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Sigmund Freuds Praxis, Lehrjahre, Psychotherapie zwischen 1886 und 1938


Der Paris-Aufenthalt (Oktober 1885 bis Anfang 1886) und die Arbeit mit Jean Martin Charcot bestärkten den 29-jährigen Freud darin, seine Privatpraxis zu eröffnen. Denn in Paris – unter Charcots Leitung – erkannte Freud, dass psychische Krankheiten nicht nur anatomische und physiologische Ursachen hatten, wie man weitläufig annahm.

Stattdessen gibt es ein Feld von unbewussten Prozessen, welches der Franzose durch Hypnose sichtbar machte und welches wissenschaftlich noch gänzlich unerforscht war. Für Freud bot die Erforschung, Behandlung und Heilung von Psychosen demnach die Chance auf wissenschaftliches Ansehen, Ruhm und wirtschaftlichen Erfolg.

Aber bis dahin war es ein langer Weg. Sigmund Freud, welcher in den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts sein Honorar von heute auf morgen verfünffacht hat, litt in den ersten 10 Jahren seiner Praxisarbeit an akuter Geldnot.

Sigmund Freuds Praxiseröffnung am 25. April 1886

Am 25. April 1886 stand eine Annonce in der Neuen Freien Presse: „Herr Dr. Sigmund Freud, Dozent für Nervenheilkunde an der Universität, ist von seiner Studienreise nach Paris und Berlin zurückgekehrt und ordiniert Rathausstrasse Nr. 7, von 1 bis 2 1/2 Uhr„.

Der 25. April 1886 war ein Ostersonntag und somit einer der unmöglichsten Momente, um eine Praxis zu eröffnen. Freud, welcher sich zeitlebens als „gottlosen Juden“ sah, tat dies dennoch. Die katholische Kirche sah darin eine öffentliche Provokation und verunglimpfte ihn dementsprechend. Diese Fehde zur Kirche sollte Freud sein ganzes Leben lang führen.

Die Wohnung in der Rathausstrasse, welche gleichzeitig die Privatpraxis war, kostete Freud 80 Gulden monatlich. Dieser Preis war, für den immer noch mittellosen Freud, enorm viel Geld. Dennoch wollte er den Kampf mit Wien aufnehmen und nicht, wie ihm sein Lehrer Professor Brücke empfahl, Geld in der Provinz verdienen.

Freud wollte nicht irgendein Provinzarzt werden. Stattdessen wollte er immer noch bahnbrechende Forschung betreiben und irgendwann die Weltsicht verändern. Und nur in Wien sah er dafür die Möglichkeiten.

Doch die derzeitige Realität war hart und er erinnerte nicht an spätere Erfolge. Einige Patienten erhielt Freud von seinen Lehrerfreunden Nothnagel, Meynert und Breuer, welche den jungen Arzt empfahlen. Andere Patienten kamen zu ihm, da er in Paris bei Charcot gelernt hat und sie sich dadurch eine Wunderheilung versprachen.

Dennoch behandelte er meistens Schnorrer oder andere Mittellose, welche ihn mitunter nicht einmal bezahlten. Das Geld, welches er an manchen Patienten verdiente, reichte nicht aus, um den Kutscher zu bezahlen, welcher ihn zum Patienten fuhr. Freud war es aber gewohnt, kein Geld zu haben. Er selbst hat sich jahrelang Geld bei anderen geliehen und dieser Umstand war somit nicht neu.

Aber seine Ziele waren ehrgeizig und sollten auch relativ schnell umgesetzt werden. Mit Martha war er nun 4 Jahre verlobt, wollte sie endlich heiraten und brauchte dafür schnell Geld und eine bürgerliche Lebensgrundlage.

Juli 1886: Sigmund Freuds Praxis-Umzug in die Maria Theresien Straße

Nur ein paar Monate nach seiner Praxiseröffnung zog Freud die Notbremse. Ein Umzug aus der Rathausstraße war notwendig, um weitere Monate finanziell überstehen zu können. Und so zog er von der relativ teuren Rathausstraße in die Maria-Theresien-Straße 8. Diese Praxis sollte bis August 1891 sein Arbeitsplatz bleiben.

