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Was ist ein Winterfell bei Tieren: Definition und Bedeutung


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Einige Tiere, wie das Hermelin, haben im Winter eine andere Fellfarbe. (Sommerfell: braun, Winterfell: weiß)

Als Winterfell wird das Fell einiger Säugetiere bezeichnet, welche im Winter ihr Haarkleid ändern, wodurch sich die Struktur des Fells und die Farbe vom Sommerfeld unterscheidet.

Die Natur hat für Tiere in den gemäßigten Klimazonen der Erde einen Winterschutz vorgesehen. Mit den kürzeren Tagen im Herbst beginnen Tiere sich vor den kühlen Jahreszeiten zu schützen. Ein perfekt funktionierender Ablauf, der das Überleben im Winter sichert.

Winterfell zum Schutz vor der Kälte

Wildtiere müssen sich den Temperaturänderungen, die beim Wechsel von Sommer und Winter entstehen, anpassen. Die Natur hat für die Tiere unterschiedliche Möglichkeiten vorgesehen. Ein Beispiel dafür sind Zugvögel, die jedes Jahr im Herbst aus den nördlichen Bereichen der Erde in den wärmeren Süden fliegen. Andere Tiere fressen sich im Sommer eine dicke Fettschicht an und ziehen sich in der kalten Jahreszeit zum Schlafen oder in eine Ruhezeit zurück. Die Gruppe der Tiere, die in ihrem ganzjährigen Lebensraum überwintern und weiterhin aktiv bleiben, schützen sich durch ein wärmendes Fell.

Das sogenannte Winterfell wärmt den Körper auch bei tiefen Temperaturen. Die Natur hat für das Tierreich auch Zwischenstufen eingerichtet. Einige Tiere, die Winterschlaf halten, zeigen einen Fellwechsel pro Jahr. Andere Tiere wechseln ihr Fell zweimal im Jahr. Besonders Hunde– und Pferdebesitzer können den Fellwechsel beobachten. Mit dem Frühjahr verlieren die Haustiere das wärmende Winterfell. Bevor das neue Fell nachwachsen kann, muss das alte ausfallen. Im Herbst wächst das neue Winterfell nach. Wie stark der Haarverlust ausgeprägt ist, ist bei jedem Tier unterschiedlich.

Wie hält Winterfell warm?

Der Unterschied zwischen Sommer- und Winterfell liegt im sogenannten Unterfell. Das Unterfell wird auch als Wollhaar bezeichnet. Die Haare des Unterfells sind kurz, gekräuselt und umgeben die einzelnen Haare des Hauptfells. In den warmen Sommermonaten fehlt den meisten Säugetieren dieses Unterfell. Erst mit den kühlen Tagen im Herbst sorgen Hormone dafür, dass das Unterfell wächst.

Dicht an der Haut sorgt das Wollhaar für eine wärmende Schicht. In den kurzen Haaren kann sich Luft ansammeln, die über die Körperwärme erwärmt wird und die Tiere vor der Kälte schützt. Das sommerliche Haar kann die Luft im Gegensatz dazu nicht halten und kann keine isolierende Schicht aufbauen. Gleichzeitig wächst den Tieren neues Hauptfell, das länger ist als das Sommerfell.

Wir Menschen machen uns diesen Effekt durch das Tragen von Funktionsjacken oder mit Kleidung in verschiedenen Schichten zunutze. Vögel bilden in dieser Zeit feine Daunen unter ihrem Gefieder aus. Statt Winterfell wird bei Vögeln von einem Winterkleid gesprochen. An kalten Tagen können Vögel mit aufgeplustertem Gefieder beobachtet werden. Sie versuchen dann möglichst viel Luft in die feinen Daunen zu bekommen.

Eisbären tragen das ganze Jahr über ein Fell, das aus einem dichten Unterhaar und einem langen Deckhaar besteht. Zusätzliche Wärme bietet eine Haut mit schwarzen Pigmenten, die sich in der Sonne erwärmt.

