Warum heißt es Freudscher Versprecher: Ursprung, Herkunft und Bedeutung
Schlagwörter: Psychoanalyse, Sigmund Freud, Sprache, Versprechen

Nicht selten kommt es vor, dass sprachliche Elemente vertauscht, ausgelassen oder hinzugefügt werden und einer Aussage neuen Sinn geben. Dieses Phänomen nennen wir heute „Freudscher Versprecher“.
Die Psychoanalytik sieht die Gründe für diese Versprecher im Unbewussten des Menschen und geht davon aus, dass der Versprecher die wahre Intention des Sprechenden zum Ausdruck bringt. Auf der anderen Seite steht die Sprachwissenschaft, die Versprecher als regelgeleitetes System begreift, das lediglich wegen Fehlern in der Sprachproduktion entsteht.
Der Freudsche Versprecher: Ein Hinweis des Unbewussten?
Die Idee des Freudschen Versprechers stammt aus der Psychoanalytik. Diese Disziplin, die von Sigmund Freud, dem Namensgeber des Freudschen Versprechers, begründet wurde, beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Unbewussten. Sie nimmt an, dass die Handlungen einer Person von unbewussten Trieben beeinflusst werden.
Nach dieser Theorie ist der Freudsche Versprecher also kein bloßer Zufall. Stattdessen ist er ein Produkt des Unbewussten: Versucht ein Mensch seine Gedanken, Gefühle, oder Wünsche zu unterdrücken, drängen diese umso stärker an die Oberfläche. Am Ende brechen sie sich in der Form eines Freudschen Versprechers Bahn.
Die Entstehung der Theorie
Der Grundstein für Freuds Theorie wurde Ende des 19. Jahrhunderts gelegt. Im Jahr 1895 führte der Wiener Philologe Meringer gemeinsam mit Carl Mayer eine psychologisch-linguistische Studie durch. Diese beschäftigte sich nicht nur mit Versprechern, sondern auch mit Verschreibern, dem Verlesen und Verhören.
Aus dieser Studie entstand eine Sammlung von Verspechern, die seitdem als Grundlage vieler Untersuchungen diente. Auch für Sigmund Freuds Theorie vom Freudschen Versprecher, die er erstmals 1900 in „Zur Psychopathologie des Alltagslebens“ veröffentlichte, war Meringers Studie ein Beleg.
Versprecher oder Freudscher Versprecher?
Bei Versprechern handelt es sich um Fehlleistungen in der Sprachproduktion. Doch nicht jede sprachliche Fehlleistung ist ein Freudscher Versprecher. Im Allgemeinen gehören zu den Versprechern Auslassungen, Einfügungen, Ersetzungen und die sogenannten Kontaminationen. Letztere finden dann statt, wenn in einem Satz ein Element durch ein sehr ähnliches oder aber durch ein Element mit genau gegenteiliger Bedeutung ersetzt wird.
Gemeinsam ist allen Formen von Versprechern, dass sie nicht bewusst eingesetzt werden, sondern einfach so passieren. Demgegenüber stehen also Wortspiele, deren Versprecher-ähnliche Elemente geplant sind. Wenn sich ein Mensch verspricht, geschieht das unbewusst und wird in den meisten Fällen nicht einmal bemerkt. Selbst der Zuhörer nimmt oft nicht wahr, dass er gerade etwas gehört hat, das so nicht ganz richtig war.
Zum Freudschen Versprecher kann der Versprecher dann erklärt werden, wenn er eine weitere Charakteristik aufweist: Er scheint das auszudrücken, was der Sprecher eigentlich gedacht hat. Er bringt also gewissermaßen die „wahre Intention“ ans Licht. Freudsche Versprecher finden sich damit unter allen Versprecher-Typen.
