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Durchschlafen beim Baby: 4 Tipps, was hilft und zu beachten ist


Babys sind so niedlich, wenn sie schlafen. Wenn sie denn schlafen. Die Realität, viele Eltern wissen es, sieht häufig anders aus.

Denn das sichtlich müde Baby sträubt und wehrt sich nach Leibeskräften gegen das Bett, obwohl es die Augen kaum noch aufhalten kann. Und wenn es den Kampf dann endlich verloren hat und im Reich der Träume angekommen ist, wacht es nach wenigen Stunden wieder auf.

Warum ist das so? Warum schlafen Babys nicht die ganze Nacht durch, auch wenn sie müde sind? Und was können Eltern tun, um ihren Kindern die Nächte so angenehm wie möglich zu gestalten? Diese Fragen soll dieser Artikel beantworten.

Warum schlafen Babys nicht durch?

Frisch gebackene Eltern kennen die Fragen, die bei Treffen mit den Großeltern oder der übrigen Verwandtschaft gefragt werden: Wie isst das Baby? Lacht es schon? Was machen die Zähne? Wie sind die Nächte?

Gerade die letzte Frage kann Eltern verwirren, ist doch keine Nacht wie die vorherige. Mal schläft Baby total schnell ein und meldet sich nur ein, zweimal, um zu trinken. An anderen Abenden fällt das Einschlafen schon schwer und um drei Uhr morgens scheint die Nacht auch schon wieder vorbei zu sein.

Der Schlafbedarf deines Babys ändert sich ständig. Auch seine Trinkgewohnheiten passen sich andauernd an, sodass auf die Frage, wie das Baby denn nun schläft, kaum anständig geantwortet werden kann.

Hinzu kommen die Schübe, die dein Baby durchmacht. Acht Stück sind es in den ersten 14 Lebensmonaten. Bei diesen Wachstumsschüben geht es jedoch nicht um das Körperwachstum. Damit ist gemeint, dass dein Baby neue Fähigkeiten wie greifen oder sich drehen lernt. Diese können es zunächst überfordern, weswegen viele Babys während der Schübe schlechter schlafen und häufiger essen möchten.

Der Schlaf deines Babys ist also auch von Faktoren abhängig, die du nicht beeinflussen kannst.

Ab wann schlafen Babys durch?

Diese Frage ist ebenfalls sehr schwierig zu beantworten. Man könnte sagen, ein Baby schläft durch, wenn es dazu bereit ist. Das kann mit zwei Monaten oder zwei Jahren oder auch noch später der Fall sein. Im ersten Lebensjahr hindert häufig Hunger dein Baby daran, die ganze Nacht durchzuschlafen. Erst im Alter von etwa 12 Monaten kannst du erwarten, dass dein Baby nachts keine Nahrung mehr braucht.

Wichtig ist, dass dein Kind lernt, alleine wieder einschlafen zu können. Durchschlafen bedeutet nämlich nicht, dass dein Baby die Zeit von acht Uhr abends bis sieben Uhr am nächsten Morgen im Tiefschlaf verbringt. Wir wachen nachts schließlich auch mal grundlos auf. Babys wissen mit dieser Situation jedoch noch nicht umzugehen und benötigen häufig Hilfe in Form von Streicheln, Stillen, Singen oder Summen, um sich sicher genug zu fühlen.

Die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, müssen Kinder erst erwerben und sollten nicht dazu gedrängt werden. Gehst du aufmerksam auf die Bedürfnisse deines Kindes ein, ist es viel eher dazu bereit, ohne deine Hilfe in den Schlaf zu finden.

Was hilft Babys dabei, besser schlafen zu können?

Was genau deinem Baby dabei hilft, gut in den Schlaf zu finden, musst du selbst herausfinden. Babys und Kleinkinder sind da sehr verschieden in ihren Bedürfnissen. Was dem einen sehr gut gefällt, hält den anderen womöglich sogar wach.

Deshalb…
Beobachte dein Kind und probiere verschiedene Sachen aus. Es ist auch gut möglich, dass in den ersten Lebensmonaten und -jahren immer wieder Veränderungen vorgenommen werden müssen, da sich die Bedürfnisse deines Kindes ständig verändern.
Einige Anregungen und Tipps findest du hier.

1. Tipp: Routine lässt Babys besser ein- und durchschlafen

Ein routinierter Tagesablauf gibt Kindern Sicherheit. So können sie sich von einem Ereignis zum nächsten hangeln und wissen, was passieren wird. Natürlich muss der Tag nicht streng durchgetaktet sein, um diese Sicherheit zu vermitteln. Gewisse regelmäßige Abläufe wie Mahlzeiten, Morgenwäsche oder eben ein Abendritual zum Einschlafen helfen deinem Kind jedoch enorm dabei zu verstehen, was als Nächstes geschieht.

