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Sigmund Freud: Herkunft, Kindheit und Jugend


Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, wurde am 06. Mai 1856 im tschechischen Freiberg (Pribor) geboren. Damals gehörte der Ort, welcher heute im Nordosten Tschechiens liegt, noch zum Königreich Österreich-Ungarn, weshalb Freud als Österreicher geboren wurde.

Freud wurde als Sohn des jüdischen Tuchhändler Jakob Freud (1815-1896) und dessen 20 Jahre jüngeren Frau Amalia Malka (1835-1930) geboren. Die Großfamilie bestand weiterhin aus 2 Halbbrüdern, welche Jakob mit in die Ehe brachte und wurde später um 6 weitere Geschwister erweitert.

1856- 1859: Sigmund Freuds frühe Kindheit in Freiberg

Das österreich-ungarische Freiberg war zur damaligen Zeit ein Dorf mit 5.000 Einwohnern. Heute leben circa 8.500 Einwohner in dem kleinen Städtchen. Damals und heute ist der Ort bekannt für seine Tuchweberei, welche Produkte bis in die Türkei oder Moskau exportierten.

Der Vater von Sigmund Freud, namens Jakob Freud (1815-1896), war ebenfalls Textilproduzent und wollte über den Tuchhandel in Freiberg seine Existenz sichern. Jakob war ein deutschsprachiger Jude und lebte mit seiner Familie in der Schlossergasse 17 in Freiberg.

Sigmund Freud, eigentlich Sigismund Schlomo Freud, wurde nach seinem Großvater väterlicherseits benannt, welcher drei Monate vor dessen Geburt starb. Den Namen Sigismund wandelte Freud später in Sigmund ab, da dieser Vorname in vielen Judenwitzen auftauchte. Schlomo stammt vom hebräischen Salomon und bedeutet „der Friedliche“, wird allerdings auch mit „der Weise“ assoziiert.

Die Verhältnisse der jüdischen Familie waren sehr bescheiden und die Wohnung in der Schlossergasse bestand lediglich aus einem Zimmer im ersten Stock. Diese Einzimmerwohnung teilten sich bereits 3 Leute als Sigmund 1856 geboren wurde.

Sigmunds Vater war zu seiner Geburt über 40 Jahre alt und zum dritten Mal verheiratet. Jakobs Söhne aus vorheriger Ehe, namens Emanuel und Phillip, waren bereits erwachsen und ungefähr im selben Alter wie Jakobs neue Frau Amalia (1835-1930).

Laut Überlieferungen von Sigmund Freud war die Familienkonstellation für den Jungen etwas verwirrend. Er glaubte, aufgrund des Altersunterschiedes seiner Eltern, dass seine Mutter Amalia mit seinem Stiefbruder zusammen war, weil diese viel besser zusammenpassten.

Erschwerend kam hinzu, dass Freuds Halbbruder Emanuel bereits selbst Vater war. 1855, also ein Jahr vor Sigmunds Geburt, wurde sein Halbbruder Vater eines Sohnes. Sigmunds Vater war zum Zeitpunkt seiner Geburt demnach bereits Großvater.

Die Großfamilie lebte in Freiberg dicht zusammen. Sigmund und die Kinder seines Halbbruders Emanuel (Tochter Pauline und Sohn John) waren fast gleichaltrig, lagen nur wenige Monate auseinander und wuchsen wie Geschwister auf.

Aufgrund der Einzimmerwohnung der Freuds spielte sich jegliche Interaktion dort ab. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Freud den Geschlechtsakt seiner Eltern miterlebte, welchen er später als sogenannte „Urszene“ bezeichnete und großer Bedeutung beimaß.

Sigmund war der erste gemeinsame Sohn von Amalia und Jakob. Ein Jahr später (1857) folgte das zweite Kind des Ehepaares, welchen sie Julius nannten. Sigmunds jüngerer Bruder starb allerdings mit 8 Monaten, weshalb sich Amalia vollends auf ihren Erstgeborenen konzentrierte und ihn mit Liebe überschüttete.