Sprachliche Fehlleistungen aus dem Blick der Sprachwissenschaft
Auch Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass (Freudsche) Versprecher kein Zufall sind. Anders als die Psychoanalytiker sehen Linguisten den Grund für dieses Phänomen jedoch nicht im Unbewussten, sondern in einer Fehlaktivierung bei der Sprachproduktion. Diese Fehlaktivierungen sollen Regeln folgen, die nicht nur auf das Deutsche, sondern auf alle Sprachen der Welt zutreffen. Selbst die Gebärdensprache, bei der sich mittels Gestik, Mimik, und Körperhaltung verständigt wird, ist nicht frei von Versprechern.
Versprecher sind dabei gar nicht so selten. Wissenschaftler schätzen, dass sich ein Mensch etwa alle zehn Minuten verspricht. Legt man die durchschnittliche Sprechgeschwindigkeit eines Menschen zugrunde, tritt ein Versprecher einmal in tausend Wörtern auf.
Wie bereits gesagt, kann man Versprecher abhängig von ihrer Form in Kategorien einteilen. Auch der Umfang der Versprecher kann unterschieden werden: Oft werden Silben oder auch Laute vertauscht. Seltener kommt es vor, dass Wörter oder Redewendungen betroffen sind. Sprachwissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass diese Versprecher meist innerhalb von sieben Silben stattfinden.
Versprecher-Typen und ihre Erklärungen
Sehr ähnlich sind sich die beiden Typen der Antizipation und Postposition. Bei ersterer – die auch Vorwegnahme genannt wird – handelt es sich um Versprecher, bei denen ein Wort von einem folgenden beeinflusst wird.
Ein Beispiel hierfür ist die Aussage von Hans-Jürgen Papier vom Bundesverfassungsgericht, dass „[…] die Rundfunk-Anstalten als Beschwerdeverführ … als Beschwerdeführer im Verfahren … [erschienen sind]“. Hier war bereits das Wort „Verfahren“ geplant, dessen Vorsilbe „ver“ sich in das Wort „Beschwerdeführer“ eingeschlichen hat.
Genau umgekehrt verhält es sich bei der Postposition oder auch Nachklang: Hier sorgt ein vorhergehendes Wort dafür, dass es bei einem darauffolgenden zu einem Versprecher kommt. Bei dem Satz „Wenn man die Geschicklichkeit hat, keine Gewissensgebisse zu bekommen“, ist etwa die Vorsilbe „ge“ dafür verantwortliche, dass die „-bisse“ zu „-gebisse“ werden.
Bei der Vertauschung werden Bestandteile von zwei Wörtern vertauscht. So wollte etwa der Ministerpräsident Edmund Stoiber einmal von „lodernder Glut“ sprechen, versprach sich jedoch gleich mehrfach mit den Varianten „gludernde Lot“, „gludernde Flut“ und „lodernde Flut“.
Der Vertauschung ähnlich ist die Ersetzung. Während die Vertauschung durch die Nähe der beiden Elemente entsteht, findet die Ersetzung aufgrund der Ähnlichkeit von zwei Elementen statt. Das kann entweder an deren Form oder deren Bedeutung liegen. So sagte der ehemalige Fußballspieler Olaf Thon: „Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert.“ Hier war natürlich das ähnlich-klingende Wort „touchiert“ gemeint.
Ein Beispiel für eine Kontamination findet sich in der Aussage „Wir dürfen den Kopf jetzt nicht stecken lassen.“ von Timo Rost. Hierbei werden die Redewendungen „den Kopf hängen lassen“ und „den Kopf in den Sand stecken“ kombiniert. Auch diese Art von Versprecher entsteht durch eine inhaltliche Nähe der vermischten Elemente.
Psychoanalytik und Linguistik: Schließen sie sich aus?
Mit der Psychoanalytik und der Linguistik haben zwei Disziplinen unterschiedliche Erklärungen für den Freudschen Versprecher gefunden. Doch welche ist richtig oder schließen sich die Ansätze gar nicht aus?
