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Was ist Adblue, wofür wird es benötigt, wie wird es entsorgt, hergestellt


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AdBlue ist ein Tankzusatz, auf den insbesondere die Diesel-Fahrer zurückgreifen müssen, um die Schadstoffwerte der Abgase zu drosseln und so die derezit gültigen, gesetzlichen Normen einzuhalten. Bei Adblue handelt es sich um eine flüssige Lösung aus Harnstoff und Wasser, dem durch einen chemischen Prozess Mineralien entzogen worden sind (demineralisiertes Wasser).

Die AdBlue-Lösung kommt in Diesel-Fahrzeugen zum Einsatz, die über ein SCR-System verfügen. In den Dieseln der neuen Generation verbauten Katalysatoren reduzieren die Stickoxide (NOX) deutlich – mit dem Ziel, dass die neue Abgasnorm Euro 6d eingehalten werden kann. Diese klassifiziert, dass pro gefahrenen 100 Kilometern nicht mehr als 80g Stickoxide ausgestoßen werden.

Wie genau funktioniert der Tankzusatz AdBlue?

Die Abkürzung SCR steht für „Selective Catalytic Reduction“, was in deutscher Sprache schlicht mit „selektiver katalytischer Reduktion“ zu übersetzen ist. Die schädlichen Stickoxidemissionen werden durch die AdBlue-Flüssigkeit, mit der die Abgase innerhalb eines geschlossenen Systems reagieren, in herkömmlichen, d.h. elementaren Stickstoff und Wasser umgewandelt.

In den herkömmlichen PKWs kommt Adblue seit dem September 2014 zum Einsatz. Seit diesem Jahr schreibt der Gesetzgeber vor, dass alle neu zugelassenen Dieselfahrzeuge die Euronorm 6 im Rahmen der Typgenehmigung neuer Fabrikate erfüllen müssen.

Auch wenn bislang alle größeren Serienmodelle der Autobauer mit Dieselantrieb der AdBlue-Pflicht unterliegen, gibt es noch immer Ausnahmen. Auch nachträglich ist es daher möglich, einen Dieselmotor mit der AdBlue-Technik nachzurüsten: Das Kraftfahrtbundesamt hat bereits einige Nachrüstlösungen verschiedener Hersteller und Zulieferer offiziell zugelassen und freigegeben.

Herstellung, Lagerung und Entsorgung von AdBlue

Bei der Bezeichnung AdBlue handelt es sich um einen geschützten Handelsnamen. Die chemische Bezeichnung des Zusatzstoffes ist Harnstoff AUS 32. Auch wenn die Namensbezeichnung AdBlue zunächst den Eindruck einer blauen Flüssigkeit suggeriert, handelt es sich um eine hochreine und glasklare Flüssigkeit, die synthetisch hergestellt ist.

Die 32,5-prozentige Lösung aus Harnstoff hat die chemische Formel H2N-CO-NH2. Ihre Reinheit und Qualität wird durch die ISO-Norm 22241 sichergestellt. Die neu deklarierte ISO-Norm ersetzt dabei die bislang in Deutschland übliche Norm DIN 70070, bei der allerdings bis dato die Lagerung und der Gebrauch der Flüssigkeit nicht berücksichtigt worden waren.

AdBlue sollte im idealtypischen Fall in einer Umgebung von 0 bis maximal 30 Grad Celsius aufbewahrt und gelagert werden. AdBlue gefriert bei einer Temperatur von minus 11 Grad Celsius, nimmt aber durch den Frost keinen funktionseinbüßenden Schaden.
Die AdBlue-Komponenten innerhalb des Fahrzeugs sind daher mit einem gesonderten Heizsystem ausgestattet, um die Funktionsweise des Systems auch bei Minusgradem im Winter zu gewährleisten.

Direkte Sonneneinstrahlung im Rahmen der Lagerung sollte unbedingt vermieden und der Aufbewahrungsbehälter der AdBlue-Flüssigkeit luftdicht verschlossen werden. Die äußere Verpackung bzw. der Aufbewahrungsbehälter darf regulär über den Restmüll entsorgt werden. AdBlue selbst darf in kleineren Restmengen über den haushaltsüblichen Abfluss entsorgt werden. Müssen jedoch größere Mengen entsorgt werden, geschieht dies über einen Wertstoffhof, da AdBlue grundsätzlich „wassergefährdend“ ist.

Einspritztechnik führt dem Abgas Adblue zu

Die harnstoffbasierte AdBlue-Lösung wird in einem separaten Fahrzeug-Tank mitgeführt. Eine Ermittlung des Lastzustandes in Echtzeit reguliert die Menge der AdBlue-Lösung, die dem Abgas zugeführt wird.

