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Warum haben Hunde feuchte Nasen


Die feuchte Hundenase ist ein Zeichen für Gesundheit. So heißt es zumindest immer wieder. Aber stimmt das überhaupt? Kann die feuchte Nase nicht noch andere Aufgaben haben, als bloß über den Gesundheitszustand zu informieren?

Im Folgenden erfährst du, wie die feuchte Nase beim Hund zu erklären ist und wofür die Feuchtigkeit gut ist. Außerdem verrät dieser Artikel, ob wirklich ein Zusammenhang zwischen einer trockenen Hundenase und einer Krankheit besteht.

Wie entsteht die feuchte Nase beim Hund?

Wenn du einen Hund hast, wirst du es sicher schon mal beobachtet haben: das häufige Lecken über die Nase. Schon dadurch wird seine Nase also regelmäßig befeuchtet. Aber nicht nur das Belecken hält die Hundenase feucht.

Hunde haben von Natur aus häufig eine feuchte Nase. Das kommt dadurch zustande, dass in der Hundenase stets ein leicht schleimiges Sekret gebildet wird, das die Nase durch Drüsen von außen feucht hält. Auch im Inneren sitzen diese Drüsen, sodass eine laufende Nase beim Hund nicht zwingend ein Anzeichen für eine Krankheit ist.

Wofür ist die feuchte Nase gut?

In der Natur passiert nichts ohne Grund. Die feuchte Nase ist mit mehreren Vorteilen für den Hund verbunden.

1. Nasse Hundenase hilft beim Schwitzen

Das Sekret auf der Nase verdunstet mit der Zeit. Es wird also stetig nachgebildet, um die Nase feucht zu halten. Beim Verdunsten kühlt es gleichzeitig die Nase ab. Das ist derselbe Effekt, den Schweiß beim Menschen hat. Hunde „schwitzen“ also quasi über ihre Nase und können so, zusätzlich zum Hecheln, ihre Körpertemperatur senken.

Du kannst auch beobachten, dass ein hechelnder Hund häufig auch eine sehr feuchte oder sogar laufende Nase hat. Die Drüsen in seiner Nase unterstützen ihn in diesem Fall beim Abkühlen, indem sie noch mehr Sekret produzieren.

2. Besserer Geruchssinn durch feuchte Hundenase

Hunde haben einen hervorragenden Geruchssinn. Nicht umsonst werden sie als Drogenspürhunde eingesetzt. Sogar Krebs können manche riechen und für Diabetiker gibt es speziell ausgebildete Hunde, die Blutzuckerwerte im gefährlichen Bereich erschnüffeln und Alarm schlagen können.

All das ermöglicht ihnen unter anderem das feuchte Sekret auf ihrer Nase. Haben Hunde eine Fährte aufgenommen, lecken sie sich häufiger über die Nase, um das Sekret und die darin enthaltenen Duftmoleküle aufzunehmen. Diese gelangen auf diesem Weg zum Jacobson-Organ.

Das Jacobson-Organ ist ein Geruchsorgan, das bei vielen Wirbeltieren vorhanden ist und für eine bessere Geruchsaufnahme sorgt. Beim Menschen wird es während der Embryonalentwicklung angelegt, bildet sich jedoch im Verlauf der Schwangerschaft wieder vollständig zurück. Es sitzt im harten Gaumen und stellt eine Verbindung zwischen der Mundhöhle und der Nase her.

Atmet ein Hund durch die Nase ein, werden die Geruchsmoleküle durch die Feuchtigkeit direkt aus der Atemluft gefiltert und bleiben in der Nase. Der Hund verfügt über sogenannte Nasenmuscheln. Das sind Knorpellamellen in seiner Nase, die mit feuchter Schleimhaut bedeckt sind und die Oberfläche in der Nase erhöhen. Je nach Rasse kommen Hunde so auf bis zu zwei Quadratmeter Schleimhaut in der Nase.

Zum Vergleich…
Der Mensch hat lediglich 3–5 Quadratzentimeter Nasenschleimhaut. So hat ein Hund viel bessere Chancen, dass Geruchsmoleküle in der Schleimhaut hängen bleiben und von den Nervenzellen aufgenommen werden.

Dabei helfen außerdem die besonders geformten Nasenlöcher des Hundes. Sie sind nicht rund, sondern besitzen einen Schlitz an der Seite, worüber der Hund gezielt ausatmen kann. Dadurch verhindert er, dass sich sein eigener Körpergeruch mit dem Geruch vermischt, den er aufzunehmen versucht. Gleichzeitig atmet er bis zu 300 mal in der Minute ein und aus, wenn er einer Fährte folgt, um so viele Geruchsmoleküle wie möglich aufzunehmen.

Zusätzlich zu den Nasenmuscheln besitzen Hunde deutlich mehr Riechzellen. Je nach Rasse können das über 200 Millionen sein. Zum Vergleich, der Mensch besitzt 10 Millionen. Außerdem ist unser Geruchszentrum im Gehirn bis zu 14 mal kleiner als bei Hunden. Der Hund ist also eindeutig auf seinen Geruchssinn spezialisiert.

Was sagt eine trockene Nase über den Gesundheitszustand des Hundes aus?

Dass eine trockene Nase beim Hund nur bei Krankheit auftritt, ist ein Irrglaube. Wie feucht die Hundenase ist, ist individuell verschieden. Du als Besitzer deines Hundes solltest ihn daher gut beobachten, um Veränderungen, egal ob deutlich feuchter oder trockener, frühzeitig zu erkennen.

Eine trockene Nase beim Hund kann durch viele Gründe entstehen. Lag er beispielsweise in der Sonne oder befand sich für längere Zeit in einem geschlossenen Raum ohne Belüftung, trocknet seine Nase mit der Zeit aus. Trockene Heizungsluft im Winter kann diesen Effekt verstärken. Auch kurz nach dem Aufwachen haben viele Hunde noch eine Zeit lang eine trockene Nase. Das ist kein Grund zur Besorgnis.

An der Beschaffenheit des Sekrets, das die Hundenase produziert, kannst du aber tatsächlich erkennen, ob dein Hund an einer Infektion der Atemwege leidet. Das Sekret sollte klar und recht flüssig sein. Bilden sich beim Atmen Bläschen, ist es sehr dick und zäh oder grünlich gefärbt, leidet dein Hund vermutlich an einer Erkältung. Lasse ihn in diesem Fall zur Sicherheit von einem Tierarzt untersuchen. Eine gesunde Hundenase sollte außerdem nicht verkrustet sein. Bloße Trockenheit ist normalerweise kein Anzeichen für Krankheit.


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