Einige Experimente konnten bestätigen, dass bestimmte Situationen das Entstehen von Freudschen Versprechern begünstigen. Die Sprachwissenschaftlerin Leuninger hält dagegen, dass Freudsche Versprecher oft anders erklärt werden könnten. Begrüße ein gestresster Gastgeber etwa die eingetroffenen Gäste mit „Bitte ziehen Sie ab!“, müsse das nicht unbedingt ein Wunsch danach sein, die Gäste gleich wieder loszuwerden. Stattdessen könnte es sich hier um klassische Kontamination handeln, die durch die Verschmelzung der beiden Aussagen „Bitte legen Sie ab!“ und „Bitte ziehen Sie Ihre Mäntel aus!“ zustande kommt.
Die beiden Ansätze sind also eher Alternativen, die sich unter Umständen gegenseitig ergänzen könnten, als zwei sich ausschließende Varianten.
Ähnliche Beiträge
Schlagwörter: Begriff, Begriffsgeschichte, Geschichte, Sprache
Bei der Bezeichnung handelt es sich um eine vergleichsweise junge historische Disziplin, welche heute Teil der historischen Semantik (ursprüngliche Bedeutung von Begriffen) ist. Sie hilft, die Historizität (historische Betrachtung) und somit geschichtlichen Aspekte hinter bestimmten Begriffen zu erschließen. Vorwiegend wird sie interdisziplinär (in verschiedenen Bereichen) eingesetzt. Besonders wichtig ist die […]
Schlagwörter: Hysterie, Sigmund Freud
Fanny Moser, alias Emmy von N., war eine Schweizer Adlige, welche sich von Sigmund Freud therapieren ließ, nachdem ihr Mann gestorben war. Neben Bertha Pappenheim (alias Anna O.) Aurelia Kronich (alias Katharina) und Anna von Lieben (alias Frau Cäcilie) ist Fanny Moser eine weitere Fallgeschichte, welche in Sigmund Freuds Werken […]
Schlagwörter: Sigmund Freud
Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, wurde am 06. Mai 1856 im tschechischen Freiberg (Pribor) geboren. Damals gehörte der Ort, welcher heute im Nordosten Tschechiens liegt, noch zum Königreich Österreich-Ungarn, weshalb Freud als Österreicher geboren wurde. Freud wurde als Sohn des jüdischen Tuchhändler Jakob Freud (1815-1896) und dessen 20 Jahre […]
Schlagwörter: Sigmund Freud
Aurelia Kronich, alias Katharina, ist eine Krankengeschichte Sigmund Freuds, welche im Freud-Breuer-Gemeinschaftswerk „Studien zur Hysterie“ veröffentlicht (1895) wurde. Die Fallakte Katharina beginnt auf Seite 106 und endet auf Seite 116.
Schlagwörter: Sigmund Freud
Sigmund Freud gilt als Begründer der Psychoanalyse. Er erforschte dazu die Seele des Menschen, die in aller Regel auch seine Patienten waren. Der Wiener Nervenarzt entwickelte zum 20. Jahrhundert hin unterschiedliche Denkmodelle. Ausgehend von seinem Kollegen und späteren Freund Josef Breuer, verschrieb auch er seinen Patienten eine Redekur im Rahmen […]
Schlagwörter: Hysterie, Psychoanalyse
Hysterie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Gebärmutter (hystere). In der Psychologie und der klinischen Psychiatrie wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Hysterie als Krankheit angesehen. Ihre Symptome reichten von kurzzeitiger Sprachstörung, Wutanfallen, Atemnot, Ohnmacht, Panikattacken bis hin zu Lähmungserscheinungen. Dabei treten die Symptome nicht dauerhaft auf, sondern Schubweise […]
Schlagwörter: Hysterie, Sigmund Freud
Ilona Weiss, alias Fräulein Elisabeth v. R., ist die fünfte Krankheitsgeschichte Sigmund Freuds im Werk „Studien über Hysterie“. Die Patientin litt an Schmerzen im Bein und war im Zeitraum zwischen Herbst 1892 und Winter 1893 bei Sigmund Freud in Behandlung. In „Studien zur Hysterie“ beschreibt Freud auf den Seiten 116 […]
Schlagwörter: Polizei, Sprache
