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Wahrscheinlichkeit und Risiken bei Schwangerschaft ab 30, 35, 40 und ab 50


Wir alle wissen, Zeiten ändern sich.
Wo früher eine Schwangerschaft mit Anfang bis Mitte 20 vollkommen normal war, werden Frauen heute deutlich später schwanger.

Vielleicht kannst Du die Situation verstehen, weil Du selbst darin steckst oder gesteckt hast.
Erst einmal muss die Ausbildung oder das Studium beendet werden, dann die erste eigene Wohnung, der erste Job. Fuß fassen, eine Basis aufbauen. Erst dann ist der Kopf frei für Familienplanung.
Deswegen werden Frauen heutzutage deutlich später schwanger.
Schauen wir uns an, was genau das bedeutet und worauf Du besonders achten musst, wenn Du Ü30 schwanger wirst.

Welche Gefahren bestehen bei einer Schwangerschaft ab 30

Statistisch kann eine Frau an sechs Tagen im Monat schwanger werden.
Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von gerade mal 20-30%. Ab dem 30. Lebensjahr beginnt die natürliche Alterung des Körpers. Die Wahrscheinlichkeit sinkt langsam, aber stetig.

Und die Wahrscheinlichkeit für Fehlbildungen beim Ungeborenen steigt, allerdings ebenso langsam. In diesem Alter übernimmt die Krankenkasse noch keine zusätzlichen Vorsorgeleistungen, da noch keine Notwendigkeit besteht. Natürlich kannst Du aber jederzeit auf eigene Kosten Untersuchungen oder Beratungen in Anspruch nehmen.

Beruflich betrachtet ist dieses Alter ideal.
Ausbildung und/oder Studium sind abgeschlossen, erste Berufserfahrung wurde gesammelt, ein erster Finanzpuffer auch. Der Weg auf der Karriereleiter hat erst begonnen. Wenn Du also jetzt schwanger würdest, müsstest du auf nichts verzichten. Es ist auch eine Möglichkeit, dem Job eine neue Richtung zu geben. Du kannst also deine Elternzeit genießen und hast gleichzeitig danach alle Optionen offen.

Welche Risiken gibt es bei einer Schwangerschaft ab 35

Die Wahrscheinlichkeit der Schwangerschaft sinkt weiter.
Ab dem 35. Lebensjahr liegt sie nur noch bei maximal 25%.
Die Schwangere wird ab hier Spätgebärende genannt.

Und die Wahrscheinlichkeit, dass es beim Baby zu Fehlbildungen kommt, steigt weiter. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich Chromosomen – welche unsere Erbinformationen enthalten – manchmal nicht mehr richtig bilden.
Spätgebärende bekommen daher zusätzliche Untersuchungen, die von der Krankenkasse übernommen werden. Hierzu zählt auch die Fruchtwasseruntersuchung.
Mit ihrer Hilfe kann eine Trisomie, umgangssprachlich Down-Syndrom genannt, erkannt werden.
Trotz aller erhöhten Risiken sind die meisten Babys von Spätgebärenden kerngesund.

Übrigens gebären die meisten Frauen in dieser Altersgruppe per Kaiserschnitt.
Viele entscheiden sich freiwillig dafür. Und nur manchmal ist es medizinisch notwendig.

Neben den Schwangerschaftsrisiken für das Baby ist auch die Spätgebärende selbst von einigen gesundheitlichen Risiken betroffen.
Bei einer Schwangerschaft ab 35 steigen die Wahrscheinlichkeiten für Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes. Und es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Diabetes auch nach der Schwangerschaft bestehen bleibt.

Schwanger ab 40 gilt als Risikoschwangerschaft

Ab diesem Zeitpunkt ist es eine Risikoschwangerschaft.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für mehr zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen – auch, wenn die Mutter gesund und munter ist.

Hier gilt ganz klar: Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Risikoschwangerschaft – das klingt schon gefährlich. Ist es aber nicht wirklich. Durch gute medizinische Überwachung und Versorgung musst Du Dir keine Sorgen machen, wenn du erst ab dem 40. Lebensjahr schwanger werden möchtest oder kannst.

Welche Zusatzuntersuchungen gibt es für Schwangeren ab 40

Die Krankenkasse übernimmt bei einer Schwangerschaft Ü40 folgende zusätzliche, verpflichtende Untersuchungen:

  • mehr Ultraschalluntersuchungen
  • zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen, wenn der Bedarf da ist
  • Fruchtwasseruntersuchung und Amniozentese bei Bedarf
  • zusätzliche Wehenschreiber (Kardiotokographie), der ab der 25. Schwangerschaftswoche die Herztöne des Ungeborenen erfassen kann
  • Untersuchung auf Stoffwechsel und genetische Besonderheiten, wie Chorionzottenbiopsie
  • Nackenfaltenmessung zur Untersuchung auf Herz- oder Skelettfehler

Neben den Pflicht-Untersuchungen gibt es auch welche, die „nur“ empfehlenswert sind.
Aber ehrlich – würdest Du darauf verzichten wollen, wenn es um Dein Kind geht?
Und deshalb werden diese Untersuchen bei jeder Schwangeren vorgenommen, bei älteren Frauen aber intensiviert:

  • Bluthochdruck (Gestationshypertonie)
  • Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)
  • Blutungen
  • Blutarmut (Anämie)

Der Vorteil: Je regelmäßiger Du die Untersuchungen wahrnimmst, desto eher werden Risiken, Probleme oder Erkrankungen erkannt und können behandelt werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Baby gesund auf die Welt kommt, ist auch bei Ü40 Schwangerschaften sehr hoch.

Die Vorteile einer späten Schwangerschaft

Bei allen Risiken und Problemen, die jetzt durchgekaut wurden, stellst Du Dir sicher die Frage: Lohnt sich denn ein Kind „in dem Alter“ noch?
Die Antwort lautet: Aber klar!

In einem „gesetzteren“ Alter hast Du als Mutter viele Vorteile.
Du hast deine Ausbildung und/oder dein Studium geschafft und bist berufserfahren. Das heißt, dass du Deine Elternzeit genießen wirklich kannst. Denn du hast eine gute Chance auf einen finanziellen Puffer für Dich und Deine Familie.

Wenn du schon lange in einer festen Beziehung lebst, hast Du Dir mit deinem Partner viele Gedanken gemacht. Euer Baby wird Eure Beziehung festigen, Euer Familienleben wird harmonischer (laut Statistik).
Mütter ab 35 gehen das Familienleben ruhiger und durchdachter an, machen sich weniger Stress. Schon das Ungeborene im Mutterleib profitiert davon.

Fazit
Sind Schwangerschaften mit 30, 35, 40 oder gar 50 ein Problem?
Ganz klar: Nein.
Jede Frau hat die Möglichkeit, sich in Ruhe darüber klar zu werden, wann ein guter Zeitpunkt für sie ist.
Bei allem Reden über Risiken und Komplikationen bringen die meisten Spätgebärenden auch nach einer Risikoschwangerschaft gesunde, muntere Kinder zur Welt.

Wir haben mittlerweile so viele Möglichkeiten, Komplikationen im Vornherein zu erkennen und die Mittel, sie zu bekämpfen, dass Risiken häufig nur noch theoretisch sind.


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