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2 Unterschiede & Zusammenhänge zwischen Chemie und Alchemie


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Chemie und Alchemie sind zwei in der Naturwissenschaft verankerte Fachrichtungen, die sich mit der Veränderung von Stoffen beschäftigen. Während die Alchemie bis zum 17. Jahrhundert vorherrschend war, zählt die Chemie als heute gebräuchlichere Wissenschaft. Aber was ist der Unterschied zwischen den beiden Gebieten und welche Besonderheiten gibt es in den jeweiligen Bereichen?

Besonderheiten der Alchemie

Die Alchemie war zwischen dem 3. Jahrhundert vor Christus bis zum 17. Jahrhundert nach Christus die prägende Wissenschaft, die sich mit der Veränderung von Stoffen beschäftigt hat. Sie soll ursprünglich aus Ägypten und Indien stammen, wurde später aber auch im antiken Griechenland praktiziert. Entsprechend zogen Alchemisten für ihre Forschung Wissen aus Bereichen wie der Religion, Theologie, Mythologie, aber auch aus der Astrologie.

Die Alchemisten wollten durch Experimente bestimmte stoffliche Veränderungen erreichen. Dieser Vorgang wurde auch als Transmutation bezeichnet. Oftmals glaubt man, dass Alchemisten lediglich an der Erschaffung von Gold aus unedlen Metallen oder ähnlichen einfachen Baustoffen interessiert waren. Tatsächlich erforschten die Alchemisten aber auch andere Stoffveränderungen, indem sie einfach unterschiedliche Dinge in ihren Experimenten zusammenbrachten und überprüften, ob es eine Veränderung der Ausgangsstoffe gab.

Ein weiteres Forschungsziel der Alchemie soll der sogenannte Stein der Weisen gewesen sein. Dabei handelt es sich um ein Produkt, das entweder als Flüssigkeit oder als Feststoff in Experimenten eingesetzt werden könnte, um aus jedem Ausgangsstoff Gold herzustellen, ohne selbst verbraucht zu werden. Allerdings gibt es keine Belege dafür, dass so ein Produkt je gefunden wurde.

Weil die Alchemisten sich sehr viel mit Metallen und ihren Veränderungen beschäftigten, waren sie auch häufig in der Schmiedekunst sehr bewandert. Viele wohlhabende Menschen ließen sich von Alchemisten aus diesem Grund edle Gefäße oder Verzierungen anfertigen. Manchmal schufen die Alchemisten aber auch einfach billige Nachbildungen aus unreinen Metallen, die von hochwertigen Verarbeitungen kaum zu unterscheiden waren.

Besonderheiten der Chemie

Ab dem 17. Jahrhundert kam die Chemie auf und verdrängte die Alchemie langsam als Wissenschaft. Die Chemie beschäftigte sich auch mit der Umwandlung und Manipulation von Stoffen. Allerdings interessierten sich Chemiker nicht nur dafür, was für ein Ergebnis aus einem Experiment herauskommen würde, sondern auch für die Hintergründe. Die Chemiker wollten genauer erkunden, was für Reaktionen zum Beispiel ablaufen, wenn ein kristalliner Stoff wie Salz oder Zucker in einem Glas Wasser “verschwindet”.

Ein Durchbruch in der Chemie war die Entdeckung von Atomen und Molekülen im 19. Jahrhundert. Damit hatten Chemiker plötzlich die Möglichkeit, sich mit Veränderungen auf Mikroteil-Ebenen zu beschäftigen, statt ihre Theorien nur von der reinen Beobachtung ihrer Experimente abhängig zu machen. Mit dem Aufbau und den Eigenschaften der Moleküle konnten Chemiker unter anderem Vorhersagen darüber machen, wie zwei Stoffe miteinander reagieren könnten, um diese Vorhersagen anschließend in einem Experiment zu bestätigen oder zu widerlegen.

Im Zuge ihrer Forschungen entdeckten Chemiker außerdem bestimmte Stoffe, die in bei chemischen Prozessen eingesetzt werden konnten, um eine Reaktion zu beschleunigen oder sie überhaupt erst auszulösen. Die Stoffe selbst wurden nicht bei der Reaktion verändert. Die sogenannten Katalysatoren waren das Äquivalent der Chemie zum Stein der Weisen aus der Alchemie.

Zwei Unterschiede zwischen Chemie und Alchemie

Es gibt im Prinzip zwei große Unterschiede zwischen Chemie und Alchemie. Alchemie basiert eher auf Folklore, Mythologie und diversen Fachrichtungen, die heute als Pseudowissenschaft bezeichnet werden. Die Chemie interessiert sich dagegen auf Zusammenhänge in der Natur.

Der zweite große Unterschied besteht darin, dass Alchemisten ihr Wissen lediglich auf die Experimente ausgelegt hatten. Sie vermischten einfach Ausgangsstoff A mit Ausgangsstoff B miteinander und schauten auf das Ergebnis. Chemiker wollen dagegen nicht nur wissen, ob zwei Stoffe miteinander reagieren, sondern auch verstehen, wie es zu einer Reaktion kam und was sich aus der Reaktion für andere chemische Prozesse ableiten lässt.

Trotzdem sind die Chemie und die Alchemie nicht komplett voneinander trennbar. Immerhin wurden viele Erkenntnisse der Alchemie in die Chemie übernommen, um darauf aufzubauen und wissenschaftliche Theorien zu entwickeln.


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