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Warum ist Mutterliebe so stark und wichtig


Mutterliebe ist eine, durch Hormone verursachte, emotionale Verbindung zwischen Mutter und Kind. Das starke Gefühl der Mutterliebe ist für Baby und Mutter existenziell. Die Fähigkeit zu Lieben bietet dem Kind die Möglichkeit, sich gesund zu entwickelt – und ist für Mutter und Kind ein wunderbares und unbeschreiblich starkes Gefühl.

Was ist Mutterliebe?


Mutterliebe ist die stärkste bekannte Verbindung, die es zwischen zwei Menschen gibt. Sie bedeutet bedingungslose Liebe schon vor dem Zeitpunkt der Geburt, die ein ganzes Leben lang erhalten bleibt.

Mutterliebe ist ein unglaublich starkes und emotionales Band, das bereits zwischen der werdenden Mutter und dem Baby geknüpft wird. Erfährt eine Frau, dass sie schwanger ist, beginnt eine Zeit großer Veränderungen für sie. Ihr Köper verändert sich, Leben wächst in ihr heran. Und dieses neue Leben liebt die Mutter vom ersten Augenblick an. Ohne Wenn und Aber.

Sie weiß, dass sie für ihr Kind ihr Leben geben würde. So nimmt sie Schwangerschaftsbeschwerden in Kauf und sorgt sich mehr um das Wohlergehen ihres noch ungeborenen Babys als um sich selbst. Sie freut sich darauf, ihr Kind auf die Welt zu bringen, selbst wenn sie weiß, dass das starke Schmerzen auszuhalten bedeutet. Ebenfalls freut sie sich darauf, ihr Baby kennenzulernen. Und für sie steht fest: Niemals wird diesem Kind etwas passieren, solange sie in der Lage ist, es zu beschützen.

Es ist unter Wissenschaftlern umstritten, ob es die reine Mutterliebe im eigentlichen Wortsinn gibt. Es wurden verschiedene Versuchsreihen durchgeführt, bei denen Neugeborene in die Obhut anderer Bezugspersonen gegeben wurden. Dies waren zum Beispiel Oma und Opa.

Auch bei diesen Bezugspersonen waren starke Gefühle und Beschützerinstinkte zu beobachten. Ob nun aber biologische Mutter oder nahestehende Bezugsperson: Die sogenannte Mutterliebe ist ein wunderbares Band, das dem Baby einen sicheren Start in sein neues Leben bietet.

Wie fühlt sich Mutterliebe an?


Mutterliebe ist für Baby und Mama essenziell notwendig, um einen gesunden und liebevollen Start in die kommende gemeinsame Zeit zu ermöglichen.

Das Gefühl der Mutterliebe kann aus zwei Blickwinkeln beschrieben werden. Aus der Sicht der Mutter ist die Geburt ihres Babys eines der einschneidensten und emotionalsten Lebensereignisse überhaupt.

Natürlich ist hier immer vorausgesetzt, dass die Mutter geistig und körperlich gesund ist. Der Anblick des eigenen Babys löst Beschützerinstinkte aus. Auch der Wunsch, sich – wenn nötig – rund um die Uhr um das Baby zu kümmern und eigene Bedürfnisse hintenan zu stellen sind Teil dieses Instinktes. Auch wenn eine Mama völlig übermüdet oder unglaublich hungrig ist, wird sie sich zuerst um ihr Baby kümmern, bevor sie selbst schläft oder isst.

Aus der Sicht des Babys ist Mutterliebe eine Macht, die es einem hilflosen neuen Erdenbürger ermöglicht, ins Leben zu finden und überhaupt lebensfähig zu sein. Jeder einzelne Säugling kommt mit einem Urvertrauen zur Welt, das durch die Mutterliebe bestätigt wird und sich gesund und liebevoll entwickeln kann.

Es gibt allerdings auch Fälle, in denen sich diese starken Glücksgefühle bei der Mama nicht erwartungsgemäß einstellen. Wochenbettdepressionen sind keine Seltenheit und frischgebackene Mütter leiden unter Umständen sehr unter diesem fehlenden Gefühl der Liebe für ihr Baby.

Diese Depressionen äußern sich in extremer Müdigkeit, Vernachlässigung des Babys bis hin zum völligen Ignorieren des Säuglings bis hin zu Suizidgedanken. Depressionen entwickeln sich, wenn die Mutter an ihrer eigenen vermeintlichen Unzulänglichkeit verzweifelt.

In diesen Fällen ist es von größter Bedeutung, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Enge Familienangehörige oder Freunde dürfen nicht wegsehen. Einfühlsam und unterstützend auf die Frauen einzugehen und ihre Bedürfnisse zu erkennen ist hier der richtige Weg.

Konditionierte Mutterliebe als Folge von hormonellem Einfluss


Der Körper der Mutter ist einer Vielzahl von Hormonen ausgesetzt, die starken Einfluss auf Körper und Geist haben. Eine ganz entscheidende Rolle spielen dabei Prolaktin und Oxytocin.

