Umweltfaktoren in Psychologie, Sozialwissenschaft: Definition, Bedeutung
Schlagwörter: Faktor, Psychologie, Umwelt, Umweltfaktor

Die Psychologie ist eine Wissenschaft, die sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen auseinandersetzt. Es geht darum die Beweggründe des menschlichen Handelns zu verstehen und menschliche Gedanken sowie Emotionen nachzuvollziehen. Die Sozialwissenschaften dagegen sind eine Sammlung von verschiedenen Disziplinen, die sich mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt beziehungsweise dem menschlichen Zusammenleben auseinandersetzen. Dazu zählen beispielsweise die Soziologie und die Politikwissenschaft.
Sowohl in der Psychologie als auch in der Sozialwissenschaft spielen Umweltfeinflüsse und Faktoren eine Rolle. Schließlich können sich diese auf das menschliche Erleben, Verhalten und Zusammenleben auswirken.
Was sind Umweltfaktoren
Unter Umweltfaktoren versteht man jegliche Reize die von außen auf den Menschen wirken. Diese können sich aus der lebenden und der nicht-lebenden Umwelt ergeben. Demensprechend bezeichnet die Kategorie der biotischen Faktoren die lebende Umwelt, während abiotisch Faktoren die nicht-lebende Umwelt beschreiben. Die lebende Umwelt bezieht sich beispielsweise auf die Natur oder eine soziale Gruppe, welcher ein Mensch angehört. Die Architektur der Wohnung oder gesetzliche Rahmenbedingungen sind Beispiele für nicht-lebende Umwelt.
Was sind Umweltfaktoren in der Psychologie
Psychologen in vielen Disziplinen, beschäftigen sich mit der Frage, inwieweit Menschen von ihrer Erblichkeit (Gene, Veranlagungen) oder äußere Einflüsse die Ursache für menschliches Erleben und Verhalten sind. Noch ist dies nicht eindeutig geklärt und die sogenannte Anlagen-Umwelt-Debatte teilt die wissenschaftliche Psychologie in zwei Lager.
In vielen psychologischen Teildisziplinen, wie beispielsweise der Sozialpsychologie, der Arbeitspsychologie oder der Umweltpsychologie, wird davon ausgegangen, dass äußere Faktoren einen Einfluss auf Menschen haben. In diesem Sinne untersuchen Experten aus diesen Feldern, wie Umgebungen gestaltet werden können, um die Lebensqualität von Menschen zu steigern.
Es gibt jedoch auch Teildisziplinen in der Psychologie, die ihren Schwerpunkt stärker auf innere Einflüsse, wie Gene und Persönlichkeitseigenschaften legen. Dazu gehören klassischerweise Bereiche mit medizinischen Schnittpunkten wie die Neuropsychologie und die klinische Psychologie. Hier stehen die inner-psychischen Prozesse von Menschen im Vordergrund und Interventionen beziehen sich auf Medikamente oder Ansätzen, die das Individuum selbst betreffen.
Ganzheitliche psychologische Ansätze in allen Teilbereichen gehen davon aus, dass sowohl individuellen Faktoren als auch Umweltfaktoren eine Rolle bei der Untersuchung des menschlichen Erlebens und Verhaltens spielen. Es stellt sich viel mehr die Frage, zu welchem Ausmaß einzelne Einflüsse zu berücksichtigen sind. Das kann je nach Fall und Fragestellung verschieden sein.
Umweltfaktoren in den Sozialwissenschaften
Im Vergleich zur Psychologie legen sozialwissenschaftliche Disziplinen einen stärkeren Einfluss auf Umweltfaktoren. So sind Fragen der sozialen Ungleichheit klassische Felder, welche die Rolle von unterschiedlichen Lebensbedingungen untersuchen. Damit sehen Sozialwissenschaftler das häusliche und soziale Umfeld als wichtige Determinante für die Möglichkeiten eines Individuums. So geben abiotische Faktoren wie Geld Rahmenbedingungen vor, in welchen Menschen leben können.
Daneben haben Menschen im näheren Umfeld als biotischer Faktor, einen Einfluss auf das Denken und Handeln. Hier gilt die Erziehung durch die Eltern als Beispiel, welche grundlegende Werte und Einstellungen formt. Diese sind wiederum eine psychologische Variable, die späteres Verhalten bestimmt. Es wird also deutlich, dass Umweltfaktoren eine Schnittmenge der Psychologie und der Sozialwissenschaften darstellen. Der Unterschied besteht darin, wie stark sich auf diese konzentriert wird und von welcher Perspektive sie betrachtet werden. In der Psychologie sind sie ein Einfluss unter mehreren, während sie in den Sozialwissenschaften traditioneller Weise zentral sind.
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