Die Sprachpolizei ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Personen, Personengruppen und Institutionen, welche die Sprache einer Bevölkerung nachhaltig durch Vorschriften ändern wollen. Diese Spracherziehung soll dafür sorgen, dass bestimmte negativ besetzte Begriffe aus dem allgemeinen Wortschatz verschwinden. Die Sprachpolizisten stützen ihren Appell für eine bessere Wortwahl oftmals auf Ethik, Moral– und […]
Schlagwörter: Psychoanalyse, Wissenschaftstheorie
Oftmals wird Freuds Psychoanalyse als philosophische Idee verstanden, ohne wissenschaftlichen Hintergrund. Dabei ist der wissenschaftliche Hintergrund genau das, weshalb Freud mit seiner Theorie berühmt wurde. Denn schließlich gilt er nicht als Erfinder der Psychoanalyse und er führte auch nicht Begrifflichkeiten wie „Das Unbewusste“ oder „Das Ich“ in die Psychologie ein. […]
Schlagwörter: Das ES, Das ICH, Das ÜBER-ICH, Ich-Psychologie, Psychoanalyse, Sigmund Freud
Freuds Strukturmodell der Psyche auch bekannt als Drei-Instanzen-Modell, entstand im Jahr 1923. Nach diesem Modell bildet die menschliche Psyche drei Instanzen bzw. Strukturen aus, welche das Handeln, Erleben und Verhalten bestimmen. Freud nannte diese drei Strukturen Es, Ich und Über-Ich. In diesem Beitrag erfährst du, welche Bedeutung das Strukturmodell hat, […]
Schlagwörter: Hysterie, Psychoanalyse, Sigmund Freud
Anna O., mit bürgerlichen Namen Bertha Pappenheim, gilt als erste Patientin der Psychoanalyse. Betreut wurde sie anfangs von Josef Breuer. Sigmund Freud übernahm später Breuers Aufzeichnungen und Forschungsergebnisse und zusammen veröffentlichten sie das Werk „Studien über Hysterie“. Da Breuer und Freud an ihrer Patientin die Wirksamkeit der Hypnose nachwiesen, ging […]
Schlagwörter: Sprache, Sprechen, Urmensch
Beherrschten Urmenschen eine Sprache und konnten sie sprechen? Archäologen und Anthropologen sind bezüglich dieser Frage uneins. Um zu verstehen, warum sie uneins sind, müssen wir die Methodik der Archäologie (und auch Anthropologie) hinnehmen. Denn die Archäologie ist eine rein empirisch arbeitende Disziplin: Sie akzeptiert ausschließlich das, was nachgewiesen ist, beziehungsweise, […]
Schlagwörter: Denken, Sprache
Sprache und Denken beeinflussen sich gegenseitig, sind sogar voneinander abhängig. Allerdings ist davon auszugehen, dass das Denken vor der Sprache da war und diese erst ermöglichte. Dennoch hat die Sprache einen Einfluss darauf, wie wir beispielsweise Zeit und Raum wahrnehmen. Unterschiedliche Sprachen handhaben diese Themen auf verschiedene Art und Weise. […]
Schlagwörter: Hysterie, Sigmund Freud
Lucy R., ist eine Krankenakte von Sigmund Freuds, welche 1895 in seinem Werk „Studien zur Hysterie“ veröffentlicht wurde. Hinter Anna O. (Seite 15 – 36) und Emmy v. N (S. 37 – 89) ist Lucy R. (S. 90 – 106) der dritte Krankenfall zur Hysterie, welcher von Freud beschrieben wurde.
Schlagwörter: Sprachaufbau, Sprache, Sprachelement, Sprachstruktur
Sprache ist nicht nur eine bloße Aneinanderreihung von Lauten oder Buchstaben. Es steckt eine Struktur dahinter. Damit sind allerdings nicht nur grammatikalische Regeln, Rechtschreibung oder die Zeitformen einer Sprache gemeint. Denn sie lässt sich auf noch kleinere Elemente herunterbrechen. Damit eine gesprochene Sprache eine Basis hat, benötigt sie drei grundsätzliche […]
Schlagwörter: Droge, Kokain, Sigmund Freud
Mit 29 Jahren wurde Sigmund Freud zum Privatdozenten an der Universität in Wien. Nach Abschluss seines Studiums (1882) und der Stelle als Arzt im Wiener Universitätsklinikum (1882 – 1885) glaubte Freud, nun endlich eine Möglichkeit gefunden zu haben, um an Geld und Ruhm zu kommen. Mit einer Studie zur medizinischen […]
Schlagwörter: Sigmund Freud
Sigmund Freud war Sohn von Jakob Kallomon Freud (1815 – 1896), einem jüdischen Handlungsreisenden aus Tysmenitz (heutige Westukraine) und Amalia Malka Nathanson (1835 – 1930). Zusammen hatten sie 8 Kinder.
