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Schutzgott


Als Schutzgott (weiblich: Schutzgöttin) werden Gottheiten in polytheistischen Religionen und Mythologien bezeichnet, welche den nötigen Schutz vor Naturkatastrophen bieten sollen.

Viele Schutzgötter hatten zugleich auch andere Aufgaben. Es ist daher anzunehmen, dass sich die Schutzaufgabe erst im Laufe der Zeit und aufgrund von menschlicher Erfahrung ergab. Dies ist allerdings umstritten und nicht historisch belegt. Dennoch wird in Teilen der Forschung angenommen, dass die Menschen ganz bestimmten Göttern Opfergaben zuteilwerden ließen oder ihnen Tempelanlagen bauten, um dann feststellten, dass eine scheinbar unvermeidliche Naturkatastrophe oder Ähnliches „durch Gotteshand“ abgewendet wurde. Aus dieser Erfahrung schlossen sie dann, dass diese Gottheit, sie – auch zukünftig vor ähnlichem Unheil – bewahren würde.

Das Vertrauen auf Sicherheit und Schutz ergab sich demnach aus einer Erfahrung und anschließender Schlussfolgerung. Dann wurde dieser Erfahrungsschatz in den alltäglichen Glauben integriert und von einer großen Anzahl an Menschen geteilt, wodurch sich dies im weiteren Zeitverlauf weiter etablierte.

Schutzgötter finden sich in der klassischen Mythologie der römischen und griechische Antike, aber auch in anderen altertümlichen Religionen in Vorderasien. Einige dieser Schutzgötter sind im Sprachgebrauch erhalten geblieben. So galt Faunus (heute: Fauna) als Schutzgott der Tiere im römischen Reich und Pan (Panik, Panflöte) als Schutzgott der Tiere im antiken Griechenland. Penaten (Penaten-Creme) war Schutzgötter der Vorräte, innerhalb der römischen Mythologie. Die Wogen sind Schutzgötter der See, innerhalb des nordisch germanischen Pantheons.

Aus dem Konzept der Schutzgötter wurden in einigen Religionen, die Schutzgeister abgeleitet. Diese Wesen sind keine Götter, besitzen demnach keinen Gottstatus und stehen hierarchisch unter ihnen. Die Geister sind allerdings ebenfalls übermenschliche Wesen, ausgestattet mit außerordentlichen Fähigkeiten. Innerhalb des Christentums und anderen monotheistischen Religionen der Gegenwart, welche aus diesen vorzeitlichen Mythologien entstanden – wurden die Konzepte der Geisterwesen überführt und zu Engeln konzipiert (Schutzengel).

Faunus, der Schutz- und Fruchtbarkeitsgott in der römischen Mythologie

faunus römische mythologie

Faunus ist ein altrömischer Gott, welcher die Natur und den Wald symbolisiert. Innerhalb der römischen Mythologie galt er als Schutzgott des Ackerbaus und der Viehzucht. Zusammen mit seiner Gefährtin Fauna beschützte er vor allem die Nutztiere, die Bauern und Hirten. Dies setzt ihn mit Pan, dem griechischen Hirtengott, gleich. Der […]