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Warum ist Aal so fettig


Aale gehören zu den sogenannten Fettfischen. Das sind Speisefische, deren Fettgehalt mindestens 10 % höher ist als die Muskelmasse. Bei den Aalen ist dies mit bis zu 30 % Fettanteil besonders stark ausgeprägt.

Fett des Aals als Energielieferant

Der europäische Aal ist ein bemerkenswerter Fisch. Sobald er im Alter von 15 bis 30 Jahren geschlechtsreif wird, macht er sich auf eine lange Reise zum Ort seiner Geburt. Alle europäischen Aal-Arten schlüpfen in der Sargassosee aus dem Ei. Die Sargassosee ist ein uferloses Meeresgebiet im Atlantik. Es liegt zwischen Florida, der Karibik und den Bermudainseln und hat glasklares Wasser mit einem großen Vorkommen an Braunalgen.

Im geschlechtsreifen Alter machen sich die Aale auf die lange Reise aus den europäischen Gewässern und legen dabei bis zu 5000 km zurück. Während der 1 bis 3 Jahre langen Wanderung bildet sich ihr Verdauungssystem zurück, um Platz für die heranreifenden Eier zu machen. In dieser langen Zeit ernähren sich die Aale ausschließlich aus ihren Fettreserven.

Das Fett ist ein wichtiger Energiespeicher für die kräftezehrende Reise und sichert das Überleben. Erst am Ziel werden die Eier befruchtet und die Weibchen stoßen Millionen Eier aus, bevor sie erschöpft von der langen Reise sterben. Die kleinen Aale schlüpfen aus den Eiern und finden in der einzigartigen Unterwasserwelt mit weitläufigen Braunalgenwäldern ideale Lebensbedingungen für die erste Zeit ihres Lebens.

Die neue Aalgeneration zieht nach kurzer Zeit wieder an die europäischen Meeresküsten in die Heimat ihrer Eltern. Von dort schwimmen sie in Seen und Flüsse, bis sie mit abgeschlossener Geschlechtsreife und ausreichenden Fettreserven wieder an ihren Geburtsort zurückschwimmen.
Aale brauchen viele Jahre, bis sie die Geschlechtsreife erreicht und sich die nötigen Fettreserven angefressen haben, von denen sie sich monatelang ernähren müssen.

Der Aal als Lebensmittel

Aale gehören zu den Speisefischen mit dem höchsten Fettgehalt. Das Fischfleisch enthält mehr Fett als Rind– oder Schweinefleisch. Positiv ist der hohe Anteil an Vitamin A und D zu sehen. Besonders der hohe Vitamin D Anteil ist wichtig für den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und unverzichtbar für gesunde Knochen. In 100 g Aal steckt bereits die empfohlene Tagesdosis von 20 ug Vitamin D.

Die Gewässerverschmutzung gefährdet die Aale. Da sie viele Jahre Fettreserven anfressen müssen, nehmen sie besonders viele Umweltgifte auf. Diese Gifte speichern sich im Fettgewebe und so gelten Aale aus freier Natur heutzutage als hochgradig belastet.

Neben der zunehmenden Wasserverschmutzung sorgt der übermäßige Fischfang dafür, dass der europäische Aal mittlerweile vom Aussterben bedroht ist.


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