Schlagwörter: Psychoanalyse, Sigmund Freud, Theorie
Die psychoanalytische Trieblehre bzw. Triebtheorie ist eine Einzeltheorie der Psychoanalyse nach Freud. Wie auch das Strukturmodell oder die psychosexuelle Entwicklungstheorie ist auch die Trieblehre nur ein Teilausschnitt, um psychisches Verhalten zu erklären, vorherzusagen und zu beschreiben. Was ist die Triebtheorie nach Sigmund Freud Der Begründer der Psychoanalyse ging von einer […]
Schlagwörter: Psychoanalyse, Sigmund Freud
Sigmund Freud gilt als Begründer der Psychoanalyse. Es handelt sich dabei um eine Theorie über die Prozesse und Beschaffenheit der menschlichen Psyche, sowie um eine Therapieform, um psychisch Kranken zu helfen. Die Psychoanalyse wurde in den Jahren zwischen 1890 und 1910 entwickelt, auf Grundlage der Erkenntnisse von Josef Breuer. Seitdem […]
Schlagwörter: Sigmund Freud
Martha und Sigmund Freud hatten 6 Kinder, welche im Zeitraum zwischen 1887 und 1895 geboren wurde. Alle Kinder genossen eine Erziehung, welche auf Disziplin, Fleiß und Bildung setzte, was man deutlich an den Lebensläufen von Kindern und Enkeln erkennen kann. Mathilde Freud (1887 – 1978) Das älteste Kind der […]
Schlagwörter: Angst, Angsttheorie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologie
Die Tiefenpsychologie verfolgt die Annahme, dass die Ursache für die Entstehung von Ängsten und Phobien in der Kindheit liegt. Laut Sigmund Freud, dem Begründer der Tiefenpsychologie, gibt es zwei Ursachen für das Zustandekommen von Ängsten: Konflikte zwischen den einzelnen Persönlichkeitsinstanzen sowie frühkindliche Abwehrmechanismen. Beide Ursachen hängen zusammen und wirken aufeinander, […]
Schlagwörter: Sprache
Die Sprache hat sich im Laufe der menschlichen Evolution herausgebildet. Sie dient einerseits als Überträger von Informationen, ist andererseits allerdings auch ein Hilfsmittel beim Denken oder bei der gesellschaftlichen Integration. Die jeweilige Kultur einer Bevölkerungsgruppe wird nicht nur durch die Sprache von einer Generation an die nächste weitergegeben, sondern spiegelt […]
Schlagwörter: Das ICH, Ich-Psychologie, Psychoanalyse
Das Ich bzw. die Ich-Instanz ist laut Psychoanalyse ein Teil der menschlichen Psyche. Dieser Teil reguliert das Selbstempfinden, wirkt als Kontrolle und als Vermittler zwischen den beiden anderen Instanzen: „dem Es“ und „dem Über-Ich“.
Schlagwörter: Sigmund Freud
Sigmund Freud wurde 1885 zum Privatdozenten an der Universität in Wien. Im Oktober erhielt er ein Reisestipendium, weshalb er eine halbjährige Parisreise antrat. Im Pariser Hospital „Salpêtrière“ arbeitete zur damaligen Zeit der Neurologe und Hypnotiseur Jean Martin Charcot. Die Zusammenarbeit mit Charcot sollte Freuds Karriere verändern.