Hormone sind Botenstoffe im Körper, die von der Natur vorgesehene Prozesse steuern. Schon während der Schwangerschaft bildet sich im Körper der werdenden Mutter Prolaktin. Das Prolaktin ist für das Einsetzen des Geburtsvorganges entscheidend. Ebenso ist Prolaktin für das Einschießen der Milch in die Brustdrüsen verantwortlich.

Das zweite wichtige Hormon ist das Oxytocin. Saugt das Baby an der Brust, wird die Bildung von Oxytocin angeregt und sorgt seinerseits wiederum für eine geregelte und bedarfsgerechte Milchbildung.

Oxytocin hat aber noch eine zweite Bedeutung. Es ist das sogenannte „Kuschelhormon“, das mit verantwortlich für die starke Bindung einer stillenden Mutter zu ihrem Baby ist. Beide Hormone in Kombination sorgen für Sicherheit und Ruhe. Das Urvertrauen des Säuglings wird gestärkt.

Zusätzlich regen Prolaktin und Oxytocin das Dopaminzentrum im Gehirn an. Dopamin ist bekannt als das „Glückshormon“ und sorgt zusätzlich für Wohlbefinden, Freude und – genau! – Glück.

Mutterliebe ist demnach so etwas, wie eine Droge – welche die Natur bewusst einsetzt, damit die Nachkommen versorgt werden.

Was passiert, wenn die Mutterliebe fehlte


Ein Baby, das ohne Liebe und ohne Mutterliebe aufwächst, wird es in seinem Leben schwer haben.

Manchmal kann es passieren, dass Mütter bzw. Bezugspersonen von Säuglingen nicht in der Lage sind, Liebe zu vermitteln. Eigene gemachte Erfahrungen, Krankheiten oder hormonelle Störungen können Gründe dafür sein.

Das Problem dabei ist, dass fehlende Mutterliebe und auch fehlende körperliche Zuwendung dem Baby nachhaltig schaden. Es gilt als erwiesen, dass Töchter im Lauf ihres Lebens öfter an Depressionen erkranken und verstärkt an Selbstzweifel und mangelndem Selbstbewusstsein leiden, wenn sie in ihrer ersten Lebensphase keine echte Liebe zu spüren bekommen haben.

Auch Söhne leiden unter fehlender Mutterliebe. Bei ihnen werden verstärkt Aggressionen und ebenfalls Depressionen festgestellt. Babys, die in ihren ersten Lebensmonaten nur körperlich versorgt, jedoch nicht liebevoll und voll Zuwendung umsorgt wurden, leiden sehr unter dieser Situation.

Wie bereits erwähnt kommen Babys mit einem Urvertrauen zur Welt. Wird dieses nicht bestätigt oder sogar enttäuscht, so hat das für den Säugling gravierende Folgen. Denn dadurch wird es den Kindern sehr schwer bis unmöglich gemacht, die Fähigkeit zu Lieben und zu Vertrauen zu entwickeln. In weiterer Folge werden Beziehungsfähigkeit, Sozialempfinden oder auch berufliche Erfolge und Karrieren negativ beeinflusst.

Die erste Beziehung eines Menschen wird in den allermeisten Fällen zu einer Referenzbeziehung. Das bedeutet, dass diese Bindung sich ein Leben lang immer wiederholt.

Übrigens: Wohlgemeinte Ratschläge früherer Generationen wie zum Beispiel „Lass es schreien, das stärkt die Lunge“ und ähnliches heutzutage als völlig veraltet angesehen. Die Theorie, dass man Säuglinge durch zu häufiges Hochnehmen und zu häufige Zuwendung verwöhnen könnte, hat sich als grob unsinnig erwiesen.

Heute gilt: In den ersten Lebensmonaten kann ein Säugling gar nicht verwöhnt werden. Im Gegenteil. Körperliche, seelische und geistige Zuwendung fördern die spätere Selbständigkeit und das Selbstvertrauen des Kindes in hohem Maße.

Mutterliebe als evolutionärer Vorteil


Die Natur hat alle Babys mit einem großartigen Trick ausgestattet: Sie können schreien!
Die einzige Art, mit der Babys kommunizieren können, ist lautes Schreien. Meine Windel ist voll! Ich habe Hunger! Ich fühle mich alleine! Ich kenne das nicht, wo bist du? Hilf mir! So manche Mama würde sich wohl wünschen, ihr Baby könnte sprechen.

Gerade in den ersten Lebenswochen herrscht oft große Unsicherheit. Was will mein Baby? Mache ich alles richtig? Warum schreit es? Was, wenn ich alles falsch mache? Doch die Natur hat vorgesorgt. Sie stattet die Mutter – oder eine andere Bezugsperson – mit einem enormen Verantwortungsgefühl aus.

Auch wenn sie noch so müde, noch so erschöpft ist: Wenn das Baby schreit, wird sie es versorgen. Dabei wachsen Mütter oft über ihre eigenen Grenzen hinaus. Und dabei gibt es so unendlich viele Herausforderungen, vor die sie gestellt werden. Der erste Wachstumsschub. Die erste Krankheit, das erste Mal Fieber. Der erste Zahn, die erste Verletzung – ist das Baby einmal auf der Welt, ist die Entwicklung des Kindes nicht mehr aufzuhalten.

