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Mittelmeerraum: Steckbrief, 17 Fragen & Antworten zum Mediterraneum


Der Mittelmeerraum bzw. auch Mediterraneum, Mittelmeerregion, Mediterranraum oder als Mittelmeerwelt bezeichnet, ist die Region, welche sich um das Mittelmeer befindet. Die Äquatornähe des Großraums bewirkt ein mildes Klima, was dazu führte, dass bereits früh in der Menschheitsgeschichte dort gesiedelt wurde. Das Gebiet hält zudem Anschluss zu drei Kontinenten: Afrika, Europa und Asien.

Steckbrief, Karten, Daten und Fakten zum Mittelmeerraum

Regionen

Regionen im Mittelmeerraum

Länder des Mittelmeerraums

Länder und Staaten des Mittelmeerraums

Aufgrund von Klima und Vegetation zählen auch Portugal (Westeuropa), San Marino (Südwesteuropa) und Jordanien (Vorderasien) zum Mittelmeerraum, obwohl diese Staaten keinen Zugang zum Mittelmeer haben.

Fläche

Gesamtfläche: Insgesamt 3,8 Millionen km2. Davon sind:

  • 1,3 Millionen km2 Landmasse
  • 2,5 Millionen km2 Mittelmeer

Ausdehnung

  • Nördlichster Punkt: Unterhalb der Alpen in Venetien (Italien).
  • Südlichster Punkt: In Nordafrika ist es der Übergang in die Sahara.
  • Westlichster Punkt: Cabo da Roca bei Lissabon (Portugal)
  • Östlichster Punkt: Auf dem asiatischen Kontinent ist es die Schwelle zur Syrischen Wüste.

Der Mittelmeerraum ist ein Klimaraum, welcher sich in Nordafrika zwischen Sahara und Mittelmeerküste erstreckt.

Mittelmeerraum in Nordafrika nördlich der Sahara

Mittelmeerraum in Nordafrika nördlich der Sahara


Dieser Klimaraum reicht im Norden bis oberhalb von Venetien (Italien).
nördliche Mittelmeerraum Grenze Venetien Italien

Nördliche Grenze des Mittelmeerraumes der Region Venetien (Venedig) in Italien


Im Westen beginnt der Mittelmeerraum auf Höhe von Cabo da Roca als westlicher Punkt des europäischen Festlandes.
Cabo da Roca Mittelmeerraum Portugal

Portugals westlicher Punkt liegt vor Lissabon und wird als Cabo da Roca bezeichnet. Auf dieser Höhe beginnt der Mittelmeerraum


Die östlichste Schwelle des Mittelmeerraums bildet die Syrische Wüste. Entlang der Küste besteht ein fruchtbarer Küstenstreifen, der durch Mittelmeerklima geprägt ist.
Syrische Wüste bildet den Übergang vom Mittelmeerklima zum Kontinentalklima Asiens

Syrische Wüste bildet den Übergang vom Mittelmeerklima zum Kontinentalklima Asiens

Klima

Gebirge

Reliefkarte vom Mittelmeerraum mit angrenzenden Gebirgen

Reliefkarte vom Mittelmeerraum mit angrenzenden Gebirgen

  • Atlas (Marokko, Algerien, Tunesien): 4167 m
  • Sierra Nevada (Spanien): 3482 m Höhe
  • Libanongebirge (Libanon): 3088 m
  • Taurusgebirge (Türkei): circa 3016 m
  • Apennin (Italien): 2912 m
  • Rhodopen (Griechenland): 2191 m
  • Dinarische Gebirge in Kroatien und Montenegro: 1894 m

Größten Flüsse

  • Nil (Ägypten): 6650 km Länge
  • Ebro (Spanien) 910 km
  • Rhone (Frankreich): 807 km
  • Po (Italien) 652 km

Bedeutende Küsten

  • Albanische Riviera
  • Côte d’Azur in Frankreich
  • Italienische Riviera
  • Costa Brava in Spanien
  • Türkische Riviera

Größten Städte

Istanbul am Bosporus

Istanbul am Bosporus


Die größte Stadt im Mittelmeerraum ist Istanbul. Die Stadt hieß bis 1453 noch Konstantinopel und davor Byzanz (bis 337 n.Chr.). Sie liegt am Bosporus, der Meeresstraße zwischen dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer. Auch in der Stadt ist der Übergang zwischen Europa und Asien spürbar. So ist der westliche Teil europäisch und der östliche Teil asiatisch geprägt. Der Bosporus dient als Trennung des geographischen und des kulturellen Raums.
Der Bosporus trennt die europäische Türkei (Thrakien rot) von der asiatischen Türkei (Anatolien, lila)

