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3 Merkmale eines Lebensraums: Eigenschaften, Bestandteile und Funktionen


Ein Lebensraum ist ein Abschnitt, in welchem Lebewesen leben.
Dies kann ein Wald, eine Wiese, ein Bach, ein Hochgebirge, ein See oder Meer sein.

Lebensraum ohne Lebenskreislauf funktioniert nicht

Dies ist die Grundvoraussetzung.
Deshalb müssen in einem Lebensraum drei Funktionen stattfinden:

  • Produktion
  • Konsum
  • Zersetzung

In einem Lebensraum befinden sich somit immer Produzenten, welche etwas produzieren. Dies sind die Pflanzen.

Es befinden sich in einem Lebensraum immer auch Konsumenten. Das sind jene Lebewesen, welche etwas fressen bzw. sich von Pflanzen ernähren. Dies sind die Tiere, zu denen auch der Mensch zählt.

Und als letzte Gruppe existieren im Lebensraum noch Destruenten. Diese zersetzen den Kot der Tiere. Aber auch gestorbene Lebewesen werden durch Destruenten zersetzt. Durch die Zersetzung werden dann wieder neue Nährstoffe produziert, von denen sich die Pflanzen ernähren. Diese Zersetzer sind Mikroorganismen, verschiedene Pilze und kleine Bodentiere.

Ganz einfach gesagt:

  • Pflanzen produzieren Sauerstoff
  • Tiere fressen Pflanzen und atmen den Sauerstoff
  • Wenn die Tiere etwas ausscheiden oder sterben – kommen die Zersetzer und bilden aus den Überresten Nährstoffe für die Pflanzen

Ist ein Lebensraum begrenzt?

Nein, man kann nicht den Lebensraum isoliert betrachten. Zwar ändern Pflanzen niemals ihre Position, Tiere aber täglich. Somit kann man niemals sagen, dies ist der Lebensraum Bach und dies ist der Lebensraum Wald. Lebensraum ist immer mindestens regional zu sehen.

Hier am Beispiel….
Ein Reh frisst Baumrinde im Wald. Es atmet die Luft, welche die Bäume und der Wald produziert haben. Dann zieht es weiter auf eine Wiese. Dort könnte es sterben. Falls es dort stirbt, wird es dort zersetzt. Die Nährstoffe, welche bei der Zersetzung entstehen, dringen in den Boden ein und sorgen für eine Mineralisierung der Wiese. Dies kommt den Wiesenpflanzen zu Gute und sie produzieren Sauerstoff. Neue Pflanzen entstehen auf der Wiese und ein Wildschwein kommt vorbei. Dies ernährt sich vom Wiesengras und atmet den Sauerstoff, welchen die Wiesengräser liefern. Es zieht danach weiter in den Wald – usw.

So sorgen Tiere für die Verbreitung des Lebensraumes

Tiere fressen Pflanzen. Insbesondere werden die Früchte der Pflanzen, durch die Tiere, gefressen. Früchte können zum Beispiel Äpfel, Kirschen – aber auch Kastanien und Eicheln sein. Die Früchte enthalten die Samen der Pflanzen. Somit sorgen die Tiere, für die Verbreitung der Pflanzen.

Und so geht’s
Ein Reh frisst eine Kastanie im Wald. Dann wandert es auf die Wiese und scheidet die Samen der Kastanie, in Form von Kot, wieder aus. Dadurch kann auf der Wiese ein neuer Kastanienbaum entstehen.
Cool, oder?

Tiere tragen somit aktiv zur Verbreitung der Pflanzen bei.

Wie kann der Lebensraum gestört werden?

Ganz einfach…
Es muss lediglich ein Teil aus der Kette verschwinden. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht. Zum Beispiel bei einem großen Baumsterben, durch Abholzung. Es existieren dann zu wenig Bäume. Einige Tiere fressen die Baumrinde, wodurch die Pflanzen weiter sterben.

Irgendwann ist der Baumbestand so niedrig, dass dieser sich nicht mehr allein erholen würde.
Das Produzenten-Konsumenten Verhältnis ist derart gestört, dass zu viele Konsumenten (Tiere) auch die letzten Produzenten (Pflanzen) fressen würden. Man nennt eine so eine Anzahl, welche droht in ein Ungleichgewicht zu verfallen, auch kritische Baum- oder Pflanzenmenge bzw. kritischer Bestand.

Wie lässt sich der Lebensraum schützen?

Das Problem ist der Mensch. Denn Menschen greifen aktiv in den Lebensraum ein. So holzen wir Wälder ab, um das Holz zu gewinnen. Oder Menschen roden ganze Landstriche, um Wohnungen und Häuser zu bauen. Da wir das tun, müssen wir stets versuchen – den Wald, die Wiese oder einen anderen Lebensraum zu überwachen. Die kritische Menge an Bäumen, Pflanzen oder Tieren darf niemals unterschritten werden.

Wie machen wir das?
Zum Beispiel durch Jäger. Der Jäger weiß, wann bestimmte Baumarten gefährdet sind. Deswegen werden gezielt Tiere getötet, welche Bäume fressen. Dadurch wird erreicht, dass das Baumsterben – durch das Tier aufhört. Dem eigentlichen Problem, dass durch menschenverursachte Artensterben, wird dadurch allerdings nicht entgegen gewirkt. Dies ist ein Riesenproblem, worauf die Menschheit bisher keine Lösung gefunden hat.

So werden weiterhin Wälder, Wiesen, Sümpfe und Moore dem menschlichen Wohnraum geopfert. Solange die Anzahl der Menschen wächst, besteht weiterhin ein Anspruch auf menschlichen Wohnraum, Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten. Dies hat zur Folge, dass Lebensräume weichen müssen. Letztlich kann man nach heutigen Wissensstand, den Prozess nur verlangsamen. Aufhalten kann man dies nicht.


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