Das Abendritual, welches du für dein Kind wählst, kann sich deutlich von denen anderer Eltern unterscheiden. Viele Eltern nutzen eine Mischung aus der abendlichen Wäsche, dem Umziehen in den Schlafanzug und innige Zeit mit ihrem Kind. Diese kann mit Kuscheln, Singen, Wiegen im Arm, ruhigem Spielen im bereits leicht abgedunkelten Kinderzimmer und Vorlesen gefüllt werden.

Wähle einfach die Rituale, die dir und deinem Baby gefallen, bzw. seinem Alter entsprechen. Manche Kleinkinder wollen ihre Kuscheltiere ins Bett bringen, bei den Vorbereitungen für die Nacht helfen (Jalousien runterziehen, Nachtlicht einschalten, einen Becher Wasser ans Bett stellen, etc.) oder entscheiden jeden Abend spontan, ob sie von Mama oder Papa ins Bett gebracht werden möchten.

Du kannst dich dabei ruhig deinem Kind anpassen. Achte nur darauf, dass es dabei nicht zu viele Aktivitäten wählt, die es am Einschlafen hindern könnten.

Durch ein solches Einschlafritual kommen deine Kinder auch an fremden Orten leichter zur Ruhe. Die unbekannte Umgebung macht sie möglicherweise nervös, wodurch die gewohnten Rituale am Abend Sicherheit geben und sie an die Schlafenszeit erinnern.

2. Tipp: Der richtige Ort ist entscheidend für das Durchschlafen des Babys

Ob Babys von Beginn an im eigenen Bett, vielleicht sogar im eigenen Zimmer oder doch bei den Eltern im Ehebett schlafen sollen, ist ein ewiges Thema unter Ärzten und Schlafwissenschaftlern. Auf der einen Seite steht das erhöhte Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS), welches mit dem Schlafen bei den Eltern in Verbindung gebracht wird. Auf der anderen Seite steht das starke Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit, das gerade in den ersten Lebensmonaten sehr hoch ist, aber auch darüber hinaus vielen Kindern das Einschlafen alleine erschwert.

Statistiken, die vom gemeinsamen Schlafen mit Baby in einem Bett abraten, gibt es viele. Allerdings werden dabei meistens viele wichtige Faktoren außer Acht gelassen. Betrachtet wird lediglich, wo das Kind schläft, nicht unter welchen Umständen es lebt.

Fließen auch Bedingungen wie Nikotinbelastung durch rauchende Eltern, Alkoholkonsum und Drogen mit ein und lässt man Fälle raus, bei denen das Kind mit einem Elternteil auf dem Sofa geschlafen hat, erhält man ein ausgeglichenes Ergebnis.

Kinder, die im eigenen Bett schlafen, und solche, die mit im Ehebett schlafen, haben unter dieser Betrachtung ein nahezu gleichermaßen hohes Risiko, am plötzlichen Kindstod zu sterben. Übrig bleibt eine so gering erhöhte Quote, dass diese nicht mit Sicherheit auf das gemeinsame Bett zurückzuführen ist.

Außerdem konnte Peter Blair, ein britischer Forscher, der den plötzlichen Kindstod untersucht, feststellen, dass ab einem Alter von drei Monaten Babys sogar von dem gemeinsamen Schlafen profitieren. Bei ihnen stellte er im Vergleich zu im eigenen Bett schlafenden Babys, ein vermindertes SIDS-Risiko fest.

Eine Art Kompromiss stellt das Beistellbett dar. Dabei handelt es sich um ein höhenverstellbares Babybett, welches an einer Seite abnehmbare Gitter hat, und durch Haken oder ähnliche Mechanismen an das Ehebett angeschlossen werden kann. Auf diese Weise schläft das Baby im eigenen Bett, aber in unmittelbarer Nähe zu seinen Eltern, ohne Gefahr, herauszufallen. Die Angst, man könnte sich im Schlaf aus Versehen auf sein Baby rollen, fällt dabei ebenfalls weg.

Neben der Wahl des richtigen Bettes, gibt es noch weitere Faktoren, die den Schlaf deines Babys beeinflussen können. So sollte die Temperatur im Schlafzimmer am besten nicht über 18 °C liegen. Dies ist natürlich nicht immer machbar. Gerade im Sommer oder bei Dachgeschosswohnungen ist man womöglich froh, wenn nachts die Temperatur im Schlafzimmer unter 25 °C sinkt.

Daher ist es wichtig, dass das Baby nicht zu dick angezogen ist. Der Kopf sollte frei sein, da dieser viel Wärme abgeben kann und so vor Überhitzung im Schlaf schützt. Kalte Hände und Füße deuten bei Babys nicht zwingend darauf, dass ihnen insgesamt zu kalt ist. Solange der Nacken warm und trocken ist, ist die Temperatur in Ordnung.

