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Was bedeutet Komfortzone: Bedeutung und Definition in der Psychologie


was bedeutet komfortzone

Die Komfortzone ist der Bereich, in dem der Mensch sich entspannt, sicher und behaglich fühlt. Diese Zone ist so individuell wie die Persönlichkeit. Jeder Einzelne steht deshalb beim Verlassen dieses Sicherheitsbereiches vor unterschiedlichen Herausforderungen. Allen gemeinsam ist jedoch die Tatsache, dass es wichtig und gesund ist, die eigene Komfortzone immer wieder hinter sich zu lassen.

Was ist die Komfortzone: Definition und Bedeutung

Ein Alltag mit wenigen Überraschungen, vertrauten Abläufen und dem Umgang mit bekannten Menschen bietet ein kontrolliertes und stabiles Umfeld. Wer sich tagtäglich in so einer Umgebung bewegt, ist innerhalb seiner Komfortzone. Nicht immer ist das Leben in diesem Bereich mit Ruhe und Gelassenheit verbunden. Probleme und stressige Situationen können durchaus auftreten, doch sie ereignen sich in einem vertrauten Raum, der durch Gewohnheiten und Rituale Sicherheit gibt.

Der Mensch setzt im Falle von Problemen auf bereits erlangte Kenntnisse und Fähigkeiten und kann gut einschätzen, wie das vertraute Umfeld darauf reagieren wird. Er bewegt sich immer noch in der sogenannten Komfortzone.

Was bedeutet: Die Komfortzone verlassen

Außerhalb der eigenen Komfortzone liegt alles, was unbekannt und fremd ist. Sich nicht mehr in der eigenen Komfortzone zu bewegen heißt also, eigene Ängste zu überwinden, den Sprung in Unbekanntes zu wagen, um sich anschließend in einer ungewohnten Umgebung zu bewegen, die das Erlernen neuer Fähigkeiten und Kenntnisse fordert.

Zugegeben, das Leben innerhalb der Komfortzone hat durchaus Vorzüge. Es bietet Stabilität, Sicherheit und ist mit einer gewissen Gelassenheit verbunden. Gemäß dem Sprichwort des indischen Philosophen Rabindranath Tagore „Du kannst keinen Ozean überqueren, wenn du nur aufs Wasser starrst“, erfordert ein erfülltes Leben jedoch gelegentlich das Überwinden der eigenen Komfortzone. Denn nur wenn Ungewohntes gewagt wird und Herausforderungen angegangen werden, kann sich der Mensch weiterentwickeln.

  • Das Aufbrechen vertrauter Denkmuster und Gewohnheiten, macht offen für Neues.
  • Der Wunsch ein Ziel zu erreichen setzt Motivation und Energie frei.

Dass das Verlassen der Komfortzone sich positiv auswirkt, wurde von einem Team der amerikanischen Yale Universität in einer Studie bewiesen. Ein Wissenschaftlerteam stellte Affen vor verschiedene Herausforderungen und bemerkte dabei, dass unbekannte Situationen das Gehirn zum Lernen anregen. Das Verlassen der Komfortzone ist also sowohl für die berufliche als auch für die persönliche Entwicklung wichtig.

Das 3-Zonen-Modell des eigenen Komforts

Das sogenannte 3-Zonen-Modell hat seinen Ursprung in der Erlebnispädagogik. Der erste Bereich ist die Komfortzone. Auf diese folgt die Wachstumszone. Hier bewegt sich der Mensch auf neuem, ungewohntem Terrain. Die Wachstumszone fordert ein Umdenken und das Erlernen und Anwenden neuer Fähigkeiten. Oftmals müssen letztere zunächst getestet werden. Dies kann in Fehlern enden, aus denen jedoch bekanntlich meist gelernt wird.

Sind die Herausforderungen sehr groß oder zu zahlreich, dann führt dies in die Panikzone. Hier werden Anstrengung und Unsicherheit zu Stress und Panik. Der Mensch fühlt sich überfordert, der Körper reagiert mit Symptomen wie Schweißausbrüchen, erhöhter Herzfrequenz oder sogar Panikattacken. Rationales Denken oder Neues zu erlernen fällt sehr schwer. Dauerhafte Überforderung und ständiger Stress sind kontraproduktiv. Sie machen krank, indem sie zum Beispiel in einem Burnout enden.

Gesundes Grenzgehen in der Praxis

Die jeweiligen Zonen sind individuell verschieden. Was für einen Menschen eine positive Erfahrung in der Wachstumszone ist, führt den anderen bereits in die Panikzone. Diese Ungewissheit sollte allerdings niemanden davon abhalten, gelegentlich den Sprung aus der Komfortzone zu wagen.
Zunächst gilt es zu erkennen, wo die eigene Komfortzone liegt. Dies kann durch Selbstbeobachtung herausgefunden werden. Manchen Gewohnheiten – und durchaus auch Beziehungen zu Menschen – werden nur aus Bequemlichkeit aufrechterhalten. Anderes würde gerne gewagt werden, wird aber durch das Ängste verhindert.

Veränderung sollte im Kleinen beginnen. Am Sonntag lange zu schlafen und danach von der Couch aus fernzusehen kann beispielsweise durchaus entspannend sein. Vielleicht aber würde eine aktivere Tagesgestaltung mehr Erholung bringen. Versuchsweise kann früher aufgestanden und die Couch durch das Erlernen einer Outdoor-Sportart ersetzt werden.

