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Wie ist der mitteleuropäischer Phänotyp entstanden


Phänotypen sind die Ausprägung verschiedener morphologischer und physiologischer Merkmale. Wichtige Erkenntnisse auf diesem Gebiet liefert die Mendelsche Vererbungslehre. Der Phänotyp, welcher in Mitteleuropa vorherrscht, zeichnet sich durch einen leicht gebräunten Hautton und helle Haare aus. Dies ist auf die Erbgutvermischung durch verschiedene Völkerwanderungen zurückzuführen.

Was bedeutet mitteleuropäischer Phänotyp?

Das Wort Phänotyp stammt aus dem Altgriechischen. Es setzt sich zusammen aus Phaíno (deutsch: ich erscheine) und týpos (deutsch: Gestalt) und meint das äußere und morphologische (formgebende) Erscheinungsbild. Die phänotypischen Merkmale sind in der Genetik eines jeden Lebewesens vorhanden und können über Generationen durch Umwelteinflüsse verändert werden.

Wie entstehen Phänotypen?

Phänotypen sind das Ergebnis einer Weitergabe von Genmutationen. Entwickelt ein Lebewesen eine Veränderung, die das Überleben erleichtert, gibt es die Eigenschaften bei der Paarung weiter. Die besser angepassten Lebewesen verdrängen durch die Fähigkeiten die Artgenossen, vermehren sich und geben so die phänotypischen Merkmale weiter.

Ein Beispiel veranschaulicht die Vorgänge besser. In manchen Regionen der Erde ist die UV-Belastung stärker als in anderen Gegenden. Menschen mit heller Haut haben dort ein größeres Risiko an Hautkrebs oder anderen Hautkrankheiten zu leiden. Das hat sie als Partner in der früheren Menschheitsgeschichte ungeeignet gemacht und es setzten sich die Gene für dunklere Haut durch. Dies ist vor allem in Äquatorregionen zu beobachten.

Die Mendelsche Vererbungslehre als wichtiger Bestandteil der Genetik

Ein wichtiger Bestandteil dieses Vorgangs ist die Mendelsche Vererbungslehre. Diese umfasst drei Regeln, die sich mit der Vererbung phänotypischer Merkmale befasst. Dabei wird von zwei Arten von Merkmalen in den Genen ausgegangen: dominante (merkmalbestimmende) und rezessive (merkmalunterdrückende) Varianten eines Genes. Durch diese zunehmende Vermischung kommt es zu einer Vielfalt, doch zeitgleich bilden sich auch ähnliche Merkmale, vor allem auch in der geografischen Abhängigkeit aus.

Was zeichnet den mitteleuropäischen Phänotyp aus?

Ein offensichtliches Merkmal ist die leicht gebräunte Haut. Der Ureuropäer, der vor ca. 7 000 bis 7 500 Jahren aus dem Nahen Osten (zum Großteil aus Anatolien) einwanderte, hatte anfangs einen sehr dunklen Hautton, der aufhellte, als er nach Europa auswanderte. Ein Grund hierfür ist, dass die Ernährung einen zunehmend größeren pflanzlichen Anteil ausmachte. Diese Ernährung bedeutete aber zeitgleich eine geringere Vitamin-D-Aufnahme, sodass die Haut heller wurde, um die Vitamin-D-Produktion auf diesen Weg anzuregen. Zudem ist in diesem Bereich die UV-Strahlung nicht mehr so intensiv, so dass diese Anpassung keine schädigenden Auswirkungen auf den Körper auslöste.

Des Weiteren mischte sich deutlich nachhaltiger das Erbgut mit Nomaden, die vor etwa 4 900 Jahren aus den osteuropäischen Steppen stammten, hauptsächlich aus Russland. Da der Großteil der Einwanderer (schätzungsweise bis zu 80 Prozent) Männer waren, hatten deren Gene einen großen Einfluss auf den mitteleuropäischen Phänotypen. Die Merkmale, die so entstanden, entsprachen denen, die zur Zeit des Dritten Reiches als arische Merkmale angepriesen wurden: groß, helle Haut, blonde Haare, blaue Augen.

Kann sich heute der mitteleuropäische Phänotyp verändern?

Zur Ausbildung eines Phänotypes sind große Bevölkerungsmassen nötig. Nach heutigem Stand wäre die Auswanderung von etwa einer Milliarde Menschen in ein anderes Gebiet und mehrere Jahrhunderte bis zu Jahrtausenden nötig, so dass auch in Zeiten der Globalisierung nicht mit einer grundlegenden Veränderung des mitteleuropäischen Phänotyps zu rechnen ist.


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