Schlagwörter: Psychoanalyse, Unbewusstsein
Das Unbewusste oder auch Unbewusstsein bzw. Unterbewusstsein genannt, ist eine Bewusstseinsstufe innerhalb der Psychologie. Vornehmlich ist dieser Begriff in der Tiefenpsychologie und Psychoanalyse zu suchen. Laut der psychoanalytischen Theorie nach Sigmund Freud verfügt die menschliche Psyche über drei Bewusstseinsstufen: Das Bewusste Das Vorbewusste Das Unbewusste Das Unterbewusstsein ist ein anderes […]
Schlagwörter: Denken, Determinismus, Linguistik, Sprache
Die Sprache und das Denken hängen in vielerlei Hinsicht zusammen. Was jemand zu uns sagt, kann beeinflussen, was wir über diese Person, das besprochene Thema oder uns selbst denken. Allerdings hat unser Denken zudem auch einen Einfluss auf unsere Sprache. Denn ohne das Denken, könnten wir keine vernünftigen Sätze bilden […]
Schlagwörter: Grundkonflikt, Selbstanalyse, Sigmund Freud
In den Jahren zwischen 1896 und 1899 unterzog sich Sigmund Freud einer Selbstanalyse. Diese legendäre Zeit bildet die Grundlage für Freuds Werk „Die Traumdeutung“.
Schlagwörter: Entwicklungspsychologie, Psychoanalyse
Als psychosexuelle Entwicklung versteht die Psychoanalyse die Entwicklung der Sexualität von der Geburt bis zur Pubertät. Freud bezeichnete sein Konzept der psychosexuellen Entwicklungsstadien auch als infantile Sexualität (kindlich).
Schlagwörter: Psychoanalyse
Die klassische Psychoanalyse geht auf die Ideen Sigmund Freuds Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Mit Ihrer Hilfe können psychische Störungen behandelt werden. Allerdings haben sich die psychotherapeutischen Methoden heute deutlich weiterentwickelt. Trotz der starken Kritik an den Freud’schen Theorien ist die Psychoanalyse die Basis vieler heute bekannter Therapieformen. Hier erfährst […]
Schlagwörter: Psychoanalyse, Sigmund Freud, Wilhelm Fließ
Sigmund Freud und Wilhelm Fließ unterhielten in den Jahren zwischen 1887 und 1904 eine Männerfreundschaft. In dieser Zeit bestand ein inniger Briefwechsel zwischen beiden und es fanden gelegentliche Treffen statt. Fließ war der letzte Freund, welchen Freud geduzt hatte und er trug maßgeblich zur Entstehung der Psychoanalyse bei. In der […]
Schlagwörter: Kind, Sprache, Spracherwerb
Die Sprache des Menschen ist vielseitig einsetzbar und komplex. Sie folgt gewissen Regeln, welche wir im Laufe unseres frühen Lebens erlernen. Die Fähigkeit des Sprechens ist genetisch zwar in uns veranlagt und nimmt bereits vor der Geburt ihren Anfang. Doch während Babys in den ersten Lebensmonaten noch recht stumm in […]
Schlagwörter: Gehirn, Sprache, Spracherwerb, Sprachverarbeitung, Sprechen
Wenn wir mit jemandem sprechen, wollen wir das Gesagte verstehen und dass wir verstanden werden. Das gelingt uns in der Regel auch. Doch ist eine bestimmte Region unseres Gehirns in Mitleidenschaft gezogen worden, dann ist das Verstehen von Sprache nicht mehr so selbstverständlich. Die Rede ist hier vom Wernicke-Zentrum. Dieses […]
Schlagwörter: Sigmund Freud
Martha Bernays, später Martha Freud, war die Ehefrau von Sigmund Freud. Sie wurde am 26. Juli 1861 in Hamburg geboren und starb am 2. November 1951 in London. Mit Sigmund Freud war sie 4 Jahre verlobt (1882 – 1886) und 53 Jahre verheiratet (1886 – 1939).
