brunete

Am 06.07. soll ein Vorstoß auf Madrid noch einmal aufgehalten werden, weshalb die Republik ein Heer von circa 70.000 Soldaten aufstellt und dieses nach Brunete, 25 km westlich von Madrid, entsendet.

Das Heer von Brunete sollte die größte Heeresstärke sein, welches die republikanische Volksfront – bis dahin – aufstellen ließ. Doch die unerfahrenen Kommandeure setzen die Heeresstärke nicht effektiv ein, verlieren zudem die Lufthoheit und letztlich auch die Schlacht.

Zwischen dem 06.07. und 25.07. verlor die republikanische Armee tausende Soldaten und sehr viel unersetzliches Material. Die Sowjetunion, welche bei der Schlacht auf der Seite der Republik stand, vertuschte die Niederlage, indem man versuchte, faschistische Spionage oder trotzkistische Verräter als Grund heranzuführen. Kurz darauf wurden hunderte republikanische Soldaten, denen man Verrat nachsagte, exekutiert.

Vom 24.08. bis 07.09. Schlacht von Belchite

Um Francos nördliches Territorium abzuschneiden, wurde ein Truppenaufmarsch in der Nähe von Belchite (Saragossa) organisiert.

Dieser Aufmarsch diente der Rückeroberung von Saragossa bzw. dem Gebiet Aragonien. Doch die republikanische Armee leidet an Nachschubmangel, so dass ein Vorrücken kaum möglich ist. Demnach endet die Offensive im September ohne bedeutsame Gebietsgewinne für die Republik.

Francos Truppen schaffen es, in der Folgezeit auch Asturien und Kantabrien zu erobern.

Das Kriegsjahr 1938

Der Spanische Bürgerkrieg im Juli 1938 mit nationalistisch (gelb) und republikanisch (rot) kontrollierten Gebieten

Der Spanische Bürgerkrieg im Juli 1938 mit nationalistisch (gelb) und republikanisch (rot) kontrollierten Gebieten

Am 27.02.: Teruel wird mehrfach erobert und zurückerobert

Bereits am 15. Dezember 1937 begann die Schlacht von Teruel in Aragonien. Zuvor war die Stadt bereits durch die Nationalisten eingenommen wurden, sollte aber zurückerobert werden – da diese den Zugang zu Kataloniens Produktions- und Industrieanalagen ermöglichen könnte.

Am 7. Januar 1937 gelang der republikanischen Volksarmee der Durchbruch und die Stadt galt als erobert. Doch dann schlug die nationalistische Armee ab dem 10. Januar zurück, so dass Teruel am 27. Februar wieder an die Putschisten fiel.

Insgesamt nahmen etwa 200.000 Soldaten bei den Kämpfen um Teruel teil. Allein die republikanische Volksarmee verlor bei der Eroberung und Haltung von Teruels circa 60.000 Soldaten. Dies war ein Großteil ihrer Heeresstärke, weshalb größere Offensiven in den folgenden Monaten ausblieben.

Als Kriegsberichterstatter reist der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway nach Teruel. Die Erfahrungen, welche Hemingway im Spanischen Bürgerkrieg sammelt, fließen in seinen Roman „Wem die Stunde schlägt“ (original: „For Whom the Bell tolls“) ein. Diesen veröffentlicht er nach seiner Rückkehr in Amerika im Jahr 1940.

Am 07.03.: Beginn der Aragonoffensive

Nach der gewonnenen Teruel-Schlacht beginnt Franco einen Blitzkrieg in Aragon, wodurch die Putschisten es schaffen bis zum 19. April 1938 die Gebiete in Aragonien, der Levante und Teile von Kataloniens zu erobern.

Dadurch bekamen Francos Truppen den Zugang zu einem 60-km langen Streifen an der Mittelmeerküste. Gleichzeitig verlor die Republik den Zugang zu Agrarflächen in Aragonien, was zu Nahrungsknappheit und Hunger führte.

Zudem wurde die bis dahin republikanisch kontrollierte Landbrücke zwischen Katalonien im Nordosten Spaniens und dem Süden getrennt. Dies war wichtig, da in katalonischen Häfen die sowjetische Kriegsschiffe hielten, um Nachschub zu liefen. Nun konnte der Nachschub nicht mehr ins Landesinnere gebracht werden, da Francos Truppen dieses Gebiet kontrollierten.

