Was bedeutet nach Adam Riese: Bedeutung, Definition und Herkunft
Die Redewendung „Nach Adam Riese“ wird meist dann verwendet, wenn das Ergebnis einer einfachen mathematischen Rechnung präsentiert wird. Sie dient vor allem dazu, die Richtigkeit dieses Ergebnisses zu unterstreichen. Die Redewendung führt auf den deutschen Mathematiker Adam Ries, häufig auch Adam Riese, zurück, welcher im 16. Jh. gelebt hat.
Er gilt als einer der größten Mathematiker seiner Zeit und hat maßgeblich dazu beigetragen, die indisch-arabischen Zahlen einzuführen und somit Mathematik einfacher zu gestalten und der breiten Masse zugänglich zu machen. Bereits im 18 Jh., also in etwa 200 Jahre nach der Lebenszeit von Adam Ries, war diese Redenswendung weit verbreitet und wurde auch von führenden Mathematikern der damaligen Zeit genutzt.
Das Leben von Adam Ries
Über die frühen Jahre von Adam Ries ist nur wenig bekannt. Sicher ist jedoch, dass er bereits 1518 in Erfurt eine Rechenschule leitete und erste Rechenbücher verfasste. Später zog er nach Annaberg und leitete auch hier eine Rechenschule. In dieser Zeit verfasste er das Werk „Coß“, welches nach einem lateinischen Namen für eine Variable, bzw. Unbekannte benannt ist. Es handelt sich um das zu dieser Zeit umfassendste Werk über Algebra. Allerdings wurde dieses Buch aus Kostengründen nicht publiziert, sondern nur den Schülern der Rechenschule zu Verfügung gestellt. Sein Buch „Rechenung auff der linihen und federn“ hingegen wurde bereits während der Lebenszeit von Adam Ries über 120-mal aufgelegt.
Die Werke von Adam Ries
Das Besondere an den Büchern von Adam Ries war, dass diese nicht wie zu dieser Zeit üblich, auf Latein, sondern auf Deutsch verfasst wurden. Damit waren die Bücher nicht nur für eine gebildete Leserschaft, sondern für ein breites Publikum zugänglich. Dies war zwar ungewöhnlich, doch anhand des Zielpublikums nicht besonders verwunderlich. Denn das erste Buch „Rechenung auff der linihen“ von 1518 wurde gezielt für Kinder geschrieben.
Die Fortsetzung „Rechenung auff der linihen und federn“ von 1522 beschäftigt sich vor allem mit der Verwendung von indisch-arabischen Ziffern anstelle von römischen Zahlen. Die bereits erwähnte „Coß“ wurde erst im 20 Jh. erstmals publiziert, stellte jedoch ein wichtiges Lehrbuch der Algebra für die Schüler der Rechenschule dar. Als viertes wichtiges Werk von Adam Ries gilt „Rechenung nach der lenge/ auff den Linihen vnd Feder/…/Mit grüntlichem unterricht des visierens“ von 1550. Hierbei handelt es sich um eine Sammlung praktischer Beispiele, welche nach unterschiedlichen Methoden gelöst werden.
So hat Adam Ries die Nachwelt geprägt
Mit seinen Büchern, aber auch durch seine Tätigkeit als Rechenlehrer hat Adam Ries maßgeblich dazu beigetragen, dass sämtliche Menschen einfache mathematische Grundlagen erlernen und anwenden können. Daher gilt er als Vater der Rechenkunst. Außerdem hat er dazu beigetragen, hierzulande die Verwendung von römischen Zahlen durch die Nutzung von indisch-arabischen Zahlen abzulösen.