Unterschiede zwischen Insel und Schären
Schlagwörter: Insel, Schäre


Fischereihafen auf der schwedischen Skerry-Insel Ramsoe, westliche Skerries, Schweden
Inseln sind von Wasser umgebene und vom Festland unabhängige Landmassen in Meeren, Ozeanen, Seen oder Flüssen. Schären sind eine Sonderform der Insel, die als glatte und felsige Formationen in der Nähe nordischer Küstengebiete entstanden sind.
Was sind Schären: Definition und Bedeutung
Schären sind kleine felsige Inseln, die überwiegend vor den Küsten Nordamerikas (Kanada) und in Skandinavien vorkommen.
Während den Eiszeiten haben Eismassen aus nördlichen Gefilden darunterliegende Gesteinsmassen „geschliffen“. Zu dieser Zeit lagen die Schären unter den Gletschern.
Nach dem Rückgang des Eisschildes entstand an diesen Stellen Meer. Die rund und flach geschliffenen Felsen ragten in Küstennähe auf und bildeten kleine Inseln.
Schären können wenige Quadratmeter bis einige Quadratkilometer groß sein.
Häufig bilden sie Gruppen von bis zu mehreren hundert Schären. Solche Formationen nennt man „Schärengarten“,
„Schärenküste“ (skand. Fjärdenküste) oder „Schärenmeer“.
Das Wort „Schäre“ stammt aus den nordeuropäischen Sprachen.
Das schwedische „skärgård“ und das dänische „skærgård“ (dänisch) bezeichnen einen „Hof“. Die Bezeichnung kam von der Vorstellung der Menschen, dass die vielen kleinen Inseln vor der Küste einen Hof vor dem Festland bilden würden.
Schären sind meistens sehr felsige Formationen und nur auf den größeren bildet sich Vegetation.
Schären aus geologischer Sicht
Wissenschaftlich betrachtet sind Schären sogenannte Rundhöcker: von Gletschermassen stromlinienförmig umgestaltetes Gestein.
Durch Druck des Schmelzeises von einer Seite her und durch einen Geröll-Gleitfilm zwischen Gletscher und Fels wurden die runden und höckerförmigen Formationen geschliffen (Detersion = Gletscherschliff).
An den stromlinienförmigen Reliefs kann man bis heute die Flussrichtung des Gletschers und der Eismassen Richtung Meer erkennen.
Die Entstehung begann vor etwa 10.000 Jahren. Bis heute verändern sich Schären ständig. Durch Bewegungen der Kontinentalplatten und Landhebungen wachsen die Inseln weiter.
Schären erheben sich dennoch selten mehr als 50 Meter über den Meeresspiegel.
Je nach Größe, Lage, Klima und Windverhältnissen sind sie mit einfachen Gräsern, resistenten Büschen oder kleinen Bäumen bewachsen.
Die bekanntesten Schären
Schären sind vor allem aus Skandinavien bekannt. Der Schärengarten vor der schwedischen Hauptstadt Stockholm ist weltberühmt. Auf einigen der Inselchen stehen schmucke Häuschen oder Villen. Sie gelten als ein nobles Ausflugs- und Urlaubsziel der Stockholmer Bevölkerung.
Größere Scheren haben oft geschützte Häfen, kleinere lediglich einen Steg oder Anleger. Die Navigation in Schärengewässern gilt aufgrund der vielen Untiefen als anspruchsvoll.
Der Göteborger Schärengarten bildet ein weiteres einzigartiges Naturreservat in Schweden.
Bekannt sind auch Schärenlandschaften Norwegens und Finnlands (Schärenmeer vor Turku oder Naantali). In diesen Ländern sind große Schären auch bewachsen und ganzjährig bewohnt.
Außerhalb Europas finden sich weitere Schärenlandschaften an der Atlantikküste Kanadas und an der Hudson Bay ganz im Norden Kanadas.
Der Unterschied zur Insel
Eine Schäre ist immer auch eine Insel. Inseln sind aber nur in besonderen Fällen Schären.
Insel ist ein allgemeiner Begriff für Landmassen, die im Meer oder in anderen Gewässern liegen und vollständig von Wasser umschlossen sind.
Schären sind eine felsige, flache und rundliche Sonderform der Insel, die so nur im Norden Europas und Amerikas vorkommen.
Schären und Holme
Im Norden Europas werden kleinere runde Inseln auch als „Holm“ bezeichnet. Holm ist ein nordisches Wort für „Erhebung“ oder „etwas Herausragendes“.
Auch Holme gehörten geografisch betrachtet zu den Rundhöckern und sind während der Eiszeiten entstanden.
Im Unterschied zu den Schären sind die Holme meistens nicht ganz so glatt. Die Oberfläche und das Gestein weisen mehr Verwitterung auf. Dadurch kann sich mehr Vegetation bilden und Holme sind somit meist grüner und von einer größeren Pflanzenvielfalt bewachsen.
Bekannte Holme sind auf den Färöer-Inseln zu finden (Tindhólmur und Mykineshólmur). In Deutschland gibt es in Vorpommern die kleine Insel Dänholm und in Polen ist der Danziger Holm ein bekannter Begriff.
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