Vom 25.07. bis 16.11.: Ebroschlacht

Um die Landbrücke zwischen Katalonien und den republikanischen Süden wieder herzustellen, begann die Volksarmee einen letzten Versuch zu unternehmen, um den Kriegsverlauf noch einmal entscheidend zu ändern.

Zudem hoffte Ministerpräsident Juan Negrin darauf, dass durch einen Landgewinn seitens der Republik, sich die Großmächte England und Frankreich doch noch in den Krieg einschalten und Franco zu Verhandlungen zwingen würden.

Die Schlacht am Flussufer des Ebro wurden mit äußerster Härte geführt, zahlreiche Kriegsschauplätze erinnern an den Ersten Weltkrieg und die zahlenmäßige Überlegenheit der Franco-Truppen beendete diese Schlacht im November zu Gunsten der Nationalisten. Daraufhin startete Franco am 23. Dezember seine Katalonienoffensive.

Am 29.09.: Der Europäische Dolchstoß für die Republik

Am 29. September 1938 annektierte das Deutsche Reich das Sudetenland. Beschlossen wurde dies durch das Münchner Abkommen zwischen Adolf Hitler und Vertretern aus Großbritannien, Frankreich und Italien. Den Republiktreuen in Spanien wird mit der Unterzeichnung dieses Abkommens klar, dass die Großmächte in Europa nicht gewillt sind, konsequent gegen den Faschismus vorzugehen.

Der Abzug der Internationalen Brigaden, welcher im September 1938 beschlossen wurde und die Unterzeichnung des Münchners Abkommens waren zwei Dolchstöße für das Durchhaltevermögen der Zweiten Spanischen Republik. Die Demoralisierung beginnt in der spanischen Regierung und setzt sich über die Soldaten fort. Am 16. 11. ziehen sich die letzten republikanischen Soldaten vom Ebro-Ufer zurück und die Großoffensive bleibt ergebnislos.

Ab 23.12.: Beginn der Katalonienoffensive

Die Katalonienoffensive ist die letzte Phase des Spanischen Bürgerkrieges, bei welcher Francos Truppen beginnen, ganz Katalonien und somit die Seehäfen zu erobern.

Das Kriegsjahr 1939

Der Spanische Bürgerkrieg im Februar 1939 mit nationalistisch (gelb) und republikanisch (rot) kontrollierten Gebieten

Der Spanische Bürgerkrieg im Februar 1939 mit nationalistisch (gelb) und republikanisch (rot) kontrollierten Gebieten

28.01.: Frankreich öffnet seine Grenzen

Frankreich öffnete am 28. Januar 1939 seine Grenzen zu Katalonien (Spanien) und gewehrt Flüchtlingen eine Zuflucht. Wenige Tage nach der Grenzöffnung dürfen auch Soldaten fliehen. Insgesamt fliehen bis März circa 500.000 Menschen nach Frankreich. Aufgrund von schlechter Unterbringung und Diskriminierung fliehen circa 140.000 Menschen wieder zurück nach Spanien.

Am 26.02.: Fall von Barcelona

Um Francos Katalonienoffensive doch noch zu stoppen, verhängt Ministerpräsident Juan Negrin das Kriegsrecht am 23. Januar 1939.

Gleichzeitig sorgt er für die Mobilmachung aller Frauen und Männer zwischen 17 und 55 Jahren. Doch diese Maßnahmen wirken sich nicht mehr entscheidend auf den Kriegsverlauf aus und Barcelona fällt am 26.02. in Francos Hände. Dadurch kontrollieren die Rebellen nun auch Katalonien. Vom republikanischen Staat existiert nur noch ein Rumpfstaat im Südosten.

Am 27.02.: London und Paris erkennen Franco-Regierung an

Am 27.02., also einen Tag nach der Eroberung Barcelonas, gibt es eine offizielle Bekanntmachung der Nationalregierungen in Frankreich und England. Beide Regierungschefs erkennen Franco als neuen Staatschef an. Da der Krieg mit den Achsenmächten droht, hoffen beide Länder darauf, dass sich Spanien den Faschisten in Berlin und Rom nicht anschließen würde – wenn sie Franco anerkennen.

