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Sexualtrieb


Der Sexualtrieb auch als Wollust, Verlangen oder als Begierde bezeichnet, ist der angeborener Antrieb jedes Lebewesens, wodurch das Individuum zur Fortpflanzung angehalten wird. Durch diesen Trieb wird gewährleistet, dass sich Lebewesen einer biologischen Art untereinander reproduzieren – wodurch dem Aussterben entgegengewirkt wird.

Der Sexualtrieb ist Auslöser für Balz-, Werbungs- und Kopulationsverhalten, welches artspezifisch unterschiedlich ausfällt. Neben diesen primären Einfluss auf das Fortpflanzungsverhalten wird außerdem angenommen, dass der Sexualtrieb auch auf andere Verhaltensweisen der Lebewesen wirkt. So haben Nahrungsversorgung, Reviergröße und Dominanz gegenüber Artgenossen auch Einfluss auf die eigene Fortpflanzung, da diese Faktoren attraktiv auf Sexualpartner wirken.

Der Sexualtrieb und das ausgelöste Sexualverhalten ist zudem abhängig von Zyklen, da die Paarungszeit bei den meisten weiblichen Lebewesen zeitlich beschränkt ist. Die Männchen richten ihr Verhalten dementsprechend aus und werden durch Faktoren wie: Pheromonen, Attraktivität oder Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale zusätzlich angeregt.

Beim Menschen ist die Paarungszeit nicht zeitlich beschränkt, wodurch das Motiv zur Partnersuche nicht an eine sofortige Triebentladung gekoppelt ist. Durch die Ungebundenheit an feste Zeiten ist der Mensch, als einziges Lebewesen, in der Lage sein sexuelles Verlangen zu zügeln, sich zu beherrschen, die sexuelle Energie, welche durch den Trieb angestaut wird – zu sublimieren.

Außerdem können Sexualpartner länger ausgesucht werden und das Sexualverhalten kann aufgespart und an einen bestimmten Zeitpunkt und Ort verschoben werden. Durch diese Steuerbarkeit und Selektion spricht man beim Menschen üblicherweise vom Sexualmotiv anstelle vom Sexualtrieb. Dieses Motiv beinhaltet die Empfänglichkeit von sexuellen Reizen, dem Lernen damit umzugehen, gewissen Lustgewinn auszulösen oder zu zügeln und in soziale Normen einzubetten. Kein anderes Lebewesen kann das.

Laut Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse und Triebtheorie, ist der Sexualtrieb bereits bei Kleinkindern vorhanden. Er nannte diesen Trieb: Libido. Die Kinder entladen ihre angeborenen Triebe und durchleben ihr sexuelles Verlangen, welches sich an körpereigenen erogenen Zonen orientiert. Nuckeln und Saugen bereitet dem Kind eine gewisse sexuelle Stimulanz und befriedigt dessen Lust. In dieser oralen Phase, wie Freud es nannte, folgt das Kind dem Lustprinzip und der sofortigen Triebentladung.

Bis die Kinder erwachsen sind, durchlaufen sie verschiedene Phasen der infantilen Sexualität, welche sich jeweils an erogenen Zonen orientiert und zur Ausprägung einer psychischen Reife und einer Ich-Persönlichkeit beitragen.


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