Luxor: Steckbrief, Daten & Fakten zur Stadt in Ägypten
Luxor liegt am östlichen Nilufer
Luxor ist eine Großstadt in Ägypten, welche am östlichen Nilufer liegt. Bekannt ist Luxor vor allem durch seine Tempelanlagen und die Nilkreuzfahrten nach Süden in Richtung Assuan oder nach Norden in Richtung Abydos. Im Altertum war Luxor ein Bezirk von Theben – eine Stadt, welche im Mittleren und im Neuen Reich zur Hauptstadt wurde, danach etwas an Ansehen verlor. Doch während der griechisch-römischen Herrschaft in Ägypten gewann Theben wieder an Bedeutung, löste schließlich auch kurzzeitig (etwa 80 Jahre lang) Memphis und Alexandria als Hauptstadt ab. Das moderne Luxor ist ein Besuchermagnet mit Museen, alten Tempeln und Palästen. Besonders beliebt bei Besuchern ist das Tal der Könige, eine Nekropole etwa 5 km nordöstlich von Luxor.
Inhalt
Steckbrief
 Stadtbild von Luxor aus der Luft, Bildnachweis: Nick Brundle Photography / Shutterstock.com |
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| Name: | Luxor, (arabisch: al-Uqṣur), (altägyptisch: Ipet reset) |
| Historische Namen: | Ipet reset, wAs.t (Waset gesprochen), niw.t (deutsch: Stadt), Niw.t RST (südliche Stadt), Theben (griechische Zeit), Thebae (römische Zeit) |
| Lage: | Zentrum Ägyptens, am östlichen Nilufer |
| Einwohner: | 1.333.309 Einwohner (Stand 2020) |
| Fläche: | 417 km² |
| Bevölkerungsdichte: | 3.200 Einwohner/km² |
| Bedeutung: | Hauptstadt des Gouvernement al-Uqsur, Tourismus-Hochburg: Museen, Tempelanlagen, Anlegestelle für Nilkreuzfahren, |
 Stadtbild von Luxor vom Nil aus fotografiert |
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| Einrichtungen: | -Internationaler Flughafen Luxor -Luxor Museum -Museum der Mumifizierung -Winterpalast Hotel |
| Sehenswürdigkeiten: | -Luxor-Tempel -Karnak-Tempel -Tal der Könige -Tal der Königinnen -Medinet Habu (Totentempel von Ramses III., etc.) -Das Ramesseum (Gedenktempel von Ramses II.) -Deir el-Medina (Arbeiterdorf) -Gräber der Adligen -Deir el-Bahari (Totentempel der Hatschepsut, etc.) -Malkata (Palast von Amenophis III.) -Memnonkolosse (Gedenktempel von Amenophis III.) -Al-Asasif-Friedhof |
 Eingang zum Luxor-Tempel, Bildnachweis: Achiaos/shutterstock.com |
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Geografie
Luxor liegt am östlichen Nilufer. Die Stadt ist Hauptstadt des 2009 geschaffenen Gouvernements al-Uqsur (deutsch: Gouvernement Luxor). Vor 2009 gehörte Luxor zum Gouvernement Qina in Oberägypten.
Das Besondere an der Stadt ist, dass der Nil eine etwa 120 km lange Flussschleife bei Luxor vollzieht, wodurch sich Oasen bilden konnten. So sorgte die Flussschleife dafür, dass sich bei Luxor ein etwa 5 km breiter Grünstreifen am Flussufer bilden konnte. Weiter nach Osten erstreckt sich die Arabische Wüste zwischen Nil und Rotem Meer. Die Menschen, Karawanen und Handeltreibenden, welche in früheren Jahren die Wüste durchquerten, fanden bei Luxor eine kleine Oase vor. Die Entfernung von Luxor zum Roten Meer beträgt etwa 165 km.
An der 120 km langen Nilschleife, an welcher sich Luxor befindet, liegen auch andere wichtige Städte:
- Quina (50 km nördlich)
- Ad Dīmuqrāt (25 km südwestlich)
Nordwestlich von Luxor beginnt die Libysche Wüste, welche sich am westlichen Nilufer beginnend, zwischen den Staaten Libyen, Ägypten und dem Sudan im Süden erstreckt. Neben den Nilkreuzfahrten bieten Reisebüros aus Luxor auch Tagesfahrten in beide Wüstengegenden an.
