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Wieso heißt es Trick 17: Wortherkunft, Ursprung und Bedeutung


Den Ausdruck „Trick 17″ verwenden wir, um eine besondere Lösung für ein Problem zu bezeichnen. Auch der ironische Einsatz, wenn die Lösung fehlschlägt, ist möglich. Neben einem definitiv erfundenen existieren mehrere mögliche Ursprünge für die Redensart.

Was bedeutet Trick 17

„Trick 17″ bezeichnet eine Lösung für ein Problem. Um sich diesen Titel zu verdienen, hebt sich die Lösung in der Regel von anderen Lösungswegen ab. Sie ist kreativ, ungewöhnlich, verblüffend oder auf den ersten Blick nicht zu erkennen. All diesen Lösungsarten ist dabei gemein, dass sie funktionieren. Nur wenn ein Lösungsweg sofort problemlos klappt, kann er als „Trick 17″ bezeichnet werden. Neudeutsch sprechen wir heutzutage auch vom „Lifehack“.

Diese Redensart kannst du auch ironisch verwenden. Beispielsweise indem du eine extrem einfache Lösung für ein alltägliches Problem nutzt, um dieses aus dem Weg zu schaffen. Oder es schlägt dir jemand eine offensichtliche Lösung für ein Problem vor. Wenn du dabei nicht ernst gemeint mit „Darauf wäre ich ja nie gekommen“ antworten möchtest, kannst du diesen Tipp auch ironisch als „Trick 17″ bezeichnen.

Du kannst das Sprichwort auch selbstironisch nutzen: Angenommen… Es fällt dir ein auf den ersten Blick schlauer Weg ein, um eine Aufgabe zu erledigen. Dieser Weg führt jedoch nicht zum Ziel. Dann spricht man ebenfalls ironisch vom „Trick 17″. Am häufigsten wendet man das Sprichwort in diesem Fall an, wenn der Lösungsweg auf witzige Weise scheitert.

Ähnliche Sprichwörter in anderen Ländern

Diese Redensart ist nicht nur in Deutschland bekannt. In Finnland spricht man vom „Trick 3″ (auf Finnisch „kikka kolmonen″), wenn es um die originelle Lösung eines Problems geht.

Auf Französisch sagt man „Système D“, wenn jemand eine Aufgabe auf kreative Weise erledigt. Das „D“ ist dabei eine Abkürzung für „débrouiller“, was „zurechtkommen“ bedeutet.

In der Schweiz bezeichnet „Trick 77″ eine unkonventionelle Problemlösung.

Trick 17: Ursprung und Herkunft

Wahrscheinlich ist die Redensart erst nach 1950 bekannt geworden.
Warum wir „Trick 17″ sagen, ist nicht genau geklärt. Auch die Gesellschaft für deutsche Sprache weiß auf diese Frage keine eindeutige Antwort. Es kommen verschiedene Ursprünge infrage.

1. Ein Kartenspiel als Ursprung von Trick 17

Beim Kartenspiel Whist legen die Spieler reihum Karten ab. Wer die höchste legt, sticht die anderen und gewinnt. Dieser „Stich“ heißt im Englischen „trick“. Da die höchstmögliche Stichzahl beim Whist die 17 ist, kommt dieses Kartenspiel als Ursprung für die Redensart infrage. Ein Sprachwissenschaftler der Gesellschaft für deutsche Sprache stimmt dieser Erklärung im Taschenbuch „Haben Fische Durst?“ zu.

2. Ein Plan zur Mobilisierung des französischen Heeres im Ersten Weltkrieg

An Plan XVII arbeiteten die Franzosen ab 1913. Zuvor hatten sie seit 1870 16 weitere Pläne verfasst, die im Kriegsfall mit Deutschland in Kraft treten sollten. Ziel des Plan XVII war es, die französischen Truppen schnell zu sammeln und mit ehemaligen Soldaten zu verstärken. Anschließend wollte man sie per Eisenbahn an die Landesgrenze bringen.

Am 2. August 1914 begann die Durchführung des Plan XVII. Er sollte Frankreich vor einem deutschen Angriff über Elsass-Lothringen verhindern. Die Deutschen kamen jedoch über Belgien nach Frankreich. Somit scheiterte der eingedeutscht als „Trick 17″ übersetzte Plan XVII.

3. Das Siebzehneck von Carl Friedrich Gauß

Carl Friedrich Gauß war ein deutscher Mathematiker. Er lebte von 1777 bis 1855. Mit nur 18 Jahren erkannte er, dass sich ein regelmäßiges Siebzehneck allein mit Zirkel und Lineal konstruieren lässt. Er nutzte dafür algebraische Beweise. Das war eine Sensation seiner Zeit. In der Algebra hatte es zuvor sehr lange keine neuen Erkenntnisse gegeben. Gemeinsam mit einer Anleitung, die Johannes Erchinger 1825 erstellte, könnte dieses Siebzehneck mit unserem „Trick 17″ zusammenhängen.

4. Zwei Münzen

Möglicherweise stammt der „Trick 17″ aus Österreich. Dort gab es zwei Münzen, die sich sehr ähnlich sahen, allerdings unterschiedlich viel Wert waren. Eine entsprach dem Wert 17, die andere lag darunter. Da sie sich aber kaum unterschieden, gelang es hin und wieder, die Münze mit dem niedrigeren Wert als die höherwertige auszugeben. In so einem Fall sollen die Österreicher von „Trick 17″ gesprochen haben.

Frei erfunden: der 17. Trick des Carlos Luminoso

Neben diesen möglichen Erklärungen existiert auch eine definitiv falsche. Dabei geht es um einen Zauberer, Carlos Luminoso. Dieser soll nach seinem Tod 1924 ein Notizbuch hinterlassen haben, in dem er seine Zaubertricks erklärt. Die letzten Seiten wurden bei einem Feuer verbrannt. Auf ihnen hätte er Trick 17 enttarnt.

Diese Erklärung ist frei erfunden. Einen Zauberer namens Carlos Luminoso gab es nie. Dennoch hat diese Geschichte es in die Wissensshow „Galileo“ auf Pro7 geschafft. Dort wurde sie als Ursprung für die Redensart „Trick 17″ aufgeführt.

Kurz darauf entschuldigte sich der Redaktionsleiter dafür. Die Geschichte um Carlos Luminoso entstammt nämlich jemandem, der zum Spaß absichtlich falsche Informationen verbreiten wollte. Bei ihrer Recherche sind Mitarbeiter der Sendung wohl darauf hereingefallen.


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