Die Wohnung bzw. das Apartmenthaus in der Maria-Theresien-Straße war ein Neubau, aber dennoch billig. Denn ursprünglich stand dort ein Theater, welches abgebrannt war und hunderte Menschenleben kostete. Die Wiener Bevölkerung mied die neue Wohnsiedlung aufgrund ihrer Vorgeschichte. Dementsprechend niedrig war der Mietpreis.

Freud, welcher bis dahin nicht an Aberglauben oder Ammenmärchen festhielt, bezog die neue Wohnung zum günstigen Preis und konnte dadurch seine berufliche Tätigkeit weiter fortsetzen.

Ab Mai 1886: Sigmund Freuds nebenberufliche Tätigkeit als neurologischer Leiter

Ab Mai 1886 arbeitete er außerdem als Leiter der Neurologie im Kinderkrankenhaus in der Steindlgasse 2. Diese Tätigkeit versprach zwar kaum Geld, war allerdings äußerst lehrreich. 1891 veröffentlichte Freud, zusammen mit Oscar Rie (ebenfalls Arzt in der Steindlgasse) ihr gemeinsames Werk zu „Klinische Studien über die halbseitige Cerebrallähmung der Kinder„.

Das Werk „Zur Auffassung der Aphasien, eine kritische Studie“ – folgte noch im selben Jahr. In diesen Werken beschäftigt sich Freud mit dem Sprachzentrum. Er vertrat die Auffassung, dass eine Sprachstörung nicht nur neurophysiologisch, sondern auch funktionell bedingt sein könnte. Diese Arbeiten brachten ihn im Wiener Wissenschaftskreisen einigen Ruhm zurück, welchen er im Vorfeld eingebüßt hatte.

Oktober 1886: Sigmund Freuds Demontage beim Vortrag über Hysterie

Das Einbüßen seines Ruhmes geht größtenteils auf die Kokainaffäre zurück. Aber auch sein Abschlussvortrag zur Parisreise im Oktober 1886 sorgte für Aufsehen. Freud, welcher im April 1886 seine Privatpraxis eröffnete, erhoffte sich – durch den Abschlussvortrag und die neuen Ansichten der Hysterie-Forschung – wissenschaftliche Reputation und Empfehlungen für seine Privatpraxis durch den Kollegenkreis.

Hysterie (lat. hystere = Gebärmutter) war zur damaligen Zeit eine fast mystische Krankheit mit vielen Rätseln. Das Krankheitsbild war gänzlich unerforscht und die Symptome reichten von Panikanfällen, Lähmungen bis hin zu Sprachstörungen.

Weiterhin nahm man an, dass Hysterie eine Krankheit sei – von welcher nur Frauen betroffen wären. Die antike Vorstellung, dass die Gebärmutter aufs Gehirn drückt – wurde mit Beischlaf-Empfehlungen behandelt. Demnach wurde die Krankheit und auch die Patientin entwürdigt.

Der Franzose Charcot, bei dem Freud in den Jahren 1885/86 in der Lehre war, erschuf eine komplette Klassifizierung der Krankheit mitsamt aller Symptome. Laut Charcot konnte man zwei Formen der Hysterie unterscheiden: die große und die kleine.

Während des Vortrages beschrieb Freud, wie Charcot ihn über die Ätiologie (Ursachen) der Hysterie aufgeklärt habe. Er sang ein Loblied auf den Franzosen, wodurch sich die Wiener Experten gekränkt und gedemütigt fühlten. Weiterhin machte Freud darauf aufmerksam, dass Hysterie keine reine Frauenkrankheit ist und dass eigentlich Männer der Unterschicht davon viel öfter betroffen sind.