Klima
Typisch für Luxor ist das Wüstenklima mit geringer Luftfeuchtigkeit und so gut wie keinen Niederschlägen. Lediglich im Oktober kommt es zu Nieselregen, welche kaum messbar sind.
Neben Assuan hat Luxor die heißesten Sommertage von allen ägyptischen Großstädten. Die Stadt zählt zu den trockensten Plätzen der Welt. In den Sommermonaten (Juni, Juli, August) liegt die Durchschnittstemperatur bei über 40 °C.
Die Jahresdurchschnittstemperatur für Luxor liegt bei 24,3 Grad Celsius mit durchschnittlichen Höchstwerten von 33,4 Grad Celsius. In den Sommermonaten mit mehr als 40 Grad Celsius, kühlt sich die Luft in der Nacht auf 20 bis 24 Grad Celsius ab.
Der kälteste Monat ist der Februar mit durchschnittlichen Höchstwerten von 22 Grad Celsius und durchschnittlichen Tiefstwerten von 5 C°. Über alle Wintermonate (Dezember, Januar, Februar) hinweg, beträgt die Durchschnittstemperatur am Tag zwischen 22 und 25 °C und in der Nacht zwischen 5 und 7 °C.
Der heißeste Tag, welcher jemals in Luxor gemessen wurde, war der 15 Mai 1991 mit einem Höchstwert von 50 Grad Celsius. Am kältesten jemals gemessenen Tag lag die Temperatur bei -1 Grad Celsius (6. Februar 1989).
Wirtschaft und Entwicklungspläne
Luxors Wirtschaft ist stark abhängig vom Tourismus. Als 1997 das Massaker von Luxor stattfand, bei dem 64 Menschen getötet wurden – ging die lokale Wirtschaft für Jahre zurück. Um überleben zu können, begannen die Menschen autark zu leben, bauten Lebensmittel selbst an und begannen Vieh zu halten, Ziegenkäse zu produzieren und Brot selbst zu backen.
Ein Tourismusplan für Luxor zielt darauf ab, die Gegend in einen riesiges Freilichtmuseum zu verwandeln. Diese Pläne sind umstritten, da das altertümliche Erbe der Gegend weiter gestört werden würde.
Geplant ist unter anderem, dass die 2,7 km lange Sphinx-Allee ausgegraben und restauriert wird. Um die Allee sollen dann Geschäfte, Hotels und neue Straßen entstehen. Die antike Straße wurde von Pharao Amenophis dem Großen im 2. Jahrtausend v.Chr. erbaut und etwa 400 v.Chr. durch Pharao Nectanebo I. fertiggestellt. Das Bauprojekt zur Freilegung der antiken Straße begann 2004.
Archäologie
In und um Luxor befinden sich diverse Stätten des Alten Ägyptens, welche teilweise touristisch erschlossen werden können. Andere Gebiete sind Teil von archäologischen Ausgrabungsprojekten und können von Touristen nicht besucht werden.
Am 24. November 2018 fand man eine Mumie in einer dieser Ausgrabungsstätten, welche wohlmöglich mehr als 3.000 Jahre alt ist. Veröffentlicht wurde diese Meldung im Telegraph vom 24. November 2018. Laut Angaben der Entdecker handelt es sich um einen bisher ungeöffneten Sarg, welcher die gut erhaltene Mumie einer Frau barg.
Am 18. April 2019 gab die ägyptische Regierung bekannt, dass ein weiterer ungeöffneter Sarg in Luxor gefunden wurde. Laut dem Minister für Altertümer handelt es sich beim Sarg, um ein Artefakt aus der 18. Dynastie und um das größte Felsengrab, welches jemals im antiken Theben ausgegraben wurde.
