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Die 8 Phasen (Stadien) der Identitätsentwicklung nach Erikson


Die Identitätsentwicklung ist ein psychosozialer Ansatz des Psychoanalytikers Erik H. Erikson. Er vertrat die Ansicht, dass sich die Identität eines Menschen in acht Stadien seines Lebens entwickelt. In diesen Stadien muss der Mensch Krisen überstehen, die seinen Charakter formen und ihn auf sein weiteres Leben vorbereiten.

Die acht Stadien nach Erik H. Erikson

Erik H. Erikson lebte von 1902 bis 1994. Er war ein deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker, der das Stufenmodell gemeinsam mit seiner Frau Joan Erikson erstellte. Darin unterteilt das Ehepaar die Identitätsentwicklung eines Menschen in acht Phasen. Erstmals veröffentlicht wurde das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung 1950 im Buch „Childhood and Society“. Es trug dort den Namen „Symposium of the Healthy Personality“, übersetzt „Wachstum und Krisen der gesunden Persönlichkeit“.

Diese Phasen sind durch die Bedürfnisse, Wünsche der Person sowie durch die an sie gestellten Anforderungen geprägt. Erikson spricht dabei den Beziehungen des Kindes sowie seiner gegenständlichen Umwelt große Bedeutung zu. In den Hintergrund rückt bei ihm die psychosexuelle Dimension, die bei Freud deutlich wichtiger erscheint.

Jedes Stadium umfasst eine Krise, die die Person aktiv bekämpfen muss. Ist die Krise aus Stadium 1 überwunden, beginnt unvermeidbar Stadium 2 mit seiner eigenen Krise. Auch wenn eine Krise nicht positiv bewältigt werden kann, tritt die Person ins nächste Stadium ein. Je erfolgreicher die Krisen überwunden werden, desto leichter fällt diese Aufgabe in der Zukunft. Die gelösten Krisen bilden dabei ein Fundament, das der Person in späteren Lebensphasen hilft.

Erikson empfand Krisen im Leben nicht als negativ. Er fasste sie als Situationen auf, die den Menschen vorantreiben und ihm erlauben, sich zu verändern oder zu wachsen. Personen, die sich gegen Veränderungen sperren, würden nach Erikson in einem Stadium des Lebens stecken bleiben. So erklärte er beispielsweise unreife Erwachsene. Die Person hat Krisen in ihrem bisherigen Leben nicht überwunden, egal ob durch eigene Entscheidungen oder durch fehlende Unterstützung. Dadurch ist der Körper zwar gealtert, aber die Identitätsentwicklung in einem früheren Lebensabschnitt hängen geblieben.

Wichtig ist zusätzlich, dass die Krisen und Konflikte nie völlig gelöst werden. Sie treten immer wieder auf oder waren bereits vorhanden, bevor sie in einem Stadium gezielt bearbeitet wurden. Sie treten allerdings außerhalb des Stadiums etwas in den Hintergrund.

Die Stadien sind, bis auf das neunte Stadium, nach dem Ziel benannt, das die Person durch die Bewältigung der Krise erreichen soll. Misslingt das, drohen negative Folgen für die persönliche Entwicklung. Jedes Stadium besitzt zudem einen Leitsatz, mit dem Erikson den Lebensabschnitt beschreibt.

Stadium 1: Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen

Der Leitsatz des ersten Stadiums lautet: „Ich bin, was man mir gibt“. Dieses Stadium umfasst das erste Lebensjahr. Es ist durch das tiefe Bedürfnis des Babys, sich auf jemanden verlassen zu können, geprägt.

Meist ist diese Person die Mutter. Sie ist die erste Bezugsperson des Babys, spendet Trost, Wärme, Geborgenheit, Sicherheit und Nahrung. Stillen stillt gleichzeitig alle diese Bedürfnisse. Es handelt sich also um ganz natürliche Bedürfnis des Kindes. Normalerweise werden diese, selbstverständlich auch, wenn mit der Flasche gefüttert wird, automatisch erfüllt.

Geschieht das nicht, wird das Ur-Vertrauen des Kindes gestört. An diese Stelle tritt ein Ur-Misstrauen. Das Kind könnte in seinem späteren Leben Ängste entwickeln. Verlassen werden und ausgeliefert sein sind zwei dieser Ängste, die durch ein gestörtes Ur-Vertrauen entstehen können.

