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4 Vor- und Nachteile der Zeitumstellung | Sommerzeit, Winterzeit


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Die Zeitumstellung wurde eingeführt, um Energie zu sparen. Tatsächlich hat sie aber offenbar das Gegenteil bewirkt. Insgesamt kommt man auf vier Vorteile und vier Nachteile, die im Zusammenhang mit der Zeitumstellung stehen.

Warum wurde die Zeitumstellung eingeführt?

Seit 1980 wird in Deutschland zweimal jährlich die Zeit umgestellt. Am letzten Sonntag im März beginnt die Sommerzeit, indem die Uhr um zwei Uhr morgens eine Stunde vorgestellt wird. Die Winterzeit beginnt am letzten Sonntag im Oktober. Dabei wird die Uhr um drei Uhr morgens wieder auf zwei Uhr morgens zurückgestellt.

Für die Einführung der Zeitumstellung in Deutschland gab es zwei entscheidende Gründe: den Druck anderer europäischer Staaten, die die Zeitumstellung bereits praktizierten sowie eine drohende Ölkrise. Die Zeitumstellung, so hoffte man, sollte beim Einsparen von Energie helfen und damit die Krise abwenden oder zumindest abmildern.

Vorteile der Zeitumstellung

Insgesamt gibt es vier nachgewiesene Vorteile für die Zeitumstellung: Bessere Nutzung des Tageslichts und der Dunkelheit, ein geringeres Risiko für Winterdepression sowie wirtschaftliche Vorteile.

Zusätzlich werden teilweise weitere Vorteile aufgeführt, die jedoch entweder nicht nachweisbar sind oder bereits widerlegt wurden. So steht beispielsweise der Energieverbrauch, weswegen die Zeitumstellung überhaupt erst eingeführt wurde, in der Liste der Nachteile.

Bessere Nutzung des Tageslichts

Je nach Jahreszeit geht die Sonne in Deutschland zu unterschiedlichen Zeiten auf. Im Winter bleibt es länger dunkel, während sie im Sommer teilweise schon vor 5:00 Uhr morgens am Horizont erscheint. Würden wir im Sommer die Uhr nicht eine Stunde vorstellen, würde das bedeuten, dass die Sonne bereits vor 4:00 Uhr morgens aufgeht.

Damit gingen mehrere Stunden Tageslicht ungenutzt verloren. Für die meisten Menschen beginnt der Tag erst später, zwischen sechs und acht Uhr morgens. Dafür sind sie abends länger wach. Auch dort würde ihnen Tageslicht fehlen, wenn es keine Zeitumstellung gäbe.

Gerade für Freizeit nach der Arbeit ist Tageslicht wichtig. Im Dunkeln das Haus verlassen und am Abend ebenfalls im Dunkeln zurückkommen, macht müde und antriebslos. Ist es hingegen länger hell, treiben wir mehr Sport und gehen unseren Hobbys nach. Diesen Ausgleich brauchen wir im Alltag.

Bessere Nutzung der Dunkelheit

Ebenso wichtig wie das Tageslicht ist die Dunkelheit. Um müde zu werden, benötigen wir Melatonin. Das ist ein Hormon, das in der Zirbeldrüse im Zwischenhirn produziert wird. Melatonin steuert unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Solange Licht auf unsere Augen fällt, wird seine Bildung gehemmt. Wird es dunkel, fällt diese Hemmung weg. Es ist daher auch viel gesünder, in völliger Dunkelheit zu schlafen. Kleine Lichtquellen können unseren Tag-Nacht-Rhythmus stören und zu Wachphasen in der Nacht führen.

Würde es im Sommer bereits vor vier Uhr morgens hell werden, würden wir auch früher wach werden. Alternativ wäre unser Schlaf in den frühen Morgenstunden zumindest weniger erholsam. Am Abend müssten wir hingegen viel früher Licht einschalten, weil das Tageslicht bereits gegen 20 Uhr fehlt.
Die Zeitumstellung hilft uns daher, einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus einzuhalten und in Dunkelheit zu schlafen.