Die Trauer über ihren Verlust kompensierte Freuds Mutter mit Überbehütung und einer Idealisierung ihres ersten Sohnes. So gab sie Sigmund immer das Gefühl, etwas ganz Besonderes und der wichtigste Mensch auf der Welt zu sein. Dem goldenen Sohn wurde schon früh beigebracht, dass er zu Großem im Stande sein wird und über seinen späteren 6 Geschwistern steht.

Sigmund Freud erinnert sich an den Tod seines jüngeren Bruders später mit Schuldgefühlen. Denn er verspürte bei Julius Geburt eine starke Kindeseifersucht auf das jüngere Geschwisterkind und begrüßte daher dessen frühen Tod.

Da Amalia insgesamt 7 Kinder bekam, war sie mit Schwangerschaften, Niederkünften und Versorgung der Kinder vollends ausgelastet. Deshalb stellte die Familie eine tschechische Kinderfrau, namens Marianne Krüll, ein. Diese wurde zu einer wichtigen Bezugsperson Sigmunds. Die christliche Tschechin nahm den jungen Sigmund mit zur Messe, wo er Gebete hörte und Predigten vernahm.

Als Sigmund Freud drei Jahre alt war, wurde die Kinderfrau eines Diebstahls bezichtigt, von seinem Halbbruder daraufhin angezeigt und von der Familie verstoßen. Für den jungen Freud war die Entlassung von Marianne Krüll ein schwerer Schicksalsschlag, verbunden mit frühem Verlust und traf ihn völlig unvorbereitet. Später gestand Freud, dass er damals bitterlich geweint hat.

1859 – 1860: Sigmund Freuds Erinnerungen an Leipzig

Jakobs Geschäfte in Freiberg verliefen immer schlechter, wodurch die Familie (1859) sich zu einem Umzug nach Leipzig entschied. Jakob hoffte in Leipzig bessere Bedingungen für den Textilhandel vorzufinden und dem harten Existenzkampf zu entfliehen.

Zum selben Zeitpunkt zogen die Halbbrüder Emanuel und Philipp nach Manchester, da in England der Textilhandel florierte. Jakobs Erstgeborene, welche lange Zeit in der Manufaktur ihres Vaters gearbeitet haben, erkannten neue Produktionsmöglichkeiten in England und schätzten die Zukunft der Textilherstellung anders ein als Jakob. In England erlangten beide beruflichen Erfolg, welchen Jakob zeitlebens nie errang.

Durch die Trennung der Freiberger Großfamilie erlitt Sigmund den nächsten Verlust. Viele Konstanten, wie die geschwisterlichen Verhältnisse zu den Kindern seiner Halbbrüder, waren auf einmal nicht mehr vorhanden. Die Vertrautheit seiner frühen Kindheit war auf einen Schlag vorbei.

In Leipzig erlangte die Familie ebenfalls keinen wirtschaftlichen Erfolg. Denn Vater Jakob erhielt dort keine Aufenthaltsgenehmigung und wurde als „persona non grata“ (lat. Unerwünschte Person) eingestuft. Im prosperierenden Wien setzte Jakob auf eine neue Chance.

Sigmund Freuds Erinnerungen an Leipzig beschränkten sich auf einen Nachtzug und brennende Gaslampen auf einem Bahnhof.

Ab 1860: Sigmund Freuds Kindheit und Jugend in Wien

Durch die fehlende Aufenthaltsgenehmigung zog die Familie Freud weiter auf die sogenannte Mazzesinsel im heutigen Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt.

Die Mazzesinsel war die Bezeichnung für das Gebiet, welches von Donau und Donaukanal umgeben war und bis 1938 als Einwanderungsgebiet für jüdische Immigranten galt. Mazzes leitet sich aus dem Jiddischen ab und bedeutet ungesäuertes Fladenbrot. Die Mazessinsel liegt in Leopoldstadt, welches seit 1850 der zweite Wiener Gemeindebezirk ist. Schon 1624 verbannte Kaiser Ferdinand Ⅱ. die jüdischen Wiener aus der Stadt und wies ihnen die Insel als Wohngebiet zu.

