Volkswirtschaftslehre
Die Volkswirtschaftslehre (kurz: VWL) bzw. auch als Nationalökonomie bezeichnet, ist – neben der Betriebswirtschaftslehre (BWL) – das zweite große Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft. Beide Teilgebiete untersuchen die Verteilung von knappen Ressourcen von verschiedenen Standpunkten aus. Ziel beider Teilgebiete ist es, die Knappheit bestmöglich zu überwinden, weshalb Strategien, Modelle und Handlungsempfehlungen entworfen werden.
Untersuchungsgegenstand der Volkswirtschaftslehre ist die gesamte Wirtschaft einer Gesellschaft, welche sich in Wirtschaftssubjekte (Privathaushalte, Unternehmen, Staat) aufspalten lässt und unter dem Begriff Volkswirtschaft zusammengefasst wird. Dabei werden einzelwirtschaftliche Phänomene analysiert und unter Bezugnahme von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen erklärt. Anders als die BWL, welche die bestmögliche Ressourcenverteilung für ein Unternehmen entwirft, versucht die VWL den Gesamtnutzen einer Gesellschaft bzw. Volkswirtschaft zu steigern und die bestmögliche Bedürfnisbefriedung aller Wirtschaftssubjekte zu erreichen.
Kerngebiete der VWL sind die Wirtschaftstheorie, die Wirtschaftspolitik, die Finanzwissenschaft und die Wirtschaftsgeschichte. Der Ursprung der Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft liegt im Merkantilismus des 16. und 17. Jahrhunderts. Hilfswissenschaften sind Statistik, Wirtschaftsmathematik und die Ökonometrie. Teilgebiete der VWL sind die Mikroökonomie, welche Zielsetzungen und Verhaltensweisen einzelner Wirtschaftssubjekte untersucht (z.B. Haushalt, Unternehmen) und die Makroökonomie, welche die Wirtschaftssubjekte in gesamtwirtschaftliche Größen zusammenfasst.