Tiere mit Fellwechsel

In den gemäßigten Klimazonen der Erde gibt es Jahreszeiten. Bis in die polaren Bereiche gibt es über das Jahr gesehen warme und kalte Phasen. Fast alle Säugetiere, die in diesen Klimazonen leben, bekommen ein Winterfell. Abhängig von diesen klimatischen Bedingungen sind die farblichen Veränderungen des Fells kaum zu erkennen oder deutlich sichtbar. Waldtiere, wie etwa Rehe, Hirsche, Dachse und Wildschweine bekommen ein Winterfell. Die Fellfarbe verändert sich dabei nur leicht.

Anders ist es bei dem Hermelin, dem Schneehasen und dem Polarfuchs. Mit dem Winterfell verändert sich die Fellfarbe vollständig. Diese Tiere leben in Gebieten, in denen die Landschaft von einer weißen Schneedecke geprägt ist. Das Fell der Tiere ist im Sommer grau oder braun und im Winter weiß wie der Schnee.

Dieser große Unterschied von Sommer- und Winterfell ist für die Tiere, die in polaren Gebieten leben, überlebenswichtig. Mit dem Fellwechsel passen sie ihre Tarnung an und können von Raubtieren nicht so leicht als Beute ausgemacht werden. Gleichzeitig sind sie für ihre Beutetiere nicht leicht zu erkennen. Das Hermelin wurde in den Wintermonaten von Pelzjäger aufgrund seines dichten und weißen Winterfells intensiv für die Pelzverarbeitung gejagt. Umhänge und Pelzkragen aus weißem Pelz war in Königshäusern sehr beliebt.

Der Auslöser für den Beginn des Fellwechsels sind Hormone. Die Zirbeldrüse im Gehirn der Tiere produziert das Hormon Melatonin. Das Tageslicht ist für die Menge des Melatonins verantwortlich. Werden die Tage im Herbst kürzer, so verringert sich die Menge an Tageslicht. Der Körper des Tieres erhält über das Hormon das Signal Winterfell zu bilden. Das nachwachsende Haar schiebt das vorhandene Fell aus der Haut. Ein Schutzmechanismus, der nicht nur bei wild lebenden Tieren zu beobachten ist. Pferde, Hunde und Hauskatzen werden durch das Tageslicht ebenso beeinflusst, auch wenn sie nicht draußen leben.

Hirsche zeigen beim Fellwechsel eine Besonderheit. Den Tieren wäscht zusätzlich ein pelziger Kragen. Dieser Haarwuchs wird durch das Hormon Testosteron gesteuert. Ein dichter und üppiger Kragen ist ein Zeichen für die Fortpflanzungsfähigkeit des Hirsches. Tiere mit beeindruckendem Kragen werden bei der Partnerwahl durch die Hirschkühe bevorzugt und haben gute Chancen sich fortzupflanzen.

Fellwechsel in Zeiten des Klimawandels

Die klimatischen Veränderungen der Erde haben dazu geführt, dass die Jahreszeiten nicht mehr die typischen Wetterphänomene zeigen. Die Gebiete, die in früheren Wintern immer mit Schnee bedeckt warne, haben sich verändert. Der Wechsel zum Winterfell wird von den Temperaturen nicht beeinflusst. Auch in warmen Wintern tragen die Tiere dichtes Fell. Der Schneehase wechselt seine Fellfarbe, unabhängig davon, ob Schnee liegt.

Wissenschaftler vermuten, dass besonders die Säugetiere in den Polarregionen als eine Veränderung des Winterfells zeigen. Viel Tiere werden den Winter nur dann überleben, wenn ihr Winterfell die braune Sommerfärbung behält. Vermutlich wird ein Evolutionsprozess dafür sorgen, dass Schneehasen ohne weißes Winterfell dir Population bestimmen werde. Diese Tiere werden den weißen Schneehasen irgendwann zahlenmäßig überlegen sein und durch ihre besseren Überlebenschancen für eine Veränderung der Fellfarbe sorgen. Unsere Haustiere zeigen, dass der natürliche Prozess des Fellwechsels nicht durch ein Leben beim Menschen gestoppt wird. In der Natur werden die natürlichen Vorgänge, die das Überleben sichern, für eine Anpassung an die klimatischen Veränderungen sorgen.

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