Werden Babys geboren, sind sie völlig hilflos und zu 100 Prozent darauf angewiesen, dass sie von einer liebevollen und ihnen zugewandten Person versorgt werden. Noch nicht einmal den Kopf können sie von selber halten, hilflos baumelt er auf dem Hals hin und her.

Hier hat die Natur wunderbar vorgesorgt: Die Mutterliebe ist ein starkes, hormongesteuertes Instrument, dem Baby in seiner Entwicklung zu helfen und – wortwörtlich! – Tag und Nacht für es da zu sein und es zu versorgen. So kann sich das Baby gesund an Körper und Seele in aller Ruhe entwickeln.

Wann setzt die Mutterliebe ein


Mutterliebe ist die einzige Liebe, die schon anfängt, bevor man sich überhaupt kennengelernt hat.

Dieser Spruch ist so bekannt wie wahr. (Voraussetzung ist natürlich, dass die werdende Mutter gesund an Körper und Geist ist und ein Wunschkind erwartet.) Eine Mama wird ihr Baby schon während der Schwangerschaft lieben. Diese Liebe beginnt in dem Augenblick, in dem sie von der Schwangerschaft erfährt.

Manche Frauen spüren sogar, wenn sich die Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Ein kurzer, kleiner und stechender Schmerz kann der erste Hinweis auf entstehendes Leben sein. Dieser Vorgang wird auch als Nidation (Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut) bezeichnet.

In der Regel ist es jedoch ein positiver Schwangerschaftstest, der die fast 100-prozentige Sicherheit bringt: Eine Schwangerschaft hat begonnen! Jede schwangere Frau kennt das Gefühl: Rückt die Geburt näher, so kann man es kaum mehr erwarten, sein Baby endlich in den Armen zu halten, es kennenzulernen und ihm den ersten Kuss auf die Stirn zu geben. Es anzusehen und zu wissen, dass man für dieses Kind alles tun würde.

Es gibt hochinteressante Versuchsreihen, in denen Scherenschnitt-Umrisse von Menschen in bestimmten Situationen gezeigt wurden. Den Scherenschnitten sollten Gefühle zugeordnet werden.

Die Versuche zeigten: Mutterliebe ist sichtbar. Ein Umriss mit zur Seite und nach unten geneigtem Kopf wurde von allen Teilnehmern als liebevoll, zuneigungsvoll und in sich ruhend beschrieben. Der Umriss zeigte Maria mit dem Jesuskind im Arm.

Kann man Mutterliebe fördern?


Auch Mütter dürfen Hilfe annehmen!
Oft stehen frischgebackene Mütter unter dem Druck, alles richtig machen zu wollen. Manchmal kommt dieser Druck von außen, manchmal ist er selbstgemacht. Vor allem Mütter, die schon immer zu den Perfektionistinnen gehört haben, wollen gerade bei diesem wichtigen „Projekt“ nicht versagen.

Auch ein veränderter Hormonhaushalt kann die Ursache dafür sein, dass die Mama nicht so strahlend vor Glück sein kann, wie sie das vielleicht gerne sogar sein möchte – das erwartete Glücksgefühl stellt sich einfach nicht ein.

Egal, welche Ursache die nicht vorhandene Mutterliebe hat: Nicht selten rückt der vielzitierte Babyblues oder eine Wochenbettdepression Schritt für Schritt näher.

Dabei gilt es zu unterscheiden: Als Babyblues wird die Umstellung auf die neue Lebenssituation bezeichnet, die sich schwieriger gestaltet, als erwartet. Schlafmangel, die Schmerzen der Geburt, die hormonelle Umstellung, … all das lässt die Tränen schneller fließen und die Nerven dünner werden als gewohnt.

Der Babyblues vergeht nach einigen Tagen aber von alleine, wenn sich die Mama an die neue Situation etwas gewöhnt hat. Eine Wochenbettdepression dagegen hat Krankheitswert und kann unter Umständen lebensbedrohlich werden und in Suizidgedanken – eigene und gegenüber dem Baby – gipfeln.

In diesen Fällen ist ein sensibles Umfeld gefragt: Die Mutter braucht Hilfe, und zwar schnell. Der Vater und nahstehende Personen aus der Familie und aus dem Freundeskreis müssen für Entlastung sorgen und der verzweifelten Mutter im Alltag Unterstützung bieten. Mit dem Baby spazieren gehen, es versorgen, mit der Flasche füttern.

Und die Mutter soll – zwar sanft, aber nachdrücklich – darauf hingewiesen werden, dass es NICHT IHRE SCHULD ist, was gerade passiert. Denn die eigene vermeintliche Unzulänglichkeit und Unfähigkeit ist für viele Betroffene nur schwer auszuhalten und führt zu schlimmsten Szenarien. Kompetente Hilfe bieten Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen.


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