Diese neuen Erkenntnisse stießen in den Wiener Wissenschaftskreisen auf harte Gegenwehr. Denn die Mediziner fühlten sich in ihrem Urteilsvermögen und Medizinverständnis herabgesetzt, glaubten an eine Fantasterei Freuds und Charcots und sahen dies als Angriff auf ihre eigene Kompetenz und Autorität.

Aufgrund dieses Vortrages verlor Freud weiterhin an Reputation und wurde weitestgehend isoliert. Seine einstigen Befürworter Nohtnagel und Meynert aus dem Wiener Universitätsklinikum verachteten ihn nun. Dies ging soweit, dass Freud nicht mehr die Psychiatrie von Professor Meynert besuchen durfte.

Später kam heraus, dass Meynert ebenfalls an Sprachstörungen, Schwindelanfällen und Teillähmungen litt, welche er zeitlebens zu verbergen versucht hat. Mutmaßungen zu Folge könnte sich Meynert – durch den Vortrag über männliche Hysterie – nicht nur beruflich, sondern auch persönlich angegriffen gefühlt haben.

Für Freud hatte das wissenschaftliche Abseits allerdings weitreichende Konsequenzen. Denn er konnte nun nicht weiter auf die Unterstützung bzw. Empfehlungen von Professor Nohtnagel und Meynert zählen. Dies bedeutete für ihn: noch weniger Patienten und noch mehr wirtschaftliche Unsicherheit.

In den Folgejahren wurde er in Wiener Wissenschaftskreisen gemieden, verachtet oder verspottet. Einzig seine Freunde Wilhelm Fließ und Josef Breuer hielten an ihm fest. Mit ihnen zusammen entwickelte er in den Folgenjahren weitere Hysterie-Studien, welche den Ursprung der Psychoanalyse markieren sollten.

Ab September 1891: Sigmund Freuds Unternehmen in der Berggasse 19

Am 10. September 1898 starb die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, besser bekannt als „Sisi„. Sie starb durch einen anarchistischen Attentäter, welcher seinen Hass gegen die Obrigkeit zum Ausdruck bringen wollte.

Kaiserin „Sisi“ hinterließ ein völlig neues Frauenbild im Ungarn-Österreich-Kaiserreich. Denn sie lehnte zeitlebens die aufgesetzte Etikette ab, bildete sich und liebte es zu reisen. Die letzten 10 Jahre eiferten ihr viele Frauen hinterher, nahmen ihre Lebensumstände nicht einfach hin und setzten sich mit ihren Bedürfnissen, ihrem Innenleben auseinander. Dies führte unweigerlich zu Konflikten im privaten Haushalt, aber auch im gesellschaftlichen Miteinander.

Weiterhin sorgten bahnbrechende Erfindungen, wie das Telefon (1876 durch Bell), die Fotografie (um 1883) und das Radio (1888 Hertz gelingt die 10 Meter Übertragung) für weitere Umwälzungen. Mit diesen Erfindungen ging auch jede Menge Unsicherheit innerhalb der Bevölkerung einher. Menschen, welche bereits wohlständig waren, glaubten nun – dass dieser Wohlstand in Gefahr war.

Die Seelenlast der Menschen führte zu Konflikten, zu Ängsten und zu großen Beklemmungen. In dieser Zeit begann Freuds Praxis zu florieren. Mit seiner Hysterie-Forschung, welche auf die Annahmen Charcots setzte, zielte er genau in das veränderte Frauenbild des späten 19. Jahrhunderts ab.

Die Hysterikerinnen sahen sich nicht länger ihrer Gebärmutter (hystere) ausgeliefert. Stattdessen sahen sie sich als emanzipierte Frauen, welche ihr psychisches Leid lindern können. Und so kamen gutbegüterte Ehefrauen in sein Sprechzimmer, zahlten bereitwillig hohe Honorare, um sich von Doktor Freud behandeln zu lassen.