Geschichte
(siehe auch Hauptartikel: Daten, Fakten, Fragen und Antworten zu Theben)
Luxor (arabisch: al-Uqṣur) ist vom arabischen Wort für Paläste abgeleitet. Übersetzt bedeutet al-Uqṣur: „Stadt der Paläste“. Den Namen der Stadt verliehen ihr die Araber. Im Alten Ägypten gab es andere Bezeichnungen für den Ort.
Als es etwa 1500 v.Chr. zur Reichseinigung von Ober- und Unterägypten kam, wurde das Gebiet des heutigen Luxors zur Hauptstadt. Die Ägypter bezeichneten das Gebiet als wAs.t (Aussprache: „Waset“), was übersetzt etwa: „Stadt des Zepters“ bedeutet. Durch die Reichseinigung wurde das Neue Reich (18. bis 20. Dynastie) begründet.
Die Griechen unter Alexander dem Großen eroberten Ägypten im Frühjahr 331 v.Chr., wodurch Waset zu Theben wurde.
Der griechische Dichter Homer bezeichnete das Gebiet um Luxor (wAs.t) als Theben der hundert Tore. Die Anlehnung an das griechische Theben geschah, da der griechische Ort auch als „Stadt der sieben Tore“ (Thebe Heptapylos) bezeichnet wurde. Wohlmöglich wollte Homer mit dieser Bezeichnung andeuten, dass das ägyptische wAs.t – mit seinen 100 Toren – das griechische Theben übertrifft. Demnach wurde wAs.t – bereits im antiken Griechenland und zu Zeiten Homers (8. Jahrhundert v.Chr.) – als das „hunderttorige Theben“ bezeichnet.
Nachdem die Griechen nun Ägypten annektiert hatten, wurde die Region fortan auch Theben genannt. Die Römer, welche im 1. Jahrhundert v.Chr. auch das antike Griechenland einverleibten, blieben beim griechischen Namen und nannten die Stadt fortan Thebae. Als dann die islamische Expansion in den 630er und 640er Jahren einsetzte und die Araber das ägyptische Reich eroberten, wurde das Gebiet als Karnak bezeichnet. Das heutige Karnak befindet sich etwa 2,5 km nordöstlich von Luxor und ist Ort der größten Tempelanlage Ägyptens (Karnak-Tempel).
Im Alten Ägypten wurde Luxor auch als niw.t (deutsch: Stadt) oder als Niw.t RST (südliche Stadt) bezeichnen, um es von dem nördlichen Heliopolis (altägyptisch: Iunu) zu unterscheiden. In Theben stieg Amun (Fruchtbarkeitsgott) während der 11. Dynastie zur wichtigsten Lokalgottheit auf. Gleichzeitig war in Heliopolis (deutsch: Sonnenstadt) bzw. Iunu der Sonnengott Re die wichtigste Gottheit. Mit der Reichseinigung zwischen Ober- und Unterägypten vereinigten sich auch beide Lokalgötter zu Amun-Re („König der Götter“).
Nachdem Amun-Re zum Reichsgott erklärt wurde, begannen die Ägypter – während des Mittleren Reiches – damit, eine Tempelanlage im heutigen Karnak zu bauen. Das Herzstück des großen Tempels wurde Amun-Re gewidmet. Die Stadt zog natürlich Ausländer an, welche die Stadt des Amun-Re sehen und besichtigen wollten.
Unter dem assyrischen König Assurbanipal (7. Jahrhundert v.Chr.) wurde Ägypten zur assyrischen Provinz. Als Statthalter setzte Assurbanipal den Gaufürsten Tušamilki ein und machte ihn zu Pharao Psammetich I.. Dieser gilt als Begründer der 26. Dynastie im Alten Ägypten, welche auch als Saïten-Dynastie bezeichnet wurde. Fortan war die Stadt Sais das politische Zentrum und Luxor (Waset bzw. niw.t) verlor an politischer Bedeutung. Die religiöse Bedeutung blieb allerdings weiterhin bestehen.