Betroffene Personen zeigen laut Erikson häufig Charakterzüge wie Gier, ein Gefühl innerer Leere, Depressionsneigung und den Wunsch nach Abhängigkeit. Zusätzlich neigen die Personen dazu, Probleme durch Essen zu kompensieren.

Stadium 2: Autonomie vs. Scham und Zweifel

Das zweite Stadium umfasst das zweite und dritte Lebensjahr. In diesem Stadium identifiziert sich die Person als das, was sie will. Daher lautet der Leitsatz: „Ich bin, was ich will“.

Das zweite Stadium ist wichtig für das spätere Verhältnis zwischen Liebe und Hass. Die Autonomieentwicklung des Kindes spielt eine große Rolle. Dadurch entwickelt das Kind erste Züge einer eigenen Identität. Wie diese Entwicklung abläuft, ist entscheidend vom Ergebnis des ersten Stadiums abhängig.

Hat das Kind uneingeschränkte Liebe und Fürsorge erfahren, traut es sich, zu rebellieren. Es muss nicht fürchten, durch Ungehorsam Liebesentzug zu erleiden oder sich weniger geborgen zu fühlen. Bei Fehlern, kommt es in den sicheren Hafen, den die Eltern bieten, zurück. Auf diese Weise erlangt das Kind Autonomie.

Kam das Kind hingegen aus dem ersten Stadium mit einem Ur-Misstrauen heraus, ist jegliches Rebellieren mit Scham und Zweifel besetzt. Das Kind fürchtet eigene Fehltritte und traut sich daher nicht, etwas auszuprobieren.

Typische Charakterzüge von diesen Kindern sind Zwänge. Sie sind außerdem häufiger Perfektionisten, haben ein hohes Bedürfnis für Recht und Ordnung und sind selbstkritisch und gleichzeitig unsicher. Geld, Liebe und ihre Zeit geben sie ungern an andere weiter und gehen damit geizig um.

Stadium 3: Initiative vs. Schuldgefühle

Im dritten Stadium öffnet sich das Kind langsam für andere Beziehungen neben der zu den eigenen Eltern. Der Leitsatz lautet: „Ich bin, was ich mir vorstellen kann, zu sein“. Das Stadium umfasst das vierte, fünfte und sechste Lebensjahr.

Das Gewissen tritt in Aktion. Kinder in diesem Alter können Gut von Böse unterscheiden. Sie beginnen, sich für Fehltritte schlecht zu fühlen, auch wenn sie nicht erwischt wurden. Das ist wichtig für ihre Moralentwicklung. Eltern sollten die Fehltritte ihrer Kinder nicht zu streng bestrafen. Das könnte dazu führen, dass die Kinder sich selbst völlig als Schlecht oder Böse empfinden. Gerade, wenn ihnen Verbote auferlegt werden, die sie kaum einhalten können, ist das der Fall.

Kinder, die dieses Stadium gesund durchleben, streben nach mehr. Sie möchten Leistung erbringen und unabhängig werden, bleiben bei diesen Wünschen aber gleichzeitig realistisch.

Daneben gibt es nach Erikson noch die Möglichkeit, dass Kinder dieses Stadium mit einer Überkompensation der Initiative verlassen. Dann haben sie überhöhte Ansprüche an sich selbst. Sie leiden an Schuldgefühlen, wenn sie nicht die erwünschte Leistung erbringen und messen ihren Wert nur noch daran.

Stadium 4: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl

Das vierte Stadium startet im sechsten Lebensjahr und endet mit dem Beginn der Pubertät. Es wird von dem Satz „Ich bin, was ich lerne“ geprägt.

Während Kleinkinder noch damit zufrieden waren, so zu tun als ob, wollen Kinder des vierten Stadiums tatsächlich dabei sein. Sie wollen lernen, helfen und mitmachen. Erschaffen sie dabei etwas, sind sie stolz und erwarten diese Anerkennung auch von anderen.

Dieser Werksinn, also das Bedürfnis von Kindern, etwas zu erschaffen, ist bis zum Lebensende wichtig. Er beeinflusst maßgeblich den Erfolg im Arbeitsleben. Kinder, die keine Anerkennung erfahren, entwickeln möglicherweise Versagensängste. Diese können sie vom Lernen und Leisten abhalten. Ist Leistung hingegen die einzige Quelle, Anerkennung zu erfahren, entwickeln die Kinder eventuell einen unstillbaren Arbeitsdrang.