Zunächst wurde den Freuds eine kleine Wohnung in der Weißbergerstraße zugewiesen. Später zogen sie dann in die Pillersdorfgasse und dann in die Pfeffergasse um. Im jüdischen Ghetto Wiens mischten sich die Freuds unter den Zuwanderern, welche aus allen Teilen des damaligen österreich-ungarischen Großreiches strömten.

Wien beendete vorerst die lang umkämpfte Existenzangst der Freuds. Vater Jakob konnte seine Textilproduktion aufnehmen, erlangte allerdings niemals größeren Wohlstand. Dennoch hatten die 7 Kinder zu Essen und reichlich größeren Wohnraum als in Freiberg. 1867 ließ Jakob ein Ölgemälde malen, worauf die Familie Freud abgebildet war. Dieses zeigt bürgerliche Werte und einen Ausdruck von erreichten Zielen.

1873 änderte sich die wirtschaftliche Lage der Freuds wieder schlagartig. Schon zu Beginn der 70-er Jahre hatte Jakob mit starker Konkurrenz und dem damit verbundenen Preisdruck zu kämpfen. Als Kleingewerbetreibender konnte er mit den industriell gefertigten Textilprodukten und deren Kostenminimierung kaum mithalten, wodurch der finanzielle Erfolg bald einbrach.

Am 9. Mai 1873 („Schwarzer Freitag“) kam es zum Wiener Börsencrash, welcher als Gründerkrach in die Geschichte einging. Dies war der Beginn des endgültigen Zerfalls des Kleinbetriebes und Jakob büßte alle Ersparnisse ein. Seine ältesten Söhne Emanuel und Philipp, welche seit 1859 in Manchester auf industrielle Fertigung setzten und durch die neuen Produktionsmöglichkeiten einen gewissen Wohlstand erwarben, unterstützten seitdem die Familie Freud in Wien.

Die Halbbrüder Sigmunds waren demnach zu Profiteuren der industriellen Revolution geworden und deren Vater zählte zu den Verlierern des selbigen Wirtschaftsumsturzes. Sigmund Freud, welcher einen regen Briefkontakt zu seinen Halbgeschwistern unterhielt, bewunderte seine älteren Brüder für ihren Erfolg.

1865: Sigmund Freuds Schulzeit am Realgymnasium

Die ersten Unterrichtsstunden soll Sigmund Freud von seinem Vater und seiner Mutter erhalten haben. Die beiden Eltern sahen in ihrem Sohn Sigmund einen hochbegabten Jungen, welcher einmal die Welt verändern sollte. Diese Vorstellung äußerten beide auch zu jeder Gelegenheit. Die Förderung von Sigmund ging weiter als er – nach Aussage von Schwester Anna – die private Volksschule besuchte.

Im Alter von 9 Jahren wechselte Sigmund Freud (1865) auf das Leopoldstädter Realgymnasiums, welches er bis 1873 besuchte. Im Jahr 1989 wurde die Schule dann in Sigmund-Freud-Gymnasium umbenannt, zu Ehren ihres wichtigsten Absolventen.

Freud beschrieb seine Jahre als Gymnasiast als grandios. Er galt als Musterschüler und Klassenprimus, empfand sich allerdings im Umgang mit anderen Personen als unsicher. So glaubte er, dass er oftmals von Mitschülern unterschätzt wurde, erlebte sich selbst als unterlegen und nicht besonders beliebt oder angesehen.

Laut Freud bekleidete er in den sozialen Gruppen lediglich eine Außenseiterposition, welcher kaum selbst handelt und stattdessen nur beobachtet. Diese Rolle gefiel ihm allerdings. Denn als andere Mitschüler versuchten sich besser zu stellen, sich anzupassen oder beliebter zu machen – verhärtete Freud seine Rolle als einsamer Wolf immer weiter. Der Wunsch nach Isolation und gleichzeitig dieser zu entkommen, war allgegenwertig für den jungen Freud.