Der Bosporus trennt die europäische Türkei (Thrakien rot) von der asiatischen Türkei (Anatolien, lila)

  • Istanbul (Türkei) liegt am Bosporus. Dies ist eine Meeresverbindung zwischen Marmarameer, einem Nebenmeer des Mittelmeeres und dem Schwarzen Meer. Die Stadt umfasst circa 11,5 Millionen Einwohner.
  • Alexandria (Ägypten): circa 5 Millionen Einwohner
  • Casablanca (Marokko): circa 3,6 Millionen Einwohner
  • Algier (Algerien): circa 3,5 Millionen Einwohner
  • Tel Aviv (Israel): 3 Millionen Einwohner
  • Rom (Italien): circa 2,8 Millionen Einwohner
  • Marseille (Frankreich): circa 1,8 Millionen Einwohner
  • Barcelona (Spanien): 1,6 Millionen Einwohner
  • Tunis (Tunesien): über 1 Million Einwohner
  • Athen (Griechenland): circa 670.000 Einwohner
  • Rabat (Marokko): circa 570.000 Einwohner

Bevölkerung und Sprachen

  • Einwohnerzahl: circa 250 Millionen
  • Einwohner pro km2: circa 66

Sprachen:

  • Indogermanische Sprachen: Italienisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Griechisch, Albanisch
  • Regionale Sprachen: Latein (Vatikanstadt), Okzitanisch in Südfrankreich,
  • Arabisch (Nordafrika)
  • Slawische Sprachen wie Kroatisch oder Slowenisch

Wirtschaft und Tourismus

Agrarwirtschaft:

  • Führend im Weinanbau sind Portugal, Spanien, Italien, Griechenland und Frankreich
  • Olivenanbau in Griechenland, Spanien, Portugal
  • Anbau von Gewürzen, Obst, Tomaten, Zitrusfrüchte, Kräuter und Gewürze

Industrie und Handwerk:

  • Textilindustrie in der Türkei und Nordafrika
  • Italien, Portugal und Spanien produzieren hochwertigere Textilien (Designerware)
  • Herstellung von Teppichen vor allem in Marokko, Tunesien, Türkei
  • Metallverarbeitung in Spanien, Italien und Kroatien

Tourismus:

  • Westliches Mittelmeer: Portugal, Spanien, Italien
  • Östliches Mittelmeer: Türkei, Kroatien, Zypern, Griechenland
  • In anderen Ländern – wie Ägypten findet zwar auch Tourismus statt, aber nicht an der Mittelmeerküste.

Was ist der Mittelmeerraum?

Der Mittelmeerraum wird auch Mediterraneum genannt. Gemeint ist damit die Region, die das Mittelmeer umgibt. Aufgrund der Lage des Mittelmeeres befindet sich der Mittelmeerraum auf mehreren Kontinenten. Auch die Inseln im Mittelmeer gehören dazu.

Darüber hinaus wird der Begriff „Mittelmeerraum“ auch in anderen Bereichen genutzt und meint nicht immer nur den geografisch klar erkennbaren Bereich um das Mittelmeer. Je nach Thema kann das Wort auch politisch, klimatisch oder kulturell geprägt sein.

Wo liegt der Mittelmeerraum?

Der Mittelmeerraum ist von folgenden Gebirgen umgeben: Alpen, Atlas, Dinariden, Hammada al-Hamra, Libanon-Gebirge, Lybische Wüstenplatte, Pyrenäen, Rhodopen, Serbomazenodisches Massiv, Sinai, Taurus-Gebirge und Westjordanisches Gebirge.

Eine andere Form der Eingrenzung ist die sogenannte Ölbaumgrenze. Der Mittelmeerraum definiert sehr genau das mögliche Verbreitungsgebiet des Olivenbaumes.

Wozu gehört der Mittelmeerraum?

Der Mittelmeerraum gehört zu drei Kontinenten. Im Norden und Westen grenzt er an Südeuropa. Im Osten endet das Mittelmeer in Vorderasien. Nordafrika grenzt den Mittelmeerraum im Süden ein. Darüber hinaus gehört der Mittelmeerraum zum mediterranen Klima.

Was gehört zum Mittelmeerraum?