Die Über- oder Unterschätzung geht dabei nicht nur von der Umwelt des Kindes aus. Jedes Kind hat einen individuell unterschiedlichen Anspruch an sich selbst. Während das eine Kind mit seiner Leistung generell zufrieden ist, streben andere, auch ohne das in diesem Stadium von ihren Eltern zu erfahren, stets nach mehr.

Ob das Kind am Ende dieses Stadiums einen gesunden Werkssinn behält oder aber mit Minderwertigkeitsgefühlen kämpft, bzw. einem ungesunden Arbeitsdrang verfällt, ist daher auch von ihm selbst und seinen zuvor gemachten Erfahrungen abhängig.

Stadium 5: Identität vs. Identitätsdiffusion

Das fünfte Stadium umfasst die Pubertät. Der Jugendliche hat ausreichend Erfahrung gesammelt, um diese zu einer Identität zusammenzusetzen. Daher lautet der Leitsatz dieses Stadiums „Ich bin, was ich bin“.

Der Jugendliche möchte nun seine soziale Rolle finden. Dafür braucht er eine gefestigte Identität, mit der er Personen um sich sammeln kann, die zu ihm passen. Ist seine Identität dafür nicht gefestigt genug, reagiert er möglicherweise mit Rückzug.

Das Gefühl, nirgendwo zuzugehören, schickt viele Jugendliche in Gruppen, die eine gemeinsame Identität bieten, mit der man sich identifizieren kann. Das können religiöse Gruppen sein, aber auch Vereine oder Fanclubs. In gewisser Weise sind Gruppen auf Social Media-Seiten ebenfalls Möglichkeiten, sich eine Identität zu erschaffen. Personen, die dieses Stadium nicht erfolgreich gelöst haben, fixieren sich später stärker auf solche Gruppen. Sie wollen sich darüber definieren.

Wird der Konflikt erfolgreich gelöst und findet der Jugendliche seinen Platz, mündet das, so Erikson, in der Fähigkeit Treue. Der Jugendliche weiß, dass Gesellschaft und Beziehungen nicht perfekt sind. Er arrangiert sich aber mit ihren Fehlern und versucht, sie zu verbessern.

Stadium 6: Intimität und Solidarität vs. Isolation

Das Ergebnis des fünften Stadiums führt zu einem Wir-Gefühl. „Wir sind, was wir lieben“, lautet daher der Leitsatz. Dieses Stadium umfasst die ersten Jahre des Erwachsenenalters. Es beendet die Entwicklung zu einem erwachsenen Menschen.

Ziel des jungen Erwachsenen ist Intimität. Dafür muss er einen gesunden Mittelweg finden, der Karriere und Beziehungen (auch freundschaftlich) harmonieren lässt. Dafür braucht er eine gefestigte Identität. Andernfalls fällt es der Person schwer, sich auf andere Menschen einzulassen. Die Karriere nimmt daher mehr Raum in ihrem Leben ein.

Zwischenmenschliche Beziehungen treten in den Hintergrund. Um trotzdem irgendwie soziale Kontakte zu pflegen, treten solche Personen möglicherweise aufopfernd auf. Ansonsten isolieren sie sich und zeigen eine starke Selbst-Bezogenheit.

Stadium 7: Generativität vs. Stagnation und Selbstabsorption

Im siebten Stadium geht es darum, sich um andere zu kümmern. Es umfasst das Erwachsenenalter bis etwa zur Rente. Der Leitsatz lautet „Ich bin, was ich bereit bin, zu geben“.

Generativität meint das Verständnis, dass mehrere Generationen aufeinander angewiesen sind. Der Erwachsene, sofern er dieses Stadium überwindet, möchte daher der nächsten Generation etwas mitgeben. Dieses Bedürfnis umfasst nicht nur den Wunsch nach eigenen Kindern. Auch Unterrichten im Allgemeinen und soziales Engagement gehören dazu. Zusätzlich kann die Person auch durch Kunst und wissenschaftliche Errungenschaften überdauern und späteren Generationen helfen. Es geht allgemein darum, etwas Brauchbares zu erschaffen.

Dem gegenüber steht die Stagnation. Die Person kümmert sich nur um sich selbst. Das treibt andere Menschen weg, was die Person in dem Moment jedoch nicht stört. Sie sieht ohnehin nur sich selbst. Stagnation äußert sich in Langeweile, einem Leeregefühl und fehlenden, sozialen Bindungen.