Geringeres Risiko für Winterdepression

Dieser Vorteil ergibt sich aus den anderen beiden, bereits genannten Vorteilen. Eine Winterdepression entsteht durch Lichtmangel, der vor allem im Winter durch die kurzen Tage und langen Nächte vorkommt. Sie äußert sich ähnlich einer gewöhnlichen Depression mit Antriebslosigkeit, gedrückter Stimmung und vermehrter Müdigkeit.

Weil die Zeitumstellung die Nutzung des Tageslichts optimiert, haben wir mehr Möglichkeiten, Zeit bei Tageslicht im Freien zu verbringen. Ein Spaziergang täglich von etwa 30 Minuten verringert das Risiko für Winterdepressionen signifikant.

Wirtschaftliche Vorteile

Ist es im Sommer länger hell, sind wir eher bereit, abends nach der Arbeit noch etwas zu unternehmen. Man hat durch das Tageslicht nicht das Gefühl, dass es bereits spät ist. Ein Besuch im Freibad, Biergarten oder Tierpark wirkt daher auch nach 17 Uhr noch attraktiv auf uns. Andererseits nehmen wir das Angebot im Winter weniger wahr. Auch wenn es sich um Indoor-Aktivitäten wie Restaurant- oder Kinobesuche handelt. Ist es bereits dunkel, wenn wir dorthin aufbrechen, haben wir das Gefühl, dass es schon viel später sein muss, als es tatsächlich nicht.
Die Zeitumstellung kurbelt dadurch die Wirtschaft an.

Nachteile der Zeitumstellung

Insgesamt existieren vier Nachteile, die die Zeitumstellung mit sich bringt: gesundheitliche Nachteile für die Bevölkerung, vermehrte Unfälle kurz nach der Umstellung, ein erhöhter Energieverbrauch und Schwierigkeiten für Nachtdienste. Gerade der Energieverbrauch ist auffällig, weil dieser doch durch die Zeitumstellung verringert werden sollte.

Gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung

Gerade für Menschen mittleren Alters ist die Zeitumstellung eine gesundheitliche Herausforderung oder sogar ein gesundheitliches Risiko. Die Umstellung ist jedes Mal mit einem Mini-Jetlag zu vergleichen, von dem der Körper sich einige Tage erholen muss.

Personen im Alter von 40 bis 60 Jahren leiden in dieser Zeit vermehrt an Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Zusätzlich steht die Zeitumstellung wohl in direktem Zusammenhang mit dem Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Fälle steigen kurz nach der Zeitumstellung jedes Jahr auffällig an.

Unfälle

Die Erschöpfung und die Schlafstörungen führen jedes Jahr zur Zeitumstellung zu vermehrten Unfällen. Messbar sind diese im Straßenverkehr und bei der Arbeit. Die Erschöpfung wirkt sich offenbar so stark auf die Konzentration aus, dass einige in diesen Situationen unaufmerksam werden.

Seit 2014 kam es im Straßenverkehr zu durchschnittlich sechs Prozent mehr Unfällen, viele davon mit tödlichem Ausgang. Insgesamt gehen Wissenschaftler davon aus, dass das Unfallrisiko bei der Umstellung auf Winter- oder Sommerzeit um bis zu 30 % steigt.

Höherer Energieverbrauch

Der Energieverbrauch für elektrisches Licht ist tatsächlich, seit Deutschland die Zeitumstellung nutzt, stark gesunken. Das liegt sicherlich zum Teil am besser genutzten Tageslicht. Hauptsächlich dürften jedoch energieeffiziente Beleuchtung und die Tatsache, dass Elektrizität zunehmend aus grüner Energie bezogen wird, dafür verantwortlich sein.