Das Überwinden von Ängsten lässt sich austesten. Schon lange wird vom Tanzkurs geträumt. Doch bereits als Teenager stand man anderen eher auf den Füßen. Vielleicht lag dies nur daran, dass man nie unter Anleitung tanzen gelernt hat. Wie bei vielen anderen Vorhaben auch, kann hier das sogenannte Worst-Case-Denken hilfreich sein. Worst-Case ist Englisch und bedeutet „der schlimmste Fall.“

Am Beispiel des Tanzkurses wird die Frage gestellt, was würde schlimmstenfalls passieren? Die Antwort lautet: Die Tanzstunde misslingt und man weiß nun sicher, dass Tanzen nicht der richtige Sport ist und kann sich nach einer anderen Sportart umsehen. Es ist also nichts wirklich Schlimmes passiert. Im Gegenteil: Man hat etwas über sich herausgefunden und kann eine andere Richtung einschlagen.

Auch hier gilt jedoch wieder: Jeder Mensch ist individuell. Nicht jede Gewohnheit muss gebrochen und nicht jede Angst zwanghaft überwunden werden. Es gilt auf sich selbst zu hören, in sich hinein zu spüren und so behutsam nach und nach herauszufinden, wo und wann die eigene Komfortzone überwunden werden sollte.

Um mental und körperlich gesund zu bleiben ist außerdem eine gesunde Balance aus Anspannung und Entspannung wichtig. Dies gilt auch dann, wenn die Komfortzone verlassen wurde.

Aufbruch ins Ungewisse, positive Auswirkung

Wer die eigene Komfortzone immer wieder verlässt und sich dabei selbst beobachtet, lernt sich besser kennen und einschätzen. Zudem fördert das erfolgreiche Überwinden von Ängsten das Selbstbewusstsein.

Um sich auf fremdem Terrain bewegen zu können, ist es essentiell sich neue Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen. Das Verlassen der Komfortzone führt so zu einer Erweiterung der Allgemeinbildung und trainiert das Gehirn.

Außerhalb der Komfortzone liegen nicht nur zahlreiche Möglichkeiten, dort befinden sich auch viele unterschiedliche Menschen. Nicht jeder wird sympathisch sein, der Umgang mit unsympathischen Personen bietet jedoch einen Lerneffekt. Die Bekanntschaft mit liebenswerten Menschen lässt neue Freundschaften entstehen, die wiederum bislang unbekannte Impulse ins eigene Leben bringen.

Ängste spielen beim Verlassen der Komfortzone eine große Rolle. Diese regelmäßig in gesunder Art und Weise zu überwinden, nimmt ihnen die Macht über das Leben.

Nicht zuletzt erhöht das gelegentliche, bewusste Verlassen der Komfortzone die Flexibilität. Eine Eigenschaft, die in der heutigen, modernen und schnelllebigen Welt enorm wichtig ist. Wer sich immer wieder auf fremdes Gelände begibt, hat mit der Zeit ein zahlreiches Repertoire an Möglichkeiten, sich flexibel auf bislang Unbekanntes einzustellen.

Reisegepäck für den Trip ins Unbekannte

Das Überwinden der Komfortzone lässt Menschen also mental wachsen und dient der Gesundheit. Doch jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und dieser kann manchmal viel Überwindung kosten.

Der beste Ansporn, um sich hinter die Grenze der Komfortzone zu bewegen, ist Motivation, denn der Wille kann bekanntlich Berge versetzen. Für einen Reisebegeisterten kann ein Seminar gegen Flugangst ein Befreiungsschlag fürs restliche Leben sein. Wer sich nach einem Unfall nicht mehr hinters Steuer traut verliert Mobilität und vergibt sich berufliche Chancen. Hier eröffnen einige Fahrstunden völlig neue Lebensperspektiven. Übergewicht kann krank machen, ein gesunder Lebensstil macht nicht nur fitter und mobiler, sondern dient auch der Gesundheit.
Was auch immer die Motivation ist, sie ist ein entscheidender Begleiter beim Weg aus der Komfortzone.

Ist Motivation zwar vorhanden, doch der Weg scheint zu lang und steinig, können kleine Schritte helfen. Auf einen Unsportlichen wirken mehrfache Joggingeinheiten pro Woche erschlagend, einige regelmäßige Spaziergänge jedoch nicht. Sind diese zur Routine geworden, ist der Sprung zum Joggen automatisch kleiner.

Manchmal kann es auch hilfreich sein, sich Unterstützung zu suchen. Eine Sportgruppe, der Lesekreis, eine Gruppenreise, es gibt viele Möglichkeiten, eine Gemeinschaft zu finden, mithilfe derer das Verlassen der Komfortzone leichter fällt.
Ausreden sind häufige Gründe in der Komfortzone zu verweilen. Nicht auf sie zu hören, kann im Kleinen gelernt werden. Hier hilft es sich zu verdeutlichen: Wird etwas nicht gewagt, dann kann es keinesfalls gelingen. Neues und Unbekanntes im gesunden Rahmen einfach zu versuchen, ist also immer die bessere Option.


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