Schlagwörter: Analyse, Psychoanalyse
Die Psychoanalyse ist eine Behandlungstechnik, um psychisch bedingte Störungen (Neurosen) zu heilen. Dabei wird die Ursache der Neurose in der tieferen Schicht der Psyche gesucht, gedeutet, aufgedeckt, übertragen und schließlich abgelöst. Weiterhin ist die Psychoanalyse auch eine Theorie, welches die Psyche bzw. das Innenleben eines Menschen erklären soll.
Schlagwörter: Sigmund Freud
Sigmund Freud erlangte sein Abitur im Alter von 17 Jahren (1873). Während seines Studiums (1873 – 1881) arbeitete er am Brücke Institut, wo er Kenntnisse zur Physiologie des Menschen erlangte. Anderthalb Jahre nach seiner Promotion kehrte Freud der Forschung den Rücken, um als junger Arzt im Allgemeinkrankenhaus in Wien zu […]
Schlagwörter: Ich-Psychologie, Persönlichkeit, Persönlichkeitstheorie, Psychoanalyse
Im Zentrum der Psychoanalyse stehen mehrere Einzeltheorien, welche ineinander verzahnt sind und aufeinander aufbauen. Eine in sich geschlossene Persönlichkeitstheorie gibt es in der Psychoanalyse nicht. Stattdessen ist die Charakterbildung bzw. die Entwicklung einer Persönlichkeit geprägt durch die Triebtheorie, das Strukturmodell, die psychosexuelle Entwicklungstheorie und das topographische Modell. Aus deren Erkenntnissen […]
Schlagwörter: Entstehungsgeschichte, Psychoanalyse
Die Psychoanalyse ist eine Therapieform, welche zwischen 1883 und 1910 entstand. Außerdem ist es eine Theorie über die Beschaffenheit der Psyche und deren Erkrankungen, welche man vor allem mit Sigmund Freud (1856 – 1939) in Verbindung setzt. Freud gilt als Begründer dieser Theorie und Methode, entwickelte diese aber keineswegs allein. […]
Schlagwörter: Kognition, Sprache
Die menschliche Sprache gehört zu den Kognitionen und kommt durch mehrere Elemente und Prozesse zustande. Der Mensch verfügt über eine biologische Grundlage zum Spracherwerb. Besonders Kindern fällt das Erlernen von Sprachen noch sehr leicht – mit zunehmendem Alter nimmt diese Lernfähigkeit jedoch ab. Beim Verstehen von Sprache greifen wir einerseits […]
Schlagwörter: Sigmund Freud
Der Paris-Aufenthalt (Oktober 1885 bis Anfang 1886) und die Arbeit mit Jean Martin Charcot bestärkten den 29-jährigen Freud darin, seine Privatpraxis zu eröffnen. Denn in Paris – unter Charcots Leitung – erkannte Freud, dass psychische Krankheiten nicht nur anatomische und physiologische Ursachen hatten, wie man weitläufig annahm. Stattdessen gibt es […]
Schlagwörter: Sigmund Freud
Sigmund Freud wurde am 6. Mai 1856 im mährischen Freiberg geboren, welches heute auf tschechischem Gebiet liegt, aber damals zum Österreichisch-Ungarischen Großreich gehörte. Freud war Teil einer jüdischen Großfamilie und wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf.
Schlagwörter: Sigmund Freud
Nach seinem Abschluss am Realgymnasium im Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt (Juli 1873), nahm Sigmund Freud als 17-jähriger ein Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien auf. Erst acht Jahre (1881) später schloss der ewige Student sein Studium ab. Dieser verspätete Abschluss war keineswegs das Ergebnis von Faulheit, sondern von Unentschlossenheit, […]
Schlagwörter: Abwehr, Ich-Psychologie, Psychoanalyse
Abwehrmechanismen sind Barrieren, welche – laut Psychoanalyse – das Ich-Bewusstsein aufbaut, um sich vor Ängsten zu schützen, welche durch den Druck der Es- und Überich-Instanz entsteht. Was heißt das? Nach den Annahmen Sigmund Freuds besteht die menschliche Persönlichkeit aus drei Instanzen. Er bezeichnete dies als Strukturmodell der Psyche. Auf der […]