Skip to main content

Was ist eine Laubwaldgrenze: Definition und Bedeutung


Was ist eine Laubwaldgrenze: Definition und Bedeutung

Die Laubwaldgrenze ist der Höhenbereich, ab dem die Vegetation von zusammenhängenden Laubwaldflächen aufgrund der klimatischen und geologischen Bedingungen aufhört. In Mitteleuropa liegt sie bei 700 bis 1.000 Höhenmetern.

Die Laubwaldgrenze einfach erklärt

Wald ist ein komplexes Ökosystem, das gewisse Anforderungen an die Untergrundbeschaffenheit und das Klima stellt. Nicht jede Art von Wald (Laubwald, Mischwald und Nadelwald) gedeiht überall gleich gut. Es gibt Unterschiede beim Wurzelverhalten der Bäume, dem Nährstoffbedarf sowie den klimatischen Anforderungen.

Laubbäume wurzeln tief, brauchen viel Wasser und kommen mit milden Temperaturen besser klar als mit eisiger Kälte. Deswegen wachsen Laubwälder nur in gemäßigten, warmen, subtropischen und tropischen Gegenden.

In Deutschland und in Mitteleuropa wächst Laubwald aus diesen Gründen auch nur bis in eine bestimmte Höhe. In höheren Lagen verändern sich die Bodenverhältnisse und die klimatischen Bedingungen auf eine Weise, die Laubbäume nicht entgegenkommt. Dort nimmt die Zahl der Laubbäume deutlich ab und irgendwann sind in Höhenlagen gar keine Laubbäume mehr anzutreffen.

Die Grenze, aber der das Wachstum für dichte Laubwälder unmöglich wird, bezeichnet man als Laubwaldgrenze. Die Laubwaldgrenze liegt bei ca. 700 bis 1.000 Höhenmetern.

Weitere Waldgrenzen

Die Laubwaldgrenze ist nicht die einzige Vegetationsstufe unserer hoch gelegenen Waldgebiete. Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen gedeiht noch etwas höher. Erst zwischen 1.000 und 1.500 Metern ist die Mischwaldgrenze erreicht. In der Fachsprache nennt man diese Regionen auch die alpinen Voralmen.

Nadelwald ist unempfindlicher gegenüber Schnee und Kälte. Viele Nadelbäume können auch in sehr flachen und erdarmen (steinig, Geröll) Gebieten noch wachsen, da ihre Wurzeln in der Regel nicht so tief ins Erdreich reichen wie die der Laubbäume. Auf 1.500 bis 2.000 Metern Höhe wird es selbst für die resistenten Nadelbäume immer schwerer, sich zu behaupten. Daher liegt in diesen Höhenbereichen die Nadelwaldgrenze.

Oberhalb der Nadelwaldgrenze wachsen fast nur noch Zirben. Diese Kiefernart gilt es äußerst resistent und findet selbst in kleinsten Erdspalten halt. Aufgrund der harten Verhältnisse sind diese Bäume manchmal stark verkrümmt, verholzt und verbogen. Mann nennt die Zirbe daher auch etwas abfällig Krüppelkiefer. Ab 2.000 Metern Höhe wachsen überwiegend kleine Büsche, Blumen und Gras. Diese Areale sind die typischen Hochalmen beziehungsweise Matten.

Die Besonderheiten von Laubwald

Laubwald stellt einige Ansprüche an die Zonen, in denen er gedeiht. Gleichzeitig ist Laubwald ein einzigartiges und äußerst vielfältiges Habitat.

Keine andere Waldform bietet so viel Artenreichtum wie Laubwald. In den Böden finden komplexe Wechselwirkungen zwischen den tiefen und weit verzweigten Wurzeln der Laubbäume und Pilzgeflechten statt.
Durch die Umsetzungsprozesse ist der Boden reich und satt. Er bietet die Lebensgrundlage für viele andere Pflanzen.

Wald wird grundsätzlich in vier Lebensräume (Etagen) eingeteilt:

Die Kraut- und Strauchschicht bildet auch das als Unterholz bezeichnete Gebiet, in dem dutzende Tierarten und Pflanzen heimisch sind.

Nadelwald ist einseitiger. Die Kraut- und Strauchschicht ist kaum ausgeprägt und der Wald bietet weniger Lebensraum für kleinere Pflanzen und Tiere. Dafür kommt diese Waldart besser mit kargen Böden und härteren Umweltbedingungen klar. So ist Nadelwald zum Beispiel auch der typische Wald der subpolaren Zonen. Als borealer Nadelwald wächst er in der nördlichen Hemisphäre und in Gegenden mit Permafrostböden.

Laubwald in Deutschland

Vermutlich waren ausgedehnte Ur-Laubwälder die ursprüngliche Waldart in Mitteleuropa. Die Römer begannen als erste mit intensiver Forstwirtschaft und kultivierten vorzugsweise Weißtannen, deren Holz für ihre Zwecke perfekt geeignet waren. Später wurden zahlreiche Laub-Urwälder abgeholzt und das Holz für den Städtebau verwendet oder ins Ausland verkauft.

Heute hat Laubwald in Deutschland stark abgenommen. Nur noch 30 Prozent der gesamten Waldfläche besteht aus artenreichen Laubwäldern und nur ein Teil davon sind unberührte Laub-Urwälder geblieben. Viele der urtümlichen Laubwälder stehen heute unter Naturschutz.


Über den Autor

wissen
Folge Sciodoo und bleibe stets auf dem Laufenden. Schließ dich uns an und abonniere unseren Instagram-Kanal ein. Wir stellen täglich neue Artikel für dich rein.
Weiter zum Kanal>>>
     

Ähnliche Beiträge