Später wurde das Assyrische Reich und somit auch Ägypten von den Persern erobert. Das Perserreich wurde 331 v.Chr. von Alexander dem Großen erobert, welcher nun den Tempel von Amun-Re in Luxor bzw. Waset besuchte und von den Ägyptern als wahrer Gottherrscher (Pharao) akzeptiert wurde. Ob Alexander tatsächlich von den Ägyptern als wahrer Gott auf Erden akzeptiert wurde, ist umstritten – da nach seinem Tod sich eine Legendenbildung und Alexanderkult etablierte. Aber nach Alexanders Eroberung etablierte sich der Name Theben für das altägyptische Waset.
Im Alexanderreich wurde Theben allerdings nicht zur Hauptstadt, sondern blieb religiöses Zentrum. Die neu-gegründete Stadt Alexandria (Alexanderstadt) im Norden Ägyptens wurde stattdessen Hauptstadt Ägyptens. Erst die Römer machten Theben (Thebaïs) wieder zur Hauptstadt ihrer ägyptischen Provinz. Fortan wuchs auch die Schar an Christen, welche den Ort aufsuchten.
Nach der islamischen Expansion (ab 630er Jahre) wurden Teile des Tempels von Theben in eine Moschee gewandelt. Die Abū-Haddschādsch-Moschee ist heute noch erhalten und ist in die Struktur des Luxor-Tempels eingearbeitet wurden.
Heute bezeichnet man nur noch das westliche Nilufer als Theben oder als Theben-West. Falls man Luxor und Karnak zusammenfasst, wird der Begriff „Theben-Ost“ verwendet.
Tourismus und Städtetouren
Der Luxor-Pass ist eine Variante, bei welcher man einmalig Geld bezahlt und dann an fünf aufeinanderfolgenden Tagen alle Tempel, Gräber und Museen von Luxor und Theben-West besuchen kann. Im Englischen werden das Ostufer als Eastbank und das Westufer des Nils als Westbank bezeichnet.
Kaufen kann man den Luxor-Pass im Karnak-Tempel oder im Tal der Könige. An beiden Stellen existieren Räume im Besucherzentrum, welche den Pass anbieten. Die Kosten für den Pass belaufen sich auf etwa 190 Euro (siehe unten1). Der Pass lohnt sich allerdings erst, wenn man wirklich sämtliche Tempelanlagen und auch die Museen besuchen möchte.
Weiterhin kann man den Luxor-Pass auch an der Touristeninformation in der Sharia Saad Zaghloul beziehen. Diese befindet sich in der Nähe des Bahnhofs und hat täglich zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. Eine weitere Möglichkeit zum Passkauf bietet die Misr Public Library in der Temple-Street in Karnak an, welche montags bis freitags zwischen 9 und 15 Uhr geöffnet hat.
Um den Pass zu erwerben, muss ein Passfoto und der Pass vorgelegt werden. Es lohnt sich also, vor der Ägyptenreise schon Fotos zu machen. Bezahlt werden, kann nur bar und zwar in Dollar oder Euro.
Abgespeckte Varianten schließen das Nefertari-Grab (Eintritt etwa 50 Euro) und das Grab von Sethos I. (etwa 50 Euro) aus. Dieser abgespeckte Luxor-Pass kostet etwa 95 Euro.
Im Marco-Polo Reiseführer empfehlen die Autoren, ein Hotel auf der Westseite zu nehmen, da man dort mehr Ruhe hat. Außerdem soll man die Tempelschau auch im Westen beginnen und im Osten enden lassen. Falls man beide Teile mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen möchte, muss man die Fähre nehmen. Mit dem Auto kann man ebenfalls über den Nil gelangen und muss dazu eine Brücke – etwa 8 km südlich -passieren. Die einzelnen Tempelanlagen liegen weit auseinander, weshalb man zwischendurch immer wieder auf Busse umsteigen oder das private Auto nehmen muss. Einige Hotels bieten Fahrräder an, was sich bei entsprechender Fitness sicher lohnt.
Literatur
- 1Lamya Rauch-Rateb (Autor), Jürgen Stryjak (Autor), MARCO POLO Reiseführer Ägypten: Reisen mit Insider-Tipps. Inklusive kostenloser Touren-App, ISBN: 3829731221*, Luxor und Luxor-Pass ab Seite 62 und Folgende
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