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Unterschiede zwischen Faktormarkt & Gütermarkt an Beispielen erklärt


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Auf allen Märkten treffen Angebot, welches der Verkäufer bereitstellt auf eine Nachfrage durch mögliche Käufer bzw. Interessenten. Über das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wird der Preis ermittelt, was als Preisbildung bezeichnet wird. Dieser Grundsatz gilt für alle Märkte und so auch für den Faktormarkt und den Gütermarkt.

Was ist ein Faktormarkt: Definition und Bedeutung

Auf dem Faktormarkt werden Faktoren, genauer gesagt Produktionsfaktoren, angeboten und nachgefragt. Produktionsfaktoren sind die Faktoren, die während eines Produktionsprozesses benötigt werden. Ein Produktionsprozess umfasst die Herstellung von Gütern oder Dienstleistungen.

Produktionsfaktoren lassen sich in Kategorien einteilen. Diese sind Arbeit, Boden und Kapital. Jene Produktionsfaktoren werden auf separaten Faktormärkten angeboten und durch Unternehmen nachgefragt.

Diese Märkte sollte man nicht als Ort, sondern vielmehr als Konstrukt verstehen. So schauen bspw. Unternehmen – welche neue Mitarbeiter einstellen möchten – auf dem Arbeitsmarkt nach. Dieser Marktplatz könnte die Agentur für Arbeit sein, eine Stellenausschreibung an einer Häuserwand oder das Internet. Wenn ein Unternehmen einen Bedarf danach hat, neue Arbeitskräfte zu gewinnen – spricht man von Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt.

Das Gegenstück zur Nachfrage wäre das Angebot. Und Bürger, welche einen Arbeitsplatz suchen – bieten ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt an. Dabei kann der Marktplatz ebenfalls das Internet sein, indem man sich als arbeitssuchend auf Plattformen anmeldet oder man fragt bei diversen Unternehmen direkt nach.

Wichtig ist…
Der Markt ist eher als Konstrukt zu verstehen, wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Und auf einem Faktormarkt treffen das Angebot und die Nachfrage nach Produktionsfaktoren aufeinander. Neben dem Arbeitsmarkt sind der Kapitalmarkt, Rohstoffmarkt und der Immobilienmarkt weitere Faktormärkte.

Was ist ein Gütermarkt: Definition und Bedeutung

Auf dem Gütermarkt findet der Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen statt. Hier wird demnach der Konsum gehandelt, Konsumgüter angeboten und nachgefragt.

Das Unternehmen hat ein fertiges Produkt, wie einen Tisch, produziert. Dies geschah, indem es Arbeitskräfte dafür bezahlt hat, in einer Werkstatt aus verschiedenen Rohstoffen – einen Tisch anzufertigen. Die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden (Werkstatt) und Kapital wurden demnach kombiniert, wodurch eine Produktion stattfinden konnte – welche letztlich einen Tisch hervorbrachte.

Diesen Tisch bietet das Unternehmen auf dem Gütermarkt an. Die Kunden kaufen den Tisch und das Unternehmen erzielt einen Gewinn. Der Gütermarkt ist demnach der Markt, auf dem fertige Produkte bzw. Konsumgüter gehandelt werden.

Produktionsfaktoren sind Handelseinheiten des Faktorenmarktes

Generell wird zwischen den drei Produktionsfaktoren Arbeit, Boden, Kapital unterschieden. Der Produktionsfaktor Arbeit bezieht sich auf die menschlichen Befähigungen, die bei einem Produktionsprozess mitwirken. Dazu gehören neben der Arbeitskraft, auch Qualifikation und Ausbildung, aber auch soft skills – wie Motivation und Leistungsstreben.

Der Faktor Arbeit beinhaltet die Bildung oder Ausbildung der Arbeitskraft, deren praktische Erfahrung (Know-how) und die Arbeitsleistung. Arbeitsleistung wird häufig auch Lohnarbeit genannt. Körperliche oder geistige Tätigkeiten werden gegen Entgelt erbracht.

Der Produktionsfaktor Boden stellt eine unvermehrbare und natürliche Ressource dar. Der Produktionsfaktor Boden umfasst nicht nur Grund und Boden, sondern auch Rohstoffe und Energieträger.

Der Produktionsfaktor Kapital bezeichnet die Mittel, die während des Produktionsprozesses genutzt werden. Er umfasst Maschinen, Werkzeuge und Gebäude. Außerdem zählen Patente dazu, die während des Produktionsprozesses in Anspruch genommen werden.

Güter sind Handelseinheiten des Gütermarktes

Güter sind ein materielles oder immaterielles Mittel zur Befriedigung von menschlichen Bedürfnissen.

Es gibt knappe Güter und freie Güter. Freie Güter kosten nichts und stehen jedem Menschen zur Verfügung wie die Sonne oder die Luft. Sie spielen für Wissenschaftler keine Rolle.

Knappe Güter sind Wirtschaftsgüter und lassen sich in drei große Kategorien teilen. Die Sachgüter, die Dienstleistungen und die Rechte. Sachgüter sind materielle Güter wie Autos oder Smartphones. Dienstleistungen sind Banken, Versicherungen oder Ärzte, Rechte sind Patente oder Marken.

Der Unterschied zwischen Faktor- und Gütermarkt

Faktor- und Gütermarkt sind beides Märkte mit Angebot und Nachfrage. Der Unterschied liegt in den Anbietern und Nachfragern. Nehmen wir als Beispiel des Gütermarktes den Lebensmittelmarkt und als Beispiel des Faktormarktes den Faktor Arbeit.

Auf einem Faktormarkt wird der Produktionsfaktor Arbeit angeboten. Es sind die privaten Haushalte, die ihre Arbeitskraft den Unternehmen zur Verfügung stellen. Auf dem Faktormarkt erfolgt die Nachfrage durch das Unternehmen. Sie fragen den Produktionsfaktor Arbeit nach, den bedeutendsten Faktor.

Auf dem Gütermarkt werden Güter, zum Beispiel Lebensmittel, durch einen Supermarkt, also ein Unternehmen, angeboten. Die Nachfrage nach den Lebensmitteln erfolgt durch den privaten Haushalt. Damit die Nachfrage durch private Haushalte erfolgen kann, brauchen diese Geld. Dazu bieten sie meistens ihre Arbeitskraft auf dem Faktormarkt an, erhalten Geld und können es ausgeben.

Auf dem Faktormarkt kaufen Unternehmen Produktionsfaktoren ein, auf dem Gütermarkt bieten Unternehmen ihre Güter an. Private Haushalte hingegen bieten auf dem Faktormarkt ihre Arbeitsleistung an, auf dem Gütermarkt kaufen sie Güter ein.


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