Als Einzelgänger konzentrierte er sich aufs Lernen von Sprachen, wie Griechisch, Hebräisch, Englisch, Französisch und Latein. Auch Grundbegriffe in Spanisch und Italienisch eignete sich der eifrige Einzelgänger an. In seiner Schulzeit galt Freud allerdings nicht als Streber, obwohl er zum Klassenprimus aufstieg. Stattdessen zeigte sich der talentierte und arbeitswillige Gymnasiast als unabhängiger Betrachter, welcher unaufhörlich hinterfragt und als intellektuell unbeirrbar galt.

Sein Eifer und Neugierde reichten allerdings auch über den Schulalltag hinaus. Und so entwickelte Freud eine Vorliebe für militärische Gefechte, Kriegshandlungen und Strategien. Laut Freuds jüngerer Schwester Anna Freud-Bernays studierte der damals 14-jährige Sigmund die Gefechte des französisch-preußische Krieg von 1870/71. Dazu saß er jeden Abend mit einer fähnchengespickten Landkarte in seinem Zimmer und diskutierte mit seinem Vater über die aktuelle Kriegslage.

Sigmund Freuds Freundschaften während der Schulzeit und erste Liebe

Nachdem sich Freud seine Stellung als unangefochtener Klassenprimus erworben hatte, den man selten im Unterricht abfragt und welcher das Vertrauen der Lehrer genoss – begann er allmählich damit, engere Freundschaften aufzubauen.

Zu Freuds Schulfreunden zählte sein Klassenkamerad Eduard Silberstein, Sohn eines jüdischen Bankiers. Mit Eduard bestand auch nach der Schulzeit ein reger Briefwechsel. Die beiden Schüler tauschten sich über Philosophie aus, brachten sich gegenseitig Spanisch bei und gründeten den Club „Academia Castellana“.

Ein weiterer gemeinsamer Freund war Emil Fluß, Sohn des Textilhändlers Ignaz Fluß. Die Schwester Emils hieß Gisela und war die erste Liebe des damals 16-jährigen Freud. So soll Freud durch den angrenzenden Wald gestreift sein und von einer Hochzeit mit Gisela geträumt haben. Weiterhin beeindruckt zeigte sich Sigmund von Giselas und Emils Mutter, welche er als besonders kultiviert und gebildet wahrnahm. Dem jungen Freud wurde klar, dass er sich einen höheren Grad an Intelligenz und geistiger Förderung auch von seiner Mutter gewünscht hätte, welche ihn (nur) mit Liebe überhäufte.

Eine weitere Freundschaft bestand zu Heinrich Braun, einem kritischen Querdenker – welcher in Freud revolutionäre Gedanken hervorrief. Laut Freud war Heinrich Braun ein „junger Löwe“, welcher eines Tages eine wichtige Rolle in der Welt spielen sollte. (Brief vom 30. Oktober 1927

Sigmund Freud als Familientyrann mit Angst vorm Scheitern

Während seiner Schulzeit entstand bereits eine gewisse Angst vor dem Scheitern. Denn laut Freud hatte er selbst keine Ahnung, was er nach dem Abitur bzw. Matura machen sollte. Gleichzeitig sorgten die Erwartungen seiner Eltern und seines gesamten Umfeldes für einen gewissen Erfolgsdruck. Dieser bestand nicht nur darin, die Schule abzuschließen, sondern irgendwann etwas Großes leisten zu müssen.

Freud und sein Umfeld sahen in ihm den besonderen und goldenen Sohn, welcher auserwählt war – große Dinge zu vollbringen und die Welt zu ändern. Hier zwei Beispiele:

  • Aus einer Überlieferung geht hervor, dass Freud als Dreijähriger einen Fleck auf einen Sessel gemacht haben soll. Seine Mutter hat er dann mit den Worten beschwichtigt: „Kränk dich nicht, Mutter, ich werde ein großer Mann, und dann werde ich dir einen neuen Stuhl kaufen.“
  • Bei einer anderen Gelegenheit soll Amalia mit Sigmund eine Konditorei besucht haben. Die Bäckerin soll zu Amalia gesagt haben: „Oh, sie glückliche Mutter! Von diesem Menschenkind soll einmal die Welt sprechen.“

Allerdings gab es auch Kränkungen. Denn als Siebenjähriger soll Freud einmal ins elterliche Schlafzimmer uriniert haben, worauf sein Vater schimpfte: „Aus dir wird nichts werden“. Diese Worte kränkten den eitlen Freud und verletzten seinen Stolz. Gleichzeitig erkannte er auch, dass sich Bewunderung und Anerkennung ganz schnell umschlagen können.

