5 Gründe, weshalb das Winterfell so gut gegen Kälte schützt
Der Aufbau von Winterfell bedient sich verschiedener Mechanismen, um Wärme zu leiten, zu speichern sowie Kälte und Nässe von der Haut der Tiere fernzuhalten. Einen besonderen Trick der Eisbären haben sich Menschen sogar für technische Neuerungen abgeschaut.
Inhalt
Schutzmechanismen von Winterfell
Die Wärmespeicherung und Wärmeleitung funktioniert bei allen Tierarten nach ähnlichen Prinzipien. Trotzdem gibt es bei den Details und weiteren Spezifikationen großen Reichtum.
Allen Arten von Winterfell haben diese Ziele gemeinsam:
- kalte Luft von der Haut fernhalten
- warme Luft auf die Haut leiten
- Nässe von der Haut fernhalten
- Luft als Isolationsschicht einschließen.
Der Aufbau in Schichten
Dickes Winterfell ist bei den meisten Arten so aufgebaut, dass sich unter einer Schicht mit langem Deckhaar eine Schicht mit dünnerem, flauschigem Haar befinden.
Die Luftpolster-Isolation
Zwischen Deckhaar und Haut wird Luft eingeschlossen, die etwa 25-mal besser als Wasser isoliert.
Diese erwärmt sich oder bleibt von der Temperatur her neutral. Die im Unterfell sicher eingeschlossene Luft wirkt wie eine isolierende Schicht.
Die feine Unterwolle
Unter dem Deckhaar wachsen überwiegend kurze, krause und sehr feine Haare (Unterwolle). Zwischen diesen flauschigen und gewellten oder krausen Haaren wird besonders viel Luft eingeschlossen.
Die dichte Decke
Das Deckhaar des Winterfells weist bei vielen Tieren eine besondere Länge und Struktur auf. Durch diese haften die Haare besser aneinander und bilden einen dichten und schützenden Belag.
Schutz durch Fette
Im Winter verändern viele Tierarten die Zusammensetzung des Hautfettes. Das Fell kann dann leicht ölig, speckig oder talgig erscheinen. Die Fette helfen, das Haar zu festigen und bilden eine ganz eigene isolierende und vor allem wasserabweisende Schicht auf dem Haar.
Das Winterfell der Vögel
Auch Vögel in gemäßigten bis polaren Gebieten nutzen diese Prinzipien: Sie bilden im Winter ein dichtes Untergefieder aus und schließen warme Luft auf.
Ist es sehr kalt, kann man so manchen heimischen Vogel beobachten, wie er sein Gefieder aufplustert. Gelegentlich schütteln sich die Vögel, um das Deckgefieder wieder in Ordnung zu bringen.
Wie bei Tieren mit Fell schließt das Deckgefieder die unteren Schichten sicher ab und warme Luft ein.
Eisbären: die perfekte Anpassung an die Kälte
Eisbären leben in der nördlichen Polarregion, der Arktis. Dort können sie im Winter mit extremer Kälte von bis zu –70 °C konfrontiert sein.
Dazu kommen heftige und eisig kalte Stürme sowie der Umstand, dass die Bären nicht nur an Land, sondern auch im Wasser leben.
Um sich zu schützen, können Eisbären Höhlen in den Schnee graben. Doch meistens nutzen sie diese nur zur Jungtieraufzucht. Den Eisbären macht die Kälte sonst nur wenig aus. Sie sind perfekt angepasst und wandern selbst bei eisigen Temperaturen lieber umher oder gehen sogar im Treibeis auf die Jagd.
Das weiß-gelbe Fell der Eisbären ist sehr dicht und fettig. Durch die ölige Schutzsubstanz kann Wasser nur sehr schlecht an den Haaren der Bären haften bleiben. Forscher fanden heraus, dass die Bären eigentlich farblose Haare haben, die nur weiß erscheinen. Die Haut der Tiere ist schwarz und direkt unter dem Fell schützen sie sich mit einer 5 bis 10 cm dicken Fettschicht.
Der besondere Clou liegt aber in den durchsichtigen und hohlen Haaren. Fehlt der Farbstoff Melanin, bleiben Haare (und Haut) farblos. Melanin kann UV-Licht absorbieren. Doch im Fall der farblosen Eisbärenhaare wird das Licht nicht durch eine Haarfarbe geschluckt, sondern voll auf die schwarze Haut weitergeleitet. Die schwarze Haut enthält dafür umso mehr Farbstoff (Melanin) und der absorbiert das Licht, wandelt es in Wärme um und heizt die Haut der Eisbären so optimal auf.
In Deutschland hat eine Firma diesen Mechanismus genutzt und Wärmedämmschichten aus durchsichtigen Polyestergeflechten hergestellt.
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