Josef Breuer und Sigmund Freud waren der Auffassung, dass die Hysterie und deren Symptomatik, aufgrund verdrängter Erfahrungen auftritt. Diese Erfahrungen, auch Trauma genannt, versuchen vom Unbewussten ins Bewusste zu drängen und lösen die hysterischen Symptome aus.

Seit den 80-ziger Jahren forschte Josef Breuer bereits auf diesem Gebiet. Seine Patientin „Anna O.“ litt an hysterischen Symptomen, welche Breuer beseitigen konnte – indem er sie an ihre verdrängte Erfahrung erinnerte. Diese Erfahrungen wurden durch Hypnosesitzungen hervorgerufen.

Sigmund Freud forschte und behandelte, auf Grundlage Breuers und Charcots, ebenfalls Hysterikerinnen. Breuer und er standen im regen Austausch und veröffentlichten 1895 das Gemeinschaftswerk „Studien über Hysterie„, welches als Urwerk der Psychoanalyse gilt.

Im Buch taucht auch die Krankheitsgeschichte von Cäcilie M., welche eigentlich Anna von Lieben hieß, auf. Diese litt an Schmerzen vornehmlich im Gesicht und ließ sich deshalb fast alle Zähne ziehen. In den Jahren zwischen 1887 und 1995 wurde sie von Freud studiert und analysiert. Die Sitzungen fanden 3-mal wöchentlich statt. An ihr forschte Freud, lieferte seine Lehrjahre ab, versuchte einen bestimmten Weg, scheiterte dabei und versuchte einen neuen Weg zu finden. Cäcilie M. gilt deshalb als „Primadonna“ bzw. als Lehrmeisterin Freuds.

Bis ins Jahr 1890 praktizierte Freud mit Hypnose, um in den unbewussten Teil der Psyche vorzudringen. Die Patienten sollten so ihre verdrängten Erfahrungen preisgeben, welche zum Trauma führten. Dann sollten Patienten, in weiteren Sitzungen, diese Erfahrungen wieder erleben, wodurch Heilung entsteht. Auf dem Feld der Hypnose waren Freuds Erfolge recht mittelmäßig, weshalb er eine Weiterbildung bei Ambroise Auguste Liebault (1823 – 1904) besuchte.

Liebault und dessen Kollege Hippolyte Bernheim gehörte zur Hypnose-Schule im französischen Nancy, welche eine andere Herangehensweise als die Paris-Schule um Jean-Martin-Charcot boten. Durch einen Besuch in Nancy versuchte Freud seine Hypnose-Erfolge zu verbessern. Dabei stellte er fest, dass die Patienten von Liebault oftmals nach der Hypnose nicht wussten, was sie während der Sitzung erlebt hatten. Der Therapeut stellte dann spezifische Fragen, um die unbewussten Erfahrungen, welche die Patienten während der Hypnose sammelten, ins Bewusstsein zu rufen.

In diesem Moment erkannte Freud, dass die Hypnose eine unzureichende Methode ist. Denn durch die gezielte Fragestellung ergibt sich ebenfalls die Brücke zum Unbewussten. Der Umweg über die Hypnose, welche viele seiner Patienten innerlich ablehnten oder sich nach der Sitzung nicht erinnerten, musste den freien Gesprächen und der Assoziation weichen.

Seit 1890 verwendete Freud in seinen Sitzungen die freie Assoziation als Weg ins Unbewusste. Der Therapeut Freud musste dann durch Interpretation des Gesagten, den Sachverhalt dahinter verstehen, die verdrängten Erfahrungen erkennen und diese für den Patienten sichtbar machen.

Zitat von Freud:

„Wir lenkten die Aufmerksamkeit des Kranken direkt auf die traumatische Szene, in welcher das Symptom entstanden war, suchten in dieser den Konflikt zu erraten und den unterdrückten Affekt frei zu machen.“

Diese Sitzungen sahen typischerweise so aus, dass der Patient auf der Couch liegt, der Therapeut erhöht dahinter sitzt, um den Patienten zu sehen, aber vom Patienten selbst nicht wahrgenommen wird. Dann erzählt der Patient, was ihm so durch den Kopf geht und der Therapeut lenkt, falls nötig, das Gespräch in eine gewisse Richtung.