Der Mittelmeerraum erstreckt sich über drei Kontinente. Teile von Europa, Asien und Afrika zählen dazu. Insgesamt umfasst der Mittelmeerraum dabei 2,5 Millionen km² Wassermasse und 1,3 Millionen km² Landmasse.

Der nördlichste Punkt ist Venetien in Italien. Im Osten begrenzt die Badia-Wüste in Syrien den Mittelmeerraum. Südlich reicht er bis an die Sahara, denn diese erstreckt sich in einigen Bereichen bis direkt an die Küste. Im Westen endet der Mittelmeerraum bis zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Dieser wird Cabo da Roca genannt und befindet sich nahe Lissabon in Portugal.

Europäische Länder, die ganz oder teilweise zum Mittelmeerraum gehören, sind Albanien, Andorra, Bosnien-Herzegowina, Frankreich, Gibraltar, Griechenland, Italien, Kroatien, Malta, Monaco, Montenegro, Portugal, San Marino, Slowenien, Spanien, die europäische Türkei und Vatikanstadt.

In Asien zählen Israel, Jordanien, Libanon, die palästinensischen Autonomiegebiete, Syrien, die kleinasiatische Türkei sowie Zypern zum Mittelmeerraum.

Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko und Tunesien reichen in Afrika in den Mittelmeerraum.
Darüber hinaus liegen im Mittelmeer zahlreiche Inseln, wie beispielsweise Mallorca und diverse griechische Inseln. Die dazugehörigen Staaten auf dem Festland wurde dafür bereits erwähnt.

Was ist der westliche und der östliche Mittelmeerraum?

Der westliche Mittelmeerraum bezeichnet den Bereich des Mittelmeerraumes, der sich westlich von Italien erstreckt. Dazu gehören die Länder Spanien, Frankreich, Monaco, Portugal, Tunesien, Marokko, Gibraltar und Algerien.

Entsprechend befindet sich der östliche Mittelmeerraum auf der östlichen Seite von Italien. Dort zählen Griechenland, Türkei, Zypern, Syrien, Libanon, Israel, die palästinensischen Autonomiegebiete sowie Ägypten dazu.

Wie sind das Wetter und das Klima im Mittelmeerraum?

Der Mittelmeerraum hat ein eigenes Klima, das daher auch „Mittelmeerklima“ genannt wird. Da der Mittelmeerraum auch als Ölbaumgrenze bezeichnet wird, ist hier manchmal auch vom „Ölbaumklima“ die Rede.

Dieses Klima gibt es allerdings auch in anderen Teilen der Welt. Es ist durch warme, trockene Sommermonate und kühlere, regenreiche Wintermonate geprägt.

Typischerweise ist es im Mittelmeerraum warm und windarm. Im Süden sorgt die Sahara dafür, dass es über dem Mittelmeer warm bleibt. Im Winter verhindern Gebirgszüge im Norden, dass polare Kaltluft bis in dieses Gebiet zieht. Daher bleibt es auch im Winter verhältnismäßig warm im Mittelmeerraum. Nur sehr selten wird es so kalt, dass Frost auftritt und Schnee fällt.

Im Westen kommt es für gewöhnlich zu stärkeren Regenfällen. Das hängt mit dem winterlichen Klima zusammen, das zu Zyklonen führt, die sich über dem Land abregnen können. Im Osten ist das Klima hingegen kontinentaler geprägt. Es bleibt hier auch im Winter viel trockener. So erreichen westliche Städte im Mittelmeerraum leicht 1000 mm Niederschlag im Jahr. Weiter im Osten reicht es gerade einmal für die Hälfte. Auf der östlichsten Seite des Mittelmeerraumes bleibt es sogar noch deutlich trockener.

Typisch für den Mittelmeerraum sind außerdem Wetterextreme. Dürreperioden, Hitzewellen mit deutlich über 40 °C und sehr späte Wintereinbrüche sind keine Seltenheit.

Wie entstehen Waldbrände im Mittelmeerraum?

Begünstigt werden Waldbrände im Mittelmeerraum durch die langen Trockenperioden. Deshalb kommt es gerade im östlichen Mittelmeerraum häufig zu Waldbränden. Die trockene Vegetation entzündet sich leicht. Busch- und Waldbrände verbreiten sich anschließend rasend schnell.

Zu diesen ausgedehnten Busch- und Waldbränden kommt es vor allem durch Landflucht, die in vielen Teilen des Mittelmeerraumes herrscht. Die Menschen ziehen dort schon seit vielen Jahren vom Land in die Städte. Das hat zur Folge, dass einst landwirtschaftlich genutzte Flächen nun junge Wälder sind. Unterbrechungen durch Felder, Weiden und alten Baumbestand gibt es mittlerweile viel weniger.