Wichtig ist hier wieder der Mittelweg. Generativität und Stagnation sollten beide einen Platz im Leben des Erwachsenen haben. Zu viel Generativität führt nämlich zur Selbstvernachlässigung. Man opfert sich selbst für andere auf und achtet nicht auf die eigenen Bedürfnisse.

Stadium 8: Ich-Integrität vs. Verzweiflung

Das achte Stadium beginnt im reifen Erwachsenenalter. Je nach Version des Stufenmodells ist dies das letzte Stadium. Die Person blickt auf ein ganzes Leben zurück. Sie identifiziert sich über ihre Erfahrungen. „Ich bin, was ich mir angeeignet habe“ lautet daher der Leitsatz.

In dieser Phase tritt der Tod als unvermeidbares Ende immer wieder in den Vordergrund. Personen, die eine starke Identität entwickeln konnten, treten diesem selbstbewusst entgegen. Sie wissen, dass sie sterben müssen und können ihr Leben, mit all den Fehlentscheidungen und Schicksalsschlägen, annehmen.

Personen, denen das nicht gelungen ist, begleitet eine Todesfurcht. Sie haben Angst, etwas verpasst zu haben, und können sich daher nicht ohne Verzweiflung mit dem Tod auseinandersetzen.

(Stadium 9: Wiederkehr der acht Stadien in umgekehrter Quotientenreihenfolge)

Nach Eriksons Tod erweiterte seine Ehefrau das Stufenmodell um ein neuntes Stadium. Laut ihr beginnt dieses im hohen Alter, etwa mit 80 Jahren.

Im neunten Stadium durchläuft die Person alle acht vorherigen Stadien. Dabei wird sie voraussichtlich aber das Gegenteil von dem erreichen, was sie zuvor erreicht hat. So sollte ein hochbetagter Mensch ein gesundes Misstrauen gegenüber seinen eigenen Fähigkeiten hegen. Diese nehmen im Alter ab, ohne dass die Person etwas dagegen tun kann. Scham und Zweifel sind daher nun ebenfalls der Autonomie vorzuziehen.

Auch bei den übrigen Stadien orientieren sich die Ältesten der Gesellschaft an den Quotienten, die sie vorher nicht erreichen wollten. Sie wollen nicht mehr leistungsstark sein, sind sich unsicher in ihrer sozialen Rolle, kümmern sich nicht mehr um andere, sondern um sich selbst.

Joan Erikson sagte, dass man diesen Problemen, auch dem inzwischen eigentlich erstrebenswerten Misstrauen, mit dem hoffentlich erlangten Ur-Vertrauen begegnen kann.

