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Was unterscheidet Lebewesen von unbelebter Materie: 7 Merkmale und ihre Bedeutung


Mensch, Tier, Pflanze, Bakterien, Viren und Pilze – es ist nicht weiter verwunderlich, dass man schnell die Übersicht in der großen weiten Welt der Lebewesen – und Nicht-Lebewesen – verliert.

Doch was unterscheidet Lebewesen von Nicht-Lebewesen?
Um sicher zu sein, schaut man sich die Merkmale von Lebewesen an und vergleicht diese mit unbelebter Materie, wie einen Stein oder einer Puppe.

Die Merkmale des Lebens

Mit der Frage, ob etwas lebendig ist oder nicht, beschäftigt sich die Wissenschaft der Biologie, die auch Lebenslehre genannt wird. Aus dieser Wissenschaft stammen die Merkmale, anhand derer Du erkennen kannst, was ein Lebewesen ist – und was nicht.

Von diesen Merkmalen gibt es 7, die im Folgenden näher erklärt werden. Mit ihrer Hilfe kannst Du in Zukunft beantworten, warum zum Beispiel eine Sonnenblume ein Lebewesen ist, ein Virus, ein Stein oder Puppe hingegen nicht.

Hier die Merkmale:

  • Reizbarkeit
  • Wachstum
  • Entwicklung
  • Zellularer Aufbau
  • Fortpflanzung
  • Bewegung

Wichtig ist, dass alle 7 Eigenschaften bzw. Merkmale zutreffen müssen – damit die Materie als lebendig gilt. Bei einem Virus treffen nämlich nur einige Merkmale zu, andere wiederum nicht – weshalb Viren als leblos gelten.

1. Alle Lebewesen pflanzen sich fort, unbelebte Materie nicht

Fortpflanzung bedeutet nichts anderes als die Erzeugung neuer, eigenständiger Nachkommen. Sie ist das erste Merkmal der Lebewesen: Alle Lebewesen, völlig gleich ob Mensch, Hund oder Pflanze, sind dazu in der Lage sich fortzupflanzen. Tiere und Menschen paaren sich und zeugen so Nachkommen. Pflanzen vertreiben ihren Samen und bilden so neue Sprösslinge.

Ein Virus, zum Beispiel, kann sich nicht eigenständig fortpflanzen – und zählt damit auch nicht zu den Lebewesen. Bakterien können sich fortpflanzen und sind deshalb ebenfalls Lebewesen. Ein Stein oder eine Puppe können sich nicht fortpflanzen und sind deshalb keine Lebewesen.

2. Alle Lebewesen betreiben einen eigenen Stoffwechsel

Einatmen, ausatmen. Schon das, was Du in deinem Körper als selbstverständlich ansiehst, ist ein wichtiges Merkmal der Lebewesen: Der Stoffwechsel ist die Aufnahme und Umwandlung von Stoffen aus der Umgebung des Lebewesens. Du atmest beispielsweise Sauerstoff durch die Atemluft ein und gibst Kohlenstoffdioxid wieder ab. Pflanzen nehmen dieses Kohlendioxid auf und wandeln es in Sauerstoff um. Dieser Stoffwechsel nennt sich Fotosynthese.

Genauso gehört die Ernährung und Verdauung zum Stoffwechsel: Durch die Aufnahme von Nahrung führst Du deinem Körper Nährstoffe zu, die dann wieder ausgeschieden werden. Man unterscheidet hier zwischen Assimilation und Dissimilation. Bei der Assimilation werden körperfremde Stoffe, wie Pflanzen oder Fleisch durch Nahrung aufgenommen. Pflanzen hingegen nehmen anorganische Stoffe, wie Wasser und Licht auf und wandeln diese in organische Stoffe (Beispiel Zucker) um. Diese organischen Stoffe sind wiederum die Grundlage für tierischer Ernährung.

Eine Puppe oder Stein atmet nicht und ernährt sich auch nicht. Deshalb besitzen beide auch nicht das Stoffwechsel-Merkmal des Lebens und sind somit unbelebte Materie. Auch die meisten Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und müssen sich deshalb an Zellen eines Wirtes hängen, um dessen Stoffwechsel zu kontrollieren.

3. Lebewesen wachsen und entwickeln sich

Denke an eine Sonnenblume: Mit ausreichend Wasser und Sonnenlicht wird sie immer größer und höher. Das liegt daran, dass sie durch die Stoffe, die sie aufnimmt, eigenständig wachsen kann. Auch wir Menschen wachsen mithilfe von Nahrung und unserem Stoffwechsel von Kindesalter heran, bis wir irgendwann ausgewachsen sind. Nicht-Lebewesen, also beispielsweise ein Stein oder ein Puppe, können nicht wachsen.

Bakterien wiederum wachsen ebenfalls, weshalb sie zu den Lebewesen gehören. Viren können nicht selbstständig wachsen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und diesen von Wirtszellen übernehmen. Somit sind Viren, auch in diesem Punkt, keine Lebewesen.