Dem gegenüber, und ein deutlich wichtigerer Punkt, steht der höhere Verbrauch für Heizung und Klimaanlage. Beides wird durch die scheinbar längeren Tage vermehrt genutzt. Auch die stärkere Nutzung von Freizeitaktivitäten, die erst durch die bessere Nutzung des Tageslichts attraktiver wurde, erhöht den Energieverbrauch.

Insgesamt ist der Energieverbrauch dadurch seit Einführung der Zeitumstellung angestiegen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass diese erst zu dieser Entwicklung geführt hat.

Nachtdienste

Wird in der Nacht die Uhr umgestellt, bekommen die meisten Menschen davon gar nichts mit. Vor einigen Jahren musste man noch daran denken, den Wecker um eine Stunde zu verschieben. Heute spielt das kaum noch eine Rolle.
Dennoch verschlafen die meisten Menschen die Zeitumstellung.

Für Menschen im Nachtdienst sieht es anders aus. Gerade für sie gelten wichtige, gesetzlich geregelte Ruhezeiten, die stets eingehalten werden müssen. Die Zeitumstellung stellt sie dabei vor Probleme. Arbeitet eine Person beispielsweise nachts während der Zeitumstellung auf Winterzeit, müsste er eine Stunde früher als sonst aufhören. Das bedeutet, dass die Frühschicht ebenfalls früher beginnen muss.
Es handelt sich zwar nur um zwei Tage im Jahr, aber auch für diese müssen Betriebe gesetzeskonforme Lösungen finden.

Zusammenfassung

  • In Deutschland existiert die Zeitumstellung seit 1980.
  • Bei der Zeitumstellung wird die Uhr an den letzten Sonntagen im März und Oktober um eine Stunde vor, bzw. zurückgestellt.
  • Die Zeitumstellung wurde in Deutschland eingeführt, um Energie zu sparen und um es anderen europäischen Ländern gleichzutun.
  • Die Zeitumstellung hat vier Vorteile und vier Nachteile.
  • Die vier Vorteile sind bessere Nutzung des Tageslichts und der Dunkelheit, ein geringeres Risiko für Winterdepression sowie wirtschaftliche Vorteile.
  • Durch die Zeitumstellung kann das Tageslicht effektiver genutzt werden, weil es besser auf den Rhythmus der meisten Menschen passt.
  • Dank der Sommerzeit passen Uhrzeit und Nacht besser zusammen, sodass wir besser schlafen.
  • Die Winterzeit führt zu weniger Winterdepressionen, weil wir durch die bessere Nutzung des Tageslichts seltener unter Lichtmangel leiden.
  • Die langen Sommertage helfen der Wirtschaft, weil wir nach der Arbeit eher Freizeitaktivitäten nachgehen, wenn es noch hell ist.
  • Die vier Nachteile sind gesundheitliche Probleme in der Bevölkerung, vermehrte Unfälle kurz nach der Umstellung, erhöhter Energieverbrauch und Schwierigkeiten für Nachtdienste.
  • Kurz nach der Zeitumstellung leiden vor allem Menschen mittleren Alters an Folgen wie Schlafstörungen, Erschöpfung, Kopfschmerzen sowie einem deutlich erhöhten Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.
  • Die Erschöpfung wirkt sich auf Leistung im Straßenverkehr und auf der Arbeit aus, sodass es kurz nach der Zeitumstellung zu bis zu 30 % mehr Unfällen in diesen Bereichen kommt.
  • Der Energieverbrauch für elektrisches Licht ist durch die Zeitumstellung gesunken, was auch an den energieeffizienten Leuchtmitteln liegt, während der für Heizung und Klimaanlagen deutlich gestiegen ist.
  • Insgesamt verbrauchen wir durch die Zeitumstellung mehr Energie.
  • Für Nachtarbeit gelten strenge Gesetze für Ruhezeiten, die auch während der Zeitumstellung eingehalten werden müssen.

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