Ein typisches Merkmal des Mittelmeerraumes ist trockene Luft. Diese führt ebenfalls zu vermehrten Bränden. Die Luftfeuchtigkeit ist so niedrig, weil während einer Hitzewelle warme Luft aus dem Süden weiter aufgeheizt wird. Die Luft sinkt im Mittelmeerraum ab, wird aber durch den Druck des Hochdruckgebiets wärmer. Da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann, sinkt ihre relative Luftfeuchtigkeit. Die Luft wird also trockener, obwohl sie gar kein Wasser verliert.

Der Klimawandel spielt hierbei ebenfalls eine Rolle. Er führt zu vermehrten Hitzewellen, Dürreperioden und begünstigt damit die Brände.

Wie viele Waldbrände direkt durch den Menschen ausgelöst werden, ist unbekannt. Vermutlich wird aber ein erheblicher Teil der Waldbrände durch weggeworfene Zigaretten oder sich in Glasflaschen reflektierendes Sonnenlicht entfacht.

Außerdem wurde rund um das Mittelmeer eine Holzwirtschaft betrieben, welche auf Feuerpflanzen (Pyrophyten) setzt. Dies sind Nadelbäume, welche schnell wachsen und deshalb sehr ergiebig sind.

Ursprünglich stammen die Nadelbäume aus kälteren Klimaten, wurden aber aufgrund ihres schnellen Wachstums künstlich angesiedelt. So entstehen Baumplantagen mit Bäumen, deren Nadeln ätherische Öle speichern. Das Öl fungiert bei einem Waldbrand als Brandbeschleuniger. Die großen Waldbrände in Portugal sind auf Nadelbaum-Plantagen zurückzuführen.

Wie nennt man ein Sturmtief im Mittelmeerraum?

Kommt es im Mittelmeerraum zu einem Sturmtief, nennt man das „Medicane“. Das Wort ist eigentlich eine zusammengezogene Kurzform der englischen Bezeichnung „Mediterranean hurricane“, also eines Mittelmeer-Hurrikans.

Ein Medicane bildet sich besonders oft im Herbst. Die meisten näher untersuchten Medicanes der letzten Jahrzehnte fanden im September oder November statt. Vereinzelt treten sie auch im Januar oder März auf.

Während der Herbstmonate strömt vermehrt Kaltluft aus den gemäßigten Breiten zum Äquator. Dabei bildet sich ein sogenanntes „Cut-Off-Tief“ in größeren Höhen. Ein Cut-Off-Tief bildet dann ein Höhentief, also ein Tiefdruckgebiet.

Anschließend kondensiert massenhaft Feuchtigkeit aus der noch warmen Mittelmeerluft. Daraus bildet sich ein Wolkenwirbel. In der Mitte, dem Auge, lösen sich die Wolken wieder auf, da sich die Luft erwärmt. Weiter außen wird die Luft jedoch vom Tiefdruckgebiet abgekühlt.

Das führt zu kräftigem Wind mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h. Genau genommen handelt es sich dabei noch um einen Sturm und nicht um einen Orkan.

Medicanes lösen sich für gewöhnlich nach etwa zwei Tagen wieder auf. Sie bleiben deutlich kleiner als Großwirbel über den Ozeanen und nähren sich nicht selbst. Stattdessen erhalten sie ihre kalte Luft von außen, da der Mittelmeerraum für ein selbstnährendes System zu klein ist.

Warum ist der Mittelmeerraum ein beliebtes Urlaubsziel?

Der Mittelmeerraum ist von vielen unterschiedlichen Kulturen geprägt. Gleichzeitig ist er aus Europa schnell mit dem Flugzeug zu erreichen. Während der Reise fällt kein oder kaum ein Jetlag an, sodass den Urlaubern kein Urlaubstag zum Erholen wegfällt.
Darüber hinaus bietet der Mittelmeerraum im Sommer ein stabiles, warmes bis heißes Wetter. Es regnet selten, sodass Urlauber nicht befürchten müssen, ihren gesamten Urlaub bei Regen im Hotel verbringen zu müssen.

Das Mittelmeer eignet sich nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Segeln, Schnorcheln und Tauchen. Die Küstenstädte sind teilweise mehrere Tausend Jahre alt, sodass Touristen viele antike Bauwerke bewundern können. Zudem sind viele Urlaubsziele im Mittelmeerraum recht günstig.