4. Lebewesen können sich selbstständig bewegen

Denkst Du an das Wort Lebewesen, fallen Dir sicherlich verschiedenste Tiere ein und vielleicht denkst Du sogar an Pflanzen. Das liegt unter anderem daran, dass Du bei Lebewesen an Bewegung denkst – und damit hast Du recht: Lebewesen sind in der Lage, sich selbstständig fortzubewegen.

Bei uns Menschen und anderen Tieren geschieht das über die Muskulatur in den Armen und Beinen, bei Pflanzen läuft die Bewegung vor allem über die Wurzeln ab. Nicht-Lebewesen haben die Fähigkeit der Fortbewegung nicht – sie sind darauf angewiesen, von außen bewegt zu werden, sei es durch Wind, Wasser oder andere Lebewesen.

Somit ist eine Puppe oder Stein kein Lebewesen, da es sich nicht von allein bewegen kann.

5. Lebewesen reagieren auf Reize

Wirfst Du einem Hund einen Ball zu, streckt er sich nach ihm aus und will ihn höchstwahrscheinlich fangen. Auch Du als Mensch reagierst auf bestimmte Reize in deiner Umgebung jeden Tag, wenn Du etwa Musik hörst, etwas isst oder Sport treibst. Damit unterscheidest Du dich von den Nicht-Lebewesen, denn Du kannst aufgrund deines Nervensystems auf Reize reagieren.

Das menschliche Nervensystem, dessen Zentrale das Gehirn ist, besteht aus Milliarden von Zellen, die man auch Nervenzellen nennt. Mit ihrer Hilfe werden Informationen und Reize aus unserer Umwelt wahrgenommen und verarbeitet, damit wir auf sie reagieren können. Das dient vor allem Deinem Schutz: Wenn ein Auto hupt, während Du über die Straße gehst, hilft Dein Nervensystem beim Hören der Hupe und lässt dich von der Straße gehen.

Alles was du über deine Sinne (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen) erfährst, sind Reize. Sie heißen deshalb Reize, da deine Sinnesorgane durch sie angeregt werden. Diese leiten den Reiz an das Gehirn weiter und dort entsteht dann ein Bild, ein Ton, ein Geruch oder Geschmack.

Unbelebte Materie, wie ein Stein oder eine Puppe, können keine Reize wahrnehmen, interpretieren oder darauf reagieren – weshalb sie keine Lebewesen sind.

6. Lebewesen bestehen aus Zellen

Nehmen wir an, Du schneidest Dir beim Kochen in den Finger: Dein Finger blutet und Du versorgst die Wunde mit einem Pflaster. Einige Tage später begutachtest Du die Wunde und siehst, dass sie verheilt ist. Ein Wunder? Vielleicht nicht, aber definitiv ein Merkmal von Lebewesen: Dass unsere Haut verheilt, ist die Arbeit der Billionen von Zellen in unserem Körper, zu denen auch die Nervenzellen gehören. Ein jeder Körper ist aus Zellen aufgebaut, die zu klein sind, um sie mit bloßem Auge zu erkennen.

Ihre Aufgabe ist es, unseren Körper wachsen zu lassen und vor Schäden zu schützen. Unser Körper verfügt über viele verschiedene Typen von Zellen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Einen Verbund von Zellen, wie Du ihn von deiner Haut kennst, nennen wir auch Gewebe. Nicht-Lebewesen haben keine Zellen und somit auch keine Gewebe.

Jedes Lebewesen besteht aus mindestens einer Zelle. Diese können sich vermehren (fortpflanzen). In den Zellen kommt es zu Stoffwechselvorgängen und zu Interaktionen mit anderen Zellen. Weiterhin reagieren Zellen auf Reize und entwickeln sich weiter.

Das Konzept des zellularen Aufbaus eines jeden Lebewesens ist Spezialisierung und Arbeitsteilung. Dadurch dass es verschiedene Zellen gibt, wird Arbeit verteilt und spezialisierte Zellen verrichten spezielle Tätigkeiten.

Eine Puppe oder Stein bestehen nicht aus Zellen und sind somit leblos.

Evolution als Weiterentwicklung des Merkmalkonzepts

Die Evolutionstheorie von Charles Darwin, die heutzutage im Biologieunterricht behandelt wird, veränderte die Biologie massiv: Charles Darwin beobachtete in seinen Forschungen, dass sich Tiere und andere Lebewesen an ihre Umgebung anpassen und dadurch ihre Überlebenschancen steigern. Es ist somit eine Weiterentwicklung der Merkmale: Entwicklung, Fortpflanzung oder der Reiz-Reaktion.

Das führt laut Darwin und den heutigen Erkenntnissen der Biologie dazu, dass Lebewesen sich im Laufe vieler Jahre verändern. Laut Evolutionstheorie bildeten sich aus Fischen irgendwann Lebewesen, welche an Land leben konnten. Sie hatten Beine anstelle ihrer Flossen. Mit diesen Beinen hatten diese Lebewesen gegenüber den anderen Fischen einen Vorteil. Denn diese konnten auch an Land Nahrung suchen und dadurch ihre Überlebenschancen erhöhen.


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