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Was bedeutet weströmisches Reich: Definition und Bedeutung


was bedeutet weströmisches reich

Das Amphitheater in El-Djem (Tunesien) zeigt den Einfluss Roms und die einstige Ausdehnung des Römischen Reiches

Im 8. Jh. v. Chr. wurde im heutigen Italien der Grundstein für ein Jahrhunderte andauerndes Imperium gelegt, welches als Römisches Reich bezeichnet wird. Zunächst regierten römische Könige (753-509 v.Chr.), später war dieses Gebiet als Römische Republik (509-27 v. Chr.) bekannt. Es folgte unter Augustus die Gründung des Römischen Kaiserreiches, welches bis ins 4. Jh. n. Chr. größtenteils unverändert Bestand hatte.

In dieser Zeit wurden weite Teile des Mittelmeerraums erobert und in das Reich eingegliedert. Die größte Ausdehnung des Römischen Kaiserreichs war unter Kaiser Trajan in den Jahren 115-117 n. Chr. Vom heutigen Portugal bis zum heutigen Irak, sowie von Nordafrika bis Großbritannien herrschte der römische Kaiser.

Im Rahmen der sogenannten Völkerwanderung führten innere Zwistigkeiten zur Teilung dieses Reiches. Es wurde in zwei Hälften gespalten, das Weströmische und das Oströmische Reich.

Warum wurde das Römische Reich gespalten

Offiziell wurde das Römische Reich nie aufgeteilt, denn auf dem Papier verblieben das Oströmische und das Weströmische Reich eine Einheit. Es war jedoch nötig, die Herrschaft auf zwei Kaiser zu verteilen, damit einerseits besser auf unterschiedliche Anforderungen im Westen und Osten reagiert werden konnte, andererseits damit die beiden Söhne von Kaiser Theodosius gleichermaßen herrschen konnten, womit mögliche Streitigkeiten sofort im Keim erstickt wurden.

Der erste Sohn von Kaiser Theodosius regierte als Kaiser Arcadius im Osten, der zweite Sohn herrschte als Kaiser Honorius im Westen.

Wer hatte die Oberhoheit über das Weströmische Reich

Zwar war das Römische Kaiserreich in zwei Machtbereiche getrennt worden, wurde jedoch weiterhin faktisch als ein einziges, untrennbares und unzerstörbares Reich geführt. Um die Machtverhältnisse zwischen Westen und Osten eindeutig zu regeln, wurde beschlossen, dass der Oströmische Kaiser und damit das Oströmische Kaiserreich stets die Oberhoheit über das gesamte Reich behält, die Herrschaft über das Weströmische Reich jedoch an anerkannte Herrscher abgibt.

Dementsprechend war es nötig, dass jeglicher neuer Kaiser des Weströmischen Reiches durch den Osten bestätigt werden musste. Dementsprechend sehen viele Forscher Julius Nepos als letzten offiziellen Kaiser des Westens, da dessen Nachfolger Romulus Augustus nie durch Ostrom anerkannt wurde.

Das Herrschaftsgebiet des Weströmischen Reiches

Nach der Trennung des Römischen Kaiserreiches fielen weite Teile Mittel- und Westeuropas unter die Herrschaft des Weströmischen Reiches. Dazu gehörten das heutige Balkangebiet, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, weite Teile Deutschlands sowie Marokko, Algerien und Tunesien.

Rivalität und Zusammenarbeit zwischen Westen und Osten

Die Trennung der Herrschaft innerhalb des Römischen Reiches ist nach Ansicht vieler Althistoriker auf unterschiedliche kulturelle, religiöse und okönomische Entwicklungen im Osten und Westen des Reiches zurückzuführen. Dementsprechend kam es zur immer stärkeren Rivalität der beiden Reichshälften und zu einer unabwendbaren Spaltung.

Dennoch versuchten einige Oströmische Kaiser, den Zusammenhalt der beiden Reiche zu stärken und vermehrt zusammenzuarbeiten. So hat beispielsweise Kaiser Theodosius II., durch die Ernennung seines Vetters als Weströmischen Kaiser, versucht das Reich durch familiäre Bande erneut zueinander zu führen.


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