Außerdem sollte der Schlafplatz zwar abgegrenzt, aber nicht beispielsweise durch Kuscheltiere zugestellt sein. Das Baby sollte ausreichend Platz zum Atmen haben. Die ausgeatmete Luft darf sich nicht zwischen nahen Gegenständen und seinem Gesicht sammeln.

Decken und Kissen braucht ein Baby ebenfalls nicht. Ein Schlafsack in der richtigen Größe (entspricht der Kleidergröße des Babys) reicht völlig aus. Dadurch ist sichergestellt, dass das Kind sich nicht frei strampelt oder sein Kopf unter eine Decke gerät.

3. Tipp: Der richtige Moment beim Einschlafen des Babys

Um ein Baby friedlich in den Schlaf begleiten zu können, ist der passende Moment häufig entscheidend. Gute Hinweise darauf, dass dein Baby müde ist, sind Gähnen, Augenreiben und leichtes Quengeln ohne ersichtlichen Grund. Dann ist es Zeit, mit dem Abendritual zu beginnen.

Wird dieser Punkt überschritten, ist häufig zu beobachten, dass die Kinder überdrehen. Sie sind dann zwar müde, aber gleichzeitig sehr aktiv und dabei schlecht gelaunt. Zu erklären ist dieser Zustand damit, dass die Kinder merken, dass sie müde sind, aber nicht wissen, wie sie ihr Bedürfnis nach Schlaf und Erholung befriedigen können. Daher sind sie unzufrieden und können sich in diesem Fall sogar in Rage schreien, sodass es immer schwieriger wird, sie zum Einschlafen zu bewegen.

Beobachte dein Kind daher gerade abends genau, um den richtigen Moment abzupassen. Andernfalls sind mitunter langwierige und frustrierende Versuche nötig, bis das Kind endlich schläft. Dabei, auch wenn es schwierig ist, solltest du immer ruhig bleiben. Natürlich stresst dich die Situation, aber dein Baby ist auf deine Hilfe angewiesen und bleibt nicht aus bösen Absichten wach. Entspannte Eltern helfen deinem Baby dabei, sich selbst zu entspannen.

4. Tipp: Spannung ohne Überforderung am Tag

Gerade an besonders langweiligen Tagen oder auch nach spannenden Familientreffen schlafen Babys oft schlecht ein und wachen nachts häufiger auf. Die Gründe sind hierbei verschieden und hängen mit dem Erlebten zusammen.

Passiert an einem Tag so gut wie gar nichts, ist das Baby vielleicht zu wenig Reizen ausgesetzt. Es ist nicht ausgelastet und am Abend einfach nicht müde genug, um leicht einzuschlafen. Wir kennen das von uns selbst. Wenn wir normalerweise einen abwechslungsreichen Alltag haben, überkommt uns vielleicht im Urlaub oder an einem Wochenende ohne Unternehmungen die Langeweile und plötzlich ist der Nachtschlaf gestört.

Auch das andere Extrem erschwert uns das Schlafen. Sehr spannende Tage mit vielen neuen Eindrücken können vor allem Babys und Kleinkinder schnell überfordern. Man spricht dabei auch von Reizüberflutung.

  • Viele neue Gesichter,
  • neue Orte,
  • unbekannte Geräusche und Gerüche,…

Das alles muss dein Baby verarbeiten. Du kannst es dir wie einen Schreibtisch vorstellen, der gefüllt ist mit unsortierten Zetteln und Akten. An normalen Tagen ist die Arbeit überschaubar, doch bei Familientreffen oder Ausflügen wird der Schreibtisch so beladen, dass du gar nicht mehr weißt, wo du anfangen sollst. Ähnlich geht es deinem Baby. Daher kommt es nach solchen Tagen häufig schwieriger zur Ruhe.

In den ersten Lebenswochen solltest du dein Baby täglich nur wenig neuen Eindrücken aussetzen. Beobachte seine Reaktionen und lasse ihm Pausen, um sich davon zu erholen.

Ab einem gewissen Alter brauchen Babys jedoch Herausforderungen, aber nur so viel, dass sie davon nicht erschlagen werden. Ein ganzer Haufen neuer Spielsachen beispielsweise sollte daher in kleine Portionen geteilt werden, die dem Kind nach und nach gezeigt werden.

Verliert das Kind an den ersten Sachen das Interesse, packst du diese am besten weg und überraschst dein Baby mit ein paar neuen. Die alten Spielsachen sind deswegen nicht sofort abgeschrieben, keine Sorge. In ein paar Wochen können auch sie wieder sehr interessant sein.


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