Zusammenfassung

  • Die Identitätsentwicklung wird in acht, bzw. neun, Stadien unterteilt.
  • Begründer des Stufenmodells der psychosozialen Entwicklung ist das Ehepaar Erikson.
  • Die Stadien werden durch bestimmte Krisen geprägt, die die Person überstehen muss, um an ihnen charakterlich zu wachsen.
  • Je nachdem, wie gut die Krisen gelöst werden, folgen daraus charakterliche Vor- oder Nachteile für das Individuum.
  • Das erste Stadium heißt „Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen“, umfasst das erste Lebensjahr und wird vom Leitsatz „Ich bin, was man mir gibt“ geprägt.
  • Im ersten Stadium muss das Baby Geborgenheit und Sicherheit erfahren, um seiner Bezugsperson (meist der Mutter) vertrauen zu können.
  • Wird die Krise im ersten Stadium nicht gemeistert, entwickelt das Kind später möglicherweise Ängste und Charakterzüge wie Gier und eine Depressionsneigung.
  • Das zweite Stadium heißt „Autonomie vs. Scham und Zweifel“, umfasst das zweite und dritte Lebensjahr und wird vom Leitsatz „Ich bin, was ich will“ geprägt.
  • Im zweiten Stadium wird das Kind unabhängiger, flüchtet aber in den sicheren Hafen, den die Eltern bieten, zurück, sofern es Ur-Vertrauen fassen konnte.
  • Beim Ur-Misstrauen führt das zweite Stadium zu Zweifel und Scham, wann immer das Kind rebelliert.
  • Wird die Krise im zweiten Stadium nicht gemeistert, leidet das Kind später mit größerer Wahrscheinlichkeit an Zwängen.
  • Das dritte Stadium heißt „Initiative vs. Schuldgefühle“, umfasst das vierte, fünfte und sechste Lebensjahr und wird von dem Leitsatz „Ich bin, was ich mir vorstellen kann, zu sein“ geprägt.
  • Im dritten Stadium treten das Gewissen und die Moralvorstellung in den Vordergrund, wodurch gesunde Verbote und Regeln wichtig werden.
  • Während Kinder, die die Krise im dritten Stadium meistern, später den Wunsch verspüren, Leistung zu erbringen, leiden die, die scheitern, vermehrt an Schuldgefühlen.
  • Das vierte Stadium heißt „Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl“, umfasst den Zeitraum vom sechsten Lebensjahr bis zur Pubertät und wird von dem Leitsatz „Ich bin, was ich lerne“ geprägt.
  • Im vierten Stadium wollen Kinder lernen, erschaffen und für ihre Leistungen Anerkennung bekommen.
  • Wird das vierte Stadium gesund abgeschlossen, empfindet das Kind einen normalen Leistungsdrang.
  • Zu wenig Anerkennung oder wenn diese nur durch Leistung erlangt wird, führt zu einem Verlust des Werksinns oder dem Verfall in einen ungesunden Arbeitsdrang.
  • Das fünfte Stadium heißt „Identität vs. Identitätsdiffusion“, umfasst die Pubertät und wird durch den Leitsatz „Ich bin, was ich bin“ geprägt.
  • In diesem Stadium hat der Jugendliche genug Erfahrung gesammelt, um sich eine Identität zu bilden, und nun seinen sozialen Platz zu finden.
  • Ist die Identität im fünften Stadium noch nicht gefestigt genug, sucht sich der Jugendliche Gruppen (religiös, Verein, Fanclub, etc.), über die er sich definieren kann.
  • Wird das fünfte Stadium gesund abgeschlossen, erkennt der Jugendliche, dass die Gesellschaft nicht perfekt, aber lebenswert ist.
  • Das sechste Stadium heißt „Intimität und Solidarität vs. Isolation“, umfasst das junge Erwachsenenalter und wird vom Leitsatz „Wir sind, was wir lieben“ geprägt.
  • In diesem Stadium beendet der Mensch seine Identitätsentwicklung größtenteils und muss Karriere und zwischenmenschliche Beziehungen unter einen Hut bekommen.
  • Harmonieren beide Bereiche miteinander, erfährt der Mensch Intimität, während er sich andernfalls in die Karriere stürzt und sozial verkümmert.
  • Das siebte Stadium heißt „Generativität vs. Stagnation und Selbstabsorption“, umfasst das Erwachsenenalter bis zur Rente und wird von dem Leitsatz „Ich bin, was ich bereit bin, zu geben“ geprägt.
  • Generativität ist das Verständnis, dass verschiedene Generationen einander helfen müssen.
  • Der Erwachsene hat normalerweise ein starkes Bedürfnis, späteren Generationen etwas Hilfreiches zu hinterlassen (durch eigene Kinder, Unterrichten oder Errungenschaften im Beruf).
  • Fehlt dieses Bedürfnis oder ist zu stark ausgeprägt, kümmert der Erwachsene sich nur um sich selbst, bzw. achtet nicht mehr auf sein eigenes Wohlergehen.
  • Das achte Stadium heißt „Ich-Integrität vs. Verzweiflung“, umfasst das restliche Leben im Alter (oder endet etwa im Alter von 80 Jahren) und wird von dem Leitsatz „Ich bin, was ich mir angeeignet habe“ geprägt.
  • Der Mensch schaut auf ein Leben voller Erfahrungen zurück und identifiziert sich darüber.
  • Personen mit starker Identität wissen, dass sie bald sterben müssen und verdrängen diesen Gedanken nicht.
  • Personen mit schwacher Identität verzweifeln bei dem Gedanken und verdrängen ihn daher.
  • Das neunte Stadium wurde von Joan Erikson nach dem Tod ihres Mannes Erik H. Erikson hinzugefügt.
  • Das neunte Stadium beginnt im hohen Alter, etwa mit 80 Jahren, und umfasst alle acht vorherigen Stadien, wobei nun das andere Ziel erreicht wird.
  • Menschen in hohem Alter sollten beispielsweise misstrauisch sein und ihre Autonomie in Teilen abgeben.

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