Aasfresser
Aasfresser bzw. wissenschaftlich als Nekrophagen (griechisch: nekrós = tot, phageín = essen) bezeichnet – sind Tiere – welche sich auf die Nahrungsaufnahme von Fleisch, welches bereits verwest, spezialisiert haben. In herablassender Weise werden auch die Begriffe Leichenfresser oder Totenfresser gebraucht, allerdings nur beim Verzehr von menschlichen Leichen.
Sterben größere Tiere durch Nahrungsmangel, Hitze oder Ähnliches – bleiben die Leichen über Tage hinweg in der Wildnis liegen. Zunächst entspannt sich die Leiche des Tieres und die Muskeln erschlaffen. Nach Stunden setzt die Totenstarre ein. Während dieser beiden Phasen nennt man die Leiche immer noch Frischfleisch.
Enzyme heben die Totenstarre auf und die Verwesung beginnt. Aufgrund eines immer noch intakten Immunsystems, dessen Antikörper zwar nicht mehr produziert – aber auf Vorrat vorhanden sind – werden Bakterien und andere Zersetzer vorerst bekämpft. Zu dieser Zeit ist das tote Fleisch des Tieres für die meisten Fleischfresser, wie Raubtiere oder den Menschen, noch genießbar.
Mit Zunahme der Verwesung, welche durch Bakterien unter der Zufuhr von Sauerstoff erfolgt, werden die Überreste zersetzt. Durch den Stoffwechsel der Bakterien scheiden diese Endprodukte aus. Weiterhin werden die inneren Organe des Tieres ohne Sauerstoffzufuhr zersetzt, weshalb es zu Fäulnis und übelriechenden Gerüchen kommt.
Zu diesem Zeitpunkt nehmen Antikörper und Leukozyten des toten Tieres immer weiter ab. Im Gegenzug vermehren sich Bakterien im Aas exponentiell und das Fleisch wird für die meisten Raubtiere giftig. Tiere, welche das tote Fleisch in diesem Zustand noch verdauen können, ohne zu erkranken – sind Aasfresser.
Bei den Raubtieren können beispielsweise Hyänen dieses Fleisch bis zu einem gewissen Grad noch verdauen. Auch Geier sind Aasfresser. Insekten, wie Fliegen oder Käfer und deren Larven können – während der ganzen Zersetzung – sich vom toten Tier ernähren.