Die Familienkonstellation war komplett auf den goldenen Sohn ausgerichtet. Freud beschrieb später einmal, dass ihn – bei der Geburt seiner jüngeren Schwester Anna – ein ähnliches Eifersuchtsgefühl überkam, wie bei seinem toten Bruder Julius. So glaubte er, dass die Zweitgeborene eine ernstzunehmende Konkurrentin um elterliche Liebe und Anerkennung sein könnte. Aber Mutter Amalia, welche seit dem Tod des zweiten Sohnes Julius – ihre hauptsächliche Fürsorge auf Sigmund richtete, behielt diese bedingungslose Liebe bei und alle anderen Kinder mussten zurückstecken.

Sigmund bekam während seiner Schulzeit ein eigenes Zimmer und alle anderen 6 Kinder teilten sich das andere Kinderzimmer. Anna, die Zweitgeborene, erhielt Klavierunterricht. Die Klavierstunden musste sie allerdings aufgeben, weil die Musik für Sigmund Freud störend war. Das Klavier wurde dann aus der elterlichen Wohnung entfernt, damit sich der auserwählte Sohn besser auf seine Schularbeiten konzentrieren konnte.

Sigmund Freuds Reifeprüfung mit Auszeichnung

Im Juli 1873, im Alter von 17 Jahren, bestand Sigmund Freud die Matura (österreich-schweizer Abitur). Die erwartungsgemäße Note war „summa cum laude“ (mit Auszeichnung). Vor der Prüfung quälten ihn Versagungsängste, die Furcht davor – gewisse Erwartungen nicht erfüllen zu können und in die Mittelmäßigkeit abzudriften.

Nach seinem Abschluss wusste Freud allerdings immer noch nicht, welches zukünftige Betätigungsfeld er wählen sollte. Es waren einfach zu viele Interessengebiete vorhanden. So träumte er einst davon, ein großer General zu werden. Aber auch die klassische Literatur oder Philosophie interessierten ihn. Zu seinen Lieblingsschriftstellern zählten Goethe und Shakespeare. Weiterhin verschlang er Bücher von Dostojewski und Werke von Sophokles („Ödipus“). Er entwickelte eine Bibliophile („Liebe zum Buch“) und verstand sich als stolzer Sammler.

Durch das Lesen dieser Texte und dem Auswendiglernen während seiner Reifeprüfung entstand in Freud ein Vokabular, welches ihn später zum Bestseller-Autor machen sollte. Als er sich dann für die Naturwissenschaft und Medizin als Studienfach entschied, sollten diese Betrachtungsweisen und naturwissenschaftlichen Methoden lediglich ein weiteres Fundament für seine Schriftstellerkarriere bilden.

Die Psychoanalyse, welche als Therapieform heutzutage angewandt wird, hat ihren theoretischen Ursprung in Freuds Gedankenwelt. Durch die frühen Beobachtungen und das Lesen von klassischer Literatur fand der Begründer immer wieder Hinweise darauf, welche auf sein später aufgestellte Theorie abzielen sollten. Bezeichnend dafür ist der Ödipuskomplex, welcher seinen Ursprung in Sophokles Werk hat. Aber auch Goethes Faust (Wissenstrieb vs. Moral) sollten den entsprechenden Anstoß liefern.

Gleichzeitig schuf Freud – durch ständiges Lesen – schon früh, das entsprechende Vokabular, um das Gedankenkonstrukt der Psychoanalyse ausformulieren und aufschreiben zu können. Dadurch wurde er zu einem Psychoanalytiker, Wissenschaftler, aber auch zu einem Bestseller-Autor seiner Zeit.


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