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Wie gefährlich sind Tätowierungen oder Bio Tattoos


Tätowierungen sind längst keine Randerscheinungen mehr und dem Trend folgend werden immer neue Stile und Arten angeboten – in den letzten Jahren zunehmend sogenannte „Biotattoos“. Im Gegensatz zu dem, was der Name vermittelt, sind diese jedoch nicht ungefährlich. Jedes Tattoo hat auch Risiken, die vorher gründlich bedacht werden sollten.

Gefahren einer Konventionelle Tätowierungen

Bei einer gewöhnlichen Tätowierung werden eines oder mehrere Pigmente in die unteren Hautschichten, genauer die Lederhaut gestochen. Diese wird im normalen Hautzyklus nicht erneuert, sondern lediglich durch schwere Störungen wie Verbrennungen zweiten oder dritten Grades zerstört. Im Normalfall sind solche Tätowierungen also unbegrenzt haltbar, auch wenn sie sich über lange Zeiträume verändern oder ausbleichen können.

Konventionelle Tätowierungen bergen einige Risiken, wie Infektionsgefahr, Allergien oder Unverträglichkeitsreaktionen aufgrund bestimmter Pigmente. Daher sollten sich Kunden im Vorhinein möglichst genau erkundigen, welche Farben eingesetzt werden. Im Tattoostudio muss absolute Hygiene herrschen, um schmerzhafte Entzündungen, aber auch schwerere Infektionen wie Hepatitis C oder HIV auszuschließen. Um eine Ausschwemmung der Pigmente in andere Organe zu vermindern, darf die Stichtiefe nicht zu groß sein.

Die Schweißbildung auf tätowierter Haut verändert sich, allerdings ist das in erster Linie für Leistungssportler mit sehr großflächigen Tattoos relevant. Da die Hautkrebsfrüherkennung erschwert ist, sollten Personen mit vielen Muttermalen und Hautkrebs in der Familiengeschichte auf größere Bilder verzichten.

Gefahren von Henna-Tattoos

Henna-Tattoos, auch Mehndi genannt, werden nicht in die Haut eingebracht, sondern aufgemalt. Sie haben in Indien, Nordafrika sowie der Türkei lange Tradition, bestehen aus den pulverisierten Blättern des Henna-Baums und zeigen eine rot-braune Farbe. Bei guter Pflege halten die oft auf Händen und Füßen aufgebrachten Muster im orientalischen Stil ein bis zwei Wochen.

Tattoos aus reinem Henna verursachen nur selten Probleme, benötigen jedoch eine lange Trocknungszeit von bis zu acht Stunden. Häufig werden sie deshalb mit schwarzen Pigmenten aus p-Phenylendiamin (PPD), einem Haarfärbemittel, vermischt. Auf diese Art werden sie dunkler und sind schon nach etwa einer halben Stunde haltbar. Leider führt dieses Pigment häufig zu schweren bis sehr schweren Allergien und Hautreizungen, in selteneren Fällen sind sogar Leberschäden möglich. Aus dem Grund wird von den Farben abgeraten – nichtsdestotrotz können sie nach wie vor legal eingesetzt werden.

Gefahren von Bio Tattoos

Der Begriff Bio-Tattoo ist nicht geschützt, bezeichnet aber zumeist kürzer haltbare Tätowierungen auf Basis von Permanent Make-up-Farbe. Sie sollen ausschließlich in die oberen Hautschichten gestochen werden und auf diese Art einige Wochen bis Monate sichtbar sein.

Biotattoos sollen bestimmungsgemäß nur in Schichten oberhalb der Lederhaut gestochen werden und daher mit der Hauterneuerung verschwinden. Allerdings gelingt das Einbringen allein in die Oberhaut in den meisten Fällen nicht oder nicht gleichmäßig. Falls das funktioniert, müssten die Tattoos bereits nach vier bis sechs Wochen nicht mehr zu sehen sein, nicht erst nach Monaten oder gar Jahren, wie oft beworben. Gelingt es jedoch nicht, können einzelne Bestandteile des Tattoos dauerhaft bestehen bleiben, während andere verschwinden – daraus ergibt sich ein gänzlich unerwünschtes und unregelmäßiges Bild. Die Infektionsgefahren und notwendigen Hygienemaßnahmen sind ähnlich gelagert wie bei konventionellen Tattoos.

Fazit

Jede Art Tattoo birgt gewisse Gefahren, die vorher sorgsam abgewogen werden sollten. Das gilt umso mehr bei Vorerkrankungen oder bekannten Allergien. Mindestens sollten sich Nutzer genau über die verwendeten Farben informieren und sie zuvor an einer kleinen Stelle zwecks Allergietest auftragen. Biotattoos bergen entgegen ihrem Namen eher mehr als weniger Risiken und sind deshalb auch in der Fachwelt sehr umstritten.


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