Voraussetzung für eine einwandfreie Funktionalität des AdBlue-Systems ist natürlich, dass ausreichend Flüssigkeit in dem zumeist separat mitgeführten und verbauten AdBlue-Tank zur Verfügung steht.

In den Dieselmodellen der neuen Generation befindet sich eine AdBlue-Anzeige, die in der Regel in das Armaturenbrett integriert ist. Erreicht der AdBlue-Vorrat im Fahrzeug eine kritische Grenze, erfolgt eine entsprechende Warnung des Fahrers, die dazu auffordert, den AdBlue-Stand entsprechend zu prüfen bzw. Flüssigkeit nachzufüllen.

Dies ist besonders wichtig, da die Funktionalität des AdBlue-Systems Voraussetzung für den Betrieb des Fahrzeugs ist. Mit anderen Worten: Ist der AdBlue-Tank leer, fährt auch das Fahrzeug nicht mehr.

AdBlue: Wann und wie muss nachgefüllt werden?

Die AdBlue-Technik und Füllmenge der mitgeführten AdBlue Lösung ist bei den Fahrzeugen der neuen Generation in der Regel so konzipiert, dass das Nachfüllen im Rahmen der ohnehin fälligen bzw. angeratenen Inspektionsintervallen durch die Werkstatt geschieht.

Doch was ist zu tun, wenn das Kontrollsystem eine Warnung ausgibt und zum Auffüllen des AdBlues anweist? Zunächst ist keine Panik begründet, denn das integrierte AdBlue-System warnt den Fahrer ausreichend im Voraus, d.h. in der Regel ca. 2400 Kilometer bevor das Nachfüllen des AdBlues überfällig ist.

Viele Systeme weisen außerdem die noch potenziell durchzuführenden Motorstarts aus, bis der AdBlue Vorrat vollständig erschöpft ist. Dennoch sollten Fahrer frühzeitig aktiv werden. Denn: Ist das AdBlue aufgebraucht, lässt sich das Fahrzeug nicht mehr starten und fahren.

Ein typischer AdBlue-Tank fasst 8 bis 33 Liter der Lösung. Da der AdBlue-Verbrauch etwa 5 Prozent des regulären Kraftstoffverbrauchs beträgt, lässt sich die die Reichweite auch manuell berechnen: Je nach Einstellung des Abgassystems und der Fahrweise muss die AdBlue-Flüssigkeit alle 5.000 Kilometer bis 15.000 Kilometer nachgefüllt werden.

AdBlue kaufen und nachfüllen

AdBlue wird nicht nur an den üblichen Tankstellen, sondern darüber hinaus auch in Kfz-Zubehörshops, in Baumärkten und in zertifizierten Werkstätten angeboten. Sogar bei den Discountern ist AdBlue immer häufiger erhältlich. Hier wird die nützliche Flüssigkeit oft bereits für nur einen Euro je Liter angeboten.

AdBlue selbst ist nicht giftig, kann aber zu einer Reizung von Atemwegen, Haut und Augen führen. Bei Kontakt mit der Flüssigkeit sollten die entsprechenden Körperteile unverzüglich mit ausreichend Wasser gespült werden.

Da die Wirkung von AdBlue auf bestimmte Metalle korrosiv ist und eine langfristige Einwirkung auf Metalle und Kunststoffe schädigend wirken kann, sollten auch letztere bei möglicher Kontamination ausgiebig gespült werden. AdBlue-Rückstände erkennen Autofahrer an weißen Flecken, die aber ebenfalls mit wenigen Handgriffen und ein wenig Wasser beseitigt werden können.

Fazit: AdBlue nützliche Technologie zur Reduzierung von Stickoxiden

AdBlue ist ein Tankzusatz, der aus Harnsäure und demineralisiertem Wasser besteht. Ein AdBlue-Tanksystem fasst durchschnittlich zwischen 8 und 33 Litern AdBlue-Lösung, die bei regulärem Fahrbetrieb zwischen 5.000 und 15.000 Kilometern reicht. Der Tankzusatz wird an Tankstellen und in Werkstätten angeboten.

Wer die Flüssigkeit bereits mit Weitsicht erwirbt, kann aber auch auf Sonderposten in z.B. Discountern zurückgreifen und den nützlichen Zusatz bereits für ca. 1 Euro pro Liter erhalten und somit nicht unerheblich sparen.

AdBlue sollte zwischen 0 und 30 Grad gelagert werden. Größere Mengen der Flüssigkeit sind über den Wertstoffhof zu entsorgen. Ein Kontakt der Flüssigkeit mit Augen, Haut oder Atemwegen sowie mit sensiblen Metallen und Kunststoffen sollte vermieden werden.


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