Was heißt Papperlapapp: Herkunft, Definition und Bedeutung
„Papperlapapp“ leitet sich von einem alten Wort für einen klebrigen Brei (Papp) ab. Man drückte damit Verneinungen, Ablehnungen oder Abwertungen der Rede eines anderen aus. Heute ist „Papperlapapp“ kaum noch gebräuchlich.
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Papperlapapp: Herkunft und Bedeutung
Die Verwendung des Ausrufs „Papperlapapp“ kann bis ins 18. Jahrhundert nachverfolgt werden. Wann und wie genau der Spruch entstand und ob er davor schon verwendet wurde, ist nicht bekannt.
„Papperlapapp“ ist gleichbedeutend mit „Nein“, „Unsinn“, „So ein Quatsch“, „Blödsinn“ oder auch „Dummes Gerede“. „Papp“ war früher ein Wort für Brei (Getreidebrei, Hafergrütze usw.). Verwandte Redensarten sind „pappsatt“ (satt sein, genug haben) sowie „pappig“ für „klebrig“ beziehungsweise „pappen“ für „kleben“ oder „kleistern“. Übrigens hat auch die „Pappe“ dort ihren Ursprung, denn sie wird aus einem klebrigen Papierbrei hergestellt.
Sprachwissenschaftler vermuten, dass „Papperlapapp“ entweder aus der Babysprache entstanden ist oder dass es von Beginn an ein Synonym für „Quatsch“ oder „Blödsinn“ war. Durch die unsinnige Wortkreation wird „so ein Brei/Quatsch“ quasi doppelt ausgedrückt.
Die Verwendung von Papperlapapp
Das Wort „Papp“ für Brei ist heute in Deutschland nicht mehr geläufig. Die Redensart „Papperlapapp“ ist im alltäglichen Sprachgebrauch kaum noch zu hören und verschwindet langsam.
Papperlapapp klingt zwar albern, wurde aber oft sehr unfreundlich und barsch benutzt, um jemanden anderen zu unterbrechen, einen Wunsch auszuschlagen oder eine Aussage als unsinnig oder blöd abzuwerten. Im letzten Jahrhundert war es noch ein typischer Ausruf eines strengen Vaters oder einer Mutter, die auf die Bitte der Tochter, abends ausgehen zu dürfen, antworteten: „Papperlapapp! Du bleibst heute Abend hier!“
Die Verwendung konnte durchaus auch freundlicher sein: Wenn die Frau vor dem Spiegel stand und bemerkte, „Ach, ich habe Falten bekommen“, hätte der Mann antworten können, „Papperlapapp, du siehst immer noch toll aus!“ Neben der Verwendung im privaten Bereich konnte Papperlapapp bei hitzigen Diskussionen oder Gesprächen mit dem Aspekt der Rechthaberei auch im Berufsleben oder in der Politik vorkommen. In diesem Bereich wäre die Nutzung typisch für einen Manager gewesen, der die übermütige Ausführung eines jüngeren Angestellten mit den Worten „Papperlapapp!“ abwiegelt.
Im Bundestag hätte ein Politiker auf einen Einwand aus einem verfeindeten politischen Lager sagen können: „Papperlapapp! Da täuschen Sie sich gewaltig, mein lieber Kollege!“ Die hauptsächlichen Verwendungsformen:
- Widersprache
- Verneinung
- Ablehnen und Abstreiten
- Diskussionen unterbrechen oder beenden
- das Recht des Stärkeren oder Wissenderen ausdrücken
- Bedenken äußern
- eine andere Meinung durchsetzen
- Gesprächspartner abwerten.
Papperlapapp kann im witzigen Kontext von fast jedem verwendet werden. Traditionell fiel die Anwendung des Ausdrucks aber eher Persönlichkeiten zu, die sich in einer übergeordneten Stellung oder einer Machtposition befanden.
Hätte die Tochter zu ihrem strengen Vater gesagt, „Papperlapapp, du hast doch keine Ahnung!“ hätte das noch vor fünfzig Jahren einen familiären Eklat nach sich ziehen können.
Synonyme für Papperlapapp
Für Papperlapapp gibt es gleich eine ganze Reihe an ähnlichen Aussprüchen:
- „Kommt nicht in die Tüte!“
- „So ein Bullshit!“
- „Rede keinen Unfug!“
- „Quatsch mit Soße!“
- „Spinn nicht herum!“
- „So ein Mumpitz/Kokolores!“
- „Bockmist!“
- „Quark!“
- „So ein Schmarrn!“ (in Bayern)
- „So ein Tinnef“ (in Norddeutschland)
- „Schwallhalla!“