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Warum gibt es 4 Adventsonntage: Ursprung und damalige Bedeutung


Die ursprüngliche Adventszeit war eigentlich eine Fastenzeit. Sie dauerte rund acht Wochen und beinhaltete sechs Adventssonntage. Unsere heutige Adventszeit wurde in ihren Grundzügen von Papst Gregor dem Großen im Jahr 750 beschlossen. Wirklich durchgesetzt haben sich die vier Adventssonntage aber erst 1038. Auch das Fest Christi Geburt feierte man früher an einem anderen Tag.

Die ursprünglichen sechs Adventssonntage

Der Name Advent leitet sich aus dem Lateinischen ab. Die lange Form heißt „Adventus Domini“ und bedeutet „Ankunft des Herrn“.

Die alte Kirche zelebrierte die Adventszeit etwa ab Mitte des 4. Jahrhundert. Damals war es eine Fastenzeit. Sie begann am 11. November, dem Martinstag und endete am 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn. An diesem Tag wurde traditionsgemäß die Geburt Jesu gefeiert. Diese Zeit schloss sechs (Advents-)Sonntage ein.

Gefastet wurde nur an den Wochentagen. Die Samstage und Sonntage waren frei. So kam man in dieser achtwöchigen Zeitspanne auf vierzig Fastentage. Das entspricht der gleichen Dauer wie die Fastenzeit zu Ostern. Der Brauch die Adventszeit zu feiern entwickelte sich zuerst am Ende des 4. Jahrhunderts in Spanien und Gallien, dann verbreitete er sich über den Rest Europas.

Die Zahl vierzig spielt in der Bibel eine wichtige Rolle. So verbrachte Moses vierzig Tage auf dem Berg Sinai, Jesus fastete vierzig Tage in der Wüste und ebenso viele Tage und Nächte dauerte die Sintflut.

Die Tradition der vier Adventssonntage

Unsere heutige Adventszeit unterscheidet sich etwas. Je nachdem wann sie beginnt, dauert sie zwischen zweiundzwanzig und achtundzwanzig Tagen. Sie umfasst vier Adventssonntage. Damals wie heute verstehen wir sie als Zeit des Wartens und der Hoffnung. Vorbereitungen für das Fest der Ankunft und der Menschwerdung Gottes prägen den Rhythmus des Lebens.

Die Grundzüge unserer heutigen Adventsliturgie gehen zurück auf Papst Gregor den Großen. Er setzte die Zahl der Adventssonntage für die westliche Kirche auf vier fest. Diese Entscheidung setzte sich unter der Bevölkerung zunächst aber nicht durch. Die Menschen blieben auch die nächsten Jahrhunderte bei der ihnen bekannten Begehungsweise. Dennoch gilt seit dem Jahr 750 der erste Adventssonntag als Beginn des Kirchenjahrs.

Erst im Jahr 1038 wurden die vier Adventssonntage anlässlich des Straßburger Adventsstreits verbindlich festgelegt. Dies geschah auf Geheiß von Kaiser Konrad. Er ließ eine Synode, also eine Konferenz von Bischöfen, abstimmen. So wurde entschieden, dass der erste Adventssonntag künftig zwischen dem 27.11. und dem 3.12. zu liegen habe.

Bis heute blieb die Stadt Mailand bei ihrer sechswöchigen Adventszeit, dem ambrosianischen Ritus. Auch in den orthodoxen Ostkirchen beträgt der Zeitraum sechs Wochen. Allerdings heißt es hier nicht Adventszeit, sondern Weihnachtsfasten.

Die liturgische Farbe für die Adventszeit ist violett. Am dritten Adventssonntag ist die Verwendung von Rosa als Ausdruck der Vorfreude gestattet.

Warum Vier Adventssonntage, anstatt sechs

Bereits im alten Testament wird der Zahl Vier eine mystische Bedeutung zugeschrieben. In der Natur gibt es vier Elemente, vier Jahreszeiten oder vier Himmelsrichtungen.

Papst Gregor leitete die vier Adventssonntage ab aus den viertausend Jahren, die die Menschheit nach kirchlicher Rechnung seit der Vertreibung aus dem Paradies auf die Ankunft des Erlösers gewartet hat.

Vier Themen sind es auch, unter denen jeder der Adventssonntage feierlich begangen wird.

  • Der Erste befasst sich mit der Wiederkunft Jesu.
  • Der zweite Sonntag dreht sich um Johannes den Täufer in seiner Rolle als Prophet.
  • Der dritte Adventssonntag wird auch Gaudete Sonntag genannt. Übersetzt bedeutet Gaudete „Freut euch“.
  • Der letzte, vierte Adventssonntag ist der Gottesmutter Maria gewidmet.

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