Warum gibt es immer wieder Erdbeben im Mittelmeerraum?

Im Mittelmeerraum treffen gleich drei große Erdplatten aufeinander. Gerade im Osten kommt es daher immer wieder zu seismischer Aktivität. Die Erdplatten sind die Eurasische, Arabische und Afrikanische Platte. Sie verschieben sich ständig gegeneinander, sodass in diesem Gebiet vermehrt mit Erdbeben zu rechnen ist.

Plattenverschiebung im Mittelmeerraum

Die Erdbeben im Mittelmeerraum entstehen da die unter der Wasseroberfläche verborgenen Kontinentalplatten aufeinanderstoßen

Am aktivsten sind die Gebiete von Griechenland mit dem Hellenistischen Inselbogen und Kleinasien östlich davon.
Dennoch leben etwa 250 Millionen Menschen im Einzugsbereich des Mittelmeeres. Das genaue Gefahrenpotential ist wenig erforscht.

Man vermutet, dass es in Zukunft weiterhin vermehrt zu Erdbeben, gerade im östlichen Teil des Mittelmeerraumes, kommen wird. Diese werden wohl auch zu Tsunamis führen. Wann genau das passiert und wie gefährlich es dabei für die dort lebenden Menschen und Touristen wird, lässt sich aber kaum vorhersagen.

Welche Pflanzen sind typisch für den Mittelmeerraum?

Die Pflanzen des Mittelmeerraumes sind oft immergrün und haben kleine Blätter. Ihre Blüten werden hingegen häufig auffallend groß. So ist es beispielsweise beim Hibiskus oder beim Oleander.

Die Pflanze, die den Mittelmeerraum am meisten prägt, ist der Olivenbaum. Er wächst, ohne menschliches Zutun, nur im Mittelmeerraum. Wo er nicht mehr gedeiht, endet dieser demnach. In trockeneren Gebieten wachsen vermehrt Agaven. Die Pflanze hat fleischige Blätter, die Wasser speichern können.

Weitere typische Pflanzen des Mittelmeerraumes sind Lavendel, Basilikum, Drillingsblume, Myrte, Rosmarin und Wolfsmilch.

Welche Bäume wachsen im Mittelmeerraum?

Die Bäume des Mittelmeerraumes sind hauptsächlich immergrüne Hartlaubgewächse und Nadelhölzer. Außerdem wachsen einige laubabwerfende Bäume in diesem Gebiet. Welche Bäume zum ursprünglichen Baumbestand des Mittelmeerraumes gehören und welche vom Menschen hineingebracht wurden, lässt sich nur schwer bestimmen. Man vermutet, dass das Gebiet ohne den Menschen noch heute hauptsächlich mit Wäldern aus Stein- und Korkeichen, Pinien, Zedern und Zypressen bedeckt wäre.

Reste dieser Wälder finden sich in einigen Regionen. Da sie für den Menschen aber kaum nutzbar sind, wurden sie immer weiter verdrängt. Der Mensch brauchte Platz für Weiden und andere landwirtschaftliche Nutzflächen.

Weitere typische Bäume des Mittelmeerraumes sind: Johannisbrotbaum, Lorbeer, Ulme, Kastanie, Pappel, Platane, Erdbeerbaum und Olivenbaum.

Welches Obst wächst im Mittelmeerraum?

Im Mittelmeerraum wachsen zahlreiche Obstbäume. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie anfällig für Frostschäden sind. Sie lassen sich daher kaum nördlich des Mittelmeerraumes dauerhaft ansiedeln.

Zum typischen Obst im Mittelmeerraum gehören Trauben, Feigen, Zitronen, Orangen, Granatäpfel, Grapefruits, Mandarinen, Datteln, Pfirsiche und Oliven. Letztere gehören tatsächlich zum Obst. Genauer handelt es sich um Steinfrüchte.

Beim Reifen des Obstes hilft das mediterrane Klima. Die Früchte erhalten viel Sonne und haben lange Zeit, um zu reifen. Deshalb sind sie besonders süß und geschmacksintensiv.

Das vielfältige Obstangebot findet sich auch in vielen typischen Speisen der mediterranen Küche. Reis wird beispielsweise häufiger mit getrockneten Früchten serviert. Granatapfelkerne verfeinern Salate. Auch zum Frühstück gehört das Obst dazu.

Wann welches Obst reif ist, hängt vom Standort ab. Deshalb ziehen sich die Reifeprozesse der Obstsorten wie ein Gürtel über den Mittelmeerraum.

