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Was bedeutet Eigenverantwortung: Definition, Synonyme, Beispiele


Eigenverantwortung sieht das selbstständige Handeln von mündigen Personen vor, welche bereit sind, die Ausgänge ihres eigenen Handelns zu übernehmen. Zahlreiche Faktoren tragen dazu bei, dass eigenverantwortliches Handeln bei jeder Person unterschiedlich ausgeprägt ausfällt. Denn auch bei mündigen Personen kann es vorkommen, dass sie nicht allein für ihre Taten verantwortlich sind und somit die Verantwortung bis zu einem gewissen Grad abstreiten können.

Unter Eigenverantwortung, oft ebenfalls als Selbstverantwortung oder Eigenverantwortlichkeit bekannt, wird die Pflicht und Bereitschaft verstanden, Verantwortung für das eigene Handeln sowie Unterlassen zu übernehmen. Folglich muss oder sollte jede Person für ihr eigenes Tun und Handeln sowie für das Unterlassen ihrer Taten einstehen. Dasselbe gilt für mögliche Konsequenzen, welche sich als Resultat der Taten zeigen. Jene Konsequenzen können verschiedene Formen annehmen, sodass unter anderem Sanktionen gegen die Person in Kraft treten. Als Gegensatz zur Eigenverantwortung gilt in der Organisationslehre die Fremdverantwortung.

Als Prinzip der Eigenverantwortung steht das sogenannte liberale Ideal. Dieses sieht vor, dass ein Mensch mündig und selbstbestimmend ist. Besagte Vorstellung existiert bereits seit der Epoche der Aufklärung und findet bis heute Vertreter mit unterschiedlichen Thesen. Je nach Theorie und Auslegung wird unter ihm beispielsweise ein „aktiver Staatsbürger“ verstanden. Verantwortung für andere in Form von Solidarität sieht die Definition von Eigenverantwortung nicht vor.

Ausformung der Eigenverantwortung

Obwohl Eigenverantwortung Einschränkungen aufweist, besitzt sie zugleich zahlreiche Handlungsmöglichkeiten für jede Person. Eigenverantwortliches Handeln setzt voraus, dass jede Person ihre Handlungswege sowie Handlungsziele selbstständig bestimmen kann. Dadurch ist sie fähig, selbstständig zu handeln und den Ausgang ihrer Handlung zu bestimmen. Ob der Ausgang positiv oder negativ ist, muss entweder erahnt oder beobachtet werden.

In der Theorie ist jeder einzelne Bürger dazu fähig, Eigenverantwortung zu übernehmen. Inwieweit diese jedoch eintritt, hängt von drei Hauptfaktoren ab: seinen Informationen, seinen Fähigkeiten und seinem Wissen. Als weitere Faktoren zur Eigenverantwortung tragen die vorhandenen Infrastrukturen und Ressourcen bei. Ebenfalls fallen die sozialen Werte und Normen maßgeblich ins Gewicht. Somit zeigt sich der Grad der Eigenverantwortung bei jeder Person unterschiedlich intensiv, da möglicherweise nicht alle Faktoren zugleich vorhanden sind oder sich alle unterschiedlich stark oder schwach ausprägen. Als großer Einflussfaktor für die genannten Rahmenbedingungen gelten vor allem die Politik, Gesellschaft und Sozialisationsinstanzen in Form von Familie, Schule, verschiedene Medien und Kirchen.

Auftreten der Eigenverantwortung

Ab welchem Zeitpunkt sich Eigenverantwortung zeigt, hängt von Person zu Person unterschiedlich ab. Theoretisch sind mündige und somit erwachsene Menschen immer eigenverantwortlich, sofern sie psychisch und physisch dazu in der Lage sind. Kindern jedoch wird bereits in vielen Fällen früh Eigenverantwortung gelehrt. Meist beginnt eigenverantwortliches Verhalten in der frühen Schulzeit, wobei hier immer noch die Eltern für das Handeln ihrer nicht mündigen Kinder haften. Damit Kinder gleichzeitig Eigenverantwortung erlernen, müssen Eltern bereit sein, loszulassen und sie ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen.

Bei erwachsenen Menschen hingegen zeigt sich Eigenverantwortung in nahezu jeder Lebenssituation. Sofern ihr Handeln nicht durch jemand anderen vorgeschrieben wird, sind sie eigenverantwortlich für sämtliche Taten mitsamt deren Ausgang. Je nach Handlungsmöglichkeiten, Einfluss und Entscheidungsfreiheit ist jede Person verpflichtet, die Verantwortung für ihr Handeln zu tragen. Wurde das Handeln allerdings befohlen und dadurch die Anweisung befolgt, lässt sich die Eigenverantwortung bis zu einem gewissen Teil abstreiten.

Vor allem im Arbeitsalltag zeigt sich eine große Differenz bezüglich Definition von Eigenverantwortung und mündigem Denken. Als gutes Beispiel lässt sich das Verhältnis von Führungskraft und Mitarbeiter anführen. Nennt die Führungskraft eine Aufgabe, erfüllt der Mitarbeiter diese. Das Erledigen der Aufgabe setzt jedoch nicht selten Eigenverantwortung voraus, da unter anderem gefährliche Situationen bei falschen Handlungen eintreffen können.

Werden Aufgaben nicht auf die gewünschte Art und Weise erledigt und fallen die Ergebnisse anders als gehofft auf, trägt aber nicht der Mitarbeiter die alleinige Schuld an diesen, obwohl er oder sie eigenverantwortlich gehandelt hat. Aufgabe der Führungskraft ist es nämlich, die Mitarbeiter zu ermutigen, sämtliche notwendigen Voraussetzungen bereitzustellen und mögliche Fehlschläge auszuhalten. Folglich ist Eigenverantwortung zwar Ziel einer mündigen Person. Sie muss allerdings nicht in jeder Lebenssituation zu tragen kommen.


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