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Aarane während der Schwangerschaft und Stillzeit


Medikamente während einer Schwangerschaft einzunehmen, schreckt viele werdenden Mütter ab.
In manchen Fällen, wie bei starken Atembeschwerden, die lebensgefährlich werden können, lässt es sich jedoch nicht vermeiden.

Ein Medikament, das dagegen hilft, ist Aarane.
Gegen welche Krankheiten es genau eingesetzt wird, wie sich die Wirkstoffe auf die Familienplanung, ein ungeborenes Kind und die Muttermilch auswirken können, wird im Folgenden erklärt.

Was ist Aarane?

Aarane ist ein Medikament, das bei Atembeschwerden hilft.
Es wird bei Asthma, COPD (chronische obstruktive Atemwegserkrankung) und chronischer Bronchitis angewendet und kann auch vorbeugend eingenommen werden.

Die beiden darin enthaltene Wirkstoffe sind Reproterol und Cromoglicinsäure.

  • Reproterol wirkt bei plötzlich auftretenden Beschwerden, indem es die verkrampften Bronchien entspannt.
    Dadurch erweitern sich die Atemwege, die Atmung fällt leichter und Sekret kann besser abgehustet werden.
  • Cromoglicinsäure wirkt vorbeugend, indem es eine allergische Reaktion verhindert. Diese tritt auf, wenn sich Fremdkörper (Pollen, Tierhaar, etc.) auf den sogenannten Mastzellen in der Lunge lagern.
    Die Cromoglicinsäure verhindert, dass die Zellen in so einem Fall Botenstoffe abgeben, die zu einer Immunreaktion des Körpers und einer Entzündung führen würden.

Es handelt sich bei dem Medikament um ein Spray.
Die normale Dosierung beträgt viermal täglich jeweils zwei Sprühstöße. Stellt sich eine deutliche Besserung ein, kann das Medikament nach Absprache mit einem Arzt langsam ausgeschlichen werden.

Bei akuten Beschwerden wird zusätzlich zur normalen Tagesdosis ein Sprühstoß inhaliert.
Stellt sich keine Besserung ein, folgt ein weiterer. Zusätzlich sollte in diesem Fall ein Arzt informiert werden. Die Tagesdosis sollte 16 Sprühstöße nicht überschreiten. Es ist nicht geeignet für Kinder unter zwei Jahren. Auch in ihrer unmittelbaren Nähe sollte das Medikament nicht angewendet werden, da es bei ihnen zu Kehlkopfkrämpfen führen kann.

Welche Nebenwirkungen treten bei Aarane auf?

Das Medikament kann den Rachen und Mund reizen und zu Schleimhautentzündungen des Darms führen. Auch Entzündungsreaktionen der Muskeln und der Haut sind möglich. Weitere Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Unruhe, Herzklopfen, Kaliummangel und ein erhöhter Blutzucker.
Das Medikament ist daher ungeeignet für Personen, die an Herzerkrankungen oder Diabetes leiden.

Aarane bei Kinderwunsch bzw. Familienplanung

Unbehandeltes Asthma stellt eine große Gefahr bei einer Schwangerschaft dar.
Daher sollte die medikamentöse Therapie nur nach Rücksprache mit einem Arzt abgesetzt werden, auch wenn die Patientin plant, schwanger zu werden.
Die Risiken, eine Schwangerschaftsvergiftung zu bekommen, sind bei unbehandeltem Asthma deutlich erhöht. Jene Kinder sind außerdem häufig kleiner und leichter als die von behandelten Frauen. Auch Frühgeburten sind häufiger.

Die Einnahme von Aarane ist kein Hinderungsgrund bei der Familienplanung.
Auch die allgemeine Erkrankung an Asthma oder anderen Lungenkrankheiten ist hier kein Hindernis. Allerdings sollte die Betroffene am besten bereits medikamentös eingestellt sein, um die Risiken, die mit ihrer Erkrankung einhergehen, zu minimieren.

Aarane in der Schwangerschaft

Bisher ist nicht ausreichend erforscht, wie sich das Medikament auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirken kann.
Bekannt ist, dass der Wirkstoff Reproterol über die Plazenta in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes geraten kann. Darüber könnte die Tatsache erklärt werden, dass Neugeborene, deren Mütter mit Aarane behandelt wurden, einen erhöhten Herzschlag aufweisen. Sie haben außerdem häufiger Probleme, ihren Blutzuckerspiegel zu halten und können unterzuckern. Symptome eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels sind Zittern, kalter Schweiß, Kopfschmerzen und Schwindel. Fällt der Blutzucker zu weit ab, kann auch eine Ohnmacht folgen.

Aarane beeinträchtigt außerdem die Reaktionsfähigkeit, weswegen Patienten keine Fahrzeuge führen sollten, wenn sie Schwindel oder erhöhte Reaktionszeit an sich feststellen. Dies ist ein weiterer Risikofaktor, der bei der Gabe von Aarane für Schwangere bedacht werden muss.

Bei all diesen Nachteilen wiegt jedoch der der Schwangeren, die durch Asthma oder Allergien nicht atmen kann, schwerer. Bei einer Schwangerschaft wird daher abgewägt, ob die Risiken den Nutzen übersteigen. Da eine Atemnot beispielsweise durch einen allergischen Schock lebensbedrohlich ist, wird Aarane dennoch häufig auch bei Schwangeren eingesetzt. Zudem gibt es Medikamente mit denselben Wirkstoffen, die in anderer Darreichungsform ebenfalls in der Schwangerschaft angewendet werden. Cromoglicinsäure gilt dabei allgemein als unbedenklich in der Schwangerschaft.

Bedacht werden muss jedoch die krampflösende Wirkung des Reproterols. Es wirkt nicht nur in der Lunge und entspannt dort die Bronchien, sondern kann auch systemisch, also im gesamten Körper, seine Wirkung entfalten. Dadurch hemmt es Wehen, wodurch die Geburt verlängert oder sogar behindert werden kann. Daher sollte Aarane spätestens sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden.

Aarane in der Stillzeit

Bei Bluttests konnten bei Patienten, die Aarane zu sich nahmen, keine Spuren der Wirkstoffe gefunden werden. Es ist jedoch bekannt, dass Reproterol in die Muttermilch übergeht. Daher sollte Aarane nur nach Rücksprache mit einem Arzt während der Stillzeit eingenommen werden. Cromoglicinsäure hat auch auf das Stillen keinen negativen Einfluss.

Fazit

Bei vielen Medikamenten ist ihre genaue Auswirkung auf ein ungeborenes Kind nicht ausreichend erforscht. Daher vermeiden Ärzte ihren Einsatz während einer Schwangerschaft, so weit es möglich ist.
Atembeschwerden können jedoch lebensgefährlich werden, weswegen Aarane sowohl während einer Schwangerschaft als auch in der Stillzeit eingenommen werden kann, wenn die Dosis mit einem Arzt abgesprochen ist. Der Nutzen des Medikaments für die Mutter überwiegt hierbei die zu erwartenden Nachteile für das Kind.


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