Am 05.03.: Der Staatsstreich von Segismundo Casado

Angesicht der hoffnungslosen Notlage erhebt sich Oberst Segismundo Casado gegen Ministerpräsident Juan Negrin. Der Oberst beruft einen Nationalen Verteidigungsrat ein, welcher die Verhandlungen mit Franco aufnehmen soll. Er glaubt, dass durch den Nationalen Verteidigungsrat diverse Sicherheitsgarantien ausgehandelt werden können, was er zivilen Politkern nicht zutraut.

Da der Verteidigungsrat ein Militärrat ist, fand am 05.03. ein weiterer Staatsstreich im verbliebenen Rumpfstaat statt, wodurch die Spanische Republik endgültig zerbricht. Zwischen den regierungstreuen Truppen und den Truppen um Oberst Casado kommt es zu Gefechten, welche am 12.03. mit einen Sieg der Cassado-Putschisten enden.

Am 28.03.: Kapitulation Madrids

Am 26. März 1939 befahl Franco eine letzte Großoffensive auf Madrid, wodurch am 27. März die letzte republikanische Barriere zusammenbrach. Die meisten Soldaten ergaben sich und warfen die Waffen weg. Somit konnte Madrid fast kampflos eingenommen werden.

Die Belagerung der Stadt begann am 18. Oktober 1936 und endete mit der Kapitulation am 28. März 1939. Zuvor hatte Oberst Casado versucht, Verhandlungen zu arrangieren, welche aber von Franco abgelehnt wurden. Dadurch blieb ihm nur die Kapitulation auszurufen.

Am 01.04: Ende des Spanischen Bürgerkriegs

Francisco Franco erklärte am 01. April 1939 den Spanischen Bürgerkrieg offiziell als beendet. Gut zweieinhalb Jahre dauerte der Krieg an. Einige Historiker gehen davon aus, dass mindestens 200.000 bis 500.000 Menschen im Bürgerkrieg starben.

Nachkriegszeit Spaniens

Ab 09.08. 1939: Francos erste Nachkriegsregierung

Am 09. August 1939 stellt Franco seine erste Nachkriegsregierung vor, welche ihn lediglich berät. Eine Opposition oder Ähnliches existiert bis zum Tode Francos (20. 11. 1975) nicht mehr. Er regierte als Diktator und setzte die königliche Monarchie Spaniens aus.

In den Folgejahren wird die Pressefreiheit eingeschränkt, republikfreundliche Spanier werden verfolgt und eingesperrt. Francos Falange-Partei gilt als einzig zugelassene Partei und jeder Einsatz für die Republik wird als Verbrechen erklärt.

Ab. 01.09. 1939: Spaniens Rolle im Zweiten Weltkrieg

Wie es Franco den Großmächten England und Frankreich zugesichert hat, wird Spanien nicht in den Zweiten Weltkrieg einsteigen und stattdessen neutral bleiben. Doch im Juli 1940 verhandelte Spanien mit dem Deutschen Reich über einer Kriegseintritt. Diese Verhandlungen blieben aber ergebnislos und Spanien neutral.

Am 13. Juli 1941 wurde die Blaue Division in Spanien ins Leben gerufen. Dort konnten sich spanische Freiwillige der deutschen Wehrmacht im Krieg gegen die Sowjetunion anschließen.

Ab 1948: Francos Nachfolge wird geklärt

Im Jahr 1948 einigten sich Franco und Don Juan de Borbón, Sohn des letzten Königs (Alfons XIII.), darauf – dass Don Juans ältester Sohn – nach Francos Tod – zum Staatsoberhaupt (König) werden würde. Im Jahr 1969 erließ Franco ein Gesetz, welches Juan Carlos I., Sohn von Don Juan de Borbon – zu seinem Nachfolger macht. Dadurch wurde Spanien ab 1975 wieder in eine königliche Monarchie überführt.

Literatur

  • Richard K. Flesch (Übersetzer), Harry Rowohlt (Übersetzer), Ernest Hemingway (Autor), Der Abend vor der Schlacht: Stories aus dem spanischen Bürgerkrieg, ISBN: 978- 3499151736*
  • Jens Schröder (Autor), Markus Wolff (Autor), GEO Epoche 116/2022 – Der Spanische Bürgerkrieg: Das Magazin für Geschichte, ISBN: 978- 3652012140*
  • Carlos Collado Seidel (Autor), Der Spanische Bürgerkrieg: Geschichte eines europäischen Konflikts (Beck Paperback), ISBN: 978- 3406696770*

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