Was ist das größte Lebewesen der Erde
Das größte Lebewesen auf der Erde ist ein Pilz, namens Hallimasch. Dieser wächst eigentlich überall. Wahrscheinlich findest du diesen beim nächsten Waldspaziergang an irgendeinen Baum oder siehst ihn bei dir im Garten.
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Wie kann ein Pilz das größte Lebewesen der Erde sein?
Pilze gehen mit Pflanzen eine Gemeinschaft ein. Dies nennt sich Mykorrhiza. Dazu heften sich die „Fäden“ des Pilzes, welche aussehen wie Wurzeläderchen von Pflanzen, an die Wurzeln des Baumes. Der Pilz nimmt dann über die kleinen Myzel-Fäden Nährstoffe auf, welche der Baum braucht, aber nicht erreichen könnte.
Diese Mineralien gibt der Pilz dann an den Baum weiter. Der Baum verwertet diese und macht aus anorganischen Stoffen, wie den Mineralien – organische Stoffe, wie Zucker. Diesen wiederum braucht der Pilz zur Ernährung. Es entsteht eine Win-Win-Situation für den Pilz und den Baum.
Mitunter entsteht dadurch, über Jahrhunderte hinweg, ein riesiges Netzwerk. Da sich aber diese Pilze an die unterirdischen Wurzeln des Baumes heften, sieht man die Ausmaße nicht. Was dann optisch hervorsticht, sind die Büschel von Hallimaschen – welche aus dem Erdreich dringen.
Man nimmt eigentlich an, dass jeder Pilzbüschel, also der Pilz – wie wir ihn kennen – ein einzelnes Lebewesen ist. Das ist aber nicht so. Denn diese Büschel sind alle miteinander verbunden und bilden zusammen ein riesigen Einzelorganismus.
Pilze sind zwar keine Pflanzen, aber der Vergleich ist passend. Eine Kastanie ist eine einzelne Frucht eines Baumes. Sie ist kein einzelnes Lebewesen. Stattdessen ist sie Teil eines größeren Lebewesens, dem Baum. Bei Pilzen ist dies genauso. Das was du als Pilz wahrnimmst, ist lediglich dessen Büschel – welcher unterirdisch mit vielen anderen Büscheln verbunden ist.
Anders als Pflanzen benötigen Pilze organische Stoffe für ihre Ernährung. Pflanzen wandeln mit Hilfe von Fotosynthese anorganische Stoffe (Kohlendioxid und Wasser) in organische Stoffe (Zucker) um. Die Ernährungsweise der Pilze ist somit ähnlich wie bei einem Tier oder Menschen. Mit den Pflanzen haben die Pilze lediglich gemeinsam, dass sie sich nicht bewegen können. Dennoch sind Pilze weder Pflanzen noch Tiere, sondern bilden ein eigenes Reich bzw. Domäne.
Wo lebt das größte Lebewesen der Welt
Im amerikanischen Bundesstaat Oregon gibt es den Malheur National Forest. Dort fand man einen Hallimasch-Pilz, welcher zwischen 2000 und 8000 Jahre alt ist. Dieser bedeckt eine Fläche von insgesamt 890 Hektor Waldboden. Dies sind ungefähr 9 Quadratkilometer.
Entdeckt wurde dieser 600 Tonnen schwere Pilz, weil man ein Waldsterben im Nationalpark aufdecken wollte. Anfangs nahm man an, dass der Riesenhallimasch von Oregon kein einzelnes Lebewesen, sondern eine Gruppe von Pilzen ist. Doch Forscher fanden heraus, dass die einzelnen Pilzbüschel alle miteinander verbunden sind.
Der Pilz erstreckt sich somit über den kompletten Waldboden und bedient mit seinen Myzel-Fäden sämtliche Bäume des Gebietes. Dadurch besitzt er eine Monopolstellung, was ihn unanfechtbar macht. Deshalb konnte dieser Pilz solange überleben und lenkt die Wachstumsmöglichkeiten der Bäume in diesem Gebiet.
Das Überleben der Bäume ist somit abhängig von diesem unterirdischen Myzel-Netzwerk. Große Bäume brauchen viele Mineralien, welche sie mit ihren Wurzeln nicht erreichen können. Falls der Pilz stirbt oder ihnen sein Netzwerk entzieht, reicht die Versorgung nicht aus und der Baum stirbt. Kleinere Bäume sind, aufgrund ihres kleineren Bedarfs an Mineralien, weniger anfällig und somit weniger abhängig vom Pilz.
Welches ist das größte Lebewesen Europas
Der in den USA gefundene Pilz ist ein dunkler Hallimasch (lat. Armillaria ostoyae). In der Schweiz wurde die gleiche Art 2004 entdeckt. Und zwar im schweizerischen Ofenpass. Forscher nehmen an, dass dieser Pilz einen Durchmesser von 500 bis 800 Metern hat und circa 1000 Jahre alt ist.