3 Gründe, Warum der Westen den Mauerbau nicht verhindert hat
Schlagwörter: Berliner Mauer, Westen


Die Kranzniederlegung an der Berliner Mauer erinnert an den Mauerbau, den Mauerfall und die Teilung Deutschlands
Die Frage, warum der Westen den Mauerbau im Jahr 1961 nicht verhindert hat, hat nicht nur Menschen innerhalb der DDR, sondern auch jene im Westen lange Zeit begleitet. Der sogenannte Kalte Krieg deutete sich schon nach dem zweiten Weltkrieg an. Zu groß waren die Unterschiede in der Lebens- und Weltanschauung zwischen der kommunistischen Sowjetunion und den westlich und kapitalistisch orientierten Staaten. Die Bundesrepublik Deutschland konnte nicht eingreifen, da hier die Mittel jedweder Art fehlten.
Die Westmächte hingegen, allen voran die USA, haben eine Art Appeasement Politik fortgesetzt und sich eher auf die Beschwichtigung fokussiert, um einen großen Konflikt zu vermeiden. Weiterhin galt es, insbesondere die Bevölkerung im Westen Berlins, welche von DDR Staatsgebiet quasi umzingelt war, unbedingt zu schützen.
Die Bundesrepublik als machtloser Zuschauer
Deutschland war im Jahr 1945 geschlagen und am Boden. Politisch galt es von dort an, ein ganz neues System zu etablieren und den Wiederaufbau strukturiert zu betreiben. Auch zu Beginn des Mauerbaus im Jahr 1961 war es keinesfalls so, dass wir über die Bundesrepublik Deutschland über einen vollkommen souveränen Staat sprechen könnten.
Stattdessen war der Einfluss der Franzosen, Briten und Amerikaner weiterhin groß. Weder militärisch, noch politisch hätte es in jenem dunklen August 1961 die Möglichkeit gegeben, einen Eingriff auf eigene Faust zu vollziehen. Einem militärischen Eingriff mit Waffengewalt stand außerdem der Fakt entgegen, dass es sich de facto um Landsleute handelte, die auf der anderen Seite eine Mauer errichteten.
Alles, was das Land nicht brauchen konnte, war ein gewalttätiger Konflikt zwischen deutschen Bevölkerungsgruppen. Auch von außen wurde die Bundesrepublik weiterhin kritisch beäugt. Schließlich war Deutschland zu der Zeit in der Wahrnehmung vieler Länder und Entscheidungsträger vor allem der Auslöser von mindestens einem Weltkrieg.
Androhung eines globalen Konfliktes
Frankreich, Großbritannien sowie die USA waren auf der westlichen Seite die Länder, welche ggf. hätten eingreifen können und gemeinsam dem Mauerbau entgegenwirken. Der anschwellende Konflikt zwischen der Sowjetunion und ihren Partnerstaaten sowie der westlichen Welt, war jedoch ein deutliches Alarmsignal für diese Länder.
Ein Eingreifen hätte bedeuten können, dass es zu einem schweren militärischen Konflikt zwischen den hochgerüsteten Staaten kommen könnte. Ein solcher Konflikt war mit zahllosen und schrecklichen Befürchtungen verbunden. Schließlich hatte der zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 mit 60 Millionen Toten gezeigt, wie schrecklich ein moderner Krieg ist und wie viele Schicksale er zerstören kann. Somit war der Bau der Berliner Mauer zwar auch für England, Frankreich und die USA eine sehr schwierige Situation, jedoch stand die Deeskalation im Vordergrund. Man bezeichnet eine solche Politik auch als Appeasement Politik.
Diese wurde auch vor dem zweiten Weltkrieg gegenüber Deutschland und Adolf Hitler von vielen anderen Staaten ausgeübt. Man versucht dabei, auch bei schwersten Eskalationsstufen und Provokationen von der Gegenseite, den Weg der Beschwichtigung wählen und auf keinen Fall eine kriegerische Auseinandersetzung.
Schutz der Berliner Bevölkerung
Eine besondere Rolle in der Beziehung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR spielte die Stadt Berlin. Obwohl die Stadt komplett im Gebiet der DDR lag, war der Westteil der Stadt auch weiterhin Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland und somit des Westteils. Somit hätte die Bevölkerung dieses westlichen Teils von Berlin eine besondere schwierige Situation erleiden müssen, wenn neben dem Mauerbau auch noch eine Konfrontation zwischen den Mächten stattgefunden hätte.
Schließlich wäre es für die Sowjets und für die Regierung der DDR ein Leichtes gewesen, die Bevölkerung unter Druck zu setzen und zu drangsalieren. Man wäre beinahe schutzlos gewesen und hätte als Bewohner von Westberlin nur darauf hoffen können, dass eine Rettung von Westen her kommt. In eine solche Situation wollte man die Bevölkerung keinesfalls bringen.
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