Als Freuds Vater 1896 stirbt, setzt sich der inzwischen 40-jähriger mit sich selbst auseinander. Er analysiert sich, deutet seine Träume und Erinnerungen zwei Jahre lang. Als Ergebnis liefert Freud im November 1899 das Werk „Die Traumdeutung„. Fortan sieht Freud in der Traumdeutung den Königsweg ins Unbewusste. Symbole, welche im Traum erscheinen, geben Rückschlüsse auf verdrängte Erinnerungen, Wünsche und Triebe.

Seine Psychoanalyse, wie Freud sein wissenschaftliches Verfahren seit 1896 nannte, wird zunehmend populärer. Es folgen mehrere Therapiestunden täglich und danach Schreibarbeit bis in tiefer Nacht. Freud achtet peinlich genau auf Ruhepausen oder Familienauszeiten, welche seine Frau Martha planen und terminieren muss.

In den nächsten Jahren werden Patienten behandelt, welche aber eigentlich Forschungsobjekte sind, um das Analysieren der menschlichen Psyche noch genauer zu gestalten, zu verbessern und zu vervollkommnen.

Die ersten Schüler Freuds schließen sich ab 1902 an. Die sogenannte Mittwochs-Gesellschaft tagt jeden Mittwoch zur gleichen Zeit in der Berggasse 19. Dort tauschen sich Freuds Anhänger über gemachte Therapie-Erfahrungen, aufgestellte Theorien aber auch über Literatur und Politik aus.

Aus dem Mittwoch-Kreis wird ab 1908 „Die Wiener Psychoanalytische Vereinigung„. Diese setzt sich zur Aufgabe, die Psychoanalyse in Wien und später in der ganzen Welt zu verbreiten. Freuds Forschungs- und Patientenarbeit tat dies allerdings keinen Abbruch. Bis zum ersten Weltkrieg verlief seine Psychotherapie täglich.

Während des Krieges (1914 – 1918) schwanden seine Einnahmen. Der bereits 58-jährige Freud muss nicht in den Krieg ziehen. Jedoch verteilten sich viele seiner Anhänger auf den Schlachtplätzen Europas, weshalb „Die Wiener Psychoanalytische Vereinigung“ ebenfalls kaum tagte.

Nach Kriegsende nahm Sigmund Freud seine Forschungen wieder auf. Nun erreichten auch Amerikaner und Engländer seine Praxis. Der weltberühmte Psychologe ließ sich mit Dollar oder englischen Pfund bezahlen und vergrößerte seinen Wohlstand durch ausländische Devisen.

Das britische Ehepaar James und Alex Strachey wurde 1965 zu Freud interviewt. Sie selbst waren bis 1920 dessen Patienten. Im Interview beschreiben sie Freud als „unverkennbar jüdisch“ und „an Geld interessiert„. Demnach soll er sein verlangtes Honorar auf einen Schlag verfünffacht haben, sodass sich die Stracheys die Fortführung der Therapie nicht mehr leisten konnten.

Aufgrund der ausländischen Devisenzahlung traf Freud die Weltwirtschaftskrise und die Inflation von 1929 nicht in voller Härte. Aber nachdem Österreich von Deutschland annektiert wurde (1938), spitzte sich die Lage der Freuds immer mehr zu.

Der nun 82-jährige Sigmund Freud, welcher sich zeitlebens als „gottloser Jude“ sah, wurde von den Nationalsozialisten verfolgt. Und so flohen er und seine Familie am 06. Juni 1938 aus Wien, um in London zu emigrieren. Freud musste seine Privatpraxis in der Berggasse, welche als Ursprungsort der Psychoanalyse und als weltweit bekannte Adresse für Psychotherapie galt, verlassen und für immer aufgeben.


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