Welches Gemüse wächst im Mittelmeerraum?

Die Entwicklung des Gemüses im Mittelmeerraum nahm während der Neolithischen Revolution vor etwa 10.000 Jahren Fahrt auf. Damit bezeichnet man den Übergang vom Leben des Menschen als Jäger und Sammler zum sesshaften Siedler, der Nutzpflanzen kultiviert.

Dabei nutzten die Menschen zunächst bereits bekannte Pflanzen. Mit der Zeit veränderten sie diese dabei. Durch die Auslese nach Geschmack, Fruchtgröße oder Reifegeschwindigkeit entstanden Kulturpflanzen.

Besonders erfolgreich waren die Menschen des Mittelmeerraumes im sogenannten „fruchtbaren Halbmond“. Damit ist der östliche Mittelmeerraum gemeint. Dieser bietet durch die Flüsse Euphrat und Tigris einen besonders fruchtbaren Boden.

Typische Gemüsepflanzen im Mittelmeerraum sind folgende: Mangold, Spinat, Rucola, Muskraut, Kichererbse, Fenchel, Gartensalat, Paprika, Tomate, Aubergine, Bohne, Linse, Gurke, Zucchini, Kürbis, Okra, Kohl, Artischocke, Taro, Karotte, Knoblauch und Rote Bete.

Wie sind Orangen an das Klima im Mittelmeerraum angepasst?

Orangenbäume sind anfällig für Krankheiten und gedeihen nicht dort, wo zuvor bereits andere Zitrusfrüchte angepflanzt wurden. Der Grund dafür sind Giftstoffe, die sich im Boden anreichern. Diese verhindern, dass der Orangenbaum überhaupt wachsen kann.

Dennoch wächst der Orangenbaum in vielen Teilen des Mittelmeerraumes. Dabei helfen ihm einige Anpassungen an genau diese Region.
So braucht die Orange lange zum Reifen. Durch die langen, warmen Sommer mit viel Sonne haben die Orangen genug Zeit dafür. Außerdem verträgt der Baum keinen Frost, welcher in den meisten Teilen des Mittelmeerraumes nie oder äußerst selten vorkommt.

Orangen brauchen regelmäßige Bewässerung. Während des Winters erhalten sie ihr Wasser über die Regenfälle. Im Sommer müssen Bauern möglicherweise künstlich bewässern, damit die Bäume nicht austrocknen.

Orangenbäume vertragen keine Staunässe und brauchen einen durchlässigen Boden. Beide Kriterien werden im Mittelmeerraum vielerorts erfüllt.

Wie ist der Olivenbaum an das Klima im Mittelmeerraum angepasst?

Der Olivenbaum ist eine Schlüsselpflanze des Mittelmeerraumes. Je nach Definition bestimmt sein Wachstumsbereich sogar die Grenzen des Mittelmeerraumes. Er ist daher besonders gut an die Begebenheiten dort angepasst.

Olivenbäume sind enorm hitzebeständig. Sie haben keine Probleme mit heißen Sommern und tolerieren auch Dürren mit sehr wenig Niederschlag. Dabei hilft ihnen eine Wachsschicht auf ihren Blättern. Das Wachs verhindert, dass die Bäume Flüssigkeit über die Blätter verlieren, sodass sie es für die Dürre speichern können. Gleichzeitig wurzeln Olivenbäume tief, sodass sie auch bei Dürreperioden Wasser aus dem Boden ziehen können.

Olivenbäume sind anfällig für Frost. Es gibt vereinzelte Arten, die leichte Minusgrade tolerieren, aber auch dabei ist immer mit Schäden zu rechnen. Da ist es im Mittelmeerraum vielerorts keinen Frost gibt, gedeiht der Baum hier besonders gut.

Zudem haben Olivenbäume wenig Ansprüche an ihren Boden. Sie gedeihen auf nährstoffarmen, steinigen Böden und tragen dennoch reichlich Früchte. Gerade diese Böden gibt es in vielen Bereichen im Mittelmeerraum.

Geschichte des Mittelmeerraums

Literatur

  • Andreas Bärtels (Autor), Ulmer Naturführer Pflanzen des Mittelmeerraumes, 978 -3800132874*
  • Rother Klaus und Eckart Ehlers (Autor), Die mediterranen Subtropen. Mittelmeerraum, Kalifornien, Mittelchile, Kapland, Südwest- und Südaustralien, ISBN: 3890573142*

Über den Autor

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